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Der Schellenbaum Thevetia peruviana Pers K Schum Syn Cascabela peruviana Pers Raf Cascabela thevetia L Lippold ist eine Pflanzenart die zur Gattung Thevetia in der Familie der Hundsgiftgewachse Apocynaceae gehorte heute aber auch in die Gattung Cascabela gestellt wird Sie stammt ursprunglich aus Peru oder Mexiko Sie wird aber in den Tropen und Subtropen weltweit als Zierpflanze kultiviert und ist heute vielerorts verwildert oder eingeburgert Aus den harten Steinkernschalen fertigten die Indianer einst Klappern und Schellen woher auch die deutsche Bezeichnung stammt Der deutsche Trivialname lautet Tropischer Oleander Karibischer Oleander oder Gelber Schellenbaum In angloamerikanischen Landern wird er auch als Lucky Nut bezeichnet SchellenbaumSchellenbaum Thevetia peruviana SystematikOrdnung Enzianartige Gentianales Familie Hundsgiftgewachse Apocynaceae Unterfamilie RauvolfioideaeTribus PlumerieaeGattung ThevetiaArt SchellenbaumWissenschaftlicher NameThevetia peruviana Pers K Schum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Systematik 3 Giftigkeit 4 Verwendung in der Pharmakologie 5 Sonstige Verwendung 5 1 Weitere Arten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Schellenbaum Blute und Knospe nbsp Blute man sieht die verschlossene Kronrohre nbsp Fruchte von Thevetia peruviana geoffnete Frucht mit Steinkern vollstandig schwarze und angetrocknete Frucht im Uhrzeigersinn nbsp Ausgereifte Frucht nbsp IllustrationVegetative Merkmale Bearbeiten Der Schellenbaum ist ein stark verzweigter immergruner und dichtbelaubter Strauch oder Baum der Wuchshohen von 4 bis uber 6 Meter erreicht Die Pflanze enthalt weissen giftigen Milchsaft Die braunlich bis grauliche relativ glatt bis etwas raue rissige oder schuppige Borke besitzt teils deutliche Lentizellen Die unteren Zweige hangen uber und die jungen Zweige besitzen eine grunlich graue Rinde Die wechselstandig schraubig angeordneten Laubblatter sind sehr kurz 3 mm lang gestielt Die etwas ledrige ganzrandige Blattspreite ist mit einer Lange von 10 bis 15 cm und einer Breite von 0 5 bis 1 2 cm schmal lanzettlich oder verkehrt eilanzettlich mit spitzem oder rundspitzigem bis zugespitztem oberen Ende Die Blattoberseite ist glanzend mittel bis dunkelgrun und die Blattunterseite ist hellgrun Die Keimblatter sind rundlich sukkulent und haben einen Durchmesser zwischen 1 5 und 2 cm Teilweise ist die Entfaltung der beiden Blatter aus der massiven Samenhulle erst abgeschlossen nachdem sich schon mehrere der lanzettartigen Blatter entwickelt haben nbsp Steinkerne von Thevetia peruvianaGenerative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Dezember Die an 2 5 bis 5 cm langen Blutenstielen stehenden Bluten befinden sich einzeln oder in wenigblutigen zymosen Buscheln achselstandig am Zweigende Die duftenden recht grossen zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch sowie funfzahlig mit doppelter Blutenhulle und weisen einen Durchmesser von 4 5 bis 5 5 cm auf Die funf grunen kurz verwachsenen Kelchblatter sind schmal dreieckig und spitzig Die funf 6 bis 7 cm langen Kronblatter sind trichterformig verwachsen mit einer Kronrohre die mit einer Lange von 4 bis 5 cm kurzer als die verkehrt eiformigen dachigen und spiralig verdrehten gestutzten Kronlappen ist Wegen ihrer gelben Blutenkronblatter wird diese Art mitunter auch als Gelber Oleander bezeichnet daneben existieren auch Formen oder Sorten mit orangefarbenen z B Thevetia peruviana Orange und weisslichen Bluten Am Schlund sind Schlundschuppen vorhanden die durch lange weisse Haare untereinander verbunden sind und die Kronrohre so verschliessen Die kurzen eingeschlossenen Staubblatter oben in der Kronrohre mit behaarten Staubfaden sitzen alternierend darunter Der zweikammerige Fruchtknoten ist oberstandig mit einem langen dicklichem Griffel mit einem konischen grossen Griffelkopf der bei den Antheren endet Es ist ein becherformiger Diskus vorhanden Die etwas zusammengedruckte kugelige bis rhombische mit einem Durchmesser von 2 5 bis 4 5 cm leicht ledrige trockenfleischige oft mittig gerippte sowie leicht quergeteilte glatte Steinfrucht mit meist bestandigen Kelchresten ist anfangs grun verfarbt sich zur Reife hin schwarz und enthalt in den meisten Fallen zwei bis vier Samen Die beigen abgeflachten bespitzten und giftigen Samen Kerne im glatten braunen breit dreieckigen bis halbmondformigen harten langs und quergefurchten Steinkern besitzen eine Breite bis etwa 1 2 1 5 cm Die Chromosomenzahl betragt 2n 20 Systematik BearbeitenDiese Pflanzenart wurde 1805 unter dem Namen Cerbera peruviana durch Christian Hendrik Persoon in Synopsis Plantarum 1 S 267 erstveroffentlicht Sie wurde 1895 durch Karl Moritz Schumann in Heinrich Gustav Adolf Engler und Karl Anton Eugen Prantl Die Naturlichen Pflanzenfamilien 4 2 S 159 in die Gattung Thevetia gestellt Ein Homonym ist Thevetia peruviana Pers Merr das 1914 in Elmer Drew Merrill Philippine Journal of Science 9 2 S 130 aufgestellt wurde Allerdings ist die Zuordnung in die Gattung Thevetia umstritten sie wird auch von einigen Autoren der Gattung Cascabela zugeordnet Weitere Synonyme fur Thevetia peruviana Pers K Schum sind Cascabela peruviana Pers Raf Cascabela thevetia L Lippold Cerbera thevetia L Thevetia linearis A DC Thevetia neriifolia Juss ex A DC Thevetia neriifolia Juss ex Steud Thevetia thevetia L Millsp 1 Es gibt mehrere Zuchtformen in unterschiedlichen Farben zwischen weisslichen und gelb orangfarbenen Tonen Thevetia peruviana Alba Thevetia peruviana Creme Thevetia peruviana Orange Thevetia peruviana Peach Thevetia peruviana Creme und Thevetia peruviana Yellow 2 Giftigkeit BearbeitenDer Milchsaft von Thevetia peruviana enthalt Herzglykoside darunter Thevetin und Neriifolin und ist dadurch wie die meisten anderen Pflanzenteile hochgiftig 3 Schon 8 10 Samen der Pflanze konnen beim Menschen todlich sein Bei der Verwendung wie bei der Ernte ist grosste Vorsicht geboten da nicht nur die Samen sondern nahezu alle Teile der Pflanze stark giftig sind Der eventuell austretende milchartige Saft kann bereits bei blossem Hautkontakt zu Reizungen fuhren In Brasilien wurde das Holz zum Fischfang eingesetzt wobei die Fische durch das austretende Gift betaubt wurden In Indien wird das Pulver als Schadlingsbekampfungsmittel verwendet Verwendung in der Pharmakologie BearbeitenAls Heildroge dienen die getrockneten Samen Thevetiae semen Wirkstoffe sind Herzwirksame Cardenolid Glykoside darunter Thevetin A aus dem nach Zuckerabspaltung Peruvsid weiterhin Triterpene und Flavonoide Wie andere herzwirksame Glykoside z B die aus dem Fingerhut kann das Peruvsid das zeitweise als Fertigpraparat im Handel war bei Herzinsuffizienz und Altersherz eingesetzt werden Es wird nach Einnahme gut resorbiert die Wirkung tritt schnell ein es weist eine verhaltnismassig geringe Kumulation auf In Mitteleuropa wird es derzeit aber wegen der Gefahr von Vergiftungen nicht benutzt Sonstige Verwendung BearbeitenDie Bluten des Schellenbaums werden haufig fur hinduistische Blumenopfer verwendet siehe auch Puja Das Fruchtfleisch wird in Ghana und Uganda gelegentlich verzehrt 3 Aus den Fruchtkernen wird Ol gewonnen Je nach Grosse und Wasserversorgung produziert ein Baum 400 bis 800 Fruchte im Jahr Die Kerne enthalten rund 67 ihres Gewichts als Ol Im Plantagenanbau werden bis zu 1750 Liter Ol je Hektar und Jahr gewonnen Das Ol besteht zu 38 aus Olsaure zu 27 aus Linolsaure zu 22 aus Palmitinsaure zu 8 aus Stearinsaure und zu knapp 2 aus Arachinsaure 4 Weitere Arten Bearbeiten Von den insgesamt neun Thevetia Arten besitzt auch Thevetia thevetioides volksmedizinische Bedeutung als Herzstimulans und Analgetikum Literatur BearbeitenBingtao Li Antony J M Leeuwenberg David J Middleton Apocynaceae In Flora of China Volume 16 1995 S 164 Thevetia peruviana online Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte 6 Auflage Nikol Hamburg 2012 ISBN 978 3 86820 009 6 Ingrid und Peter Schonfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen Franckh Kosmos Verlagsgesellschaft 2011 ISBN 978 3 440 09387 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schellenbaum Thevetia peruviana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Thevetia peruviana bei PROTA Thevetia peruviana bei Useful Tropical Plants Yellow Oleander bei Website of Arthur Lee Jacobson Cascabela thevetia bei Auroville Virtual Herbarium Einzelnachweise Bearbeiten Thevetia peruviana bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis bspw erhaltlich bei Sunshine Seeds in Ahlen www sunshine seeds de a b G H Schmelzer Thevetia peruviana Pers K Schum In https uses plantnet project org en Thevetia peruviana PROTA 2006 plantnet project org abgerufen am 11 November 2022 Baskar Thangaraj Pravin Raj Solomon Scope of biodiesel from oils of woody plants a review In Clean Energy Band 4 Nr 2 8 Juni 2020 S 89 106 doi 10 1093 ce zkaa006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schellenbaum Pflanze amp oldid 227938648