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Rosickyit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung g S und ist damit neben dem allgemein bekannten a Schwefel und dem ebenfalls seltenen Klinoschwefel b S die dritte Modifikationen des chemischen Elements Schwefel RosickyitHellgelbe Rosickyitkristalle auf Matrix aus einem unbenannten Bohrloch im Pazifischen Ozean nahe dem Ventura County in KalifornienAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Rky 1 Andere Namen Gamma SchwefelChemische Formel g SMineralklasse und ggf Abteilung Elemente Halbmetalle Metalloide und NichtmetalleSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I B 03 I B 03 020 1 CC 05 01 03 05 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 2 Raumgruppe P2 c Nr 13 Vorlage Raumgruppe 13 3 Gitterparameter a 8 44 A b 13 02 A c 9 36 Ab 125 0 3 Formeleinheiten Z 32 3 Haufige Kristallflachen 010 110 111 1 11 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte weich 1 bis 2 5 oder 2 bis 3 2 Dichte g cm3 berechnet 2 02 bis 2 03 6 Spaltbarkeit fehltBruch Tenazitat nicht definiertFarbe farblos bis hellgelb mit grunlicher TonungStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz DiamantglanzRosickyit entwickelt nur mikroskopisch kleine nadelige bis tafelige leistenformige oder dipyramidale Kristalle bis etwa einen Millimeter Lange mit diamantahnlichem Glanz auf den Oberflachen Er findet sich aber auch in Form von Krusten oder Ausbluhungen auf anderen Mineralen oder Gesteinen Rosickyit ist meist von hellgelber Farbe mit einem Stich ins Grunliche kann aber auch farblos sein Stark selenhaltiger Rosickyit ist dagegen orange 7 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Rosickyit bei Havirna nahe Letovice in Tschechien und beschrieben 1931 durch Josef Sekanina 1901 1986 8 der das Mineral nach Vojtech Rosicky 1880 1942 dem Grunder und damaligen Leiter des Mineralogisch Petrologischen Instituts der Masaryk Universitat benannte Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Rosickyit zur Abteilung der Halbmetalle und Nichtmetalle wo er zusammen mit Schwefel a Schwefel Klinoschwefel ehemals b Schwefel Selen und Tellur die Schwefel Selen Gruppe mit der System Nr I B 03 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr I B 03 20 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Halbmetalle und Nichtmetalle wo Rosickyit zusammen mit Schwefel Selen und Tellur eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 5 Auch die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Rosickyit in die Abteilung der Halbmetalle Metalloide und Nichtmetalle ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach verwandten Element Familien so dass das Mineral entsprechend in der Unterabteilung Schwefel Selen Iod zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Klinoschwefel und Schwefel die Schwefelgruppe mit der System Nr 1 CC 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rosickyit ebenfalls in die Klasse und gleichnamige Abteilung der Elemente ein Hier ist er zusammen mit Schwefel in der Schwefelpolymorphe mit der System Nr 01 03 05 innerhalb der Unterabteilung Elemente Halbmetalle und Nichtmetalle zu finden Kristallstruktur BearbeitenRosickyit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe P2 c Raumgruppen Nr 13 Vorlage Raumgruppe 13 mit den Gitterparametern a 8 44 A b 13 02 A c 9 36 A und b 125 0 sowie 32 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenRosickyit ist instabil und wandelt sich bei Raumtemperatur langsam in a Schwefel um 10 Bildung und Fundorte BearbeitenAn seiner Typlokalitat Havirna in Tschechien fand sich Rosickyit in hohlen Limonit Knollen die von einer dunnen Lehmschicht uberdeckt waren Das Mineral bildet sich aber auch direkt aus vulkanischen Gasen die an Fumarolen austreten wie beispielsweise am Fossa Krater auf der italienischen Insel Vulcano Daneben kann Rosickyit als Umwandlungsprodukt aus pyritreichem Asphalt entstehen wie unter anderem im ehemaligen Schweizer Asphaltwerk La Presta im Val de Travers oder als Umwandlungsprodukt von Gips gebildet und durch mikrobielle Aktivitat stabilisiert werden wie unter anderem im Death Valley Als seltene Mineralbildung konnte Rosickyit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher rund 20 Fundorte 11 als bekannt gelten Stand 2014 Neben seiner Typlokalitat Havirna trat das Mineral in Tschechien noch bei Visky nahe Letovice und in der Gemeinde Kelcany in der Region Mahren auf In Deutschland fand man Rosickyit unter anderem im Grubenrevier Sankt Andreasberg und in der Grube Glucksrad bei Oberschulenberg im niedersachsischen Harzgebirge in der Grube Marie bei Wilnsdorf in Nordrhein Westfalen in den Gruben Virneberg bei Rheinbreitbach und Reichensteinerberg bei Puderbach in Rheinland Pfalz und im Tagebau Lichtenberg ehemals Lichtenberg Kauern in Thuringen Weitere bisher bekannte Fundorte sind unter anderem die Sulphur Bank Mine bei Clear Lake Oaks im Lake County am Rincon Point bei Carpinteria im Santa Barbara County und in einem nicht naher benannten Offshore Bohrkern vor der Kuste des Ventura Countys im US Bundesstaat Kalifornien die Schwefelgrube El Desierto bei San Pablo de Napa in der bolivianischen Provinz Daniel Campos Potosi der Vulkankomplex Krafla auf Island die Erzgruben Adami No 02 und Plaka Mine No 80 bei Plaka in der griechischen Gemeinde Lavrio Attika das Kohlerevier von Tscheljabinsk in der russischen Region Ural und der Lake Rotokawa im Taupō District auf Neuseeland 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenE P Henderson W F Foshag New mineral names In American Mineralogist Band 17 1932 S 251 252 doi 10 1107 S0108270192009661 englisch Anthony C Gallacher A Alan Pinkerton A redetermination of monoclinic g sulfur In Acta Crystallographica C49 1993 S 125 126 englisch online verfugbar auf fdocument org abgerufen am 18 November 2019 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 412 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosickyite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Rosickyit Wiki Rosickyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 November 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Rosickyite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 18 November 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b David Barthelmy Rosickyite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 18 November 2019 englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 53 englisch Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 105 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Rosickyite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 61 kB abgerufen am 18 November 2019 Orange selenian rosickyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 November 2019 englisch Sekanina Josef In Heribert Sturm Ferdinand Seibt Hans Lemberg Helmut Slapnicka Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Oldenbourg Verlag 2003 S 38 online verfugbar in der Google Buchsuche Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 18 November 2019 englisch Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 294 Localities for Rosickyite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 November 2019 englisch Fundortliste fur Rosickyit beim 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