www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kopenicker Schlossinsel ist eine Insel in der Dahme kurz vor deren Einmundung in die Spree im Berliner Ortsteil Kopenick Sie besitzt eine Flache von zirka 6 Hektar SchlossinselGewasser DahmeGeographische Lage 52 26 34 N 13 34 22 O 52 442777777778 13 572777777778 Koordinaten 52 26 34 N 13 34 22 OSchlossinsel Kopenick Berlin Lange 230 mBreite 110 mFlache 3 haEinwohner unbewohntLageskizze LageskizzeBlick von der Breiten Gasse im Kiez uber den Frauentog nach Westen auf die Schlossinsel Berlin KopenickAnsicht des Schlossparks und des SchlossesDie Insel umfasst das heutige Kopenicker Schloss mitsamt seinem Park Eine Brucke verbindet sie mit der nordlich gelegenen Insel der Kopenicker Altstadt auf der sich im Schutze der Burg der Ort Kopenick entwickelte zusammen mit einer im 13 Jahrhundert erstmals im Landbuch der Mark Brandenburg urkundlich erwahnten slawischen Fischersiedlung vicus Kytz am Ostufer der Dahmebucht die den Burgherren als Siedlung fur die Bediensteten diente Die Bezeichnung Frauentog fur Frauenzug des Gewasserteils zwischen Schlossinsel und Kietz bezieht sich auf eine alte Sage nach der Fischerfrauen in der Notzeit des Dreissigjahrigen Krieges dort einen reichen Fischzug machten 1 In unmittelbarer Nahe des nordwestlichen Endes der Insel befindet sich die Lange Brucke die als Dahme Uberweg die Kopenicker Altstadt sowie auch die Schlossinsel und das Schloss mit den westlich bzw nordwestlich gelegenen neueren Stadtvierteln und der Stadtmitte von Berlin verbindet Inhaltsverzeichnis 1 Slawischer wettinischer und askanischer Besitz 2 Kurfurstliches Jagdschloss und Schlosspark 3 Ausgrabungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenSlawischer wettinischer und askanischer Besitz BearbeitenIhre gunstige Lage auf dem Wasserweg machte die Insel fruhzeitig zu einem besiedelten Ort wie Funde aus der Jungsteinzeit belegen Der slawische Stamm der Sprewanen der der Stadt mit Copnic Inselort den Namen gab befestigte die Insel mit einer Burg Mitte des 12 Jahrhunderts befanden sich hier die Hauptburg und das Machtzentrum des Stammes unter ihrem Fursten Jaxa von Kopenick der wahrscheinlich identisch ist mit dem Jaxa 2 der 1157 in einem entscheidenden Gefecht bei Brandenburg an der Havel dem Askanier Albrecht dem Baren unterlag Das Jahr 1157 gilt als Geburtsstunde der Mark Brandenburg die allerdings Kopenick noch nicht einschloss Jaxa konnte sich soweit es sich tatsachlich um dieselbe Person handelte in die Kopenicker Burg zuruckziehen Angeblich eroberten die Wettiner bereits 1178 die Burg 3 nach anderer Darstellung hatten sie Kopenick erst seit 1209 in Besitz Die Vorgange die zum Ruckzug von Jaxa von Kopenick und etwaigen Nachfolgern Jaxas fuhrten sind unbekannt 4 Im Jahr 1209 findet sich die erste Erwahnung in Dokumenten unter dem Namen Copenic 1239 suchten die askanischen Markgrafen Johann I und Otto III die Entscheidung uber den Besitz des Teltows und Barnims gegen den Wettiner Markgrafen von Meissen Heinrich den Erlauchten und den Erzbischof von Magdeburg Wilbrand von Kafernburg mit dem Schwert In diesem sechsjahrigen Teltow Krieg schleiften die Askanier 1240 die Burg mussten sich allerdings wieder zuruckziehen und im Gegenzug die Verwustungen ihrer Besitzungen vor Strausberg durch die Wettiner hinnehmen 1245 hatten die Askanier die Entscheidung fur sich erzwungen Seit diesem Zeitpunkt gehort die Schlossinsel dauerhaft zu der Mark Brandenburg Kurfurstliches Jagdschloss und Schlosspark Bearbeiten nbsp Schloss Kopenick als Kupferstich von Merian um 1652Der baufreudige aber finanziell klamme Kurfurst Joachim II von Brandenburg liess 1558 unter Leitung von Wilhelm Zacharias ein Jagdschloss im Renaissancestil errichten das aber 1688 wiederum abgerissen wurde Prinz Friedrich der Thronfolger des amtierenden Kurfursten und spatere Friedrich III initiierte 1688 den Bau des heutigen Schlosses Kopenick Er gewann dazu den niederlandischen Maler und Baumeister Rutger von Langerfeld als Architekten Auf der Schlossinsel befinden sich weitere Gebaude so die 1682 bis 1685 nach Entwurfen des Baumeisters Johann Arnold Nering errichtete barocke Schlosskapelle die von niedrigen Wirtschaftsgebauden eingefasst ist In der Kapelle werden neben den Gottesdiensten auch Konzerte zu Gehor gebracht Der schone Schlosspark gleichzeitig mit der ersten Bebauung durch Aufschuttung angelegt war ursprunglich ein Barockgarten der nach alten Ansichten und Planen beidseitig einer nach Suden verlaufenden Mittelachse mehrere Broderieparterres zeigte und eingefasst war von Alleen an den Uferwegen an der Dahme und dem Frauentog der ostlich der Insel gelegenen Dahmebucht Der Schlosspark wurde auch bei den Neu und Umbauten immer wieder verandert Letztmals erfolgte 1963 64 eine umfassende Anderung man fugte eine Freilichtbuhne und eine Freiluftgaststatte ein und ein Schlosscafe wurde in einem historischen Gebaude eroffnet Zwei Reihen Linden wurden frisch angepflanzt und eine niedrige Mauer trennt nun den bebauten Bereich vom Schlosspark Ausgrabungen Bearbeiten nbsp Ausgrabungen 1998 mit verschiedenen FundamentschichtenAuf der Schlossinsel erfolgten zwischen 1955 und 1958 erste Ausgrabungen bei den letzten Sanierungen des Schlosses ca 1998 bis 2003 auch noch einmal umfangreiche archaologische Grabungen wobei Reste aller bisherigen Bebauungen freigelegt werden konnten Interessierten Besuchern war ein Blick darauf moglich Literatur BearbeitenMichael Hofmann Die Kopenicker Schlossinsel In Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 23 Berlin und Umgebung Theiss Stuttgart 1991 Institut fur Denkmalspflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin II Henschelverlag Berlin 1987 Uwe Michas Die Eroberung und Besiedlung Nordostbrandenburgs In der Reihe Entdeckungen entlang der Markischen Eiszeitstrasse Band 7 Gesellschaft zur Erforschung und Forderung der markischen Eiszeitstrasse Hrsg Eberswalde 2003 ISSN 0340 3718 Winfried Schich Das mittelalterliche Berlin 1237 1411 In Wolfgang Ribbe Hrsg Veroffentlichung der Historischen Kommission zu Berlin Geschichte Berlins 1 Band C H Beck Munchen 1987 ISBN 3 406 31591 7 Joachim Schulz Werner Grabner Architekturfuhrer DDR BERLIN 2 verbesserte Auflage VEB Verlag fur Bauwesen Berlin 1976Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlossinsel Kopenick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrage in der Berliner Landesdenkmalliste Gartendenkmal Schlossinsel Kopenick Bodendenkmal jungbronzezeitliche Wallanlage slawische und fruhdeutsche BurgwallanlagenEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Sage zum Kopenicker Frauentog Obwohl gangige Geschichtsschreibung ist nicht gesichert ob es sich bei dem Jaxa der 1157 mit Albrecht dem Baren im Kampf lag und Jaxa von Kopenick um dieselbe Person gehandelt hat Siehe Jaxa von Kopenick Marca Brandenburgensis Winfried Schich Das mittelalterliche Berlin S 155 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlossinsel Kopenick amp oldid 201924504