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Die Schliederer von Lachen nach 1497 auch Schliederer von Schonfels waren ein pfalzisches Uradelsgeschlecht das 1791 ausstarb Wappen der Schliederer von LachenGrabplatte des Arnold Schliederer von Lachen 1430 Deidesheim Ketschauer Hof Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 2 Wappen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamiliengeschichte BearbeitenDie Familie hatte ihren Ursprung in dem Dorf Lachen bei Neustadt an der Weinstrasse nach dem sie sich auch benannte und wo sie bis zum Ende der Feudalzeit begutert blieb 1 1497 erwarb sie Schloss Schonfels bei Mersch in Luxemburg und verlagerte in diese Region ihren Schwerpunkt Neben dem Namen Schliederer oder Schliderer von Lachen kommt auch Schloderer Schloder oder Schloeder von Lachen vor Sigmund Sleder erster namentlich bekannter Vertreter des Geschlechtes tritt zwischen 1283 und 1309 mehrfach urkundlich als Zeuge und Schoffe schliesslich auch als stellvertretender Richter beim Landgericht im Speyergau auf Damals waren die Schliederer Vasallen des Klosters Weissenburg und erscheinen mit vielen Messstiftungen im kontemporaren Seelbuch der Pfarrkirche Lachen Sie hatten zahlreiche Besitztumer im Umkreis des Ortes durch Heirat erwarben sie um 1400 auch den vom Erzbistum Mainz lehnbaren Burgstall Biblis bei Worms mit zugehorigen Rechten und um 1430 ein Hofgut in Deidesheim heutiger Ketschauer Hof Als die Landvogtei des Speyergaues 1331 an die Wittelsbacher Pfalzgrafen fiel traten die Schliederer von Lachen in deren Dienste Arnold Schliederer von Lachen zog als Angehoriger der Leibwache mit Konig bzw Kurfurst Ruprecht III nach Italien 1418 bis 1429 bekleidete er in Heidelberg das Amt des Hof Kuchenmeisters 1426 fungierte er als kurfurstlicher Statthalter Sein Grabstein von 1430 ist in Deidesheim im Ketschauer Hof aufgestellt stammt allerdings aus der Klosterkirche Lambrecht 2 Arnolds Sohn Pallas Schliederer von Lachen der Altere amtierte 1452 in Neustadt als kurpfalzer Vizedom und Landvogt des Speyergaues die Grabplatte seiner Gattin Christina geb von Eppelsheim 1439 ist im Paradies der Stiftskirche Neustadt erhalten Er forderte den Neubau der Deidesheimer Pfarrkirche St Ulrich um 1450 wo sein Familienwappen einen Gewolbeschlussstein des sudlichen Seitenschiffes ziert 3 nbsp Das Familienschloss Schonfels in Luxemburg nbsp Epitaph des Kartauserpriors Caspar Schliederer von Lachen 1585 im Kloster BuxheimDessen gleichnamiger Sohn Pallas der Jungere 1482 war verheiratet mit Elisabeth Eckbrecht von Durckheim und fungierte als Rat des Speyerer Bischofs Ihre Sohne Friedrich und Florenz traten in den geistlichen Stand Friedrich Schliederer von Lachen 1514 war Domherr in Mainz und Speyer Florenz Schliederer von Lachen amtierte ab 1499 als Propst des Augustiner Chorherren Stifts Hordt Ein dritter Sohn Heinrich Schliederer von Lachen wurde eine entscheidende Gestalt der Familiengeschichte indem er um 1490 aus den Diensten des Bischofs von Speyer in jene des Markgrafen Christoph I von Baden wechselte und mit diesem als er Konig Maximilians Statthalter in Luxemburg wurde dorthin zog Hier erwarb er Herrschaft und Schloss Schonfels bei Mersch welche seinen Nachkommen bis ins 18 Jahrhundert gehorten und wonach sie sich nun ofter benannten 4 Ebenso besassen sie dort seit 1520 durch Einheirat Schloss Wampach in Oberwampach das sie neu erbauen liessen und wo noch ein Wappenstein der Schliederer von Lachen 1580 vorhanden ist 5 6 Heinrich Schliederers Enkel Beat Heinrich Schliederer von Lachen fungierte als bischoflich Speyerer Amtmann zu Madenburg und Landeck dann als Vogt in Bruchsal Dessen Bruder Wilhelm Schliederer von Lachen 1534 stand in bischoflich Augsburgischen Diensten u a als langjahriger Statthalter in Dillingen 1581 bestellte man ihn auf Empfehlung des Papstlichen Nuntius zum Hofmeister des achtjahrigen Prinzen Maximilian von Bayern dem spateren Kurfursten Maximilian I Dieses Amt versah er bis 1587 und ubernahm danach die Stellung seines Bruders als Speyerer Vogt im Bruhrain Caspar Schliederer von Lachen 1585 ein weiterer Bruder der beiden war zunachst Domherr zu Speyer und Augsburg resignierte 1569 all seine ansehnlichen Kanonikerpfrunden und trat in Freiburg dem Kartauser Orden bei Er starb 1585 als Prior von Kloster Buxheim und Oberer der schwabischen Kartauserprovinz Der gleichnamige Sohn des bayerischen Prinzenerziehers Wilhelm Schliederer von Lachen wurde Komtur des Deutschen Ordens auf Schloss Horneck dessen Bruder Philipp Truchsess am kurbayerischen Hof Nach dem Dreissigjahrigen Krieg heiratete Gerhard Friedrich Schliederer von Lachen Herr zu Schonfels Isabella Maria von Leonrod und zeugte mit ihr 15 Kinder Er lebte 93 Jahre und diente fast 50 Jahre lang dem Bischof von Eichstatt als Stadtrichter bzw Rat Drei seiner Sohne wurden Domherren in Eichstatt einer Kapitular im Furststift Kempten ein weiterer Deutsch Ordens Ritter in der Ballei Lothringen eine Tochter Abtissin des Benediktinerinnenstifts St Stephan zu Augsburg Der Sohn Georg Friedrich heiratete in das Geschlecht von Seinsheim ein fiel aber schon 1684 mit 29 Jahren als kurbayerischer Obristleutnant im Kampf gegen die Turken vor Ofen Dessen Sohn Franz Anton Schliederer von Lachen Hofmeister des jungen Pfalzgrafen Johann Christian Joseph von Sulzbach dem Vater des Kurfursten Karl Theodor 7 8 Kammerherr Konig August des Starken und schliesslich Geheim und Regierungsrat der Kurpfalz sollte der Vater des letzten mannlichen Familiensprosses Karl Friedrich Joseph Schliederer von Lachen werden Jener verkaufte Schloss Schonfels in Luxemburg und starb mit 65 Jahren am 2 November 1791 in Mainz als kurfurstlicher Generalfeldwachtmeister Die pfalzischen Lehen der Schliederer von Lachen in Hassloch Lachen Speyerdorf und Friesenheim wurden von dem kurpfalzischen bzw pfalz bayerischen Minister und Statthalter der Kurpfalz Franz Albert Leopold von Oberndorff erworbenen nbsp Pfarrkirche St Ulrich Deidesheim Wappenschlussstein der Schliederer von LachenWappen BearbeitenIn Schwarz ein schrager silberner Balken belegt mit drei roten Kugeln Helmzier ein schwarzer Turnierhut mit silbernem Stulp darin stecken zwei goldene Steinbockhorner Helmdecke schwarz silbern 9 10 Literatur BearbeitenKurt Andermann Die Schliederer von Lachen eine untypische Familie des Pfalzer Ritteradels in Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz Speyer Band 108 2010 S 433 473 PDF Ansicht des kompletten Artikels Kurt Andermann Die Schliederer von Lachen und ihr Besitz in Luxemburg Beobachtungen zur geographischen Mobilitat einer Familie des pfalzischen Niederadels in Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte Band 2 1976 S 179 194 Findhinweis Alban Haas Aus der Nuwenstat Vom Werden und Leben des mittelalterlichen Neustadt an der Weinstrasse Pfalzische Verlagsanstalt Neustadt Weinstr 1964 S 137 142 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Leipzig 1863 S 208 Digitalscan Gerhard Fouquet Das Speyerer Domkapitel im spaten Mittelalter ca 1350 1540 Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte Band 57 II Band Mainz 1987 S 785 787Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schliederer von Lachen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Reinhard Friedrich zu Lachen Stammsitz der Familie in Lachen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Urkundenregest zu Pallas Schliederer von Lachen Pfalzer Vizedom in Neustadt Wappenwebseite mit Abbildung eines historischen Schliederer Familienwappens auf einem Epitaph von 1694 Webseite zum Epitaph der Rosina von Oberstein geb Schliederer von Lachen 1615 Liebfrauenkirche WormsEinzelnachweise Bearbeiten Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte 1976 S 191 Ausschnittscan Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 13 Landkreis Bad Durkheim Wernersche Verlagsgesellschaft 1995 S 156 ISBN 388462119X Ausschnittscan Pfarrkirche St Ulrich Deidesheim Festschrift zur Altarweihe 1987 Kath Pfarramt Deidesheim 1987 S 35 Historische Webseite zu Schloss Schonfels Webseite zu Schloss Wampach und zum Wappenstein der Schliederer von Lachen Grossaufnahme Schloss Wampach Memento vom 14 Oktober 2016 im Internet Archive Regest Nr 61 Friedrich Schmidt Geschichte der Erziehung der Pfalzischen Wittelsbacher 1899 S 162 Digitalscan Memento vom 22 Mai 2015 im Webarchiv archive today Wappenwebseite Neuzeitliche Wappenabbildung in der frankischen Wappenrolle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schliederer von Lachen amp oldid 237232184