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Die Schlacht bei Gitschin war eine Schlacht des Deutschen Krieges die am 29 Juni 1866 zwischen Preussen einerseits und Osterreichern und Sachsen andererseits stattfand Kronprinz Albert von Sachsen versuchte die preussischen Truppen aufzuhalten konnte aber den Vormarsch des Gegners in Richtung zur Elbe nicht verhindern Schlacht bei GitschinTeil von Deutscher KriegUmgebungskarte der Schlacht bei GitschinDatum 29 Juni 1866Ort Jicin BohmenAusgang Sieg der PreussenKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Osterreich Kaisertum OsterreichKonigreich Sachsen SachsenBefehlshaberPreussen Konigreich Friedrich KarlPreussen Konigreich Wilhelm von TumplingPreussen Konigreich August von Werder Konigreich Sachsen Kronprinz Albert Osterreich Kaisertum Eduard Clam GallasOsterreich Kaisertum Josef von RingelsheimTruppenstarke24 Bataillone und 36 Geschutze 1 33 Bataillone und 96 Geschutze 1 Verluste71 Offiziere und 1482 Mannschaften tot oder verwundet 1 183 Offiziere und 5111 Mannschaften tot oder verwundet davon mindestens 217 Gefangene 1 Chronologische Abfolge Militarischer Konflikte imDeutschen Krieg und3 Italienischen Unabhangigkeitskrieg beide 1866 Custozza Huhnerwasser Podol Nachod Trautenau Langensalza Skalitz Munchengratz Gitschin Koniginhof Schweinschadel Koniggratz Dermbach Kissingen Mainfeldzug Frohnhofen Aschaffenburg Lissa Bezzecca Blumenau Hundheim Tauberbischofsheim Werbach Helmstadt Gerchsheim Uettingen Rossbrunn Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufmarsch 3 Verlauf 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNachdem sich das osterreichische I Korps unter General der Kavallerie Clam Gallas am 28 Juni 1866 nach der Schlacht bei Munchengratz zusammen mit den verbundeten Sachsen zuruckgezogen hatte nahm das sachsische Armeekorps unter Kronprinz Albert den Kampf am Nachmittag des 29 Juni wieder auf General Clam Gallas hatte sein geschlagenes Korps in Richtung auf Gitschin zuruckgefuhrt um einen neuen Versuch zur Verteidigung zu machen In falscher Erwartung des Vormarsches der osterreichischen Nordarmee unter Oberbefehl des FZM Ludwig von Benedek nach Westen versuchte er den preussischen Vormarsch neuerlich aufzuhalten Den Sachsen gegenuber stand die verfolgende preussische 1 Armee unter dem Oberbefehl des Prinzen Friedrich Karl von Preussen dessen Divisionen gleichzeitig von Westen und Norden gegen die neue Stellung vorgingen Prinz Friedrich Karl erfullte vollstandig die Vorgaben des Feldzugsplanes des Generals von Moltke die vorsah den Feind festzuhalten Die Bindung des Gegners verschaffte auch der ostlicher in Bohmen einbrechenden preussischen 2 Armee die notige Zeit um fur die geplante Hauptschlacht aufzuschliessen Aufmarsch BearbeitenDie Preussen verhinderten den Abzug des Gegners nach Suden dadurch dass die schneller marschierende Elbarmee die osterreichischen Marschkolonnen durch Abdrangung auf Jung Bunzlau Unter Bautzen und Libun uberflugelte Die Ruckzugslinie des osterreichischen I Korps wurde gleichzeitig durch die 4 Division unter General Friedrich Herwarth von Bittenfeld bedroht Unwillkurlich wurden General Clam Gallas und die sich zum neuerlichen Widerstand sammelnden Sachsen auf das nordliche und westliche Vorfeld von Gitschin hingedrangt Nachdem die osterreichische Nachhut in nachtlichen Gefechten aus Podkost und Sobotka durch preussische Angriffe vertrieben worden war nahmen die Sachsen und Clam Gallas ihre Stellungen nordlich und westlich von Gitschin in einem grossen Halbkreise ein Das als neue Stellung eingenommene nordliche Vorfeld von Gitschin stellte fur Angriffe ein schwieriges Gelande dar unebene Hugel von mehreren Gipfeln beherrscht und dazwischen schluchtartiges Terrain Um das ummauerte Dorf Lochow zogen sich zwei schwer zu uberschreitende Schluchten mit 80 bis 100 Fuss Tiefe welche einzigartige Verteidigungsmoglichkeiten boten Die Ortschaften Dilez und Brada bezeichneten weitere wichtigste militarische Verteidigungspunkte Der rechte Flugel der Osterreicher fand vor dem Kozlow und Taborgebirge machtige Stutzen Die nordlichen Vorposten bei Eisenstadtel Breska und Ginolitz standen auf Terrain das fur die gegnerische Kavallerie nur schwer zuganglich war Die Front im Zentrum des Halbkreises zog sich uber die Prachower Hohen weiter gegen Brada und Wohawez hin Der linke Flugel stutzte sich uber Wohawez nach Podhrad auf einen ausgedehnten Gebirgskamm Verlauf Bearbeiten nbsp Kavallerietreffen bei GitschinGegen 15 30 war die preussische 5 Division unter General von Tumpling vor Dilez und Podulez angelangt und traf auf die Sachsen Die Preussen liessen Podulez in Brand schiessen und ersturmten den Ort Osterreichische Kavallerie unter General von Edelsheim versuchte einzugreifen wurde aber durch die preussischen Gewehrsalven vertrieben drei Regimenter fluchteten unter schweren Verlusten nach Brada zuruck Die preussischen Infanterie Regimenter Nr 8 und 48 begannen unter dem Hagel sachsischer Kugeln den Angriff auf Dilez Der Kampf in den Strassen Hausern und Hecken wurde durch das Zundnadelgewehr entschieden Um nicht abgeschnitten zu werden raumten die Sachsen Dilez und gingen kampfend langs der Czidlina gegen Gitschin zuruck wo es zu weiteren schweren Kampfen kam Wahrend der Kampf bei Dilez noch nicht entschieden war befahl Tumpling die Umgehung der auf den Prachower Hohen befindlichen feindlichen Kolonnen durch die Infanterie Regimenter Nr 12 und 18 Die preussische Reserve gebildet durch die 6 Division unter General von Manstein ruckte zum Angriff auf Brada und Prachow vor Die abgeschnittene Besatzung von Podulez war im Begriff gewesen abzuziehen als sie nun durch die Preussen festgehalten und gefangen wurden Die osterreichische Besatzung von Prachow stutzte sich anfangs auf die Batterien welche von den Prachower Hohen schwere Lucken in die preussischen Kolonnen gerissen hatten Nach dem Verlust der eigenen Kavallerie uberliessen die Osterreicher den Preussen auch diese Position und wichen fluchtartig auf Gitschin zuruck Gegen 16 Uhr traf auch das preussische II Armee Korps unter Generalleutnant von Schmidt am Schlachtfeld ein und ging uber Wohawez gegen die feindliche Schlachtlinie vor welche sich auf den Anhohen nordlich nach Brada sudlich nach Waharziz und Wostruszna hinzog Die preussische 3 Division unter General von Werder begann sofort mit dem Angriff das Gelande war hier von vier tiefen und kaum passierbaren Schluchten durchschnitten Das beidseitige Terrain war mit altem Tannenwald bedeckt der dicht durch Schutzen der osterreichischen Brigade von Ringelsheim besetzt war und nur schwer angegriffen werden konnte Auch das sachsische Jagerbataillon der Leibbrigade war an diesen Kampfen beteiligt General von Werder schickte die Bataillone des Grenadier Regiment Konig Friedrich Wilhelm IV 1 Pommersches Nr 2 nach vorn wahrend am Rande der Schlucht ungedeckte Tirailleurs heftigstes Feuer gegen den Nadelwald unterhielten Die schweren Verluste durch das uberlegene preussische Gewehr suchte General Ringelsheim den eigenen Leuten durch Einschiebung neuer Mannschaften zu verbergen Die Osterreicher mussten zuruckweichen stellten sich aber in einem dritten tieferen Terrainabschnitt hinter dem das Dorf Lochow lag neuerlich dem Gegner Wieder geworfen eroffneten sie eine vierte Verteidigungslinie entlang der letzten vorhandenen Schlucht welche sich zwischen Lochow und Oitschin hinzog und von einem Bach durchrauscht wurde Die Preussen sicherten sich in einem erbitterten Infanteriekampf den Besitz des Dorfes Lochow und drangten gegen die letzte Stellung der Osterreicher vor Gitschin an nbsp Der sachsische Oberst Emil Bernhard von Boxberg wahrend der Schlacht bei DilezDer Abend war bereits angebrochen als die Truppen Ringelsheims endlich in der Schlucht geworfen nach Gitschin zuruckwichen Gegen neun Uhr zogen sich die Osterreicher auf Kosteletz zuruck wo die sachsische 1 Division unter Generalleutnant Schimpff eine Auffangstellung eingenommen hatte Gegen zehn Uhr Abends erreichten die preussischen Divisionen Werder und Tumpling Fuhlung Prinz Friedrich Karl befahl den Angriff auf Gitschin weiterzufuhren Als Clam Gallas gegen Abend die Nachricht erhielt dass Feldzeugmeister Benedek seine ursprungliche Absicht die Preussen westlich der Elbe aufzuhalten aufgegeben hatte liess er den Kampf abbrechen Im Nachtkampf fiel die Czidlinabrucke und zwang die Osterreicher zum Ruckzug In nachtlichem Strassenkampf ersturmten die Preussen Gitschin wahrend die geschlagenen Bundnistruppen sudostwarts aus der Stadt in Richtung der oberen Elbe zuruckwichen Den Sachsen fiel die Rolle der Arrieregarde zu sie hatten selbst schwer bei Dilez gelitten und deckten jetzt den osterreichischen Ruckzug mustergultig Die sachsische 2 Division unter Generalleutnant Stieglitz zog sich abends durch Gitschin auf Milicowes zuruck Die sachsische Kavalleriedivision unter Generalleutnant Freiherr von Fritsch gab sudlich von Gitschin ihre Stellung bei Cejkowitz auf und zog sich uber Smidar in Richtung auf Koniggratz ab 2 Folgen Bearbeiten nbsp Kriegerdenkmal bei GitschinDer Kampf um Gitschin war hauptsachlich von den preussischen Regimentern Nr 12 und 48 5 Division und Nr 2 und 54 3 Division ausgefuhrt worden Die Preussen verloren in dieser Schlacht 71 Offiziere und 1482 Mannschaften die Osterreicher und Sachsen hatten 183 Offiziere und 5 111 Mann davon 217 Gefangene an Verlusten 20 Geschutze funf Fahnen und drei Standarten waren die Siegestrophaen der Preussen Die Sachsen im Einzelnen hatten im Gefecht von Gitschin Verluste von 26 Offizieren und 566 Mann zu beklagen davon waren 83 Mann gefallen Der ranghochste sachsischer Offizier welcher bei der Schlacht fiel war Oberst Emil Bernhard von Boxberg Nach der Einnahme von Gitschin sandte Prinz Friedrich Karl ein Dragonerregiment ab um Erkundigung uber die Lage der 2 Armee einzuziehen Bald traf die Nachricht ein dass die Avantgarde des Kronprinzen bereits in Arnau stand und die Vereinigung der beiden preussischen Armeen fur den nachsten Tag bei Koniginhof hergestellt werden sollte Der beruhmte Marschkomponist Johann Gottfried Piefke der mit seinem Grenadier Regiment Nr 8 an der Schlacht teilnahm komponierte den Gitschiner Marsch den er General von Tumpling widmete 3 Literatur BearbeitenTheodor Fontane Der Feldzug in Bohmen und Mahren 1866 Konigl Geheime Ober Hofbuchdruckerei R v Decker Berlin 1871 Heinz Helmert Hans Jurgen Usczeck Preussischdeutsche Kriege von 1864 bis 1871 Militarischer Verlauf 6 uberarbeitete Auflage Militarverlag der deutschen demokratischen Republik Berlin 1988 ISBN 3 327 00222 3 Wilhelm Rustow Der Krieg von 1866 in Deutschland und Italien Schulthess Zurich 1866 Karl Winterfeld Vollstandige Geschichte des preussischen Krieges von 1866 Gustav Hempel Verlag Berlin 1866 S 194 Weblinks BearbeitenDer Deutsch Deutsche Krieg von 1866 auf preussenweb deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Theodor Fontane Der deutsche Krieg von 1866 Gesamtausgabe in 2 Banden Bd 1 Der Feldzug in Bohmen und Mahren Nachdruck von 1871 2003 ISBN 3 936 03065 0 Osterreichische Militarische Zeitschrift Jahrgang 1866 Heft 3 S 65 74 Gitschiner Marsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Gitschin amp oldid 238571197