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SMS Heimdall war das vierte Schiff der Siegfried Klasse eine Klasse von acht Kustenpanzerschiffen der Kaiserlichen Marine Die Schiffe waren ursprunglich als Panzerschiffe IV Klasse klassifiziert wurden jedoch ab 1899 als Kustenpanzerschiffe gefuhrt Heimdall SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp KustenpanzerschiffKlasse Siegfried KlasseBauwerft Kaiserliche Werft WilhelmshavenBaunummer 14Baukosten 6 110 000 MarkStapellauf 27 Juli 1892Indienststellung 7 April 1894Streichung aus dem Schiffsregister 17 Juni 1919Verbleib 1921 in Ronnebeck abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 79 0 m Lua 76 4 m KWL Breite 14 9 mTiefgang max 5 74 mVerdrangung Konstruktion 3 500 tMaximal 3 741 Besatzung 276 MannAb 1902Lange 86 13 m Lua 84 8 m KWL Breite 14 9 mTiefgang max 5 66 mVerdrangung Konstruktion 4 000 tMaximal 4 436 t Besatzung 313 MannMaschinenanlageMaschine 4 Dampflokomotivkessel2 stehende 3 Zyl VerbundmaschinenMaschinen leistung 4 453 PS 3 275 kW Hochst geschwindigkeit 14 6 kn 27 km h Propeller 2 dreiflugelig 3 5 mMaschinenanlage ab 1902Maschine 8 Marinekessel2 stehende 3 Zyl VerbundmaschinenMaschinen leistung 5 064 PS 3 725 kW Hochst geschwindigkeit 15 1 kn 28 km h Propeller 2 dreiflugelig 3 5 mBewaffnung3 Rk 24 0 cm L 35 204 Schuss 8 Sk 8 8 cm L 30 1 500 Schuss 6 Maschinenkanonen 3 7 cm 4 Torpedorohr 35 cm 1 Heck 2 Seiten uber Wasser 1 Bug unter Wasser 10 Schuss Bewaffnung ab 19023 Rk 24 0 cm L 35 204 Schuss 10 Sk 8 8 cm L 30 2 500 Schuss 3 Torpedorohr 45 cm 1 Heck uber Wasser 2 Seiten unter Wasser 8 Schuss 1 Torpedorohr 35 cm Bug unter Wasser 3 Schuss PanzerungWasserlinie 100 240 mm Deck 30 mm Turme 30 mm Barbetten 200 mm Kommandoturm 30 80 mm Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Einsatz 2 1 Friedenszeit 2 2 Erster Weltkrieg 3 Verbleib 4 Kommandanten 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenBau BearbeitenAm 2 November 1891 begann die Kaiserliche Werft in Wilhelmshaven mit dem Bau des Panzerschiffs IV Klasse U Knapp neun Monate spater am 27 Juli 1892 stand der Neubau fur den Stapellauf bereit Er wurde dabei von Kaiser Wilhelm II auf den Namen eines Gottes der nordgermanischen Mythologie getauft Der weitere Ausbau des Schiffs zog sich bis zum Fruhjahr 1894 hin Einsatz BearbeitenFriedenszeit Bearbeiten Die Heimdall wurde am 7 April 1894 erstmals in Dienst gestellt um Probefahrten durchzufuhren Bei diesen stellten sich starke Mangel an der Kesselanlage heraus Das Schiff musste daher mehrere Monate an die Werft zuruck wo Nachbesserungen vorgenommen wurden Vom 1 November bis zum 15 Dezember konnten die Probefahrten fortgesetzt und abgeschlossen werden Anschliessend wurde die Heimdall nach Kiel verlegt und der Reserve Division der Ostsee zugeteilt Bis zum April 1895 befand sich nur ein Teil der vorgesehenen Besatzung an Bord des Schiffes Nachdem die Besatzung auf Sollstarke aufgefullt wurde unternahm die Heimdall im Verband der Panzerschiff Division Ubungen in der Ostsee und nahm am 21 Juni an der Einweihung des Kaiser Wilhelm Kanals teil Da die Entsendung von Schiffen nach Marokko und Ostasien notwendig geworden war musste die Heimdall am 5 Juli ausser Dienst gestellt werden um den Bedarf an Offizieren und Mannschaften zu decken Die Heimdall wurde am 8 August 1897 wieder in Dienst gestellt Das Schiff trat zu dem fur die Herbstmanover gebildeten II Geschwader das aus insgesamt sechs Einheiten der Siegfried Klasse bestand Das Geschwader stand unter dem Kommando von Paul Hoffmann dessen Flaggschiff die Hildebrand wurde Am 8 September erlitt die Heimdall eine schwere Havarie in danischen Gewassern die von der Kaiserlichen Werft Kiel behoben wurde Das Schiff wurde am 24 September wieder ausser Dienst gestellt Auch in den Jahren 1898 und 1900 wurde die Heimdall jeweils fur die Herbstmanover reaktiviert In den Jahren 1901 und 1902 nahm die Kaiserliche Werft Kiel einen Umbau an der Heimdall vor dem auch die anderen Einheiten der Siegfried Klasse unterzogen wurden Dabei wurde das Schiff mittig auseinandergeschnitten und um eine 8 4 m lange Sektion verlangert Ausserdem wurde die ursprungliche Kesselanlage durch acht Marinekessel ersetzt Das Schiff erhielt einen zweiten Schornstein wodurch sich zusammen mit der Verlangerung sein Aussehen deutlich veranderte Auch wurden Anderungen an der Bewaffnung vorgenommen Die sechs 3 7 cm Maschinenkanonen wurden entfernt die Zahl der 8 8 cm Schnelladekanonen dafur auf zehn erhoht Auch wurden drei der vorhandenen vier 35 cm Torpedorohre durch solche mit 45 cm Durchmesser ersetzt Durch den Umbau konnte besonders der Kohlenvorrat des Schiffs und damit seine Reichweite deutlich vergrossert sowie die Maschinenleistung und die Hochstgeschwindigkeit erhoht werden Die Heimdall wurde am 15 Juli 1902 wieder in Dienst gestellt um im Rahmen des vorubergehend gebildeten II Geschwaders an den Herbstmanovern teilzunehmen Auch zu den Manovern im Folgejahr wurde die Heimdall herangezogen Ein letztmaliger Einsatz des Schiffes in Friedenszeiten erfolgte 1909 Fur die Herbstmanover wurden alle Reserveschiffe aktiviert und zu einer Reserve Flotte unter Vizeadmiral Hugo Zeye zusammengefasst Die Kustenpanzerschiffe der Siegfried Klasse bildeten dabei das III Geschwader unter dem am 5 September zum Vizeadmiral beforderten Hugo Pohl Geschwaderflaggschiff war die Hildebrand Nach dem Ende der Manover wurde die Heimdall am 17 September wieder ausser Dienst gestellt Erster Weltkrieg Bearbeiten Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Heimdall am 12 August 1914 reaktiviert Gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen gehorte sie zum VI Geschwader unter Konteradmiral Richard Eckermann Nach Einzel und Verbandsubungen ubernahm die Heimdall am 19 September den Kustenschutz und Vorpostendienst auf der Jade und Wesermundung Am 23 Dezember 1914 rammte sie auf der Reede von Wilhelmshaven das Grosslinienschiff Kaiserin das aber keinen grosseren Schaden erlitt Ab dem 15 Juni 1915 war die Heimdall auf der Ems stationiert Der Kommandant des Kustenpanzerschiffs Kapitan zur See Rudolf Bartels wurde zusatzlich Chef der Kustenschutzdivision der Ems und Altester Seebefehlshaber auf der Ems womit er den Befehl uber die dortigen Kustengewasser innehatte Mit der am 31 August erfolgten Auflosung des VI Geschwaders gehorte auch die Heimdall selbst der Kustenschutzdivision der Ems an In diesem Verband fand das Schiff auch als Zielschiff Verwendung Am 24 Februar 1916 wurde die inzwischen vollig veraltete Heimdall aus dem inzwischen als Kustenschutzflottille der Ems bezeichneten Verband herausgelost und am 2 Marz in Emden ausser Dienst gestellt Neben dem geringen Kampfwert des Kustenpanzerschiffs war auch die angespannte Personallage der Kaiserlichen Marine ein Grund fur die Ausserdienststellung Verbleib BearbeitenDie Heimdall wurde noch 1916 desarmiert und bis Kriegsende in Emden als Wohnschiff zunachst fur die IV Unterseebootsflottille und ab Dezember 1917 fur die Vorpostenflottille der Ems genutzt Das Schiff wurde am 17 Juni 1919 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen Der Plan eines Umbaus der Heimdall zum Hebeschiff kam nicht zur Durchfuhrung 1921 wurde das Schiff in Ronnebeck abgewrackt Als Ersatz fur die Heimdall wurde die 1912 vom Stapel gelaufene Friedrich der Grosse gebaut Das Grosslinienschiff diente als Flottenflaggschiff wahrend der Skagerrakschlacht Kommandanten Bearbeiten7 April bis 4 Juni 1894 Korvettenkapitan Max Ehrlich1 November bis Dezember 1894 Kapitan zur See Ferdinand LavaudDezember 1894 bis April 1895 Kapitanleutnant Konrad Henkel reduzierte Besatzung April bis Mai 1895 Leutnant zur See 1 Carl Schaumann in Vertretung Mai bis 5 Juli 1895 Korvettenkapitan Adolf Goetz8 August bis 24 September 1897 Korvettenkapitan mit Oberstleutnantsrang 2 Oskar Truppel26 Juli bis 29 September 1898 Korvettenkapitan Hermann Lilie24 Juli bis 22 September 1900 Korvettenkapitan Malte von Schimmelmann15 Juli bis 29 September 1902 Korvettenkapitan Hartwig von Dassel30 Juli bis 17 September 1903 Korvettenkapitan Paul Schlieper22 Juli bis 17 September 1909 Fregattenkapitan Carl Hollweg12 August 1914 bis September 1915 Kapitan zur See Rudolf BartelsSeptember 1915 Korvettenkapitan Otto Boland in Vertretung September 1915 bis 2 Marz 1916 Kapitan zur See Ernst EwersLiteratur BearbeitenGroner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 34 36 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 4 Schiffsbiographien von Greif bis Kaiser Mundus Verlag Ratingen S 102 104 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heimdall Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Die Bezeichnung der niederen Offiziersrange wurde erst zum 1 Januar 1900 in der bis heute gebrauchlichen Weise festgelegt Der Rang Leutnant zur See entsprach 1895 einem Oberleutnant zur See Die Rangbezeichnung des Fregattenkapitans wurde erst 1898 eingefuhrt Kustenpanzerschiffe der Siegfried Klasse SMS Siegfried SMS Beowulf SMS Frithjof SMS Heimdall SMS Hildebrand SMS Hagen SMS Odin SMS AgirListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Heimdall amp oldid 231653782