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Die Kapelle St Oswald liegt im Hollental im Hochschwarzwald an dessen ostlichem Ende nahe der Ravennabrucke Politisch liegt sie im Ortsteil Steig der Gemeinde Breitnau im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald Baden Wurttemberg kirchlich gehort sie zur Pfarrei Hinterzarten Die Kapelle ist Oswald von Northumbria geweiht einem angelsachsischen Konig des 7 Jahrhunderts Er ist mehrmals im Hauptaltar der Kapelle dargestellt St Oswald Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Oswaldaltar 4 Gelaut 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Kapelle wurde im Jahre 1148 von Bischof Hermann I von Konstanz als Eigenkirche der Herren von Falkenstein nach deren Burg im Hollental geweiht Sie galt seit ihrer ersten grundlichen Untersuchung durch Ekkehard Liehl als die Keimzelle der Besiedlung der Gegend Mutterkirche von Hinterzarten und Breitnau und alteste noch erhaltene Pfarrkirche im Hochschwarzwald 1 Heute wird aber auch vermutet die Besiedlung habe auf den Hohen begonnen und vor St Oswald habe es eine Pfarrkirche in Breitnau gegeben 2 Vom 13 Jahrhundert an war St Oswald jedenfalls eine Filialkirche von Breitnau Das anderte sich als Hinterzarten 1416 eine eigene Kirche erhielt die heutige Pfarrkirche Maria in der Zarten Seither gehort St Oswald kirchlich zu Hinterzarten Bestrebungen die alte Spelunke die entbehrlichste unter allen Kapellen aufzugeben wurden 1812 von der Grossherzoglichen Regierung in Karlsruhe beendet 3 Die Kapelle fasst 250 Personen und wird fur Hochzeiten zur Patroziniumsfeier und zu Weihnachten uber das Hofgut Sternen genutzt Ausserdem findet seit 2012 im Sommerhalbjahr einmal im Monat eine Messe zur Mittagszeit statt 4 Gebaude Bearbeiten nbsp 16 Jahrhundert Blick von Osten auf den Chor mit Masswerkfenster nbsp Erweiterung von 1719 nbsp Im Jahr 1810 so im Wesentlichen noch heute nbsp Sonnenuhr mit Jahreszahl 1951 nbsp Das verlorene Kreuz von Georg HauserDer kleine rechteckige Chorraum mit seiner steinernen Mensa und die beiden Mensen der Seitenaltare stammen von dem 1148 geweihten romanischen Bau ebenso die ostliche Halfte der Sudwand die in Fischgratmauerwerk ausgefuhrt wurde Zu Beginn des 13 Jahrhunderts wurden eine kreuzgratgewolbte Sakristei und ein Beinhaus angebaut das heute von der Sudseite eingesehen werden kann der Tursturz uber der Sakristeitur nennt in arabischen Ziffern die Jahreszahl 1208 Mitte des 14 Jahrhunderts wurde der Chor nach Norden erweitert Anfang des 16 Jahrhunderts als der Oswaldaltar in die Kirche kam s u das vierbahnige Masswerkfenster in die Ostwand des Chors eingefugt um 1674 der holzerne Turm erstellt und um 1719 der Bau nach Westen und Norden erweitert 1719 wurden auch die Mauern erhoht und das Schiff erhielt eine Empore auf Holzsaulen Uber dem Westeingang stehen unter der Jahreszahl 1719 drei Reihen von Grossbuchstaben die an Stifter fur die Erweiterung erinnern 5 Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle beschadigt die Kriegsschaden wurden in den Jahren 1951 1952 behoben An der Sudseite des Langhauses findet sich uber der Sonnenuhr in einer gemalten Banderole der Vermerk 19 Renov 51 Nachdem am 7 Juni 1980 die Kapelle zum zweiten Mal ausgeraubt worden war wurde ein Chorgitter eingebaut Die jetzt in der Kirche befindlichen Figuren sind Kopien worauf auch ein Schild im Chorraum hinweist Dazu gehort an der Nordseite des Langhauses die Kopie eines Kruzifixes das 1617 von Georg Hauser um 1653 aus der gleichnamigen Bildhauersippe geschnitzt worden war 6 1980 wurde die Kapelle zudem renoviert Oswaldaltar Bearbeiten nbsp Mittelteil des St Oswald FlugelaltarsSehenswert ist die Kapelle auch wegen ihres Hochaltarretabels aus der Zeit um 1515 Lange wenig beachtet wurde es 1998 von dem Kunsthistoriker Andreas Curtius Werkstattmitarbeitern des damals in Freiburg arbeitenden Malers Hans Baldung Grien und dem ebenfalls in Freiburg tatigen Bildschnitzer Hans Wydyz zugeschrieben 7 Es handelt sich um einen Flugelaltar Die klappbaren Flugel zeigen auf den Aussenseiten Sankt Matthias und Sankt Oswald links sowie Sankt Sebastian und Sankt Michael mit der Seelenwaage rechts jeweils stehend vor einer Landschaft In geoffnetem Zustand zeigen die Tafelgemalde links die Anbetung der Konige und rechts Maria Heimsuchung Besuch Marias bei Elisabeth Die Szenen der Innenseiten sind in Landschaften eingebettet und mit Goldgrund ausgezeichnet In der Mitte im noch originalen Schrein stehen drei vollrunde Figuren abermals Sankt Matthias Sankt Oswald und Sankt Michael mit Seelenwaage Kopien die Originale befinden sich in Hinterzarten in der Kirche Daruber im ebenfalls originalen Gesprenge steht eine Figur von Sankt Sebastian ebenfalls Kopie Die vier Skulpturen wiederholen also die auf den Flugelaussenseiten dargestellten Heiligen Die gemalte Predella Sockelzone zeigt die zwolf Apostel Stilistisch zeigen die Tafeln Einflusse von Albrecht Durer Lucas Cranach und der Donauschule Curtius urteilt Der Hochaltar der Sankt Oswaldkapelle in Steig im Hollental ist der einzige erhaltene spatgotische Wandelaltar mit gemalten Tafeln im Hochschwarzwald Er gehort zu den wichtigsten in der Region verbliebenen Zeugnissen der oberrheinischen Schule des fruhen sechzehnten Jahrhunderts Gelaut Bearbeiten nbsp St Oswald im WinterIm uber dem Chor errichteten Kirchturm hangen drei historische Bronze Glocken aus dem 16 Jahrhundert in einem mittelalterlichen holzernen Glockenstuhl Die Glockenkloppel stammen aus dem 18 Jahrhundert In den Jahren 2009 bis 2011 wurde das Gelaut denkmalgerecht saniert Da die Kapelle keinen Stromanschluss besitzt werden die Glocken von Hand gelautet 8 Glocke Giesser Gussjahr Gewicht Durchmesser Schlagton1 Hans Lamprecht Schaffhausen 1503 700 kg 1040 mm0 g 92 Hans Lamprecht Schaffhausen 1503 350 kg 820 mm h 03 Hans Sternecker Freiburg 1581 200 kg 685 mm d 4Literatur BearbeitenHelmuth Schubert Hrsg St Oswald im Hollental Festschrift zum 850jahrigen Bestehen der Kapelle Stadler Konstanz 1998 ISBN 3 7977 0397 X Einzelnachweise Bearbeiten Ekkehard Liehl St Oswald im Hollental und die Errichtung der Pfarrei Hinterzarten im 18 Jahrhundert In Alemannisches Jahrbuch 1957 S 273 296 Bernhard Mangei Herrschaftsbildung von Konigtum Kirche und Adel zwischen Oberrhein und Schwarzwald Dissertation Freiburg 2003 S 191 Heinrich Graf Aspekte zur Geschichte der St Oswald Kapelle in der Neuzeit In Helmuth Schubert Hrsg St Oswald im Hollental Festschrift zum 850jahrigen Bestehen der Kapelle Stadler Konstanz 1998 ISBN 3 7977 0397 X S 149 194 Dieter Maurer Breitnau Altes Kirchlein mit Leben fullen Badische Zeitung 30 Juni 2012 abgerufen am 30 Juni 2012 Josef Laule Zur Baugeschichte von St Oswald In Helmuth Schubert Hrsg St Oswald im Hollental Festschrift zum 850jahrigen Bestehen der Kapelle Stadler Konstanz 1998 ISBN 3 7977 0397 X S 127 148 Manfred Hermann Die Bildhauer Hauser in Kirchzarten Schlettstadt und Freiburg Br 1611 1842 In Badische Heimat 52 1972 S 1 151 hier S 4 Andreas Curtius Der Oswaldaltar im Hollental ein unerkanntes Werk der Baldung Werkstatt In Helmuth Schubert Hrsg St Oswald im Hollental Festschrift zum 850jahrigen Bestehen der Kapelle Stadler Konstanz 1998 ISBN 3 7977 0397 X S 26 80 Glockeninspektion Erzbistum Freiburg Kath Filialkirche St Oswald in Breitnau HollsteigWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Oswald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Oswaldkapelle Internetseite der der Seelsorgeeinheit beim Titisee47 9175 8 0691666666667 Koordinaten 47 55 3 N 8 4 9 O Normdaten Geografikum GND 4569619 6 lobid OGND AKS VIAF 234776917 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Oswald Hollental amp oldid 238638667