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Der Fetthennen Steinbrech Saxifraga aizoides ist eine Pflanzenart der Gattung Steinbrech Saxifraga Er wird auch als Bach Steinbrech oder Quell Steinbrech bezeichnet was seine Vorliebe fur einen feuchten Standort kennzeichnet Seltener wird diese Art auch Bewimperter Steinbrech genannt Das Artepipheton aizoides griechisch immer lebend verweist auf die immergrunen Blatter Fetthennen SteinbrechFetthennen Steinbrech Saxifraga aizoides in NorwegenSystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie Steinbrechgewachse Saxifragaceae Gattung Steinbrech Saxifraga Art Fetthennen SteinbrechWissenschaftlicher NameSaxifraga aizoidesL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Historisches 5 Trivialnamen 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Einzelblute nbsp Kapselfrucht und Samen nbsp Fetthennen Steinbrech Saxifraga aizoides in Oberosterreich nbsp Fetthennen Steinbrech Saxifraga aizoides Der Fetthennen Steinbrech ist eine reich verzweigte rasig wachsende ausdauernde Pflanze und erreicht Wuchshohen von etwa 5 bis 20 Zentimeter Sie besitzt locker beblatterte drusenhaarige Stangel Die meist dunkelgrunen oft rot uberlaufenen Laubblatter sind 10 bis 25 mm lang und sind recht fleischig wodurch die Art im vegetativen Zustand der Gattung der Fetthennen oder Mauerpfeffer Sedum ahnelt Der Blattrand ist bewimpert an der Blattspitze ist eine hell aufgesetzte Knorpelspitze zu erkennen In einer drusig behaarten lockeren Traube stehen zwei bis zwolf Bluten zusammen Die Blutenstiele sind so lang bis doppelt so lang wie die Bluten 1 Die zwittrigen Bluten weisen einen Durchmesser von etwa 15 mm auf Die 5 kahlen Kelchblatter sind stumpf ausgebreitet kahl und 2 5 bis 4 Millimeter lang 1 Die Kronblatter sind gelb bis dunkelorange selten sind sie auch dunkelrot mit dunkleren Punkten Sie sind langlich linealisch bis eiformig elliptisch 2 bis 4 mal so lang wie breit und stumpf 1 Die Staubblatter sind fast so lang wie die Kronblatter und haben pfriemliche Filamente 1 Der Fruchtknoten ist oberstandig und nur im unteren Viertel oder Drittel mit der Kronrohre verwachsen 1 Die Kapsel ist kugelig eiformig 4 bis 10 Millimeter lang und hat abstehende Kelchzipfel 1 Die braunen Samen sind langlich spindelformig und 0 7 bis 0 8 Millimeter lang 1 Die Blutezeit reicht von Juni bis September Der Fetthennen Steinbrech hat die Chromosomenzahl 2n 26 2 Okologie BearbeitenDie Bluten des Fetthennen Streinbrechs werden neben Zweifluglern auch von Ameisen Formica fusca besucht 1 Die Samen bleiben drei Wochen schwimmfahig und erklaren somit das haufige Herabsteigen an Flussen bis weit unterhalb des eigentlichen Verbreitungsgebietes Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet umfasst das arktische und subarktische Kanada mit sudlichen Auslaufern an der West und Ostkuste bis zur USA Grenze Gronland das ostliche Island Spitzbergen Nowaja Semlja den polaren Ural und das arktische nordostliche Russland mit der Kola Halbinsel Skandinavien und die Alpen von den Pyrenaen bis zum Balkan Pollen wurden in spatglazialen Sedimenten in Danemark den Niederlanden und einigen deutschen Mittelgebirgen nachgewiesen Die Pflanze ist auch im nordlichen Irland und Grossbritannien sudlich bis Yorkshire verbreitet Der Fetthennen Steinbrech bevorzugt Quellfluren aber auch Schutt Gletschermoranen und Fels feucht in Hohenlagen zwischen 600 und 3100 Metern In den Allgauer Alpen steigt er am Nordgrat des Biberkopfes in Bayern bis zu 2300 Metern Meereshohe auf 3 Er kommt vor auf sickernassem basenreichem meist kalkhaltigem mehr oder weniger humusarmem reinem oder steinig kiesigem Ton oder Mergelboden aber auch auf feinerdearmem Steinboden Er gedeiht in Mitteleuropa in Gesellschaften des Verbands Cratoneurion commutati kommt aber auch in feuchten Thlaspietea rotundifolii Gesellschaften oder im Caricion davallianae vor 4 In der Arktis ist er auch in der relativ trockenen Tundra verbreitet Er steigt mit den Flussen weit ins Vorland herab etwa bis Munchen mit der Isar In Nordeuropa wachst er auch auf Meeresspiegelniveau Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht und stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 5 Der Fetthennen Steinbrech gilt in Osterreich im nordlichen Alpenvorland als gefahrdet Historisches BearbeitenUnter dem Namen Sedula montana pulchra war diese Art schon 1563 dem Botaniker Valerius Cordus bekannt Linne fand diese typische arktisch alpine Pflanze in Lappland und verlieh ihr 1753 6 den jetzigen Namen Trivialnamen BearbeitenIn Niederosterreich und Tirol nennen die Einheimischen den Fetthennen Steinbrech auch Gamswurz so wie viele andere Pflanzen die gerne von Gamsen gefressen werden In einigen Landstrichen Tirols wird auch der Name Warzenkraut verwendet da es zum Entfernen von Warzen genutzt wurde Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Xaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 S 98 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 S 376 Stefan Eggenberg Adrian Mohl Flora Vegetativa Paul Haupt Bern Stuttgart Wien 2007 ISBN 978 3 258 07179 4 S 467 Elfrune Wendelberger Alpenpflanzen Blumen Graser Zwergstraucher BLV Munchen Wien Zurich 1984 ISBN 3 405 12868 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Gustav Hegi Herbert Huber Familie Saxifragaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Seite 160 162 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 Jaakko Jalas Juha Suominen Raino Lampinen Arto Kurtto Hrsg Atlas Florae Europaeae Distribution of Vascular Plants in Europe 12 Resedaceae to Platanaceae Akateeminen Kirjakauppa amp Tiedekirja The Committee for Mapping the Flora of Europe amp Societas Biologica Fennica Vanamo Helsinki 1999 ISBN 951 9108 12 2 S 171 172 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 1 IHW Eching 2001 ISBN 3 930167 50 6 S 653 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 489 Saxifraga aizoidesL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 April 2021 Carl von Linne Species Plantarum Band 1 Lars Salvius Stockholm 1753 S 403 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D1 26issue 3D 26spage 3D403 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fetthennen Steinbrech Album mit Bildern Videos und Audiodateien Fetthennen Steinbrech FloraWeb de Fetthennen Steinbrech In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fetthennen Steinbrech amp oldid 231173555