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Schweizer veraltet auch Schwitzer ist eine ehemalige Berufsbezeichnung Schweizer ubten ausserhalb ihres Landes entsprechend ihren Fahigkeiten bestimmte Berufsarten aus Mit der Zeit ging der Begriff Schweizer auf den typischen Beruf uber oft auch unabhangig von der Herkunft des Ausubenden Schon im Spatmittelhochdeutschen bezeichnet das Wort swizer nicht nur einen Einwohner der Schweiz sondern auch verschiedene Berufe fur die die Schweizer bekannt waren Inhaltsverzeichnis 1 Wach und Schutzdienste 2 Schweizerei 3 Weitere Berufe 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWach und Schutzdienste BearbeitenBekannt wurden Schweizer in fremden Heerdiensten seit den Burgunderkriegen des 15 Jahrhunderts als Reislaufer dann als Schweizertruppen der franzosischen Konige und an europaischen Furstenhofen gardes Suisses als die heute noch bestehende Schweizergarde des Vatikan sowie als Leibwachter und als Eingangswachen Thurhuter bei vornehmen Personen In diesem Zusammenhang entstand auch der Begriff Kirchenschweizer Die Literatur kennt mehrfach den Berufsbegriff Schweizer so in Carl Maria von Webers Oper Oberon als ich ohne Schwierigkeit von dem gemalten Schweizer eingelassen wurde bei Jean Paul sie mogen ihre Karten dem Schweizer Thurhuter geben und bei August von Kotzebue umsonst ermudet er mit Fragen nach seinem Herrn den Schweizer der die Wach am Thore hat im Lateran Der Begriff erscheint auch im Englischen bei Shakespeare Where are my Switzers Let them guard the door Hamlet 4 Akt 5 Szene Schweizerei BearbeitenPersonen die Viehzucht und Molkerei nach Schweizerart zu treiben verstanden also Hirten und Stallknechte Stallschweizer sowie Melker und Sennen nannte man Schweizer auch wenn sie nicht aus der Schweiz stammten Schweizer oder eine tuchtige Viehmagd gesucht Giessener Zeitungsanzeige von 1873 Denselben Ursprung hat die Bezeichnung Schweizerei fur einen Gutshof mit Vieh und Milchwirtschaft 1 Der Begriff kam in der Sommerresidenz der Markgrafen von Brandenburg Ansbach in Triesdorf auf Dort wurde das erste Zuchtprogramm fur Rinder auf deutschem Boden entwickelt Markgraf Carl Wilhelm Friedrich war dem niederlandischen Konigshaus eng verbunden die dortigen schwarzbunten hollandisch friesischen Rinder beeindruckten ihn wegen ihrer Grosse und Milchleistung so stark dass er 1740 insgesamt 21 Kuhe und Bullen aus Holland zur reinrassigen Weiterzucht auf seinem Gutsbetrieb nach Triesdorf treiben liess in diesem Zusammenhang sprach man fortan von einer Hollanderey Der Sohn Carl Wilhelm Friedrichs Carl Alexander liess 1757 durch seinen Stallmeister Baron von Mardefeld schwarzbunte Hohenrinder Berner Schecken aus der Westschweiz ankaufen und nach Triesdorf treiben Diese schweren Tiere waren fur Arbeit und Mast besser geeignet als die hollandische Rasse Die Einkreuzung der Schweizer Triesdorfs Rasse in die Rotviehbestande war so erfolgreich dass 1780 weitere 24 Kuhe und ein Bulle aus den Schweizer Kantonen Bern und Freiburg nach Triesdorf gebracht wurden Durch den mehrmaligen Zukauf von Schweizer Vieh wandelte Markgraf Alexander die unter seinem Vater Hollanderey genannte Viehhaltung in eine Schweizerey Die eingekauften Berner Schecken bildeten die Grundlage fur die Zucht des Triesdorfer Tigers Die Triesdorfer Tiger wurden so popular dass sie auf Viehmarkten bis nach Paris aufgetrieben wurden Von Triesdorf ausgehend bezeichnet man seitdem Personal in der Rinderhaltung als Schweizer Diese Bezeichnung hat sich vor allem in der suddeutschen Mundart im Gegensatz zur Hollanderei bis heute erhalten Weitere Berufe BearbeitenIn Norddeutschland bezeichnete man fruher gelegentlich auch Konditoren Zuckerbacker als Schweizer da sie vielfach aus den Westschweizer Kantonen oder Graubunden Engadiner Zuckerbacker kamen Literatur BearbeitenSCHWEIZER m In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 15 Schiefeln Seele IX S Hirzel Leipzig 1899 woerterbuchnetz de Weblinks BearbeitenAnsichten zu BerufsschweizerEinzelnachweise Bearbeiten SCHWEIZERE f In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 15 Schiefeln Seele IX S Hirzel Leipzig 1899 woerterbuchnetz de Normdaten Sachbegriff GND 4643846 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Beruf amp oldid 238055415