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Schloss Liedberg ist eine Schlossanlage im Korschenbroicher Stadtteil Liedberg in Nordrhein Westfalen Wahrend der Restaurierung 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Denkmalbeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anlage entstand als Hohenburg mit Vor und Hauptburg im 13 Jahrhundert nach der Romerwacht an der Westkuppe des Liedbergs und dem Muhlenturm an der Ostkuppe als Mitte der Festung Liedberg Liedberg war im Mittelalter eine grosse Festung mit einem grossen umgebenen Festungsgraben schwarzer Graben der z T mit Wasser gefullt war und der grosse Teile des heutigen Ortes Liedberg umfasste Erst ab 1608 wurden in Liedberg im grosseren Umfang Privathauser gebaut und ein grosser Teil der Festung zum Flecken und Ort Liedberg bis 1760 wie er heute ist Nach Erkenntnissen der Denkmalbehorde sind die Grundmauern des Schlosses Liedberg aus dem 11 Jahrhundert 1 Der Haupt bzw Mittelturm ist auf die Zeit um 1270 zu datieren Er diente als Torturm und Bergfried und verfugt uber ein 1 60 Meter starkes Mauerwerk 1350 liess Erzbischof Wilhelm von Gennep weitere Bauten an der damaligen Burg vornehmen die 1391 von Engelbert III von der Mark ersturmt wurde Bei der Ersturmung wurde die Burgmauer beschadigt aber ein Jahr spater wieder neu errichtet 2 Das Schloss bildete den Stammsitz der Grafen von Liedberg In der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts kam es durch Heirat und durch einen Vergleich von 1166 an die Herren von Randerath Die Herrschaft Liedberg wurde 1241 von Ludwig I von Randerath an das Kolner Domkapitel verpfandet Der Erzbischof von Koln wiederum trat das Schloss wahrscheinlich um 1271 an Julich ab Im Jahre 1273 konnte die Herrschaft Liedberg von Konig Rudolf von Habsburg fur 3000 Mk erworben werden er gab sie dem Grafen Wilhelm von Julich gleichzeitig als Lehen zuruck 3 nbsp Silhouette von Muhlenturm und Schlosskapelle 2014 Nach dem Mord an Wilhelm von Julich in Aachen am 16 Marz 1278 gab Grafin Ricarde von Julich mit ihren Sohnen Liedberg wieder an Koln zuruck Schloss und Herrschaft Liedberg waren somit seit 1279 wieder im Besitz der kurkolnischen Erzbischofe 4 Nach einer Auseinandersetzung zwischen Erzbischof Wiebold und Konig Albrecht wegen der Rheinzolle wurden im Friedensvertrag 1302 Wigbolds Zolleinkunfte stark beschnitten Als Sicherheit musste er fur funf Jahre u a Schloss Liedberg als Pfand stellen 5 Danach blieb das Schloss im Besitz der Kolner Erzbischofe Es erhielt eine Besatzung und einen vom Erzbischof bestellten Amtmann fur das Amt Liedberg dessen Amtssitz Burg Liedberg war Vom 15 bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts wurde die Stelle des Amtmanns von Mitgliedern der Familie der Scheiffart von Merode besetzt Spater gerieten Schloss und Amt in die Pfandschaft der Grafen von Limburg Stirum 6 Im Dreissigjahrigen Krieg wurde im Hessenkrieg das Schloss 1642 nach der Schlacht auf der St Toniser Heide von den Hessen erobert 7 Im Jahr 1673 wurde der Ort Liedberg im Hollandischen Krieg fast vollig zerstort und die Burg beschadigt Bei den spateren Reparaturarbeiten erhielt die Anlage vermutlich ihre heutige barocke Pragung Der Wiederaufbau begann im Jahr 1680 Auf Weisung des Schlossvogtes Damian Herman Nideggen bekam der Turm eine barocke Haube Er liess auch im Jahr 1707 ausserhalb des Schlosses die neue Schlosskapelle errichten Seine Initialen D H N sind am Eingang zum Treppenhaus des Wohntraktes und der Schlosskapelle angebracht Die St Georg Kapelle wurde am 3 Januar 1708 eingeweiht In einer Gruft unter dem Chor liegen Nideggens Ehefrau und der spatere Vogt Kolvenbach mit seiner Frau begraben Nideggen wurde auf eigenen Wunsch vor der Kapelle unter einer Steinplatte begraben 8 Die Kapelle wurde im Jahr 1862 Pfarrkirche von Liedberg 1896 bestand das Schloss aus dem gotischen Haupt bzw Mittelturm dem Torhaus dem sogenannten Rittersaal und einem Wohngebaude Noch im selben Jahr kam es zum Abriss des Torhauses Als 1798 in den linksrheinischen Gebieten neue Verwaltungsbezirke als Departements Kantone und Kommunen geschaffen wurden kam Liedberg zum Kanton Neersen Im Frieden von Luneville 1801 wurden die seit 1798 annektierten linksrheinischen Departements als franzosisches Staatsgebiet anerkannt 1802 wurde die Sakularisation durchgefuhrt 9 und auch Schloss Liedberg verstaatlicht Bei der spateren Versteigerung erwarb der letzte kolnische Amtsverwalter Kopp das Schloss Von ihm ging es an den Reichsfreiherrn Leopold von Furstenberg 10 Das Schloss blieb dann bis ins 20 Jahrhundert im Besitz seiner Familie nbsp Das teilzerstorte Schloss Liedberg von Westen 2006 Das Schloss wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1944 von einer Bombe getroffen und zum Teil zerstort Bis zum Jahr 1968 war das Bauwerk dem Verfall preisgegeben Danach begannen erste Restaurierungsarbeiten Nach einigen Besitzerwechseln erwarb im Jahr 2007 der Unternehmer Peter Overlack das Schloss 11 der seit 2008 Sanierungsarbeiten an der Anlage durchfuhren lasst einschliesslich einer Rekonstruktion der zerstorten Trakte 2010 wurden bei den Sanierungsarbeiten des gotischen Turmmauerwerks in uber 12 Metern Hohe drittes Geschoss acht einzelne Schuhe unterschiedlicher Modelle entdeckt drei Frauenschuhe zwei Kinderschuhe und drei Mannerschuhe Architektur BearbeitenDas Schloss selbst bedeckt die ostliche Hohe des Liedbergs Es ist von steinernen Umfassungsmauern umgeben Das Hochschloss das aus mehreren Gebauden besteht richtet sich nach Westen aus und liegt wie ein Riegel vor dem Innenhof Der machtige Mittelturm aus dem 14 Jahrhundert ist aus Quadern aus Liedberger Sandstein gefertigt Er besteht aus vier Stockwerken wobei das vierte Stockwerk vorgekragt ist und auf einem Spitzbogenfries ruht Der Turm wird von einer malerischen barocken Dachhaube abgeschlossen die vermutlich aus dem Jahr 1673 stammt Eine 6 40 m lange Durchfahrt fuhrt durch den Turm in den inneren Schlosshof Ursprunglich war dem Mittelturm noch ein zweigeschossiger Vorbau vorgesetzt der Vorrichtungen fur die Zugbrucke enthielt und 1896 abgebrochen wurde 12 Das Herrenhaus bestand aus zwei Teilen die durch Giebel getrennt waren Neben dem Turm ein Gebaude aus Backstein mit getrepptem Giebel Im Norden ein Sandsteinbau vom Ende des 17 Jh der im Obergeschoss aus Backsteinen bestand und 1896 einsturzte und abgerissen wurde 13 nbsp Schloss Liedberg 1896 nbsp Herrenhaus vom Schlosshof 1896 nbsp Grundriss 1896Besondere Aufmerksamkeit verdient die Schlossmauer die das gesamte Areal umschliesst wie der Mittelturm aus dem 12 Jahrhundert stammt und aus Sandsteinblocken errichtet wurde 14 Weiter im Westen wurde mit dem Bau des Schlosses ein Rundturm aus Sandsteinblocken errichtet der ursprunglich zum Schutz des Schlosses angelegt wurde Die Mauerstarke betragt zwei Meter und der lichte Durchmesser 4 30 Meter Dieser Turm wurde in spaterer Zeit zu einer Muhle umfunktioniert 15 Die Standsicherheit ist jedoch durch ehemalige Bergbauarbeiten bedroht die bisher von der RAG Stiftung nicht behoben wurden 16 Denkmalbeschreibung BearbeitenZweigeschossiges Herrenhaus aus Backstein mit Walmdach aus dem 17 Jh an der Ostseite das Treppenhaus vorgelagert aus dem 14 Jh stammen Teile der Ringmauer sowie der viergeschossige Mittelturm mit Spitzbogenfries das Schweifhaubendach vom E 17 Jh auf der Sudseite des Schlosshofes ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Walmdach und Fachwerkgiebel Literatur BearbeitenDohmen Kristin Schloss Liedberg Bauforschung im Kontext der Denkmalinstandsetzung Enthalten in Jahrbuch der rheinischen Denkmalpflege Worms 42 2011 S 72 113 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 Kristin Dohmen Eingemauerte Schuhe im gotischen Turm von Schloss Liedberg In Denkmalpflege im Rheinland Band 27 2010 Heft 1 S 1 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Liedberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses Bilderalbum und Informationen zu Liedberg und dem Schloss LiedbergBernd Limburg Denkmale in der Stadt Korschenbroich Schloss Liedberg in Korschenbroich Liedberg Abgerufen am 8 Juli 2018 Informationen zu Fenster Sanierungsarbeiten am Schloss Geschichte des SchlossesEinzelnachweise Bearbeiten Dohmen Kristin Schloss Liedberg Bauforschung im Kontext der Denkmalinstandsetzung Enthalten in Jahrbuch der rheinischen Denkmalpflege Worms 42 2011 S 72 113 Schloss Liedberg Hinweisschild am Schloss Baugeschichtliche Einordnung Peter Overlack Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 490 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 490 Richard Knipping Die Regesten der Erzbischofe von Koln Bonn 1913 Bd III 2 Nr 3876 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 490 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 490f Hinweisschild an der Schlosskapelle in Liedberg Wilhelm Janssen Kleine Rheinische Geschichte Dusseldorf 1997 S 261 264 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 491 NGZ Online Schloss Liedberg verkauft Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 491f Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 492 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 493 Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Dritter Band IV Die Kunstdenkmaler der Stadte und Kreise Gladbach und Krefeld Verlag L Schwann Dusseldorf 1896 S 494 Auf Sand gebaut Mitteilungen Mitgliedermagazin der Deutschen Burgenvereinigung e V Nr 126 Dez 2018 S 54f 51 163555 6 54393 Koordinaten 51 9 48 8 N 6 32 38 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Liedberg amp oldid 208548089