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Schloss Gartenau steht am sudwestlichen Abhang eines Gebirgsauslaufers des Goll Massivs in der Katastralgemeinde Taxach Es gehort damit zur Stadt Hallein im Tennengau im Bundesland Salzburg Die Anlage am Gutrathbergweg steht unter Denkmalschutz und besitzt die Objektnummer 4893 Sie ist nicht offentlich zuganglich Ansicht des Schlosses Gartenau von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Gegend von Gartenau war nach den ersten urkundlichen Belegen in der Hand der Herren von Guetrat welche die Nachfolge der Grafen von Plain angetreten hatten 1286 erlaubte Kuno von Guetrat dem Salzburger Domkapitel und dem Kloster St Peter den Almkanal durch die Kattenau Gartenau zu fuhren Die Wurzeln der Anlage liegen im 12 Jahrhundert 1 doch erst 1339 findet der fruher Grafengaden genannte Gutshof erstmals urkundlich Erwahnung 2 Nach dem Aussterben der Guetrater kam Gartenau an Rudolf Trauner der 1397 Pfleger von Glanegg war Dieser liess hier um 1400 2 auf freieigenem Grund einen Ansitz errichten 1430 erwarben der Laufener Schiffsherr Albrecht Scheller und seine Frau Wandula geborene Valkenstainerin den Ansitz Sie fuhrten den Namen des Gutes fortan als Adelspradikat Nach zwei weiteren Generationen der Familie Scheller fiel das Erbe 1518 an die bayerische Familie Aham die das Gut bereits 1532 an Hans Panichner von Wolkersdorf damals Pfleger in Golling verkauften Der Sohn des Hans Panichner gleichen Namens war Protestant und musste 1565 das Land verlassen 1568 verkaufte er seinen Besitz an Jakob Khuen von Belasi den Bruder des damaligen Salzburger Erzbischofs Johann Jakob Khuen von Belasi Unter Jakob und seiner Frau Elisabeth von Thanhausen wurde der Ansitz 1570 grundlegend umgestaltet so stammt der sudliche Schlossflugel aus jener Zeit Jakobs Sohn Ferdinand verstarb 1618 das Schloss wurde danach an Rudolf von Raitenau verpfandet 1626 kam es in die Hand des Hans Ludwig Ritz Durch Kaiser Leopold I erhielt Emmeram Friedrich Ritz 1665 die Erlaubnis sich von Gartenau zu nennen Seine Erbtochter Esmerina heiratete den Freiherrn Ferdinand Paris von Rehlingen dem Emmeram Friedrich das Schloss vermachte Mit der Erbschaft war die Auflage verbunden dass sich Esmerinas und Ferdinand Paris Sohn den Namen von Ritz zu Gartenau annehmen musse 1 doch die Ehe der beiden blieb kinderlos und so kam Gartenau an den Bruder des Ferdinand Paris Raimund Franz von Rehlingen Dieser stiftete 1704 einen Fideikommiss in den neben Schloss Gartenau auch die anderen Besitzungen derer von Rehlingen Palais Rehlingen das Ritzerbogenhaus Schloss Elsenheim und spater auch Schloss Ursprung eingebracht wurden Dennoch wurde Gartenau 1718 an den Schlossmeier Christof Heidlauf zu Erbrecht verkauft die Grundherrschaft blieb aber bei den von Rehlingen 1826 ging diese auf Anselm von Imhof und seine Frau Walburga geborene Freiin von Auer uber und wurde bei der Grundlastbefreiung 1848 aufgehoben Weitere Besitzer von Gartenau waren Johann Ludwig Gotz von Hebenstreit 1775 Johann Georg Geisler 1778 Sebastian Geissler 1806 Christian Hofer 1840 Ignaz Muller 1840 und halftig Elisabeth Muller 1842 Deren Sohn Johann Muller verkaufte Gartenau 1848 an Eveline Freiin von Hammer Purgstall Sie und ihr Mann Adolf von Berndt liessen Gartenau 1848 grundlegend renovieren Rittmeister von Berndt begann in Gartenau mit der Zementgewinnung 1864 erwarb Gustav Leube Schloss und Zementwerk beides ist noch heute im Besitz seiner Familie Das Schlossgebaude wurde zuletzt 1886 1908 vor 1936 sowie in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts umgestaltet 3 Baubeschreibung BearbeitenDas Schloss hatte ursprunglich die Aufgabe die Besitzungen der Furstpropstei Berchtesgaden zu sichern und den Salztransport von Schellenberg und Berchtesgaden zu uberwachen Die alte Strasse fuhrte deshalb durch die aussere Ummauerung des Schlosses Im Norden und im Suden befand sich jeweils eine Toranlage Von diesen ist die nordliche mit einem niedrigen Rundturm und Mauerstucken versehen mit Schiessscharten erhalten Das sudlich gelegene Tor ist dem Zementabbau zum Opfer gefallen Die Schlossanlage erhebt sich auf rechteckigem Grundriss und besteht aus einem Wohntrakt im Westen dem eigentlichen Schlosstrakt und einem hufeisenformigen Wirtschaftsflugel mit zwei Geschossen der ein Gasthaus Stallungen und die Remise beherbergt Uber dem ostlichen Eingangsportal mit Steingewande ist das Wappen der Panichner von Wolkersdorf mit der Jahreszahl 1495 angebracht im Obergeschoss der sudlichen Fassade ein Wappen von Erzbischof Markus Sittikus das ursprunglich aus der Stadt Salzburg stammt Daruber ist in einer Nische eine sitzende barocke Madonna mit Kind zu sehen Das Ende der Durchfahrt markiert ein schmiedeeisernes Gitter aus dem 17 Jahrhundert Der Wohntrakt des Schlosses ist viergeschossig Er besteht aus einem alteren Teil im Suden und einem jungeren nordlichen Teil vom Ende des 18 Jahrhunderts die beide unter einem Schopfdach vereint sind Uber dem in den Schlossbau fuhrenden Portal befindet sich das Allianzwappen der Familien Khuen Belasi und Thannhausen dessen Inschrift an den Umbau von 1570 erinnert An der Sudostecke ist ein schlankes Turmchen aufgesetzt der fruhere Kapellenturm denn darunter befindet sich heute ein profanierter Kapellenraum Erd und Kellergeschoss besitzen Tonnengewolbe teils mit Stichkappen teils mit Gurtbogen Von der Erdgeschosshalle fuhrt eine Wendeltreppe in das Obergeschoss Dort sind gotische Steingewande an Fenster und Turen erhalten Hinter Glas sind Freskoelemente ein Konigskopf und weibliche Halbfigur aus dem 14 Jahrhundert zu sehen Im zweiten Obergeschoss findet sich der Kapellenraum mit einem gotischen Netzrippengewolbe und zwei Fenstern mit Gewanden aus Adneter Marmor Das Dachgeschoss wurde in jungerer Zeit zu Wohnzwecken ausgebaut Dafur wurden die Luken unter der Dachtraufe zu Fenstern erweitert Literatur BearbeitenEva Berger Historische Garten Osterreichs Band 2 Garten und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930 Bohlau Wien 2003 ISBN 3 205 99352 7 S 274 275 online Georg Clam Martinic Osterreichisches Burgenlexikon A amp M Salzburg 2007 ISBN 3 902397 50 0 S 275 Friederike Zaisberger Walter Schlegel Burgen und Schlosser in Salzburg Flachgau und Tennengau Birken Reihe Wien 1992 ISBN 3 85326 957 5 S 159 ff Weblinks BearbeitenSchloss Gartenau In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Schloss Gartenau im Salzburg WikiEinzelnachweise Bearbeiten a b Schloss Gartenau In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Zugriff am 20 November 2013 a b Schloss Gartenau auf burgendaten de Zugriff am 20 November Berger Historische Garten Osterreichs 2003 S 275 47 7222144 13 0463984 473 Koordinaten 47 43 20 N 13 2 47 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Gartenau amp oldid 214560168