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Susswasserkrabben leben in den Tropen und Subtropen und werden in acht Familien unterteilt Bekannt sind ungefahr 1300 Arten Im Gegensatz zu marin lebenden Krabben die tausende von Larven in Form von Plankton freisetzen gebaren die Susswasserkrabben eine kleine Anzahl bereits vollstandig entwickelter Nachkommen die von den Muttertieren noch eine Zeit lang umsorgt werden Dieser Umstand limitiert die Verbreitung der Art so dass ihre Vorkommen in kleinen Gebieten endemisch sind Wenn sich die Umweltbedingungen in ihrem Lebensraum andern haben sie wenige Moglichkeiten in andere Gebiete auszuweichen Die Folge davon ist dass ein Grossteil der Susswasserkrabben auf der Roten Liste gefahrdeter Arten als stark gefahrdet oder vom Aussterben bedroht gefuhrt werden muss Potamon ibericum Potamidae in GeorgienParathelphusa convexa Parathelphusidae in Indonesien Inhaltsverzeichnis 1 Systematik 2 Beschreibung und Lebenszyklus 3 Okologie und Arterhaltung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseSystematik BearbeitenUnter den insgesamt 6700 Krabbenarten gibt es mehr als 1300 formal beschriebene Spezies von Susswasserkrabben Tatsachlich geht man jedoch davon aus dass die Gesamtzahl der Susswasserkrabbenarten um bis zu 65 hoher liegt da viele Arten noch nicht beschrieben wurden Die Krabben werden in acht Familien unterteilt von denen jede eine begrenzte Ausbreitung aufweist Verschiedene Krabben anderer Familien die zu den Euryhalinen zahlen sind ebenfalls in der Lage einen gewissen Susswassergehalt zu tolerieren wahrend sich wiederum andere Krabben an Susswasser als Sekundarlebensraum angepasst haben Die Phylogenese dieser Familien ist noch Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion so dass unklar ist wie viele Krabbenarten insgesamt im Susswasser leben konnen 1 Die acht Familien sind Uberfamilie Familie Vorkommen BemerkungenTrichodactyloidea Trichodactylidae Zentralamerika und SudamerikaPotamoidea Potamidae Mittelmeerraum und AsienPotamonautidae Afrika und MadagaskarDeckeniidae Ostafrika und Seychellen Auch als Teil der Potamonautidae angesehenPlatythelphusidae Ostafrika Auch als Teil der Potamonautidae angesehenGecarcinucoidea Gecarcinucidae AsienParathelphusidae Asien und AustralasienPseudothelphusoidea Pseudothelphusidae Zentralamerika und SudamerikaVor dem Hintergrund einer grundsatzlich sehr geringen Anzahl von aus Susswasserorganismen entstandenen Fossilien gibt es nur wenige von Susswasserkrabben Der alteste Fund ist Tanzanonautes tuerkayi aus dem ostafrikanischen Oligozan Die Entwicklung der Susswasserkrabben begann mit hoher Wahrscheinlichkeit nach dem Auseinanderbrechen des Superkontinents Gondwana 2 Beschreibung und Lebenszyklus Bearbeiten nbsp Eier von Potamon fluviatile enthalten bereits voll entwickelte junge KrabbenDie Morphologie der Susswasserkrabben variiert nur in sehr geringem Ausmass so dass die Form der Zehnfusskrebse insbesondere ein fur Insemination modifizierter Unterleibsfortsatz von wesentlicher Bedeutung fur ihre Taxonomie ist Die Entwicklungsbiologie der Susswasserkrabben ist charakteristisch direkt Die Eier enthalten Juvenile und die unterschiedlichen Stadien der Larven entwickeln sich im Inneren des Eis 1 Eine Brut umfasst einige hundert mit einem Durchmesser von ca 1 mm jeweils relativ grosse Eier 3 Die Besiedelung von Susswasservorkommen setzte voraus dass die Krabben ihren Wasserhaushalt anderten Susswasserkrabben konnen Salz aus ihrem Urin resorbieren und weisen verschiedene evolutionare Anpassungen auf um den eigenen Wasserverlust zu reduzieren So verfugen sie zusatzlich zu ihren Kiemen uber Pseudo Lungen in ihrer Kiemenhohle und konnen auf diese Weise atmen Diese Entwicklungen sind eine Praadaptation der Krabben fur ein Leben an Land obwohl sie regelmassig in das Wasser zuruckkehren mussen um Ammoniak auszuscheiden 3 Okologie und Arterhaltung BearbeitenSusswasserkrabben kommen in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde vor Sie leben in einer grossen Bandbreite von Gewassern die von schnell fliessenden Flussen bis zu Sumpfen reicht aber auch in Baumstammen und Hohlen Sie sind uberwiegend nachtaktiv und Allesfresser 1 Es gibt jedoch einige spezialisierte Jager beispielsweise ernahrt sich die im Tanganjikasee lebende Platyhelphusa armata fast ausschliesslich von Schnecken 3 Einige Arten stellen wiederum selbst eine wichtige Nahrungsquelle fur andere Wirbeltiere dar 1 Einige Susswasserkrabben sind Wirte fur Saugwurmer der Gattung Paragonimus die beim Menschen bei Verzehr des rohen Krabbenfleisches die Lungenegelkrankheit verursachen 3 Der Grossteil der Arten kommt nur in eng begrenzten Gebieten endemisch vor Dies hangt zumindest teilweise mit ihren mangelhaften Moglichkeiten der Ausbreitung sowie ihrer geringen Fruchtbarkeit zusammen 1 Die Fragmentierung ihrer ohnehin schon kleinen Lebensraume durch den Menschen spielt ebenfalls eine Rolle 4 In Westafrika sind Susswasserkrabben in Savannengebieten weiter verteilt als im tropischen Regenwald wahrend in Ostafrika die in den Bergen lebenden Arten eng begrenzt leben und im Tiefland weiter verteilt sind 3 Jede bisher beschriebene Art der Susswasserkrabben wurde von der International Union for Conservation of Nature IUCN beurteilt 5 Von den Arten zu denen Daten zur Verfugung stehen wurden 32 als gefahrdet eingestuft Beispielsweise sind alle bis auf eine der insgesamt 50 in Sri Lanka lebenden Susswasserkrabben endemisch und mehr als die Halfte von ihnen ist vom Aussterben bedroht 4 Literatur BearbeitenNeil Cumberlidge Sadie K Reed Freshwater Crab Biology In Neil Cumberlidge Hrsg The freshwater crabs of West Africa family Potamonautidae Editions de l IRD Paris 1999 ISBN 2 7099 1433 6 faculty nmu edu Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive im April 2009 Modifizierter Inhalt nach diesem Buch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Darren C J Yeo Peter K L Ng Neil Cumberlidge Celio Magalhaes Savel R Daniels Martha R Campos Global diversity of crabs Crustacea Decapoda Brachyura in freshwater In Hydrobiologia Band 595 Nr 1 2007 ISSN 0018 8158 S 275 286 doi 10 1007 s10750 007 9023 3 Estelle Virginia Balian et al Freshwater animal diversity assessment Developments in Hydrobiology Band 198 Springer Dordrecht 2008 ISBN 978 1 4020 8258 0 Global diversity of crabs Crustacea Decapoda Brachyura in freshwater S 275 286 Nachdruck Sebastian Klaus Darren C J Yeo Shane T Ahyong Freshwater crab origins Laying Gondwana to rest In Zoologischer Anzeiger A Journal of Comparative Zoology Band 250 Nr 4 2011 ISSN 0044 5231 S 449 456 doi 10 1016 j jcz 2011 07 001 a b c d e Michael Dobson Freshwater crabs in Africa In Freshwater Forum 21 Jahrgang 2004 S 3 26 fba org uk Memento des Originals vom 24 Marz 2012 im Internet Archive PDF abgerufen am 23 September 2011 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www fba org uk a b Ben Collen et al Broadening the coverage of biodiversity assessments In Jean Christophe Vie Craig Hilton Taylor Simon N Stuart Hrsg Wildlife in a Changing World An Analysis of the 2008 IUCN Red List of Threatened Species International Union for Conservation of Nature IUCN 2009 ISBN 978 2 8317 1063 1 S 66 76 hier S 72 books google co uk Holly T Dublin Broadening the coverage of biodiversity assessments In Jean Christophe Vie Craig Hilton Taylor Simon N Stuart Hrsg Wildlife in a Changing World An Analysis of the 2008 IUCN Red List of Threatened Species International Union for Conservation of Nature IUCN 2009 ISBN 978 2 8317 1063 1 S vii viii Foreword portals iucn org PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Susswasserkrabbe amp oldid 229958620