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Die katholische Kirche Se Velha alte Kathedrale auch Nossa Senhora da Assuncao in Coimbra im gleichnamigen Distrikt in der Regiao Centro in Portugal wurde in der Mitte des 12 Jahrhunderts im Stil der Romanik errichtet Die Kirche ist der Himmelfahrt Mariens geweiht Bis zum Jahr 1772 als die Kirche des ehemaligen Jesuitenkollegs zur neuen Kathedrale Se Nova erhoben wurde diente die alte Kathedrale als Bischofskirche des Bistums Coimbra Im Jahr 1910 wurde die Kirche zum Monumento Nacional erklart Alte Kathedrale Se VelhaSe Velha und KreuzgangVierungskuppel mit Laterne Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche 2 1 Aussenbau 2 1 1 Westfassade 2 1 2 Porta Especiosa 2 1 3 Nordliche Querhausfassade 2 2 Innenraum 2 3 Ausstattung 3 Kreuzgang 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der Zerstorung der romischen Stadt Conimbriga durch die Sueben im Jahr 468 wurde der Bischofssitz im 6 Jahrhundert nach Aeminium dem heutigen Coimbra verlegt Als erster Bischof von Coimbra ist Lucencio erwahnt der an der Synode von Braga im Jahr 561 und der folgenden im Jahr 572 teilnahm 1 Vermutlich bestand die Diozese auch unter der maurischen Herrschaft d h nach der Eroberung der iberischen Halbinsel im Jahr 711 bis zur ersten christlichen Ruckeroberung Coimbras im Jahr 878 und in der Zeit von 987 bis 1064 dem Jahr der endgultigen Ruckeroberung durch den kastilischen Konig Ferdinand I Als Vorgangerbau der alten Kathedrale diente vermutlich eine mozarabische Kirche die bis um das Jahr 1140 bestand Weder zum Baubeginn noch uber das Datum der Fertigstellung der alten Kathedrale Se Velha gibt es genaue Angaben Vermutlich wurde mit dem Bau in den ersten Regierungsjahren von Afonso Henriques begonnen der sich im Jahr 1139 nach der Schlacht von Ourique und seinem Sieg uber die Mauren zum ersten Konig Portugals ausrief und das Konigreich Portugal begrundete Gegen Ende der 1170er Jahre durften die Bauarbeiten an der alten Kathedrale wohl abgeschlossen gewesen sein Im Jahr 1185 fand dort die Kronung von Sancho I dem Nachfolger von Afonso Henriques statt Zu Beginn des 13 Jahrhunderts wurde der Kreuzgang im Stil des Ubergangs von der Romanik zur fruhen Gotik angelegt In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts liess Bischof Jorge de Almeida an der Nordseite der alten Kathedrale einen Portalvorbau die Porta Especiosa im Stil der Fruhrenaissance errichten Sie wird den aus Frankreich stammenden Bildhauern Jean de Rouen und Nicolas Chantereine zugeschrieben die die Bildhauerschule von Coimbra mitbegrundeten Nach der Ausweisung der Jesuiten aus Portugal im Jahr 1759 wurde das Jesuitenkolleg in Coimbra aufgehoben und die ehemalige von Baltasar Alvares gebaute Kirche der Jesuiten wurde 1772 anstelle der alten Kathedrale Se Velha zur neuen Bischofskirche erhoben Kirche BearbeitenAussenbau Bearbeiten Westfassade Bearbeiten nbsp Porta EspeciosaDie Westfassade wird von machtigen turmartigen Strebepfeilern gerahmt und ist wie das gesamte Gebaude von Zinnen bekront was der Kirche ein wehrhaftes Aussehen verleiht In den zweigeschossigen Vorbau ist unten das von Archivolten und schlanken Saulen umgebene Hauptportal eingeschnitten Die Saulenschafte sind mit geometrischen Motiven und Rankenwerk verziert die Kapitelle weisen stilisierte Blatter und Tierdarstellungen auf Uber einem kraftigen Gesims mit Bogenfries und skulptierten Konsolen offnet sich ein grosses ebenfalls von Archivolten gerahmtes Rundbogenfenster Das obere Geschoss der Westfassade ist auf beiden Seiten des Portalvorbaus von Blendarkaden und einem Zwillingsfenster in der Mitte durchbrochen nbsp Bogenfries und Fenster der Westfassade nbsp Hauptportal an der Westfassade nbsp Saulen und Kapitelle am HauptportalPorta Especiosa Bearbeiten Die Porta Especiosa ist in drei Geschosse gegliedert Im Erdgeschoss ist das rundbogige von mehreren Archivolten gerahmte und mit Grotesken und Medaillons verzierte Portal eingebettet Auf dem Tympanon ist eine Madonna mit Kind dargestellt Die Figuren in den beiden ausseren Nischen stellen Johannes den Taufer und den Propheten Isajas dar Das zweite Stockwerk besteht aus einer offenen Halle mit Balustrade und Gebalk das von vier Saulen und zwei kannelierten Eckpilastern getragen wird Das dritte Geschoss ist leicht zuruckversetzt und reicht bis zu den Zinnen der Kathedrale In der Mitte ist ein Triumphbogen mit Ziergiebel platziert seitlich sind rundbogige Offnungen und Nischen angeordnet die mit zum Teil stark beschadigten Figuren besetzt sind Nordliche Querhausfassade Bearbeiten nbsp Arkaden an der nordlichen QuerhausfassadeAuch die Fassade des nordlichen Querschiffarms wird durch Gesimse in drei Stockwerke gegliedert Im obersten Geschoss ist ein Zwillingsfenster das in der Mitte auf Doppelsaulen aufliegt in eine Nische eingeschnitten Es wird von einem weiten Bogen uberspannt der auf schlanken mit Kapitellen verzierten Saulen ruht Unter dem Zwillingsfenster sind drei weitere Rundbogenfenster angeordnet Fast das gesamte mittlere Stockwerk wird von funf Arkaden mit kunstvoll skulptierten Kapitellen eingenommen Im Erdgeschoss offnet sich das Portal der heiligen Klara Es wird von zwei kannelierten Eckpilastern und zwei Saulen gerahmt und von einem kassettierten Rundbogen uberwolbt Auf dem Tympanon ist die heilige Klara dargestellt Innenraum Bearbeiten Das Langhaus ist dreischiffig und in funf Joche gegliedert Die Seitenschiffe werden von Kreuzgratgewolben gedeckt das Mittelschiff besitzt ein Tonnengewolbe das auf kraftigen Gurtbogen die von Halbsaulen aufgefangen werden aufliegt Die Langhausarkaden werden von oktogonalen Pfeilern mit Saulenvorlagen getragen Auf den daruberliegenden Emporen offnen sich Doppelarkaden zum Hauptschiff An das Langhaus schliessen sich ein nur leicht vorstehendes Querhaus und der Chor mit drei halbrunden unterschiedlich grossen Apsiden an Die Vierung wird von einer Kuppel mit Laterne uberwolbt die aussen mit weissen und blauen Keramikfliesen gedeckt ist Die Kirche ist mit etwa 380 Kapitellen ausgestattet die mit Pflanzenmotiven und Tierdarstellungen vor allem von paarweise angeordneten Vogeln skulptiert sind Auf einem Kapitell ist ein Kentaurenpaar zu sehen nbsp Langhausarkaden nbsp Vogel die aus einem gemeinsamen Gefass trinken nbsp Zwei KentaurenAusstattung Bearbeiten nbsp TaufbeckenDie Ostwand der Hauptapsis wird fast vollstandig von einem spatgotischen Retabel mit der Darstellung der Himmelfahrt Mariens eingenommen Es wurde 1508 von den flamischen Bildhauern Olivier van Ghent und Johann von Ypern geschaffen Das Retabel der von einer kassettierten Kuppel uberwolbten rechten Seitenapsis der Sakramentskapelle wurde 1566 von Jean de Rouen geschaffen Es reicht fast bis zur Kuppel und stellt Jesus Christus und die Apostel dar Das Retabel der linken Seitenapsis der Petruskapelle mit dem Grabmal fur den Bischof Jorge de Almeida wurde von Nicolas Chantereine geschaffen Die Szenen stellen Episoden aus dem Leben des Apostels Petrus dar Das Taufbecken stammt aus dem 16 Jahrhundert Der Sockel ist mit Chimaren besetzt und wird von vier Lowen getragen Auf den Reliefs an der Schale sind die Taufe Jesu und Wappen dargestellt nbsp Hauptaltarretabel nbsp Altarretabel in der Sakramentskapelle nbsp Altarretabel in der PetruskapelleKreuzgang Bearbeiten nbsp KreuzgangDer Kreuzgang ist uber einem quadratischen Grundriss errichtet Alle vier Galerien sind mit Kreuzrippengewolben gedeckt Jeder Flugel wird durch funf rundbogige Doppelarkaden gegliedert die von einem weiten leicht zugespitzten Bogen uberfangen werden In den Arkadenzwickeln sind kleine runde Offnungen mit unterschiedlichem Masswerk eingeschnitten Die Spitzbogen werden von weit ausladenden Strebepfeilern mit eingestellten Saulen aufgefangen Die meisten Saulen sind mit Blattkapitellen verziert Auf einem Kapitell sind zwei Lowen zu erkennen auf einem anderen Harpyien mit zwei Korpern und einem gemeinsamen Kopf Ein haufiges Motiv sind Vogel die Weintrauben picken Die Kreuzgangsgalerien offnen sich zu kleinen Kapellen in denen Chorherren und andere bedeutende Personlichkeiten bestattet wurden In der dem Erzengel Michael geweihten Kapelle sind auf den Schlusssteinen des Gewolbes Engel dargestellt nbsp Pickende Vogel nbsp Pickende Vogel nbsp Harpyien und Mischwesen aus Tier und MenschengestaltLiteratur BearbeitenGerhard N Graf Portugal Roman Le Sud du Portugal Band 1 Editions Zodiaque Abbaye de la Pierre Qui Vire 1986 ISBN 2 7369 0026 X S 139 160 Hans Strelocke Portugal Vom Algarve zum Minho 4 Auflage DuMont Buchverlag Koln 1985 ISBN 3 7701 1369 1 S 270 272 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Se Velha Coimbra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Igreja da Se Velha DGPC portugiesisch abgerufen am 14 Juli 2016 Se Velha de Coimbra SIPA portugiesisch abgerufen am 14 Juli 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Historia da Diocese de Coimbra Diocese de Coimbra portugiesisch abgerufen am 14 Juli 2016 40 208561 8 426922 Koordinaten 40 12 30 8 N 8 25 36 9 W Normdaten Geografikum GND 4365751 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Se Velha Coimbra amp oldid 216180920