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Die katholische Pfarrkirche San Vicente auch San Vicente y San Valero in Roda de Isabena einem Ort in der Provinz Huesca in der autonomen spanischen Region Aragonien ist eine ehemalige Kathedrale die zu Beginn des 11 Jahrhunderts errichtet wurde Zu den besonderen Sehenswurdigkeiten der Kirche gehoren der Sarkophag des heiligen Raimund von Roda 1067 1126 Wandmalereien aus der Zeit um 1200 und mittelalterliche Inschriften im Kreuzgang 1924 wurde die Kirche zum Baudenkmal Bien de Interes Cultural erklart 1 Mit 40 Einwohnern ist Roda de Isabena der kleinste Ort in Spanien der eine Kathedrale aufweisen kann 2 Kathedrale San VicenteKreuzgang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Krypten 4 Chorgestuhl und Orgel 5 Ausstattung 6 Kapelle San Augustin 7 Kreuzgang 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im 10 Jahrhundert wurde Roda de Isabena Bischofssitz Im Jahr 957 weihte man eine erste Kathedrale und stellte sie unter das Patronat des Martyrers Vinzenz von Valencia um 304 und des heiligen Valerius 315 der von 290 bis 315 als Bischof von Saragossa wirkte Diese Kirche wurde bei den Einfallen von Abd al Malik des Sohnes von Almansor in die Ribagorza in den Jahren 1003 bis 1006 weitgehend zerstort Zu Beginn des 11 Jahrhunderts erfolgte unter Sancho el Mayor der Wiederaufbau der Kathedrale die um 1030 geweiht wurde Regularkanoniker die nach der Regel des heiligen Augustinus lebten ubernahmen die Betreuung der Kathedrale Nach der christlichen Ruckeroberung von Barbastro im Jahr 1101 verlegte der Bischof San Poncio seinen Sitz dorthin Aufgrund von Intrigen des Bischofs von Huesca und nach Streitigkeiten mit dem ortlichen Adel wurde Raimund von Roda Bischof von 1104 bis 1126 aus Barbastro vertrieben und suchte 1116 in Roda Zuflucht Auch die Nachfolger von Bischof Raimund residierten in Roda de Isabena und nannten sich Bischofe von Barbastro Roda Als 1149 Lleida aus maurischer Herrschaft zuruckerobert worden war wurde der Bischofssitz dorthin verlegt und die Kathedrale von Roda wurde Konkathedrale 1573 kam Roda zum wieder neu erstandenen Bistum Barbastro das 1995 in Bistum Barbastro Monzon umbenannt wurde 3 Architektur Bearbeiten nbsp PortalAussenbau Bearbeiten An der Sudseite der Kirche erhebt sich der achteckige Glockenturm Er wurde Ende des 18 Jahrhunderts auf Grundmauern aus dem fruhen 11 Jahrhundert errichtet die auf lombardische Baumeister zuruckgefuhrt werden Der Unterbau des Turmes besteht aus Quadersteinen der Aufbau aus Backstein Beide Teile werden durch ein breites Gesims voneinander abgegrenzt Die Eckpilaster sind mit Volutenkapitellen versehen Das Untergeschoss gliedern rundbogige Nischenfelder das Obergeschoss ist auf allen acht Seiten von rundbogigen Klangarkaden durchbrochen Die Aussenmauern der Apsiden sind aus grob behauenen Quadern erbaut und mit Lisenen und Blendarkaden verziert Unter dem Dachansatz verlauft ein Zahnfries Das Stufenportal gilt als ein Werk des 13 Jahrhunderts Die Skulpturen der Kapitelle erinnern an die Reliefdarstellungen am Sarkophag des heiligen Raimund und nehmen die gleichen Themen auf Auf der linken Seite sind die Verkundigung Maria Heimsuchung die Geburt Christi die Anbetung der Heiligen Drei Konige die Flucht nach Agypten dargestellt und auf der rechten Seite die Prasentation Jesu im Tempel der Erzengel Michael mit der Seelenwaage ein Bischof mit zwei Diakonen die Enthauptung eines Martyrers der Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen Die Holzturen im Mudejarstil haben ihre ursprunglichen Eisenbeschlage bewahrt Die Vorhalle wurde 1724 im Stil der Renaissance hinzugefugt nbsp InnenansichtInnenraum Bearbeiten Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika deren Innenraum durch machtige Pfeiler gegliedert wird Das Hauptschiff ist mit einer Spitztonne gedeckt die Seitenschiffe besitzen Kreuzgratgewolbe Im Osten mundet das Langhaus in drei halbrund geschlossene Apsiden die in unterschiedlicher Hohe uber dem Niveau des Langhauses liegen Die nordliche Apsis wurde im 16 Jahrhundert zur Sakristei umgebaut Die Achskapelle liegt zwei Meter hoher als das Langhaus und ist dem heiligen Vinzenz gewidmet Unter den Apsiden liegen drei Krypten Krypten Bearbeiten nbsp Zwillingsfenster mit Hufeisenbogen nbsp DeckenmalereienDie mittlere Krypta wurde 1125 fur die Aufnahme der sterblichen Uberreste des heiligen Raimund von Roda angelegt und ist die grosste der drei Krypten Sie besitzt drei Schiffe mit je drei Jochen uber einem rechteckigen Grundriss und schliesst mit einer halbrunden Apsis Den Eingang bildet eine Dreierarkade die 1650 errichtet wurde Die sudliche Krypta weist an ihrer Sud und Nordwand Blendarkaden auf darunter auch einen Hufeisenbogen In der nordlichen Krypta sind Wand und Deckenmalereien aus der Zeit um 1200 erhalten Auf der Kalotte der Apsis ist Christus als Pantokrator dargestellt mit einem Buch in der linken Hand und umgeben von den Evangelistensymbolen Die Malereien an den Wanden haben Tierkreiszeichen und Monatsbilder zum Thema Auf dem Tonnengewolbe werden die Taufe Jesu und der Erzengel Michael der die Seelen wiegt dargestellt In dem Raum der auch als Archiv und Schatzkammer genutzt wurde sind noch funf Tonkruge erhalten in denen das Ol aufbewahrt wurde das die Bauern als Zehnt abliefern mussten In der Mitte der Krypta befindet sich der Reliquienschrein des heiligen Valerius von Saragossa dessen sterbliche Uberreste um 1050 nach Roda uberfuhrt worden sein sollen Nach der Legende diente der heilige Vinzenz von Valencia dem greisen Bischof Valerius von Saragossa als Diakon Beide Heilige sind die Schutzpatrone der Kirche Sie werden meist gemeinsam verehrt Chorgestuhl und Orgel BearbeitenIm Westen des Langhauses sind das Chorgestuhl aus Nussbaum von 1722 untergebracht und die Orgel die 1653 eingebaut wurde Ausstattung Bearbeiten nbsp Sarkophag des heiligen Raimund Raimund und zwei Diakone nbsp Flucht nach AgyptenIn der mittleren Krypta ist der Sarkophag des heiligen Raimund von Roda aufgestellt der um 1170 datiert wird Er ist mit Reliefs versehen die auf der Vorderseite die Szenen der Verkundigung der Heimsuchung der Geburt christi und der Anbetung der Heiligen Drei Konige darstellen Auf den Seiten wird die Flucht nach Agypten und Raimund von Roda als Bischof umgeben von zwei Diakonen dargestellt Vom sogenannten Stuhl des heiligen Raimund einem Klappstuhl aus dem 9 Jahrhundert sind seit einem Diebstahl im Jahr 1979 nur noch Fragmente erhalten nbsp Heimsuchung nbsp Geburt Christi nbsp Anbetung der Heiligen Drei KonigeKapelle San Augustin BearbeitenIn der Kapelle San Augustin die sich ostlich des Kapitelsaales und im Norden der drei Apsiden anschliesst sind noch Reste von Fischgratmauerwerk erhalten Man schliesst daraus dass sie auf die Kapelle der nicht mehr erhaltenen Burg von Roda zuruckgeht und vor dem Bau der ersten Kathedrale im 10 Jahrhundert errichtet wurde An den Wanden sind Fragmente von Fresken erhalten die in das 12 Jahrhundert datiert werden und Busten von Heiligen unter Rundbogenarkaden darstellen nbsp KreuzgangKreuzgang Bearbeiten nbsp KreuzgangDer rechteckige Kreuzgang wurde zwischen 1136 und 1143 unter dem Bischof Gaufrido errichtet In der ostlichen Galerie befindet sich der Kapitelsaal Im Nordflugel befand sich das Refektorium in dem heute ein Restaurant eingerichtet ist Die Rundbogenarkaden ruhen auf schlanken Saulen die mit kunstvoll skulptierten Kapitellen verziert sind Neben geometrischen und floralen Motiven finden sich auch Skulpturen von Tieren wie ein Hund ein Hase und ein Pferd Uber den Arkaden verlauft unter dem Dachansatz ein Gesims mit einem Schachbrettfries Auf den Deckplatten der Kapitelle den Wolbsteinen und auf in den Wanden vermauerten Steinplatten sind Inschriften eingemeisselt die an verstorbene Kanoniker erinnern Sie reichen in die Zeit von der Mitte des 12 bis ins 15 Jahrhundert zuruck In der Mitte des Kreuzganges ist ein Auffangbecken fur Regenwasser Aljibe erhalten nbsp Inschriften nbsp Inschriften nbsp Inschriften nbsp InschriftenSiehe auch BearbeitenListe der Bischofe von RodaLiteratur BearbeitenJaime Cobreros Las Rutas del Romanico en Espana Band 2 Madrid 2004 ISBN 84 9776 112 X S 212 214 Cayetano Enriquez de Salamanca Rutas del romanico en la provincia de Huesca Enriquez de Salamanca Editor 2 Auflage Madrid 1993 ISBN 84 398 9582 8 S 123 130 Jose Maria Leminyana Roda de Isabena y la Puebla de Roda Zaragoza 1996 S 7 18 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Vicente Roda de Isabena Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Catedral de San Vicente Martir SIPCA Sistema de Informacion del Patrimonio Cultural Aragones spanisch abgerufen am 9 Juni 2020 Catedral de Roda de Isabena www romanicoaragones com spanischer Text Catedral de Roda de Isabena www jdiezarnal com spanischer Text Einzelnachweise Bearbeiten Catedral de San Vicente Martir SIPCA Sistema de Informacion del Patrimonio Cultural Aragones spanisch abgerufen am 9 Juni 2020 Roda de Isabena Ayuntamiento de Isabena Historia de la diocesis Diocesis de Barbastro Monzon spanisch abgerufen am 9 Juni 2020 42 291247 0 528535 Koordinaten 42 17 28 5 N 0 31 42 7 O Normdaten Geografikum GND 1076598293 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Vicente Roda de Isabena amp oldid 227581219