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Dieser Artikel behandelt den Maler Ernst Stuckelberg fur den Physiker siehe Ernst Carl Gerlach Stuckelberg Ernst Stuckelberg Taufname Johann Ernst Melchior Stickelberger 21 Februar 1831 in Basel 14 September 1903 ebenda war ein Schweizer Maler einer der popularsten seiner Zeit Stuckelberg um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Einladung an Johann Rudolf Rahn fur die Feier zu Stuckelbergs 70 GeburtstagErnst Stickelberg entstammte der Basler Patrizierfamilie Stickelberger Sein Vater war der Kaufmann Emanuel Stickelberger dessen zweite Frau war seine Mutter Susanne die Schwester von Melchior Berri Er anderte den seit dem 14 Jahrhundert gefuhrten Familiennamen Stickelberger zu Stuckelberg Nach dem fruhen Tod seines Vaters 1833 kummerte sich Melchior Berri um seine Ausbildung Ersten Zeichenunterricht erhielt Stickelberger in seiner Schulzeit im Gymnasium von Hieronymus Hess und Ludwig Adam Kelterborn 1849 1850 Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Lehre beim Portratisten Johann Friedrich Dietler in Bern 1850 studierte Stuckelberg in Antwerpen an der Akademie bei Gustave Wappers Die dort entstandenen Werke sind in der Sammlung des Basler Kunstverein aufbewahrt Anschliessend reiste er zu Studienzwecke nach Paris und hatte dort u a Kontakt zu Anselm Feuerbach 1853 ging Stuckelberg nach Munchen wo er fur kurze Zeit bei Moritz von Schwind Unterricht nahm Von 1854 bis 1856 studierte er an der Kunstakademie in Munchen 1 Dort entstand 1855 eines seiner bekanntesten Historienbilder Melchtal kehrt zu seinem auf Geheiss Landenbergs des Vogts von Sarnen geblendeten Vater zuruck 1856 reiste Stuckelberg fur funf Monate nach Florenz um von 1857 bis 1859 in Rom zu leben und zu arbeiten Dort wohnte er an der Via San Carlo alle Quattro Fontane Nr 53 bei Teresa Reinhart der Tochter von Johann Christian Reinhart In Rom traf er sich mit seinen alten Kunstlerfreunde Arnold Bocklin Franz Dreber Rudolf Henneberg und Anselm Feuerbach und lernte u a Caspar von Zumbusch Julius Moser und Victor von Meyenburg kennen In den Sommermonaten malte er an verschiedenen Orten ausserhalb Roms so in Vicovaro Cervara und in Anticoli Corrado Stuckelberg war der erste Maler der sich 1858 zum Arbeiten in dem Bergdorf niederliess Spater entwickelte sich in diesem Ort eine Malerkolonie 1860 zog Stuckelberg nach Zurich wo er sich mit Rudolf Koller Gottfried Keller Friedrich Theodor Vischer und Conrad Ferdinand Meyer anfreundete Ab 1862 reiste er wieder nach Italien und erkrankte dort Zuerst kehrte er in den Tessin zuruck dann begab er sich zur Erholung nach St Moritz zu einem weiteren Kuraufenthalt schliesslich nach Zandvoord Nach Basel zuruckgekehrt heiratete er 1866 die Tochter des aus Mulhausen stammenden Kaufmanns Eduard Brustlein du Pasquier Maria Elisabeth Brustlein 1842 1927 mit der er sieben Kinder hatte Ihre Hochzeitreise fuhrte sie nach Neapel Pompeji und Capri Wieder in Basel stellte er die dort entstandenen Bilder im Stadtcasino aus 1860 wurde er von Jacob Burckhardt aufgefordert einen Entwurf fur das geplante St Jakobs Denkmal in Basel anzufertigen die bei der zustandigen stadtratlichen Kommission auf Anerkennung stiessen Der in Rom niedergelassene Bildhauer Ferdinand Schloth dem in dem ein Jahr zuvor durchgefuhrten Wettbewerb fur seinen Entwurf der ersten Preis zuerkannt worden war war jedoch nicht bereit ein von fremder Hand ausgefuhrter Entwurf auszufuhren wiewohl er mit Stuckelberg wahrend dessen Romaufenthaltes einen freundschaftlichen Umgang gepflegt hatte 2 Es folgten Lehranfragen von verschiedenen Akademien die er jedoch ablehnte 1871 kaufte Stuckelberg in Basel den Erismannshof und malte ihn von 1873 bis 1874 mit Fresken aus 1877 malte er im Treppenhaus der Basler Kunsthalle das Wandbild Das Erwachen der Kunst Ausserdem gewann er den Wettbewerb zur Ausschmuckung der Tellskapelle am Urnersee Dafur bezog er ein Atelier im alten Zwingenherrenturm in Burglen Am 24 Juni 1883 wurde das Wandbild eingeweiht und Stuckelberg erhielt den Titel eines Ehrendoktors der Universitat Zurich nbsp Familiengrab Wolfgottesacker in Basel 1888 hielt sich Stuckelberg wieder in Rom Capri und in Anticoli Corrado auf 1882 verstarb Stuckelbergs Mutter Der Tod seiner Schwester 1890 fuhrte zu einem funfjahrigen Unterbruch in Stuckelbergs Schaffen 1901 fand zu seinem 70 Geburtstag eine Jubilaumsausstellung in der Kunsthalle Basel statt an der Johann Rudolf Rahn als Vertreter der Universitat Zurich eine Rede hielt Im selben Jahr entstanden erste Studien zu Fresken fur die Kapelle in der Hohlen Gasse die aber nie ausgefuhrt wurden Stuckelberg zeigte seine Arbeiten an nationalen und internationalen Ausstellungen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen Parallel zu den Arbeiten an der Tellskapelle malte Stuckelberg 1883 im Auftrag von Peter Conradin von Planta eines seiner bekanntesten Werke Der letzte Ritter von Hohenratien sturzt sich in den Abgrund der Via Mala in dem Stuckelberg die Sage des letzten Ritters der Burg Hohenratien oberhalb Thusis aufgreift Das Bild hangt heute im Bundner Kunstmuseum 1873 wurde Stuckelberg Ritter des Franz Joseph Ordens Sein Kunstlername Stuckelberg den er 1881 angenommen hatte wurde 1885 vom Regierungsrat des Kantons Basel Stadt offiziell zum gesetzlichen Namen erklart Eine Tochter von Stuckelberg war die Kunstmalerin Marie Stuckelberg 1869 1917 3 und Gertrud Stuckelberg 1871 1944 Ein Sohn war der Historiker Ernst Alfred Stuckelberg ein Enkel der Mathematiker Ernst Carl Gerlach Stuckelberg Stuckelberg fand auf dem Friedhof Wolfgottesacker seine letzte Ruhestatte Werk BearbeitenStuckelbergs populare Kunst die einer streng hierarchischen Ordnung der Genre der Portrat und der Landschaftsmalerei unterliegt wurde als bieder plakativ und volksnah beschrieben Zu seinen bekanntesten Werken gehoren das 1884 entstandene Bildnis Madchen mit der Eidechse das in Bernhard Schlinks Erzahlband Liebesfluchten abgedruckt ist dort jedoch einem nicht existierenden Maler namens Rene Dalmann zugeschrieben wird sowie die Fresken in der Tellskapelle am Urnersee uber die Josef Viktor Widmann schreibt Diese effektvollen Bilder sind mir als lobliche Kunstwerke erschienen nur zu schon ganz so wie Schillers Jambenfluss Ich hatte so viel von der ungeheuren Realistik sprechen horen die Stuckelberg nun zum ersten Male in die historische Malerei einfuhre Da habe ich doch nach dieser Seite hin mehr Kraft erwartet Bilder die nicht auf den ersten Anblick wie lindes Baumol in das Auge hineinfliessen sondern die sich zuerst sperren Das ist nun so ganz mein individueller Eindruck und ich mache durchaus nicht Anspruch ihn fur ein berechtigtes Kunsturtheil auszugeben Aber ich komme nicht daruber weg Stuckelberg erscheint mir in seinen Werken wie in der Musik der liebenswurdige und angenehme Mendelssohn der so ganz am Platze ist in der Melusinenouverture aber nicht ganz im Elias Das Basler Museum hat doch Stuckelbergs bestes Bild die Prozession in den Sabinerbergen 4 diese Stoffe entsprechen meines Erachtens dem weichen und glatten Pinselstriche des reichbegabten Kunstlers zehnmal besser als das Heroische J V Widmann Spaziergange in den Alpen Wanderstudien und Plaudereien 1885 S 77 f Ein Beispiel fur ein von ihm erstelltes kleines Gemalde ist Villa Mignonne St Raphael 12 mal 22 cm mit Ol auf Holz gemalt Es entstand 1896 und zeigt eine Seelandschaft Von diesen sogenannten Brettchen hat Stuckelberg hunderte gemalt er trug bei seinen Malutensilien immer einige solcher gleich grossen Holzbrettchen mit sich nbsp Der letzte Hohenratier 1883 nbsp Tellensprung 1879 nbsp Marientag im Sabinergebirge 1860 nbsp Myrthis und Corinna beim Topfer Agathon 1897 nbsp Sappho 1897Literatur BearbeitenAlbert Gessler Ernst Stuckelberg Bd 5 1901 doi 10 5169 seals 573285 211 S 177 183 Albert Gessler Ernst Stuckelberg In Basler Jahrbuch 1904 S 1 160 Hans Muheim Der Maler Ernst Stuckelberg in Uri In Mitteilung des Historischen Vereins Zentralschweiz Bd 114 1961 S 24 66 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Stuckelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Regine Helbling Stuckelberg Ernst In Sikart Tapan Bhattacharya Stuckelberg Ernst In Historisches Lexikon der Schweiz Literatur von und uber Ernst Stuckelberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ernst Stuckelberg In Stroux org Ernst Stuckelberg In E Periodica Ernst Stuckelberg In SwissbibEinzelnachweise Bearbeiten Akademie der bildenden Kunste Munchen 1854 Matrikelbuch Abgerufen am 29 November 2019 Stefan Hess Tomas Lochman Hg Klassische Schonheit und vaterlandisches Heldentum Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Basel 2004 S 46 48 Marie Stuckelberg 1869 1917 gemeint ist das Gemalde Marientag im Sabinergebirge 1860 Normdaten Person GND 118756206 lobid OGND AKS LCCN nr95005764 VIAF 74648745 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stuckelberg ErnstALTERNATIVNAMEN Stickelberger Johann Melchior Ernst vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer MalerGEBURTSDATUM 21 Februar 1831GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 14 September 1903STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Stuckelberg amp oldid 237024563