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Das Gefecht bei Helmstadt war ein Gefecht im Mainfeldzug des Deutschen Krieges am 25 Juli 1866 das zwischen der preussischen Mainarmee und dem VII Korps der deutschen Bundesarmee d h der bayerischen Armee ausgetragen wurde Gefechte bei Helmstadt und UettingenTeil von Deutscher Krieg MainfeldzugDatum 25 Juli 1866Ort Helmstadt BayernAusgang Sieg PreussensKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Konigreich Bayern BayernBefehlshaberPreussen Konigreich Mainarmee Edwin von Manteuffel Preussen Konigreich Division Beyer Gustav von Beyer Bundesarmee Karl von Bayern Konigreich Bayern 1 bay Division Johann Baptist StephanKonigreich Bayern 3 bay Division Luitpold von BayernTruppenstarke15 000 Mann 24 000 MannVerluste13 Offiziere und 340 Mann Tote Verwundete und Vermisste 36 Offiziere und 694 Mann Tote Verwundete und Vermisste Chronologische Abfolge der Gefechte imMainfeldzug 1866 Dermbach Rossdorf Zella Wiesenthal Kissingen Hammelburg Laufach Frohnhofen Aschaffenburg Hundheim Tauberbischofsheim Werbach Helmstadt Uettingen Gerchsheim Uettingen Rossbrunn Hettstadt Auf der Hochebene zwischen Tauber und Main wurden die Bundestruppen am 25 bei Helmstadt und Uettingen sowie bei Gerchsheim abermals zuruckgedrangt In den Kampfen wurde der spatere bayerische Konig Ludwig III verwundet Nach dem preussischen Bombardement der bayerischen Truppen in der Festung Marienberg bei Wurzburg am 27 Juli kam eine ortliche Waffenruhe zustande der am 2 August der allgemeine Waffenstillstand folgte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ausgang 2 1 Grunde fur den Ausgang 3 Folgen 4 Gedenken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Schlacht von Koniggratz war bereits am 3 Juli fur die Preussen siegreich verlaufen und Osterreich befand sich bereits in Verhandlungen mit Preussen Jedoch betrafen diese Verhandlungen zunachst nur Osterreich und Preussen Eine Offensive der suddeutschen Lander eroffnete eine bessere Ausgangsposition in kommenden Verhandlungen Zudem bestand immer noch die Moglichkeit dass Frankreich aktiv aufseiten der Suddeutschen in den Konflikt eingreifen wurde um seine Anspruche auf Venetien zu wahren Das VIII Korps der deutschen Bundesarmee hatte sich am 20 Juli mit dem VII Korps bestehend aus vier bayerischen Divisionen an der Tauber vereinigt Mit fast 100 000 Mann war das Bundesheer damit der preussischen Mainarmee mit ca 60 000 Mann deutlich uberlegen Am 21 7 wurde daher im Hauptquartier des Prinzen Karl von Bayern ein gemeinsames Vorgehen der Bundesarmee gegen Aschaffenburg beschlossen da man die Preussen noch bei Frankfurt vermutete Als Termin fur den Abmarsch von der Tauber wurde der 24 Juli festgelegt Die Bayern sollten dazu uber das Mainknie das VIII Korps an der Tauber entlang marschieren Die preussische Main Armee war nach einem bis dahin erfolgreichen Feldzug im Westen am 16 Juli in die Bundeshauptstadt Frankfurt einmarschiert Hier sammelten sich die Preussen und marschierten am 21 7 von Frankfurt in Richtung Wurzburg um wenn moglich die Vereinigung der Bundesarmee zu verhindern diese zu schlagen oder zumindest aber die Grenzen der Suddeutschen weiter zu bedrohen Auf dem Vormarsch stiessen die Preussen auf drei Orte an der Tauber vor die Division Goben am rechten Flugel nach Tauberbischofsheim die Division Beyer im Zentrum nach Werbach und die Division Flies am linken Flugel nach Wertheim An der Tauber trafen die Preussen zunachst auf das VIII Korps das dort bereit zum Abmarsch Richtung Aschaffenburg stand Am 23 Juli kam es zu einem ersten Gefecht bei Hundheim jedoch erkannte der Befehlshaber des VIII Korps Prinz Alexander von Hessen erst am nachsten Tag nach den verlorenen Gefechten von Tauberbischofsheim und Werbach dass er der gesamten Mainarmee gegenuberstand Er nahm daraufhin das VIII Korps nach Gross Rinderfeld zuruck Wegen der zahlenmassigen Unterlegenheit der Preussen ging man davon aus dass die Mainarmee gesamthaft von Tauberbischofsheim und Werbach direkt nach Wurzburg vorstossen wurde Prinz Alexander forderte daher Unterstutzung bei den Bayern an die sich bereits im Abmarsch nach Norden befunden hatten Die Bayern sollten den rechten Flugel des VIII Korps decken nachdem die badische Division die dort stand am Vortag den Kampf abgebrochen ohne Meldung den Flugel aufgegeben und sich nach Altertheim zuruckgezogen hatte Auf diese Weise sollte verhindert werden dass die Preussen sich zwischen beide Halften des Bundesheeres schoben Ausserdem sollte die bayerische Armee sofort in der Gegend von Rossbrunn konzentriert werden Die 3 Division Prinz Luitpold ruckte am 24 Juli von Hettstadt dorthin vor die Reserven sammelten sich zwischen Greussenheim und Waldbuttelbrunn Die 1 Division Stephan stand um Uettingen Helmstadt und Holzkirchen mit den Vortruppen bei Neubrunn Kembach und Dertingen Das VIII Korps erhielt am Abend Nachricht von deren Standorten und die Anweisung Verbindung mit der am nachsten stehenden Division Stephan zu halten Ausgang BearbeitenDie Verluste auf beiden Seiten waren gemessen an der Zahl der eingesetzten Soldaten eher gering Die Bayern hatten 43 Tote die Preussen verloren 31 Mann Vergleichbare Gefechte am Anfang des Krieges in Osterreich waren deutlich verlustreicher In dem letztendlich entscheidenden Gefecht auf dem Lerchenberg wurde jedoch verbissen gekampft Die Bayern hatten dort mit etwa 400 Mann die schwersten Verluste des Tages Ebenso hatte das dort eingesetzte preussische Regiment 32 die meisten Verluste auf preussischer Seite Das Gefecht selbst war ein taktischer Erfolg der Preussen Die bayerischen Einheiten hatten zwar das Gefechtsfeld verlassen mussen waren aber noch kampfbereit Die 3 Division sammelte sich in Waldbrunn und marschierte nach Waldbuttelbrunn und schlug dort ihr Lager auf Die 1 Division sammelte sich bei Uettingen und bezog Stellung in Waldbrunn Gemeinsam mit den beiden anderen mittlerweile herangezogenen Divisionen stand das VII Korps nun versammelt bereit zur Offensive gegen die Mainarmee Dadurch dass die Bayern durch die Kampfe bei Helmstadt dem VIII Korps beim Gefecht bei Gerchsheim nicht beistehen konnten und dies daraufhin den Ruckzug gegen Wurzburg antrat wurde es auch ein strategischer Erfolg Ein gemeinsames Vorgehen war dem Bundesheer fur den Rest des Krieges nicht mehr moglich Die Division Beyer hatte inzwischen den Kontakt zur Division Flies hergestellt die bis vor Uettingen vorgeruckt war Die an dem Gefecht beteiligten Preussen stellten ihre Vorposten in Richtung Uettingen auf und schlugen ihr Nachtlager bei Helmstadt auf Die Division Flies sollte am nachsten Tag gegen die Bayern in Uettingen vorgehen Beyer sollte sie dabei unterstutzen Grunde fur den Ausgang Bearbeiten Die preussische Generalitat fasste die Ursache fur die zweifache bayerische Niederlage wie folgt zusammen Die beiden bayerischen Divisionen hatten den kurzen Marsch zu ihrem Rendez vous spat und zu verschiedenen Zeiten angetreten So geschah es dass General v Beyer mit der einen fertig war als die andere anlangte und dass sie trotz bedeutender Ueberlegenheit dennoch entschieden geschlagen wurden 1 Die preussischen Erfolge sind nur zum Teil der hoheren Feuerrate des Zundnadelgewehrs zu verdanken Diese wurde zumindest teilweise durch die Genauigkeit Reichweite und Zuverlassigkeit des bei den Bayern eingesetzten Podewils Gewehrs kompensiert Vielmehr trug die Fuhrung der Preussen wesentlich zum Erfolg bei Das Prinzip Getrennt marschieren vereint schlagen fand auch am 25 Juli seine Anwendung Die Preussen fuhrten den Kampf wesentlich beweglicher als die Bundestruppen die sich wegen der ursprunglich geplanten Offensive gegen Aschaffenburg noch immer nicht zur Abwehr des Angriffs formiert hatten Die Mainarmee teilte sich vor dem zahlenmassig uberlegenen Bundestruppen auf und schlugen jeweils uberlegene Verbande der Bundesarmee wobei die Divisionen standig in Kontakt blieben In Gerchsheim schlug die Division Goeben das ganze VII Korps In Helmstadt manovrierten die Regimenter die Bayern immer wieder aus und zogen sich im richtigen Augenblick wieder zusammen wie beim Frohnberg Am Abend des 25 hatten samtliche Divisionen Fuhlung fur den Fall dass es am nachsten Tag zum Gefecht mit der vereinten Bundesarmee gekommen ware Die zahlenmassige Uberlegenheit der Bayern tauscht Es wurde spater behauptet die Division Beyer habe drei bayerische Divisionen an diesem Tag besiegt Tatsachlich stand aber ausser der 3 Division nicht einmal die Halfte der 1 Division im Gefecht Von der zweiten Division nahmen nur einzelne Bataillone an den Gefechten teil Alle Gefechte fanden voneinander unabhangig statt die Aktionen der Divisionen verliefen unkoordiniert Die mangelhafte Abstimmung betraf alle Ebenen Auf dem Sesselberg konnte man sich wegen der unterschiedlichen Zugehorigkeit zu Divisionen Brigaden und Regimentern nicht auf ein einheitliches Vorgehen einigen Die Division Stephan schickte zu spat Verstarkung wahrend die badische Division dies schlicht ablehnte Auf Korpsebene wurden trotz der geringen Abstande des VII und VIII Korps die Bewegungen wenn uberhaupt dann zu spat mitgeteilt In allen Fallen nutzten die Preussen dies und schlugen die zerstreuten Einheiten einzeln Folgen BearbeitenDie Nachricht dass das VIII Korps sich nach Wurzburg zuruckzog erreichte Prinz Karl erst am nachsten Morgen Somit musste der Plan koordiniert mit gemeinsamen Kraften vorzugehen fallen gelassen werden Stattdessen deckten die Bayern den Ubergang des VII Korps uber den Main in dem Gefecht von Rossbrunn An diesem Tag nahmen die Badener zum letzten Mal in diesem Krieg an einem Gefecht teil Die badische Division wurde am 29 Juli also noch vor Ende des Krieges in ihre Kasernen zuruckbefohlen Anfang August trat Baden aus dem deutschen Bund aus Ihr Kommandeur Wilhelm Prinz von Baden wurde fur sein Verhalten bei den Gefechten am 24 Juli bei Tauberbischofsheim und am 25 Juli bei Gerchsheim und Helmstadt offentlich kritisiert 2 Wilhelm war selbst preussischer Gardeoffizier und mit dem preussischen Herrscherhaus verwandt Er verfasste daraufhin ein Buch das den Kriegsverlauf aus badischer Sicht schilderte 3 General Beyer wurde noch im selben Jahr Inspekteur der badischen Armee und im Jahr 1868 Kriegsminister Badens Gedenken Bearbeiten nbsp Festakt zur Enthullung des Prinz Ludwig Denkmals am 3 Oktober 1909Zum Andenken an das fur die Preussen siegreiche Gefecht des Infanterieregiments Nr 70 wurde von Albert Klaar ein Marsch komponiert und in die Armeemarschsammlung als A M II 204 Helmstadt Marsch aufgenommen Fur die Gefallenen der Schlacht wurden einige Denkmaler in der Umgebung errichtet so zum Beispiel fur die Angehorigen des 3 Brandenburgischen Infanterie Regiments Nr 20 des 2 Thuringischen Infanterie Regiments Nr 32 sowie der bayerischen Truppen als Ganzes Der Verwundung des Prinzen Ludwig von Bayern hingegen wurde spater mit der Errichtung des Prinz Ludwig Denkmals am Helmstadter Ortsausgang Richtung Wurzburg gedacht welches am 3 Oktober 1909 im Beisein des Prinzen und Veteranen des Krieges von 1866 wahrend eines Festakts enthullt wurde 4 Literatur BearbeitenHeinz Helmert Hans Jurgen Usczeck Preussisch deutsche Kriege von 1864 bis 1871 Militarischer Verlauf 6 uberarbeitete Auflage Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1988 ISBN 3 327 00222 3 Osterreichs Kampfe im Jahre 1866 Vom K und K Generalstab Bureau fur Kriegsgeschichte 5 Band Wien 1869 S 146 155 online in der Google Buchsuche Fidel von Baur Breitenfeld Die Operationen des achten deutschen Bundesarmeekorps im Feldzug des Jahres 1866 Darmstadt und Leipzig 1868 online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Der Feldzug von 1866 in Deutschland Kriegsgeschichtliche Abteilung des grossen Generalstabes Berlin 1867 S 661 669 online in der Google Buchsuche Antheil der koniglich bayerischen Armee am Kriege des Jahres 1866 bearbeitet vom Generalquartiermeister Stabe Munchen 1868 S 166 177 online in der Google Buchsuche Theodor Fontane Der deutsche Krieg von 1866 2 Band Der Feldzug in West und Mitteldeutschland Berlin 1871 S 228 234 online in der Google BuchsucheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gefecht bei Helmstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gefechte bei Helmstadt und Uettingen 25 Juli 1866 1 25000 bei der Universitats und Landesbibliothek DarmstadtEinzelnachweise Bearbeiten Preussischer Generalstab S 668 online in der Google Buchsuche Actenmassige interessante Enthullungen uber den badischen Verrath an den deutschen Bundestruppen in dem soeben beendigten preussisch deutschen Kriege L C Zamarski Wien 1866 S 20 ff Wilhelm von Baden Zur Beurtheilung des Verhaltens der badischen Felddivision im Feldzuge des Jahres 1866 nach authentischen Quellen Darmstadt und Leipzig 1866 Markt Helmstadt Hrsg Markt Helmstadt Ortschronik und Heimatbuch Selbstverlag Helmstadt 2004 S 104 135 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Helmstadt amp oldid 236574813