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Johann Rudolf Koller 21 Mai 1828 in Zurich 5 Januar 1905 ebenda war ein Schweizer Maler Bekannt wurde Koller vor allem durch seine Gotthardpost Rudolf Koller Fotografie von Franz Hanfstaengl 1858 Rudolf Koller 1888Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenKoller wurde als Sohn eines Metzgers und Gastwirts und der Schaffhauserin Maria Ursula Forster geboren Zuerst besuchte er die Privatschule Zum schwarzen Garten spater die Elementarschule zum Fraumunster Von 1840 bis 1843 ging er auf die Kantonale Industrieschule in Zurich Bei seinem Onkel einem Landschaftsmaler erhielt er seinen ersten Zeichenunterricht Bereits damals entschied er sich Pferdemaler zu werden An Ostern 1843 brach Koller die Schule ab und begann eine Ausbildung bei dem Zeichenlehrer Jacques Schweizer dem Portratisten Johann Rudolf Obrist und dem Landschaftsmaler Johann Jakob Ulrich der ihm die entscheidenden kunstlerischen Anregungen vermittelte nbsp Bertha Schlatter die Braut des Kunstlers 18551845 entstanden in der Nahe von Stuttgart erste Pferdestudien im Gestut des Konigs von Wurttemberg und Koller erhielt Auftrage fur Pferde und Hundebilder 1846 47 erfolgte ein Studienaufenthalt in der Figurenklasse von Karl Ferdinand Sohn an der Kunstakademie in Dusseldorf Dort schloss Koller Freundschaft mit den Malern Arnold Bocklin und Anselm Feuerbach 1847 reiste Koller mit Bocklin nach Brussel und fuhr anschliessend alleine weiter nach Antwerpen und Paris wo er im Louvre niederlandische Werke des 17 Jahrhunderts kopierte und die Werke moderner Tiermaler wie Rosa Bonheur und Constant Troyon kennenlernte Durch die Zuwendung zur franzosischen Barbizon Malerkolonie trat das Malen in der freien Natur immer mehr ins Zentrum seines Schaffens Im April 1848 kehrte Koller von finanziellen Sorgen geplagt nach Zurich zuruck Von 1849 bis 1850 malte er auf dem Hasliberg am Brunig Spater reiste er nach Munchen wo er die Landschafts und Tiermaler Johann Gottfried Steffan und Friedrich Voltz kennenlernte In einem oberbayrischen Gestut malte er Pferdestudien und reiste fur Studienzwecke in das Otztal und auf die Zugspitze Ab April 1851 wohnte Koller wieder in Zurich und freundete sich mit den Malern Robert Zund und Ernst Stuckelberg an Im Mai eroffnete er in Zurich Oberstrass ein Atelier und erhielt mehrere Auftrage fur Tierbilder 1852 53 malte er in engem Austausch mit Robert Zund Gelandestudien am Walensee Am 5 Mai 1856 heiratete Koller Bertha Schlatter Die Hochzeitsreise fuhrte das Paar nach Wien wo Koller bereits einige Male ausgestellt hatte 1857 malte er die Kuh im Krautgarten Kunsthaus Zurich Er schloss Freundschaft mit dem Schriftsteller Gottfried Keller dem Kulturhistoriker Jacob Burckhardt und dem Literaturwissenschaftler und Philosophen Friedrich Theodor Vischer Im Jahr 1855 malte Koller ein Portrat von Bertha Schlatter Kunsthaus Zurich Im Spatsommer 1858 weilte Koller in der Gegend der Richisau im Glarnerland wo das Bild Richisau entstand 1862 erwarb Koller das Haus Zur Hornau am damals verwilderten Zurichhorn am Zurichsee Dort wohnte er bis zu seinem Tod arbeitete und hielt verschiedene Tiere um sie moglichst genau studieren zu konnen Vom November 1868 bis Juni 1869 reiste Koller fur Naturstudien nach Florenz Rom und Neapel Ab 1869 nahm er Schuler in sein Atelier auf die St Galler Emil Rittmeyer und Traugott Schiess Charles Francois Vuillermet aus Lausanne und Adolf Stabli aus Winterthur nbsp Plakat zur Ausstellung von 1898 im Kunstlerhaus dem Vorganger des Kunsthaus Zurich an der Ecke Tal und Borsenstrasse1870 brach ein Augenleiden aus das Kollers Schaffenskraft zunehmend beeintrachtigte Auf der Hohe seiner kunstlerischen Fahigkeiten erreichte ihn 1873 der Auftrag der Direktion der Schweizerischen Nordostbahn Diese suchte anlasslich der Verabschiedung des Industriellen und Eisenbahnpioniers Alfred Escher ein Geschenk Koller entschied sich fur den Gotthard dessen Untertunnelung Escher massgeblich initiiert hatte Die Gotthardstrasse Naturstudie zeigt als Querformat die leere Passstrasse das hochformatige Bild Die zweispannige Gotthardpost bringt eine genaue Studie der Kutsche noch nicht in voller Fahrt eine weitere Skizze schliesslich die Anlage der endgultigen Komposition Die Gotthardpost wurde eine Zusammensetzung aus den Entwurfen und eine Erweiterung des in Panik geratenen Kalbchens Durch den Kontrast zweier unterschiedlicher Bewegungsablaufe aus der Langsamkeit der Kuhe und der Geschwindigkeit der Kutsche erzielte Koller den gewunschten dramatischen Effekt Die Gotthardpost hangt heute im Kunsthaus Zurich 1874 malte Koller fur die Bank Credit Suisse in Zurich eine Replik davon Das Gemalde inspirierte Peter von Matt zu seinem Essay Das Kalb vor der Gotthardpost Koller war Mitglied der Zurcher Freimaurerloge Modestia cum Libertate und der Zurcher Metzgerzunft Zunft zum Widder Zu Kollers siebzigstem Geburtstag fand 1898 in Zurich eine erste grosse Werkausstellung mit uber 20 000 Besuchern statt Im gleichen Jahr wurde Koller die Ehrendoktorwurde der Universitat Zurich verliehen 1900 reiste er zum letzten Mal nach Italien wo er sich in Fiesole bei Florenz noch einmal mit seinem Freund Arnold Bocklin traf Im Jahr 1905 starb Rudolf Koller in der Hornau Sein Grabmal steht im Friedhof Sihlfeld in Zurich neben Gottfried Keller Noch im gleichen Jahr erhielt das Kunsthaus Zurich ausgewahlte Werke aus dem Nachlass Rudolf Kollers darunter sieben Gemalde und siebenundsechzig Skizzenbucher aus allen Schaffensperioden des Malers sowie Mobel und Requisiten aus dem Atelier am Zurichhorn Teile aus seinem Nachlass wie Briefe Lebenserinnerungen und Notizbucher befinden sich in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zurich Kollers Atelier und Wohnhaus Zur Hornau an der Frohlichstrasse 1 wurde im Jahr 1938 abgebrochen Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Stehender Schimmel 1905 nbsp An der Tranke nbsp Heuernte bei drohendem Gewitter 1854 nbsp Springender Hund 1856 nbsp Gletscher am Sustenpass 1856 nbsp Kuh im Krautgarten 1857 nbsp Richisau 1858 nbsp Mittagsmahl auf dem Felde 1867 68 nbsp Ziegenherde am Strand von Porto d Anzio 1869 nbsp Gotthardpost 1873 nbsp Weidende Kuh 1898 nbsp Die Kirche St Remigius in Falera 1898Liegender Windhund 1852 Krautstudie 1857 Friedli mit der Kuh Studie 1858 Mittagsruhe 1860 Idylle am Hasliberg 1864 Zwei kosende Kalblein Studie zu Herbstweide 1867 Junge auf dem Schimmel Studie 1872 Herbstabend 1879Literatur BearbeitenKoller Johann Rudolf Internet Archive In Friedrich von Boetticher Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Beitrag zur Kunstgeschichte Band I Dresden 1895 S 734 f Christoph Becker u a 2002 Rudolf Koller Ausstellungskatalog Kunsthaus Zurich 2002 ISBN 3 906574 17 2 Marcel Fischer Rudolf Koller 1828 1905 Fretz amp Wasmuth Zurich 1951 Achim Hubel Rudolf Koller Plastiken und Zeichnungen Ausstellungskatalog Studio Druck Regensburg 1982 Achim Hubel Rudolf Koller Malerei Zeichnung Plastik MZ Buchverlag 2000 ISBN 3 931904 71 7Weblinks 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