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Schmalzgrube ist ein Ortsteil von Johstadt im Erzgebirgskreis Er wurde am 1 Marz 1994 eingemeindet SchmalzgrubeStadt JohstadtOrtswappen SchmalzgrubeKoordinaten 50 32 N 13 8 O 50 528611111111 13 130833333333 614 Koordinaten 50 31 43 N 13 7 51 OHohe 614 mEinwohner 191 30 Jun 2011 Eingemeindung 1 Marz 1994Postleitzahl 09477Vorwahl 037343Schmalzgrube Sachsen Lage von Schmalzgrube in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Das Hammerwerk in Schmalzgrube 2 2 Entwicklung nach Beendigung der Eisenproduktion 2 3 Geschichte des Orts Schmalzgrube 2 4 Wappen 2 5 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Verkehrsanbindung 4 Tourismus 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Der Ort liegt am Kamm des Mittleren Erzgebirges in einer Talsenke an der Einmundung des von Johstadt kommenden Johstadter Schwarzwassers in die Pressnitz Der Ort liegt ungefahr 4 km nordostlich des Stadtkerns von Johstadt auf einer Hohe von 600 m u NN Etwa einen Kilometer oberhalb von Schmalzgrube befindet sich im Pressnitztal ein Rad und Wanderergrenzubergang zum benachbarten tschechischen Krystofovy Hamry Nachbarorte Bearbeiten Grumbach Steinbach nbsp SatzungJohstadt Krystofovy HamryGeschichte BearbeitenDas Hammerwerk in Schmalzgrube Bearbeiten nbsp Historischer Hochofen in SchmalzgrubeSchmalzgrube ging aus einem erzgebirgischen Hammerwerk hervor das 1550 im Amtserbbuch des Amtes Wolkenstein erstmals urkundlich nachgewiesen ist und zu diesem Zeitpunkt dem Gregor Weinolt gehorte Dem Annaberger Burger Andreas Muller wurden 1559 drei alte Schlackenhaufen verliehen und zugleich die Konzession erteilt ein kleines Pochwerk und eine Hutte mit Ofen anlegen zu durfen Nach der Zerstorung des Werks im Dreissigjahrigen Krieg wurde der Standort 1656 von Gottfried Rubner erworben der am 17 September 1659 mit der Erlaubnis zum Errichten eines Hochofens sowie eines Blechhammers nebst Zinnhaus privilegiert wurde Zudem wurde ihm das Brau Mahl und Backrecht verliehen In der Hammerordnung for die Blech Hammer Wercke in denen Aemtern Schwartzenberg Wolcken und Lauterstein des Kurfursten Johann Georg II vom 26 Marz 1660 ist in Punkt 26 festgelegt dass die Gottfried Rubner erteilte Genehmigung fur die Blechherstellung und verzinnung wegen der damaligen grossen Absatzprobleme der erzgebirgischen Bleche erst nach einem Jahr in Kraft tritt 1 Das Hammerwerk blieb noch einige Zeit im Besitz seiner Nachfahren gelangte dann an die Familie von Berbisdorf und wurde schliesslich 1739 vom Grosspohlaer Erbrichter Christoph Carl Pistorius in offentlicher Subhastation erstanden Ihm wurde 1740 bei einer angedrohten Strafe von 5 Thalern untersagt den Anteil des Eisensteins aus bohmischen Eisensteingruben nicht uber ein Drittel seiner Produktion steigen zu lassen Von seinem Sohn Carl August Pistorius wurde 1766 das noch bestehende Hammerherrenhaus mit Mansarddach und Dachreiter errichtet Seit 1773 war Hans August von Elterlein Besitzer von Mittelschmiedeberg Oberschmiedeberg und Schmalzgrube In dem wirtschaftlich schwierig Jahrzehnt der 1810er in dem das Hammerwerk teilweise stillstand wurden einige Anstrengungen unternommen um mit technischen Neuerungen den Betrieb aufrechtzuerhalten So wurde der Hochofen neu errichtet oder renoviert wovon eine Tafel HAvEE 1819 Hans August von Elterleins Erben erinnert Die Eisenerzeugung wurde spatestens 1870 unter der Familie Salzer eingestellt Entwicklung nach Beendigung der Eisenproduktion Bearbeiten Zum Gebaudeensemble des Hammerwerks gehorten neben dem erhalten Hammerherrenhaus und dem Hochofen noch ein Faktorhaus eine Hammerschmiede ein Kohlschuppen ein Drahtwerk aus dem 19 Jahrhundert sowie eine Muhle nebst Backerei und Schankwirtschaft Auf der sogenannten Blechwiese am nordlichen Ortsausgang standen die Gebaude des Blechhammers Der Hochofen der sich einige Meter oberhalb des Herrenhauses befindet gehort zu den wenigen erhaltenen historischen Hochofen im Gebiet der Neuen Bundeslander Vergleichbare Anlagen sind nur noch an den Standorten Brausenstein erhaltener Hochofen von 1693 Peitz erhaltener Hochofen von 1809 Morgenrothe Rautenkranz erhaltener Hochofen von 1820 22 und Schmalkalden Neue Hutte erhaltener Hochofen von 1835 vorhanden Der Hochofen Schmalzgrube wurde 1991 92 von Lothar Hering und Mitarbeitern des Christlichen Jugenddorfes restauriert Das ehemalige Hammerwerk mit Hammerherrenhaus und Hochofen sind Teile des Montangebietes Johstadt einer ausgewahlten Statte des UNESCO Welterbe Montanregion Erzgebirge nbsp Hammerherrenhaus Schmalzgrube nbsp Hammerherrenhaus Schmalzgrube nbsp Eingangsbereich des Hammerherrenhauses nbsp Dachreiter des HammerherrenhausesUm 1900 existierten funf Brettmuhlen im Ort spater wurden diese teilweise zu Zwirnereien und Pappenfabriken umgebaut Nach 1945 waren der VEB Holz und Metallverarbeitung der VEB Schrauben und Formdrehteile und der VEB Textilwerke Wedru Werk IV die Hauptarbeitgeber im Ort in der DDR Zeit 2 Geschichte des Orts Schmalzgrube Bearbeiten Schmalzgrube wurde in einer Grenzbeschreibung des Bergamtsreviers Annaberg im Jahr 1541 erstmals urkundlich erwahnt 3 Der Ort lag bis 1856 als Amtsdorf im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Amt Wolkenstein 4 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Johstadt und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Annaberg 5 Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Schmalzgrube im Jahr 1952 zum Kreis Annaberg im Bezirk Chemnitz 1953 in Bezirk Karl Marx Stadt umbenannt der ab 1990 als sachsischer Landkreis Annaberg fortgefuhrt wurde und 2008 im Erzgebirgskreis aufging Am 1 Marz 1994 erfolgte die Eingemeindung nach Johstadt Wappen Bearbeiten Das Ortswappen von Schmalzgrube zeigt den Hochofen des Orts den der Hammerherr Gottfried Rubner im Jahr 1659 erbauen liess und der 1819 erneuert wurde Der schwarze Hochofen mit roten Flammen steht auf gelben Grund 6 Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr Einwohnerzahl 7 1789 6 besessene Mann 39 Hausler1834 2541871 3211890 320 Jahr Einwohnerzahl1910 2751925 3601939 3331946 489 Jahr Einwohnerzahl1950 4441964 3341990 237Verkehrsanbindung Bearbeiten nbsp Rekonstruiertes Bahnhofsgebaude von Schmalzgrube der Schmalspurbahn Wolkenstein JohstadtDurch den Ort fuhrt die Staatsstrasse 264 von Steinbach nach Johstadt Von 1892 bis 1984 fuhrte die Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt durch den Ort Nach der Einstellung der Strecke und dem Abbau der Gleisanlagen wurde auf dem Bahnhofsgelande eine Lagerhalle errichtet Seit 1995 ist Schmalzgrube durch den Aufbau der Museumsbahn Steinbach Johstadt wieder Betriebsstelle der Eisenbahn die Gleisanlagen wurden auf dem fruheren Gleisplanum wieder originalgetreu errichtet Heute ist Schmalzgrube der Betriebsmittelpunkt der Museumsbahn Tourismus BearbeitenFolgende Rad und Wanderwege verlaufen durch den Ort Die Etappe 7 des Kammwegs Erzgebirge Vogtland von Satzung nach Barenstein 8 Der Annaberger Landring Sudring 9 Daneben haben zahlreiche Wanderwege u a in den tschechischen Nachbarort Krystofovy Hamry Christophhammer in Schmalzgrube ihren Ausgang Wenige Kilometer von Schmalzgrube entfernt befindet sich auf tschechischer Seite die Sperrmauer der Talsperre Pressnitz Literatur BearbeitenZwischen Wolkenstein Marienberg und Johstadt Werte unserer Heimat Band 41 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1985 Forderverein Montanregion Erzgebirge e V Hg Umsetzungsstudie Hammerwerk Schmalzgrube Festlegung und Definition der Welterbe Gebiete und Pufferzonen im Rahmen des Projekts Montanregion Erzgebirge Freiberg 2011 Digitalisat PDF 1 5 MB Bernd Schreiter Hammerwerke im Pressnitz und Schwarzwassertal Streifzuge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges Heft 14 S 9 11 1997 PDF 200 kB Memento vom 22 Februar 2012 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmalzgrube Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www schmalzgrube de Schmalzgrube im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Codex Augusteus oder neuvermehrtes Corpus iuris Saxonici Worinnen die in dem Churfurstenthum Sachsen und darzu gehorenden Landen publicirte und ergangene Constitutiones Decisiones Madata und Verordnungen enthalten Band 2 Halle 1724 Spalte 331 332 Digitalisat abgerufen am 12 Juli 2014 Karl Heinz Melzer Wolkenstein Johstadt Pressnitztal 1 Aufl 1979 S 68 Bernd Schreiter Das Heimatbuch vom Pressnitztal Verlag Bernd Schreiter 2015 S 16 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 68 f Die Amtshauptmannschaft Annaberg im Gemeindeverzeichnis 1900 Bernd Schreiter Das Heimatbuch vom Pressnitztal Verlag Bernd Schreiter 2015 S 92 vgl Schmalzgrube im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Webseite des Kammwegs Erzgebirge Vogtland Karte des Annaberger LandringsOrtsteile der Stadt Johstadt Grumbach mit Neugrumbach Johstadt mit Durrenberg und Schlossel Oberschmiedeberg Schmalzgrube Steinbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmalzgrube Johstadt amp oldid 234867588