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Sanpetru German deutsch Deutschsanktpeter ungarisch Nemetszentpeter ist ein Dorf im rumanischen Banat im Kreis Arad Sanpetru German gehort zur Gemeinde Secusigiu Sanpetru German Deutschsanktpeter NemetszentpeterSanpetru German Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region BanatKreis AradGemeinde SecusigiuKoordinaten 46 7 N 21 3 O 46 113333 21 048611 100 Koordinaten 46 6 48 N 21 2 55 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 100 mEinwohner 1 912 1 Dezember 2021 1 Postleitzahl 317288Telefonvorwahl 40 02 57Kfz Kennzeichen ARStruktur und VerwaltungGemeindeart DorfLage von Sanpetru German im Kreis Arad Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Nachbarorte 3 Etymologie 4 Archaologische Funde 5 Geschichte 6 Kirche 7 Die Schule 8 Demographie 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage BearbeitenSanpetru German liegt im Suden des Kreises Arad sudlich der Marosch und ist somit der historischen Region Banat zuzuordnen Verkehrsmassig befindet sich Sanpetru German in unmittelbarer Nahe der Landstrasse und der Eisenbahnstrecke Arad Sannicolau Mare Nachbarorte BearbeitenPeregu Mare Pecica AradSemlac nbsp FelnacSecusigiu Gelu VingaEtymologie BearbeitenUrkundlich wurde eine Ortschaft unter dem Namen Sancto Petrus bereits 1335 erwahnt Im Jahr 1421 erscheint Zenthpeter in den papstlichen Zehentlisten 1716 war Sankt Peter entvolkert unbebaut und unkultiviert 1718 wurden hier wieder 14 Hauser gezahlt und 1728 befand sich Teutsch St Peter auf der Landkarte von Claudius Florimund Mercy 2 1821 trug der Ort den offiziellen Namen Deutsch Sankt Peter 1898 Nemet Szentpeter 1919 Sinpetru Nemțesc Heute ist die offizielle Bezeichnung Sanpetru German 2 Archaologische Funde BearbeitenKeine Ortschaft des Arader Kreises kann so vielfaltige Funde aus nahezu allen Perioden der Urgemeinschaft Antike Volkerwanderung und des Mittelalters nachweisen wie Deutschsanktpeter Unzahlige Funde befinden sich in der Abteilung Archaologie und Geschichte des Arader Museums darunter Feuersteinwerkzeuge die in der steilen Erdwand im Nordwesten des Dorfes gefunden wurden und sich als der alteste Nachweis menschlichen Daseins aus dem Spatpalaolithikum ungefahr 80 000 Jahre v u Z westlich von Arad erwiesen 3 Der wohl wichtigste archaologische Fund ist die Venus von Deutschsanktpeter Bei Ausschachtungsarbeiten kam das Bruchstuck eines grossen prahistorischen Gefasses zum Vorschein Das dickwandige handgeformte Bruchstuck aus braunlich rotem Ton gehort dem Typus eines kugelformigen Speichergefasses an Das Tonfragment weist an der Aussenseite eine 23 Zentimeter grosse menschliche Figur in Halbrelief auf Diese Gestalt stellt eine Frau mit schmalem Korper eingeknickten Beinen sowie seitwarts gestreckten und nach unten gebogenen Handen dar Uberdimensioniert sind der lange Hals der stark ausgepragte Kopf die beiden Bruste und die Hande mit den gespreizten Fingern Der Fund wurde der Jungsteinzeit zugeordnet und in das 5 Jahrtausend v Chr zu datieren 3 Aus der Zeit der Criș Kultur wurden Gefassstucke in Deutschsanktpeter und Neu Arad gefunden Aus der Theiss Kultur fand man in Pecica und Deutschsanktpeter Kruge Tassen mit zwei Henkeln Axte Armreifen Aus der Coțofeni Kultur wurden verzierte Keramikgefasse und Dolche mit Verzierungen in Blattform gefunden 3 Bei Ausgrabungen im Jahre 1948 wurde eine Siedlung aus der Bronzezeit entdeckt Man fand Seiher und Schusseln aus Keramik sowie Axte aus Bronze Viele dieser Gegenstande sind im Historischen Museum in Bukarest ausgestellt 3 Aus der Hallstattzeit wurden Gegenstande in Deutschsanktpeter und in den Nachbargemeinden Felnac und Munar gefunden Ein Bronzehortfund aus der fruhen Eisenzeit besteht aus 16 Bronzegegenstanden Ringe Fibeln Sageplattchen 3 Aus der Zeit 300 v Chr wurde in Deutschsanktpeter ein dakisches Gefass gefunden An die Herrschaft der Romer im Banat erinnern Silbermunzen gepragt von den Kaisern Trajan Hadrianus und Antoninus Pius aus dem 2 Jahrhundert Ausserdem wurden runde Spiegel Fibeln Kruge und Eisenmesser romischen Ursprungs gefunden Funde von Bronzemunzen wurden auf dem Gebiet von Deutschsanktpeter aus der Zeit der Kaiser Constantius I Constans und Constans II gefunden was auf ein Aufleben des Handels in dieser Region schliessen lasst 3 Aus der Zeit der Volkerwanderung fand man sarmatische Graber aus dem 3 4 Jahrhundert welche Grabbeigaben wie Perlen und Spinnwirbel enthielten Sensation machte das 1958 geborgene Grab eines awarischen Reiters aus dem 7 Jahrhundert Schwert Pfeilspitzen sowie Plattchen eines Brustpanzers aus Eisen bronzene Schnallen und ein goldenes Ohrgehange sowie eine Goldmunze des byzantinischen Kaisers Heraklius waren die reichen Beigaben des Grabes 3 Geschichte BearbeitenIm Jahr 1421 schenkte Konig Sigismund die Grundherrschaft von Sankt Peter dem Csanader Bischof Marczalli Nach wechselnden Besitzern fiel der Ort 1552 in die Hande der Turken und gehorte zum Felnaker Verwaltungsdistrikt Die osmanischen Steuerlisten fuhrten den Ort mit 18 Hausern 1561 war Peter von Mazedonien als Grundherr vermerkt 1582 war der Ort von vier serbischen Schafhirten bewohnt Zwischen 1618 und 1655 waren ungarische Adlige Grundherren des Ortes 1717 nach den Turkenkriegen bestand der Ort aus 14 verlassenen Hausern 2 Die Besiedlung mit ersten deutschen Siedlern fand wahrend des Karolinischen Schwabenzugs in den Jahren 1721 1724 statt 1764 zur Zeit der Theresianischen Ansiedlung wurde die Ortschaft um 34 Hauser fur deutsche Kolonisten aus Elsass Lothringen erweitert 1766 sollen weitere 60 deutsche Familien angesiedelt worden sein 4 Wahrend der Ansiedlungszeit der Jahre 1737 1742 gab es Auseinandersetzungen zwischen den Vertretern des Bezdiner Klosters und den Bewohnern von Deutschsanktpeter Das Bezdiner Kloster war gegen die Ansiedlung weil diese auf enteignetem Klosterbesitz erfolgen sollte Das Kloster reichte eine Beschwerde an die Banater Administration in Temeswar ein Es gelang den Vertretern des Klosters die Ansiedlung zu verhindern In einem Schreiben machte Kaiserin Maria Theresia die Strafenteignung der Guter des Klosters aus dem Jahre 1735 ruckgangig und verlieh dem Kloster das Terrain auf Ewige Zeiten 5 Nach dem Anschluss des Banats an Rumanien infolge des Vertrags von Trianon wurde aufgrund des Agrarreformgesetzes der Feldbesitz des Bezdiner Klosters enteignet und an alle besitzlosen Einwohner sowie an Kriegsinvaliden witwen und waisen der Gemeinde Deutschsanktpeter Munar und Secusigiu aufgeteilt 5 Kirche Bearbeiten1726 wurde ein Bethaus gebaut Zwischen 1729 und 1738 wurde das Bethaus zu einer Holzkirche umgebaut Die heutige Kirche ist in den Jahren 1773 74 errichtet worden Sie ist den Aposteln Peter und Paul geweiht 1825 wurde aus Temeswar eine Turmuhr eingebaut und 1860 bekam die Kirche eine Orgel 1910 wurden die drei Altare angeschafft Der Hochaltar ist den Heiligen Peter und Paul gewidmet der linke Seitenaltar der Muttergottes und der rechte Altar dem heiligen Josef Im Jahre 1924 erhielt die Kirche die Wandgemalde Im Jahre 1860 erbaute Anton Dangl aus Arad eine Orgel mit 12 Registern 6 Die Schule BearbeitenDas erste offentliche Schulgebaude in Deutschsanktpeter stand seit 1737 neben der ersten Kirche 1774 wurde die Allgemeine Schulordnung fur die deutschen Normal Haupt und Trivialschulen eingefuhrt worin eine allgemeine Schulpflicht fur alle Kinder und der Umfang des zu vermittelnden Wissens festgelegt wurden Durch den Anschluss des Banats an das Konigreich Ungarn im Jahre 1778 trat an Stelle der Allgemeinen Schulordnung die in Ungarn seit 1777 eingefuhrte Ratio Educationis Diese Schulordnung sah vor dass der Pfarrer zugleich auch die Funktion des Schuldirektors innehatte Gleichzeitig wurde die ungarische Sprache zur Unterrichtssprache 1860 wurde das heutige Schulgebaude errichtet Nach dem Ersten Weltkrieg gab es wieder eine deutsche Schule in Sanpetru German Von 1944 bis 1948 fand der Unterricht nur in rumanischer Sprache statt Nach der Schulreform von 1848 wurde die deutsche Abteilung wieder eingefuhrt 7 Demographie BearbeitenZahlung 8 NationalitatJahr Bevolkerung Rumanen Ungarn Deutsche andere1880 2757 102 65 2561 291910 2619 73 470 1966 1101966 2358 602 432 1318 61977 2201 641 403 1019 1381992 1952 1191 310 99 3522002 2100 1793 234 41 322011 9 2037 1457 187 21 372Siehe auch BearbeitenListe deutscher und ungarischer Bezeichnungen rumanischer Orte Portal Rumanien Liste der Ortschaften im BanatLiteratur BearbeitenJohann Becker Leonhard Gitzing Josef Franz Klepp und Georg Schmidt Heimatbuch der Gemeinde Deutsch Sankt Peter im Banat Rumanien Herausgeber Heimatortsgemeinschaft Deutsch Sankt Peter 1991 Verlag GELKA Druck und Verlags GmbH ISBN 3 926198 41 9 Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber und Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Mediengruppe Universal Grafische Betriebe Munchen GmbH Munchen 2011 670 Seiten ISBN 3 922979 63 7 Weblinks Bearbeitendeutschsanktpeter de Homepage der Heimatortsgemeinschaft Deutschsanktpeter banater aktualitaet de Anton Zollner Durch gewesene deutsche Dorfer des BanatsEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung in Rumanien 2021 bei citypopulation de abgerufen am 11 September 2023 a b c Elke Hoffmann Peter Dietmar Leber Walter Wolf Das Banat und die Banater Schwaben Band 5 Stadte und Dorfer Munchen 2011 a b c d e f g deutschsanktpeter de Archaologie Memento vom 10 August 2014 im Internet Archive Ewald Hensl Archaologische Fundgrube Deutschsanktpeter banater aktualitaet de Memento vom 1 August 2014 im Internet Archive Anton Zollner Durch gewesene deutsche Dorfer des Banats a b deutschsanktpeter de Bezdin Memento vom 23 August 2010 im Internet Archive Ewald Hensl Das Bezdiner Kloster und die Auseinandersetzungen mit Deutschsanktpeter deutschsanktpeter de Kirchengeschichte Memento vom 10 August 2014 im Internet Archive Ewald Hensl Kirchengeschichte von Deutschsanktpeter deutschsanktpeter de Schule Memento vom 10 August 2014 im Internet Archive Die Schule Varga E Arpad Volkszahlungen 1850 2002 in Siebenburgen bei kia hu letzte Aktualisierung 2 November 2008 PDF 1 1 MB ungarisch Varga E Arpad Volkszahlungen 1852 2011 in Siebenburgen bei nepszamlalas adatbank ro ungarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sanpetru German amp oldid 237237397