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Sant Ignazio di Loyola in Campo Marzio lateinisch Sancti Ignatii de Loyola in Campo Martio hl Ignatius von Loyola auf dem Marsfeld oder kurz Sant Ignazio ist eine Kirche in Rom und Titeldiakonie der romisch katholischen Kirche Die dem heiligen Ignatius von Loyola geweihte Kirche ist neben Il Gesu die zweite grosse Jesuitenkirche in Rom und Grablege dreier Heiliger sowie eines Papstes Die Kirche ist fur ihre herausragenden perspektivischen Fresken bekannt Sant Ignazio RomInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Fresken 3 2 Grab und Altar des hl Aloisius 3 3 Grab des hl Jan Berchmans 3 4 Cappella Ludovisi 3 5 Grab des hl Kardinals Roberto Bellarmino 3 6 Orgel 4 Kardinaldiakone 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche befindet sich im IX romischen Rione Pigna etwa 250 Meter ostlich des Pantheons Der Namensbestandteil Campo Marzio bezieht sich nicht auf den heutigen Rione Campo Marzio sondern auf den antiken Campus Martius Die Kirche die mit dem Palazzo del Collegio Romano einen Gebaudekomplex bildet liegt an der gleichnamigen Piazza di Sant Ignazio di Loyola Bei diesem sehr beeindruckenden Platz der an eine Theaterkulisse erinnert handelt es sich um ein Rokokoensemble von Filippo Raguzzini aus dem 18 Jahrhundert Architektur Bearbeiten nbsp Das Innere der KircheInfolge der Heiligsprechung des Hl Ignatius von Loyola im Jahr 1622 erbat sich Kardinal Ludovico Ludovisi Bauvorschlage zu einer Kirche fur den neuen Heiligen u a auch von Domenichino Ab 1626 wurde die Kirche nach Planen des Jesuiten und Mathematikers Orazio Grassi erbaut und im Heiligen Jahr 1650 erstmals der Offentlichkeit zuganglich gemacht 1 Der Bau ist als einschiffiges Kreuz mit Vierungskuppel angelegt und mit einer Raumlange von uber 80 Metern sowie einer Breite von 43 Metern eine der grossten Kirchen Roms Das Langhaus offnet sich beidseitig in weitgespannten Bogen zu jeweils drei Seitenkapellen die voneinander an der Langhauswand durch Pfeiler mit vorgestellten Doppelpilastern getrennt sind Uber dem umlaufenden Gebalk erhebt sich im Langhaus und im Chor ein Tonnengewolbe mit Stichkappen Eine von Grassi geplante Kuppel kam nie zur Ausfuhrung 1 Die Seitenkapellen des Langhauses sind miteinander durch sehr weite Bogen verknupft die fast den Eindruck durchgehender Seitenschiffe entstehen lassen Neben diesen sechs Seitenkapellen gibt es noch zwei weitere Kapellen zuseiten des Chors Grassis Fassade ist in ihrer basilikalen Form mit bekronendem Dreiecksgiebel und sich seitlich uber dem Untergeschoss erhebenden Voluten typisch fur den Barock Die zwei Geschosse werden durch ein Gebalk getrennt und besitzen beide eine korinthische Saulenordnung Das Hauptportal wird von Saulen flankiert die einen Segmentgiebel tragen Beide Seitenportale sitzen zwischen Doppelpilastern In der Mittelachse des Obergeschosses ist ein von Saulen flankiertes Rundbogenfenster links und rechts davon sind Blendnischen die ihrerseits von Pilastern begrenzt werden Ausstattung BearbeitenFresken Bearbeiten nbsp Die Scheinkuppel von Pozzo nbsp Die Apotheose des hl Ignatius im MittelschiffDie Kirche Sant Ignazio ist besonders fur die Fresken von Andrea Pozzo bekannt einem Maler und Jesuitenfrater Als Meister perspektivischer Scheinarchitektur wird er berufen um dem Mangel einer tatsachlich gebauten Kuppel durch illusionistische Malerei abzuhelfen Der durchschlagende Erfolg der Kuppelmalerei fuhrt nach deren Vollendung 1685 dazu dass Pozzo beauftragt wird die gesamte Wolbung zu freskieren 1 Pozzo entledigt sich dieser Aufgabe bis 1694 1 und tritt daraufhin als Entwerfer der monumentalen Altare des Querhauses hervor Das Thema des gewaltigen Freskos uber dem Mittelschiff ist die Apotheose des hl Ignatius Durch die perspektivische Komposition setzt sich die Architektur scheinbar in der Malerei fort durch Scheinarchitektur und schwebend dargestellte Gruppen offnet sich der Blick in die Decke quasi ins Unendliche Der Heilige steigt uber den damals bekannten vier Kontinenten zum Himmel empor Das Fresko wird als zu den kuhnsten Werken illusionistischer Malerei gehorend betrachtet Im Boden der Kirche markiert eine Marmorscheibe den Fokuspunkt der Perspektive von dem aus sich die Scheinarchitektur der Malerei optisch korrekt entfaltet Das Deckenfresko weist auffallende Ahnlichkeiten mit dem Deckengemalde Apotheose des heiligen Pantaleon in der Kirche San Pantalon in Venedig auf das der Maler Giovanni Antonio Fumiani fast zeitgleich 1680 bis 1704 schuf Die Fresken der Apsis stellen Szenen aus dem Leben des hl Ignatius dar Grab und Altar des hl Aloisius Bearbeiten Im rechten Arm des Querhauses befindet sich das Grab des 1591 jung gestorbenen und 1726 heiliggesprochenen Jesuiten Aloisius von Gonzaga Der kostbare Altar wurde ebenfalls von Pozzo entworfen Das riesige Altarrelief von Pierre Le Gros stellt die Apotheose des hl Aloisius dar und wird in der ausserst kurzen Zeit von 1697 bis 1699 vollendet 2 nbsp Monumentaler Altar des heiligen Aloisius von Pozzo mit dem Relief von Le Gros nbsp Sarkophag des heiligen Aloisius Marmorputten zuseiten ebenfalls von Le GrosGrab des hl Jan Berchmans Bearbeiten Der Korper des Jesuitenheiligen Jan Berchmans wurde 1873 im linken Arm des Querhauses bestattet Sein Herz wird in Lowen in der dortigen Jesuitenkirche verehrt Das Relief in dieser Kapelle stammt von Filippo della Valle und stellt die Verkundigung dar nbsp Sarkophag des hl Jan Berchmans nbsp Verkundigung von Filippo della Valle nbsp Grabmal Papst Gregors XV von Le GrosCappella Ludovisi Bearbeiten In der rechten Seitenkapelle des Chors befindet sich das prachtige Doppelgrabmal von Papst Gregor XV und dessen Nepoten Kardinal Ludovico Ludovisi Die lateinische Inschrift ALTER IGNATIUM ARIS ALTER ARAS IGNATIO auf dem Statuensockel erklart die Existenz des Grabmals an diesem speziellen Ort und verweist darauf dass der Papst Ignatius heilig sprach und der Kardinal dem Heiligen diese Kirche errichtete Das Grabmonument wurde ca 1709 1714 ebenfalls von Pierre Le Gros entworfen und weitgehend in der eigenen Werkstatt geschaffen jedoch wurden die zwei schwebenden Famae von Pierre Etienne Monnot nach Vorgaben von Le Gros ausgefuhrt 2 3 Grab des hl Kardinals Roberto Bellarmino Bearbeiten In der Kirche beigesetzt ist schliesslich auch noch der Jesuit und Kardinal Roberto Bellarmino er starb 1621 und wurde zunachst in der Kirche Il Gesu beigesetzt Nach seiner Seligsprechung 1923 wurde er in die Kirche umgebettet Papst Pius XI sprach ihn 1930 heilig Er ruht in einem glasernen Reliquienschrein nbsp Reliquienschrein des hl Kardinals BellarminoOrgel Bearbeiten Die Orgel wurde 1935 von der Orgelbaufirma Tamburini Crema erbaut und 2009 von OSL s n c di Fabrizio Ori Saitta amp Luigi Lombardo renoviert und erweitert neue Setzeranlage Das Instrument hat 53 Register auf drei Manualen und Pedal 4 5 I Positivo schwellbar C c41 Eufonio 8 2 Flauto camino 8 3 Viola 8 4 Flauto camino 4 5 Flauto duodecima 2 2 3 6 Flautino 2 7 Terza 1 3 5 8 Clarinetto 8 9 Corno francese 8 Gran Tuba Tr II 8 Tremolo II Grand Organo C c410 Principale 16 11 Principale forte 8 12 Principale dolce 8 13 Voce umana 8 14 Dulciana 8 15 Flauto corno 8 16 Flauto traverso 8 17 Ottava forte 4 18 Ottava 4 19 Flauto 4 20 Duodecima 2 2 3 21 Decimaquinta 2 22 Ripieno V23 Ripieno VII24 Tromba 8 25 Tuba mirabilis 8 26 Tuba 4 27 Gran Tuba 8 III Recitativo schwellbar C c428 Bordone 16 29 Principale 8 30 Gamba 8 31 Salicionale 8 32 Bordone 8 33 Concerto viole 8 34 Voce celeste 8 35 Ottava 4 36 Flauto armonico 4 37 Flauto 2 38 Ripieno V39 Tromba armonica 8 40 Oboe 8 41 Voce corale 8 42 Chiarina 4 Gran Tuba Tr II 8 TremoloTremolo Oboe Pedale C g143 Contrabasso 16 44 Violone 16 45 Bordone 16 46 Quinta 10 2 3 47 Basso 8 48 Violoncello 8 49 Bordone 8 50 Quinta 5 1 3 51 Ottava 4 52 Bombarda 16 53 Trombone 8 Corno francese Tr I 8 Corno francese Tr I 4 Gran Tuba Tr II 8 Manual und Pedalkoppeln III I I II III II I III I P II P III P Oktavkoppeln I I III I I II II II III II III III P P Suboktavkoppeln I I III I I II III II III III Spielhilfen Setzeranlage Sequenzer vor und ruckwarts Tutti Registercrescendo als Balanciertritt Schwelltritte fur I und III Manual Einzelabsteller fur die Zungen Koppeln als Registerwippen Drucktaster und Pistons in Wechselwirkung Piano Pedal Umschalter Manualzuordnung I und II Kardinaldiakone BearbeitenBisherige Kardinaldiakone sind Paolo Dezza 1991 1998 Roberto Tucci 2001 2015 Luis Ladaria seit 2018 Literatur BearbeitenCinzia Sebastiani Zoli Sant Ignazio di Loyola in Campo Marzio Storia arti e rilievo della Chiesa della Compagnia di Gesu Rom 2019 Johann M Wiesel Rom Ein Kunst und Reisefuhrer 4 Aufl Kohlhammer Stuttgart 1966 Manfred Wundram Hrsg Reclams Kunstfuhrer Italien Band V Rom und Latium Reclam Stuttgart 1981 ISBN 3 15 008679 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sant Ignazio Rom Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Chiesa di Sant Ignazio Roma dreisprachige Broschure it en de nach 1967 publiziert a b Gerhard Bissell Pierre Le Gros 1666 1719 Si Vede Reading 1997 ISBN 0 9529925 0 7 Daniel Buchel Arne Karsten Philipp Zitzlsperger Mit Kunst aus der Krise Pierre Legros Grabmal fur Papst Gregor XV Ludovisi in der romischen Kirche S Ignazio in Marburger Jahrbuch fur Kunstwissenschaft Bd 29 2002 S 165 197 Die Orgel in der Basilika des Hl Ignatius von Loyola http www amicimusicasacra com Aufgerufen am 4 Februar 2018 Brogi Paolo 22 November 2009 Torna a suonare l antico organo a Sant Ignazio con l integrale di Bach auf Italienisch Aufgerufen am 4 Februar 2018 41 899027777778 12 479805555556 Koordinaten 41 53 56 5 N 12 28 47 3 O Normdaten Geografikum GND 4468814 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sant Ignazio Rom amp oldid 239076303