www.wikidata.de-de.nina.az
SMS Frithjof war das dritte Schiff der Siegfried Klasse einer Klasse von acht Kustenpanzerschiffen der Kaiserlichen Marine Die Schiffe wurden ursprunglich als Panzerschiffe IV Klasse bezeichnet jedoch ab 1899 als Kustenpanzerschiffe klassifiziert Frithjof SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp KustenpanzerschiffKlasse Siegfried KlasseBauwerft AG Weser BremenBaunummer 101Baukosten 5 375 000 MarkStapellauf 21 Juli 1891Indienststellung 23 Februar 1893Streichung aus dem Schiffsregister 17 Juni 1919Verbleib 1930 in Danzig abgewracktSchiffsmasse und BesatzungLange 79 0 m Lua 76 4 m KWL Breite 14 9 mTiefgang max 5 74 mVerdrangung Konstruktion 3 500 tMaximal 3 741 t Besatzung 276 MannAb 1903Lange 86 13 m Lua 84 8 m KWL Breite 14 9 mTiefgang max 5 59 mVerdrangung Konstruktion 4 000 tMaximal 4 367 t Besatzung 307 MannMaschinenanlageMaschine 4 Dampflokomotivkessel2 stehende 3 Zyl VerbundmaschinenMaschinen leistung 5 250 PS 3 861 kW Hochst geschwindigkeit 15 0 kn 28 km h Propeller 2 dreiflugelig 3 5 mMaschinenanlage ab 1903Maschine 8 Marinekessel2 stehende 3 Zyl VerbundmaschinenMaschinen leistung 5 023 PS 3 694 kW Hochst geschwindigkeit 15 1 kn 28 km h Propeller 2 dreiflugelig 3 5 mBewaffnung3 Rk 24 0 cm L 35 204 Schuss 8 Sk 8 8 cm L 30 1 500 Schuss 6 Mk 3 7 cm 4 Torpedorohr 35 cm 1 Heck 2 Seiten uber Wasser 1 Bug unter Wasser 10 Schuss Bewaffnung ab 19033 Rk 24 0 cm L 35 204 Schuss 10 Sk 8 8 cm L 30 2 500 Schuss 3 Torpedorohr 45 cm 1 Heck uber Wasser 2 Seiten unter Wasser 8 Schuss 1 Torpedorohr 35 cm Bug unter Wasser 3 Schuss PanzerungWasserlinie 100 240 mm Deck 30 mm Turme 30 mm Barbetten 200 mm Kommandoturm 30 80 mm Inhaltsverzeichnis 1 Bau 2 Einsatz 2 1 Friedenszeit 2 2 Erster Weltkrieg 3 Verbleib 4 Kommandanten 5 Literatur 6 WeblinksBau BearbeitenIm Februar 1890 erfolgte auf der Bremer Werft AG Weser die Kiellegung des Panzerschiffs IV Klasse Q Rund 15 Monate spater am 21 Juli 1891 stand der Neubau zum Stapellauf bereit Dabei wurde er durch den Chef der Marinestation der Nordsee Vizeadmiral Wilhelm Schroder auf den Namen des Helden der altnordischen Frithjofssage getauft Der weitere Ausbau des Schiffs dauerte nochmals 14 Monate Im November 1892 konnte die Werft mit den ersten Probefahrten beginnen Einsatz BearbeitenFriedenszeit Bearbeiten Die Frithjof wurde am 23 Februar 1893 in Wilhelmshaven erstmals in Dienst gestellt Das Schiff wurde zunachst in der II Division der Manoverflotte eingesetzt in der sie die Siegfried abloste Im Marz erfolgte der Abschluss der Probefahrten Nach den wahrend des Sommers durchgefuhrten Ubungen und Manovern wurde die Frithjof am 1 Oktober zum Stammschiff der neu gebildeten Reserve Division der Nordsee Am 1 Februar 1894 ubernahm die Beowulf diese Funktion die Frithjof wurde mit vorubergehend reduzierter Besatzung zum Beischiff der Reserve Division Im April wurde die Besatzungszahl wieder auf Sollstarke aufgefullt da wahrend des Fruhjahrs und Sommers verschiedene Verbandsubungen teilweise auch gemeinsam mit der Manoverflotte durchgefuhrt wurden Fur die Herbstmanover wurde vorubergehend ein II Geschwader gebildet zu dem auch die Frithjof bis zum 29 September gehorte Nach dem Abschluss der Manover kehrte das Schiff nach Wilhelmshaven zuruck wo es mit erneut reduzierter Besatzung wahrend des Winters verblieb Der Dienst des Jahres 1895 glich weitgehend dem des Vorjahres Als besonderes Ereignis fand am 21 Juni die Einweihung des Kaiser Wilhelm Kanals statt an der die Frithjof teilnahm Nach den Herbstmanovern wurde das Schiff am 28 September ausser Dienst gestellt Vom 1 August bis zum 21 September 1896 wurde es wieder aktiviert um erneut an den Herbstmanovern teilzunehmen Da die Beowulf aufgrund einer schweren Maschinenhavarie fur langere Zeit an die Werft musste wurde die Frithjof am 14 November ausserplanmassig durch die Besatzung ihres Schwesterschiffs wieder in Dienst gestellt Sie ubernahm wieder die Funktion des Stammschiffs der Reserve Division der Nordsee die sie in den folgenden vier Jahren ausubte Wahrend dieser Zeit war die Frithjof an den verschiedensten Manovern der Flotte beteiligt Vom 31 Mai bis zum 11 Juni 1898 unternahm das Schiff gemeinsam mit der Beowulf eine Ubungsfahrt in norwegische Gewasser wahrend der Molde Alesund und Stavanger angelaufen wurden Im Juni 1899 lag die Frithjof langere Zeit in Kopenhagen Wahrend der Herbstmanover gehorte das Schiff wieder zum vorubergehend gebildeten II Geschwader unter dem Kommando von Konteradmiral Paul Hoffmann das aus sechs Einheiten der Siegfried Klasse bestand Am 21 September 1900 endete mit der Ausserdienststellung die Zeit als Stammschiff der Reserve Division der Nordsee Im Fruhjahr 1902 begann die Kaiserliche Werft Danzig mit dem Umbau der Frithjof wie dieser auch bei allen anderen Schiffen der Siegfried Klasse durchgefuhrt wurde Dabei wurde das Schiff mittig auseinandergeschnitten und um eine Zwischensektion verlangert Dadurch konnte besonders der Brennstoffvorrat und damit die Reichweite des Schiffs deutlich vergrossert werden Ausserdem wurde eine neue Kesselanlage eingebaut ein zweiter Schornstein angebracht sowie Anderungen an der Bewaffnung vorgenommen Der Umbau kostete rund 2 8 Mio Mark und wurde bis zum September 1903 abgeschlossen Die Frithjof wurde am 29 September 1903 wieder in Dienst gestellt und fuhrte zunachst die ublichen Probefahrten durch Nach deren Abschluss wurde das Schiff dem nun dauerhaft bestehenden II Geschwader der Aktiven Schlachtflotte ab 1907 als Hochseeflotte bezeichnet zugeteilt Mit diesem Verband nahm die Frithjof im Juli und August 1904 an einer Reise der Aktiven Schlachtflotte nach den Niederlanden den Shetlandinseln und Norwegen teil Nach den Herbstmanovern verliess das Schiff das II Geschwader und wurde Stammschiff des in Danzig neu gebildeten Reserve Geschwaders Im Mai 1905 gehorte die Frithjof ebenso wie die Agir das zweite Stammschiff des Reserve Geschwaders zum vorubergehend gebildeten Schulverband unter Konteradmiral Hugo Zeye Mit diesem Verband wurden Ubungen vor Rugen und in der mittleren Ostsee durchgefuhrt Im Juli wurden an Bord der beiden Kustenpanzerschiffe verschiedene Gerate zur wissenschaftlichen Untersuchung des Wetters erprobt Im September und Oktober erfolgte eine Teilnahme an den Herbstmanovern Die Einsatze des Jahres 1906 wahrend dessen die Frithjof auch in der Nordsee unterwegs war ahnelten denen des Vorjahres Im Januar 1907 fuhrten die Frithjof die Agir und der als Schulschiff fur Maschinenwaffen dienende Kleine Kreuzer Nymphe gemeinsame Ubungen in der Danziger Bucht durch Nach Einzelubungen im Februar und Marz erfolgte vom 15 April bis zum 4 Mai ein erneuter Einsatz im Verband der Schul und Versuchsschiffe der wieder von Konteradmiral Zeye befehligt wurde In den darauffolgenden Monaten fuhrten die beiden Stammschiffe mehrfach Ubungen durch Wahrend der Herbstmanover gehorten sie zum vorubergehend gebildeten III Geschwader Dabei rammte die Frithjof am 31 August die Nymphe backbord achtern leicht woraufhin der Kreuzer ausser Dienst gestellt und in Danzig repariert werden musste Die Tatigkeit der Frithjof in den beiden Folgejahren ahnelten der des Jahres 1907 sehr Im August 1909 wurde das Reserve Geschwader komplett aktiviert und nahm als III Geschwader der Reserve Flotte an den Herbstmanovern teil Nach deren Abschluss wurde die Frithjof in der Funktion als Stammschiff des Reserve Geschwaders durch das Linienschiff Kaiser Barbarossa abgelost und am 15 September ausser Dienst gestellt Erster Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Frithjof ebenso wie ihre Schwesterschiffe am 12 August 1914 reaktiviert Die Kustenpanzerschiffe wurden zum VI Geschwader unter Konteradmiral Richard Eckermann zusammengefasst und zum Kustenschutz in der Nordsee eingesetzt Nach Verbandsubungen in der Ostsee verteilten sich die Schiffe des Geschwaders Mitte September auf die verschiedenen Flussmundungen an der deutschen Nordseekuste Die Frithjof erhielt dabei die Emsmundung als Einsatzgebiet zugeteilt Das Schiff wurde dort bis Anfang 1916 im Vorposten und Sicherungsdienst eingesetzt Am 5 Januar 1916 wurde die Frithjof zunachst nach Kiel uberfuhrt und lief funf Tage spater gemeinsam mit der Hildebrand und der Odin nach Danzig weiter Dort erfolgte am 16 Januar die Ausserdienststellung des inzwischen vollkommen veralteten Schiffs Verbleib BearbeitenDie Frithjof wurde bis Kriegsende in Danzig als Wohnschiff fur die Inspektion des Ubootwesens verwendet Am 17 Juni 1919 wurde das Schiff aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen In der Folge kaufte der Hamburger Reeder Arnold Bernstein die Frithjof ebenso wie auch die Odin und die Agir 1923 wurde das Schiff von der Deutschen Werft in Rustringen zum Motorfrachtschiff umgebaut Dabei wurden die Aufbauten die Panzerung die Maschinen und die wenigen noch vorhandenen Geschutze entfernt Als Antrieb erhielt das Schiff zwei aus U Booten stammende Motoren mit jeweils 550 PS Bis 1930 wurde die Frithjof als Frachtschiff eingesetzt und schliesslich in Danzig abgewrackt Entsprechend der im Zweiten Flottengesetz festgeschriebenen Lebensdauer von 20 Jahren fur Linienschiffe zu denen in diesem Zusammenhang auch die Kustenpanzerschiffe zahlten war bereits 1910 das Grosslinienschiff Oldenburg als Ersatz fur die Frithjof vom Stapel gelaufen Kommandanten Bearbeiten23 Februar 1893 bis Februar 1894 Korvettenkapitan Alfred GrunerFebruar bis April 1894 Kapitanleutnant Ludwig Bruch reduzierte Besatzung April bis Mai 1894 Korvettenkapitan August Carl ThieleMai bis Juni 1894 Korvettenkapitan OelrichsJuni bis Juli 1894 Korvettenkapitan Hermann da Fonseca WollheimJuli bis September 1894 Korvettenkapitan August Carl ThieleSeptember 1894 bis Februar 1895 Kapitanleutnant Ludwig Bruch reduzierte Besatzung Marz bis Juli 1895 Korvettenkapitan Georg Alexander MullerJuli 1895 Kapitanleutnant Ludwig Bruch reduzierte Besatzung August bis 28 September 1895 Korvettenkapitan Oelrichs1 August bis 21 September 1896 Korvettenkapitan Carl Derzewski14 November 1896 bis September 1897 Korvettenkapitan August von HeeringenOktober 1897 bis Oktober 1898 Korvettenkapitan Korvettenkapitan mit Oberstleutnantsrang Alfred EhrlichOktober 1898 bis September 1899 Korvettenkapitan Eugen Kalau vom HofeOktober 1899 bis 29 September 1900 Korvettenkapitan Fregattenkapitan Wilhelm Gildemeister29 September 1903 bis Oktober 1904 Korvettenkapitan Fregattenkapitan Johannes ReckeOktober 1904 bis September 1905 Korvettenkapitan Fregattenkapitan BossartSeptember 1905 bis Mai 1906 Korvettenkapitan Max WitschelMai 1906 bis Oktober 1907 Korvettenkapitan Siegfried von JachmannOktober 1907 bis September 1908 Korvettenkapitan Carl HollwegSeptember 1908 bis 15 September 1909 Korvettenkapitan Fregattenkapitan Ferdinand Bertram12 August 1914 bis Oktober 1915 Fregattenkapitan Johann von LesselOktober bis November 1915 Korvettenkapitan Hermann Samuelson in Vertretung November 1915 bis 16 Januar 1916 Kapitan zur See Paul FischerLiteratur BearbeitenGroner Erich Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 73 75 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Band 3 Schiffsbiographien von Elbe bis Graudenz Mundus Verlag Ratingen S 159 161 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frithjof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder der FrithjofKustenpanzerschiffe der Siegfried Klasse SMS Siegfried SMS Beowulf SMS Frithjof SMS Heimdall SMS Hildebrand SMS Hagen SMS Odin SMS AgirListe der Schiffe der Kaiserlichen Marine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SMS Frithjof amp oldid 225594316