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Das Schwarze Kopfried Schoenus nigricans 1 auch Kopfbinse oder Schwarzliche Kopfbinse genannt 2 ist eine Pflanzenart in der Gattung Kopfried Schoenus innerhalb der Familie der Sauergrasgewachse Cyperaceae Es ist kosmopolitisch verbreitet Schwarzes KopfriedSchwarzes Kopfried Schoenus nigricans SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sauergrasgewachse Cyperaceae Gattung Kopfried Schoenus Art Schwarzes KopfriedWissenschaftlicher NameSchoenus nigricansL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Verbreitung und Standort 4 Nutzung 5 Literatur 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Schwarzes Kopfriet Schoenus nigricans nbsp Blutenstand nbsp Schwarzes Kopfried auf den Shetland Inseln nbsp Schwarzes Kopfried auf steinigem Biotop in SudafrikaDas Schwarze Kopfried ist ein uberwinternd grune 1 ausdauernde krautige Pflanze Die binsenartige Pflanze erreicht Wuchshohen zwischen 20 und 80 Zentimetern und wachst in triebreichen und festen Horsten die ihrerseits dichte Rasen bilden konnen Die runden blau bis graugrunen Stangel wachsen starr aufrecht spater uberhangend und sind nur am Grund beblattert Die Blattscheiden sind lang schwarz oder gelbbraun und glanzend Die Laubblatter sind sehr schmal borstlich und rau Das untere der ein bis zwei Hullblatter uberragt den Blutenstand deutlich Der endstandige Blutenstand besteht aus funf bis zwanzig kopfartig zusammengezogenen kurz gestielten zwei bis siebenblutigen Ahrchen Die Ahrchen sind lanzettlich und 8 bis 12 Millimeter lang Die Einzelbluten sind zwittrig die oberen sind zuweilen mannlich Sie tragen je ein bis sechs kurze behaarte braunliche Perigonborsten Diese sind deutlich kurzer als die Frucht Die Spelzen sind zweireihig angeordnet Sie sind lanzettlich spitz und stark gekielt schwarzbraun gefarbt und erreichen eine Lange zwischen 5 und 7 Millimeter Der Kiel und der Rucken sind rau Der Griffel ist am Grunde verdickt Die weisse Frucht ist stumpf dreikantig und bis zu 1 5 Millimeter lang Die Chromosomenzahl betragt 2n 44 oder 54 3 Okologie BearbeitenBeim Schwarzen Kopfried handelt es sich um einen helomorphen Hemikryptophyten 1 Das Schwarze Kopfried ist eine Volllichtpflanze Die Bestaubung erfolgt durch den Wind Anemophilie 1 Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind durch Klettausbreitung die Fruchte werden aber auch von Tieren verschleppt oder Selbstausbreitung 1 Verbreitung und Standort BearbeitenDas Schwarze Kopfried ist in Europa Vorder und Zentralasien Afrika sowie in der Neuen Welt weitverbreitet In Amerika kommt es in Kalifornien Nevada Florida Texas New Mexico Mexiko Belize Honduras Nicaragua Kuba und in der Dominikanischen Republik vor 4 In Europa erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet vom Mittelmeerraum bis Island England und Schottland bis Danemark im Ostseegebiet auf den Inseln tritt es bis 59 nordlicher Breite auf 5 hat aber sogar Vorkommen auf Spitzbergen 4 In Norwegen ist die Art ausgestorben 4 In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt vor allem im Alpenvorland kleinere Vorkommen gibt es im Oberrheingebiet auf den Ostfriesischen Inseln und im Norddeutschen Tiefland 5 Weitere grossteils erloschene Vorkommen gibt es in der Mittelgebirgszone 1 In den Alpen steigt es bis zur Waldgrenze auf 6 Es erreicht in Graubunden bei Susch 1500 Meter im Kanton Wallis bei Thyon 2000 Meter 7 In Mitteleuropa wachst es in Kalkflachmooren an Ufern Quellhangen 6 in Pfeifengraswiesen auf nassen mehr oder weniger lehmigen kalkreichen Tuff und Torfboden Sein okologischer Schwerpunkt liegt auf kalkreichen stickstoffarmen bis stickstoffarmsten nassen oft uberschwemmten Boden mit oft schlechter Luftfuhrung 6 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 5 basisch Temperaturzahl T 3 unter montan bis ober kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch Salztoleranz 1 tolerant 2 Das Schwarze Kopfried tritt in verschiedenen Kalk Zwischenmoor Gesellschaften auf Typische Begleiter des Schwarzen Kopfrieds im Schoenetum nigricantis W Koch 1926 Orchido Schoenetum nigricantis Oberd 1957 sind die Sumpf Stendelwurz Epipactis palustris die Armblutige Sumpfbinse Eleocharis quinqueflora das Breitblattrigen Wollgras Eriophorum latifolium sowie das Gemeine Fettkraut Pinguicula vulgaris Kommt das Schwarze Kopfried gemeinsam mit seiner Schwesterart dem Rostroten Kopfried Schoenus ferrugineus auf bilden beiden Arten oft einen Hybriden das Bastard Kopfried Schoenus scheuchzeri der dann meist haufiger als seine Elternarten auftritt An der Nordseekuste gedeiht das Schwarze Kopfriet auch im Junco Schoenetum 3 Nutzung BearbeitenDie Kopfriedbestande sind fur die landwirtschaftliche Nutzung uninteressant denn das Schwarze Kopfried ist kein schmackhaftes Futter und fur die Verwendung als Streu wird es nicht hoch genug Dem ist es zu verdanken dass Standorte des Kopfrieds da und dort ungestort erhalten wurden und mit ihnen ihre meist interessante Begleitflora 6 Literatur BearbeitenHenning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Hrsg Bundesamt fur Naturschutz Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2000 ISBN 3 8001 3364 4 Jurke Grau Bruno P Kremer Bodo M Moseler Gerhard Rambold Dagmar Triebel Graser Sussgraser Sauergraser Binsengewachse und grasahnliche Familien Europas Steinbachs Naturfuhrer Neue bearb Sonderausgabe Mosaik Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 7 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Fritz Runge Die Pflanzengesellschaften Mitteleuropas Eine kleine Ubersicht 8 9 verbesserte und vermehrte Auflage Aschendorff Munster 1986 ISBN 3 402 04383 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Schwarzes Kopfried FloraWeb de a b Schoenus nigricansL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 14 September 2023 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 166 a b c Datenblatt Schoenus nigricans bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b Georg Philippi Cyperaceae In Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Arno Worz Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 8 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklassen Commelinidae Teil 2 Arecidae Liliidae Teil 2 Juncaceae bis Orchidaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1998 ISBN 3 8001 3359 8 Schoenus S 95 97 a b c d Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 5 Schwanenblumengewachse bis Wasserlinsengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X S 238 Wolfram Schultze Motel Familie Cyperaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band II Teil 1 S 72 73 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1980 ISBN 3 489 54020 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarzes Kopfried Schoenus nigricans Album mit Bildern Videos und Audiodateien Verbreitungskarte fur Deutschland In Floraweb Schwarzes Kopfried In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 bei Den virtuella floran schwed Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Schoenus nigricans in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 2 Eingestellt von R V Lansdown 2012 Abgerufen am 11 April 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarzes Kopfried amp oldid 237321568