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Schaftnach frankisch Schohfdla 1 ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Schwabach Mittelfranken Bayern 2 SchaftnachKreisfreie Stadt SchwabachKoordinaten 49 19 N 11 5 O 49 3225 11 0798 325 Koordinaten 49 19 21 N 11 4 47 OHohe 325 323 326 m u NHNEinwohner 208 2020 Postleitzahl 91126Vorwahl 09122Bild von Schaftnach Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Baudenkmaler 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Veranstaltungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt etwa 14 Kilometer sudlich von Nurnberg vier Kilometer ostlich des Ortskernes von Schwabach und einen Kilometer sudlich des Zusammenflusses von Rednitz und Schwarzach Im Suden grenzt das Waldgebiet Vogelherd an Die Kreisstrasse RH 2 SC 2 fuhrt nach Leerstetten 3 3 km ostlich bzw zur Staatsstrasse 2239 bei Penzendorf 0 5 km nordwestlich 3 Geschichte BearbeitenDer Ort wurde 1289 als Schaftenach erstmals urkundlich erwahnt 4 5 Der Ortsname leitet sich von der fruher dort uberwiegend betriebenen Schafzucht ab Schaf ten als Tatigkeit fur Schafe huten und Ache ahd fur Bach Fluss 6 Vermutlich entstand das Haufendorf Schaftnach zeitgleich mit den Nachbarorten Penzendorf 1263 und Konigshammer um 1200 Die Schafzucht auf den Wasserwiesen des Rednitztales war der ursprungliche Haupterwerb Schaftnach war der Schur und Schlachtort sowie die Niederung unterhalb des Penzendorfer Berges das klimatisch relativ milde Winterquartier Die noch bis ins Mittelalter halbnomadisch lebende Bevolkerung hinterliess keine schriftlichen Spuren oder Bodendenkmaler Noch heute werden die Schaftnacher im frankischen Dialekt die Schoft ler also Schafhirten genannt Ursprunglich war das Kloster Ebrach im Ort begutert Diese verausserten ihren Besitz an Nurnberger Patrizier die wiederum einen Teil ihrer Guter an die Deutschordenskommende Nurnberg an das Heilig Geist Spital an das St Klarakloster und an das Reiche Almosen verkauften und an das Richteramt Schwand Die Fraisch hatte die Burggrafschaft Nurnberg inne und in deren Nachfolge die Markgrafschaft Ansbach Im Jahr 1623 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges als Schwabach erfolglos belagert wurde wurde in Schaftnach eine Burgerwehr gebildet Im Jahr 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Schaftnach 13 Anwesen von denen 4 der Deutschordenskommende Nurnberg unterstanden 2 dem Furstentum Ansbach Richteramt Schwand 1 Spital Schwabach 1 5 der Reichsstadt Nurnberg Klosteramt St Klara 3 Landesalmosenamt 1 Spitalamt Hl Geist 1 und 2 dem Nurnberger Eigenherren von Furer 4 Auch gegen Ende des 18 Jahrhunderts gab es in Schaftnach 13 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus Das Hochgericht ubte das brandenburg ansbachische Richteramt Schwand aus Einen Gemeindeherrn hatte das Dorf nicht Grundherren waren die Deutschordenskommende Nurnberg 1 Ganzhof 2 Halbhofe Koblergut das Furstentum Ansbach Richteramt Schwand 1 Leerhaus Spital Schwabach 1 Koblergut die Reichsstadt Nurnberg Klosteramt St Klara 1 Halbhof Klosteramt Pillenreuth 1 Ganzhof Landesalmosenamt 1 Halbhof Spitalamt Hl Geist 1 Halbhof und Nurnberger Eigenherren Kress von Kressenstein 1 Leerhaus von Volckamer 1 Ganzhof 7 Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz und Kammeramt Schwabach Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Schaftnach dem Steuerdistrikt Grossschwarzenlohe I Sektion und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Grossschwarzenlohe zugeordnet 8 Im Zweiten Weltkrieg gab es in Schaftnach kurz vor Kriegsende eine Artilleriestellung mit zwei Geschutzen die den Rednitzubergang bei Penzendorf absichern sollte Nachdem bereits der Anmarsch am 6 April 1945 wegen Benzinmangels verspatet erfolgte war die Stellung wegen Munitionsmangels handlungsunfahig 9 Eine vollige Zerstorung des Ortes und die bereits befohlene Sprengung der nahegelegenen Rednitzbrucke konnten trotz der am 18 April 1945 tobenden Schlacht um Nurnberg und der zeitgleichen Bombardierung Schwabachs durch die bedingungslose Kapitulation am 20 April 1945 abgewendet werden Am 1 Mai 1978 wurde Schaftnach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schwabach eingegliedert 8 Schaftnach wurde im ausgehenden 20 Jahrhundert zu einer Enklave eingekesselt zwischen der autobahnahnlich ausgebauten Bundesstrasse 2 dem hier 1985 gefluteten Main Donau Kanal und der Rednitz In der Nahe des Ortes befindet sich im Kanal bei MDK km 80 eine Panzerdurchfahrt die von beiden Seiten als Slipstelle zum Einsetzen von Sportbooten genutzt werden kann und dank der komfortablen Parkmoglichkeiten gerne von Badegasten aufgesucht wird Die Wasserwacht hatte dort in den 1980er Jahren eine standige Bedarfs Wachhutte errichtet die in den Sommermonaten bei Badewetter regelmassig besetzt war Diese wird allerdings seit Anfang der 1990er Jahre nicht mehr bewirtschaftet 2011 kam es dort zu einem todlichen Unfall bei dem ein Rentner sein Fahrzeug nahe der Sliprampe abstellte zum Erdbeerenpflucken ging und jedoch seine beiden Enkeltochter 7 und 10 derweil im Auto beliess Dieses kam aus ungeklarten Grunden ins Rollen das altere Madchen konnte sich noch rechtzeitig selbst retten bevor das Fahrzeug im Kanal versank das jungere wurde erst nach 45 Minuten von herbeieilenden Tauchern geborgen und verstarb Die Landwirtschaft tragt noch heute einen stattlichen Teil zur Wirtschaftsleistung des Ortes bei Die Schafzucht wurde aufgegeben Einen Kaninchenzuchter gibt es noch Weiterhin werden am Ort eine Gastwirtschaft mit Biergarten eine Buchsenmacherei ein Landtechnikbedarf ein EDV Buro und eine Heizungsbaufirma betrieben Auf den Dachern sind solarelektrische Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 60 Kilowatt installiert Baudenkmaler Bearbeiten Herbstwiesenweg 1 Feuerwehrhaus mit Viehwaage und aufgesetztem Glockenturmchen Herbstwiesenweg 2 und 4 dazugehorige Scheunen Kanalstr 1 Wohnstallhaus Schaftnacher Str 24 Wohnstallhaus Schaftnacher Str 33 Bauernhaus Schaftnacher Str 37 BackofenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Schwabach Schaftnach Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 00 1818 00 1840 00 1861 00 1871 00 1885 00 1900 00 1925 00 1950 00 1961 00 1970 00 1987 00 2014 00 2020Einwohner 93 100 109 107 106 99 90 209 173 191 195 145 208Hauser 10 14 17 17 17 14 27 24 44Quelle 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Religion BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch lutherisch gepragt und in die Stadtkirche St Johannes und St Martin Schwabach gepfarrt 7 Die Katholiken sind nach St Sebald Schwabach gepfarrt 19 22 Veranstaltungen BearbeitenAm ersten Augustwochenende wurde jahrlich die Karwa gefeiert Im Juni 2011 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Schaftnach und dem ortlichen Gesangsverein ein viertagiges Festival zum 100 125 jahrigen Bestehen ausgerichtet 23 Literatur BearbeitenJohann Kaspar Bundschuh Schaftnach In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 5 S U Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1802 DNB 790364328 OCLC 833753112 Sp 70 Digitalisat Friedrich Eigler Schwabach Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 28 Michael Lassleben Kallmunz 1990 ISBN 3 7696 9941 6 Georg Paul Honn Schaffnacht In Lexicon Topographicum des Frankischen Craises Johann Georg Lochner Frankfurt und Leipzig 1747 OCLC 257558613 S 367 Digitalisat Willi Ulsamer Hrsg 100 Jahre Landkreis Schwabach 1862 1962 Ein Heimatbuch Schwabach 1964 DNB 984880232 OCLC 632541189 S 299 300 Eberhard Wagner Land und Stadtkreis Schwabach Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Mittelfranken Band 4 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1969 DNB 457000937 S 66 67 Weblinks BearbeitenSchaftnach in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 21 November 2021 Schaftnach in der Topographia Franconiae der Uni Wurzburg abgerufen am 25 September 2019 Schaftnach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins fur ComputergenealogieFussnoten Bearbeiten E Wagner Land und Stadtkreis Schwabach S 66 Dort nach den Regeln des HONB folgendermassen transkribiert sōfdlɒ Gemeinde Schwabach Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 21 Juli 2023 Ortskarte 1 10 000 Darstellung mit Schummerung In BayernAtlas LDBV abgerufen am 21 Juli 2023 Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie a b F Eigler Schwabach S 273 E Wagner Land und Stadtkreis Schwabach S 66 Anders W Ulsamer Hrsg 100 Jahre Landkreis Schwabach S 299 Hiernach wird Schaft als Schilf gedeutet Nach E Wagner Land und Stadtkreis Schwabach S 66 f keine eindeutige Klarung moglich a b F Eigler Schwabach S 420 f a b F Eigler Schwabach S 472 f Pfarrer Pleschs Kriegstagebuch abgerufen am 9 Februar 2015 Es sind nur bewohnte Hauser angegeben Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet 1840 als Hauser und 1885 bis 1987 als Wohngebaude Alphabetisches Verzeichniss aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften mit Angabe a der Steuer Distrikte b Gerichts Bezirke c Rentamter in welchen sie liegen dann mehrerer anderer statistischen Notizen Ansbach 1818 OCLC 1071656043 S 80 Digitalisat Eduard Vetter Hrsg Statistisches Hand und Adressbuch von Mittelfranken im Konigreich Bayern Selbstverlag Ansbach 1846 OCLC 635011891 S 234 Digitalisat Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 1086 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1251 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Regierungsbezirken Verwaltungsdistrikten sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifugung der Eigenschaft und des zustandigen Verwaltungsdistriktes fur jede Ortschaft LIV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1888 OCLC 1367926131 Abschnitt III Sp 1187 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1259 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 1296 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 1124 Digitalisat a b Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 823 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 179 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 324 Digitalisat Katholische Pfarrei St Sebald Schwabach In bistum eichstaett de Abgerufen am 4 Juni 2023 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schaftnach 100 Jahre Mannergesangsverein Liedertafel Schaftnach Memento vom 9 Februar 2015 im Internet Archive Gemeindeteile der kreisfreien Stadt Schwabach Dietersdorf Forsthof Limbach Nasbach Oberbaimbach Obermainbach Penzendorf Raubershof Schaftnach Schwabach Schwarzach Uigenau Unterbaimbach Unterreichenbach Wolkersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schaftnach amp oldid 235657637