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Die Schelle von Amorbach auch Herren von Amorbach waren eine niederadlige Familie und Lehensnehmer des Klosters Fulda die bis zu ihrem Aussterben im 16 Jahrhundert im Odenwald entlang des Mains und im Spessart Lehens und Grundbesitz besassen Ihr Stammsitz war Wald Amorbach im heutigen Hessen WappenbilderStammwappen der Schelle von AmorbachAlternatives Wappen mit Schellen Dorfbrunnen in Wald Amorbach mit dem Wappen der Schelle von AmorbachWeitere Wappendarstellungen li Baur 1851 re nach Aschaffenburger Wappenbuch 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Familiennamen 2 Stammburg 3 Wappen 4 Sonstiges 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten1286 wurde erstmals ein Breuberger Burgmann Ritter Boppo von Amerbach erwahnt Die Familie stellte Burgmannen auf der nahen Burg Breuberg und spater auch fur das Haus Hanau Lichtenberg auf der Clingenburg 1481 Die Schelle teilten sich spatestens 1379 definitiv urkundlich in eine weitere Linie der Schelle von Umstadt 2 auf die teilweise untereinander heirateten im heutigen Klein Umstadt ihren Sitz im Freihof hatten Burgmanner in Babenhausen und Erbach waren und dort Burglehen sowie ein Mannlehen in Michelstadt besassen Diese Linie stirbt um 1500 herum wieder aus 3 4 Die Schelle von Amorbach besassen die Partikulargerichtsbarkeit in Wald Amorbach und Guter im Ort die sie aber teils im 15 Jahrhundert schon wieder verloren Beerbt wurden sie von den von Freund die 1598 das Amorbacher Hubgericht mit sechs Schoffen besetzten konnten das sie sich ab 1611 zu je einem Viertel mit Kurpfalz und Hessen Darmstadt teilen mussten bis nach und nach beide Hauser ganz in die Rechte kamen 1802 ging auch der kurpfalzische Anteil an Hessen Darmstadt 5 Weitere Guter gingen spater an die Gans von Otzberg und nach 1693 an den Geheimen Rat und Kammerprasidenten Franz von Sickingen der nicht mit Ritter Franz von Sickingen zu verwechseln ist 6 Familiennamen Bearbeiten 1303 werden in Lehensurkunden der Johanniterkommende Mosbach aus dem Mosbach im Bachgau fur Gottfried de Amerbach Henricus Heinrich Schelle von Amerbach und dessen Bruder Ruckerus genannt Schelle sowie in einer Erbachschen Urkunde Rude von Amorbach vermutlich gleich fur Ruckerus genannt Georg Wilhelm Justin Wagner erstellte vor 1850 aus Urkunden einen Stammbaum der aber nicht ganz vollstandig ist Teilweise gibt es Uberschneidungen mit den Schelle von Umstadt und einige Urkunden konnten zu einem Niederadelsgeschlecht von Amorbach gehoren die dem Kloster Amorbach und dem Hause Erbach lehenspflichtig waren 7 1329 wird ein Rukerus genannt Schelle Gotz von Wustenammerbach und dessen Sohne Diether und Peter genannt Wambolde erwahnt letzteren gehoren 1381 zwei Hofe in Wald Amorbach Im Jahre 1409 belehnte der bayerische Pfalzgraf den Peter Schelle von Amerbach mit fruher fuldischen Lehen zu Amorbach Diether Schelle von Amorbach verheiratet mit Walpurge von Reinstein wird 1474 in Erbachschen Urkunden fassbar als er als Witwer im Streit mit dem Kloster Hochst um den kleinen Zehnten und weiterer Guter zu Wust Amorbach so hiess damals das heutige Wald Amorbach liegt Diether verliert obwohl er einen Lehensbrief vorweist 8 Der Sohn Diethers Christoph Christoffell Schelle von Amerbach wird 1485 ein Burglehen ein Haus und eine Hofreite in Klingenberg am Main belehnt von Philipp II von Hanau Lichtenberg und 1502 genannt und war zuletzt Amtmann in Klingenberg Velten Schell von Amorbach wird 1524 als letzter seines Namens urkundlich mit der Aussage das Kurpfalz nicht mehr Obrigkeit als was er daselbst gehabt hat namlich zu verbieten und gebieten auf denselben Gutern 9 Die Familie starb im 16 Jahrhundert aus 10 Bemerkenswert ist die Tatsache dass sich eine Redensart uber das Geschlecht bis ins 19 Jahrhundert im Ort erhalten hat Die armen Herren von Amorbach wohnten vor Amorbach 11 Was andeutet dass es diese Niederadelsfamilie nie zu grosserem Reichtum brachte Stammburg BearbeitenVon der Stammburg der Schelle von Amorbach die Burg Waldamorbach ist heute nichts mehr zu sehen letzte Reste sowie zwei Teiche des Burggrabens wurden 1846 entfernt Die Burg stand wahrscheinlich westlich von Wald Amorbach in der Flur Steinmauerfeld Die architektonische Gestalt dieses Niederadelssitzes bleibt jedoch vollig unklar Mauerreste unbekannter Herkunft waren im 19 Jahrhundert noch in den Fluren Steinmauerfeld und Geldloch vorhanden Beim Abbruch 1846 sollen jedoch ein Helm und eine Rustung gefunden worden sein Zu sehen ist heute dort nichts mehr Archaologische Untersuchungene erfolgten bisher nicht 12 Die Burg ahnelte wohl eher einem mit einem Wassergraben gesicherten Festen Haus ein moglicher Turmhugel ist heute nicht mehr sichtbar oder nachweisbar Zum Ort werden zwei weitere Adelssitze erwahnt deren Lage und Zuordnung unklar ist Nur die Gayling von Altheim und Lowenstein Wertheim Rosenberg als zeitweise Besitzer sind bekannt Auch die den Schelle von Amorbach zugehorige benachbarte Burg Dorndiel ist nicht mehr erhalten Wappen BearbeitenDas Wappen der Schelle von Amorbach zeigt In Blau drei 2 1 rechte Fauste auf dem Helm mit blau silberner Decke zwei blaue Buffel Horner Die Fauste sollen auf die Tatigkeit der Waldrodung zur Siedlungserrichtung hinweisen 10 Alternativ wird manchmal auch ein abweichendes Wappen verwendet In Blau drei 2 1 aufgerichtete silberne Kloppel auf dem Helm mit blau silbernen Decken ein blauer Flug beiderseits belegt mit drei 2 1 aufgerichteten silbernen Kloppeln 13 Die Kloppel sind redend Glocken werden im lokalen Dialekt Schelle n genannt Sonstiges BearbeitenUber die Herren von Amorbach existierte die Sage vom Geldloch noch heute ein Flurname in der Gemarkung von Wald Amorbach in der ein Wanderer den letzten Amorbacher Herren der seit 200 Jahren wegen Bedruckung der Untertanen umging zur Erlosung einmal die Runde um den Ort tragen musste um als Belohnung den Schatz der Amorbacher im letzten Gewolbe des Schlosses im Geldloch zu finden 11 Einzelnachweise Bearbeiten Wappen der Schelle von Amorbach linke Abbildung aus Ludwig Baur Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Band 6 Darmstadt 1851 S 66 rechte Abbildung nach dem Aschaffenburger Wappenbuch Georg Wilhelm Justin Wagner D Schelle von Umstadt in III Beitrage zur Geschichte erloschener adeliger Familien in Ludwig Baur Hrsg Archive fur Hessische Geschichte Sechster Band Heft 1 1849 Darmstadt 1851 S 75 82 Georg Wilhelm Justin Wagner D Schelle von Umstadt in III Beitrage zur Geschichte erloschener adeliger Familien in Ludwig Baur Hrsg Archive fur Hessische Geschichte Sechster Band Heft 1 1849 Darmstadt 1851 S 76 Manfred Schopp Klein Umstadt in der Geschichte 1305 2005 Hrsg Magistrat der Stadt Gross Umstadt Gross Umstadt 2005 Georg Wilhelm Justin Wagner C Schelle von Amorbach S 69 Georg Wilhelm Justin Wagner C Schelle von Amorbach S 72 Georg Wilhelm Justin Wagner C Schelle von Amorbach S 69 75 Gustav Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes Frankfurt am Main 1858 S 304 Wald Amorbach Odenwaldkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 19 Mai 2017 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 29 November 2017 a b Wustamorbach ein Kurpfalzer Ort im Breuberger Land Stadtarchiv Breuberg Breuberger Geschichte und Geschichten abgerufen am 29 November 2017 a b Georg Wilhelm Justin Wagner Die Wustungen im Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg S 202 Eintrag von Thomas Steinmetz zu Wald Amorbach in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 29 November 2017 deutsch Stift St Peter und Alexander Kreuzgang Albert Geipel von Schollkrippen aus Galerie Photos schoner alter Wappen Nr 386 Aschaffenburg Regierungsbezirk Unterfranken private Webseite des Heraldikers Bernhard Peter abgerufen am 29 November 2017Literatur BearbeitenGeorg Wilhelm Justin Wagner Die Wustungen im Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg Hofbuchhandlung Jonghaus Darmstadt 1862 S 201 203 Georg Wilhelm Justin Wagner C Schelle von Amorbach in III Beitrage zur Geschichte erloschener adeliger Familien in Ludwig Baur Hrsg Archive fur Hessische Geschichte Sechster Band Heft 1 1849 Darmstadt 1851 S 66 75Weblinks BearbeitenWustamorbach ein Kurpfalzer Ort im Breuberger Land Stadtarchiv Breuberg Breuberger Geschichte und Geschichten PDF Datei 1 3 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schelle von Amorbach amp oldid 234555267