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Paul Rudolf Rolf Kauka 9 April 1917 in Markranstadt 13 September 2000 in Thomasville Georgia war ein deutscher Comicproduzent und verleger Er schuf unter anderem die Figuren Fix und Foxi Aufgrund seines Erfolges wurde Kauka zu Lebzeiten als der deutsche Walt Disney bezeichnet 1 2 Aufgrund der antisemitischen rassistischen und deutschnationalistischen Umdeutung von Asterix und Obelix 1965 66 in seiner Comiczeitschrift Lupo Modern ist er allerdings auch umstritten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erste Verlegeraktivitaten 1 2 Karriere als Comic Verleger 1 3 Filmproduzent und SF Romanautor 1 4 Ende der FF Comics und letzte Aktivitaten 2 Nachleben 2 1 Entwicklungen nach dem Tode Kaukas 2 2 Rechte Verkauf und Neuausrichtung 2 3 Kritik 2 4 Biografie 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRolf Kaukas Vater Alexander Paul Kauka war Hufschmied und Wagenbauer wurde im Ersten Weltkrieg jedoch schwer verwundet und war danach unter anderem als Lagerarbeiter und Schrankenwarter tatig Rolf Kauka selbst besuchte zunachst die Volks und Realschule in Markranstadt bzw Leipzig Er verliess diese 1931 vorzeitig und absolvierte eine Ausbildung zum Drogeriegehilfen wiederum in Markranstadt Dort trat er am 1 Februar 1933 zwei Tage nach Machtergreifung der Nationalsozialisten der Hitlerjugend bei wo er schliesslich den Posten eines Jungzugfuhrers bekleidete 4 Kaukas Lehrzeit endete Anfang 1934 aber er blieb noch zwei Jahre in seinem Ausbildungsbetrieb bevor er aus eigenem Entschluss kundigte 5 Uber den Verbleib Kaukas ab Marz 1936 liegen zwar keine gesicherten Informationen vor doch sind einige Cartoons fur die Leipziger Neuesten Nachrichten und das Weissenfelser Tageblatt bekannt die 1937 erschienen und mit Rudo Kauka signiert sind Indizien legen zudem nahe dass Rolf Kauka Mitte 1936 seine Heimatstadt verliess um in Bitterfeld und Weissenfels fur Tageszeitungen der NSDAP als Texter und Zeichner zu arbeiten 6 Rolf Kaukas spatere Selbstauskunft er habe ein Gymnasium besucht und vier Semester Betriebswirtschaft studiert ist hingegen nicht zutreffend Auch verwies er gerne auf finnische Ahnen was jedoch nicht zweifelsfrei belegt ist Stattdessen zogen nachweislich seine Vorfahren vaterlicherseits im 19 Jahrhundert von Schlesien nach Sachsen wahrend seine Mutter aus dem Oberhessischen stammte 1938 leistete er den Reichsarbeitsdienst ab und wurde anschliessend Ende November 1938 zur Wehrmacht eingezogen Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bewarb er sich als Berufsoffizier Dabei gab er als Berufsbezeichnung Presse Zeichner an 7 Im Krieg war er 1939 beim Uberfall auf Polen im Einsatz nahm 1940 am Westfeldzug teil und wurde 1944 an der Ostfront eingesetzt ehe er sich als mehrfach dekorierter Oberleutnant eines Flakregiments bereits einige Wochen vor der endgultigen Kapitulation zu seiner Familie nach Prien am Chiemsee absetzte Kauka war insgesamt viermal verheiratet So heiratete er im Juni 1943 die angehende Arztin Erika Bahre Aus dieser Ehe gingen drei Tochter hervor darunter Marlis Mascha Kauka 14 Feb 1945 Kochbuchautorin und Verlegerin und heute Vorsitzende der Stiftung Amazonica Auch aus seiner zweiten Ehe hatte er zwei Kinder darunter seinen einzigen Sohn Michael 1962 2006 Zuletzt war Rolf Kauka von Ende 1975 bis zu seinem Tod mit Alexandra Kauka geb Stahl verheiratet Erste Verlegeraktivitaten Bearbeiten Nach Kriegsende musste sich Kauka beruflich neu orientieren Er beschloss nach dem Vorbild seiner Schwiegermutter Emma Bahre verlegerisch tatig zu werden obwohl er in dieser Hinsicht keine Vorkenntnisse besass Dafur war nach alliiertem Besatzungsrecht eine personenbezogene Verlagslizenz zwingend erforderlich Bahre war wahrend der NS Zeit Geschaftsfuhrerin des Berliner Freiheitsverlages gewesen der unter anderem Handbucher fur Polizeirecht verlegte und die Ideologie der NSDAP vertrat 8 Eine Fortfuhrung dieser Verlagstatigkeit war somit nach Kriegsende ausgeschlossen Bahre selbst wurde bei der Entnazifizierung als NS Belastete eingestuft Kauka bemuhte sich darum Ende 1945 selbst um eine Lizenz falschte dafur seinen Lebenslauf unter anderem gab er sich als promovierter Literaturwissenschaftler Dr Rudolf Kauka aus wurde aber dennoch nach einer Anhorung vorerst abgewiesen 9 Auch sein personliches Entnazifizierungsverfahren konnte aufgrund seiner falschen Angaben langer nicht abschliessend beantwortet werden bis er schliesslich im April 1947 lediglich als Mitlaufer eingestuft wurde 10 Trotzdem erschien bereits Anfang desselben Jahres eine erste Publikation mit dem Vermerk Kauka Verlag Prien am Chiemsee ein kleinformatiges Handbuch mit dem Titel Leitfaden fur Polizeibeamte von Dr E G Mayer laut Angaben im Buch Stadtischer Rechtsrat im Polizeiprasidium Munchen Dafur bediente man sich eines Taschenspielertricks Laut Impressum erschien die Broschure unter der Lizenz des Heidelberger Freiheit Verlages von Kurt Sellin 11 Anscheinend setzte man auf die Namensahnlichkeit mit Emma Bahres ehemaligem Unternehmen Eine Geschaftsbeziehung zwischen Kauka und Sellin ist nicht nachgewiesen Dieses Buch sollte allerdings fur einige Jahre die einzige Publikation des Kauka Verlags bleiben Anfang 1948 folgt dann der erste Band einer geplanten Reihe Elemente der Rechtswissenschaft Kurzlehrbucher fur Studium und Praxis auf dessen Titel der Name Rudolf Kauka wie ein Verfassername steht obwohl er nur als Herausgeber der Reihe fungierte Der eigentliche Autor war der Jurist Norbert Pohl den Kauka in Prien kennengelernt hatte Dieser Band erschien im neu gegrundeten Verlag der Zwolf in Munchen wo Kauka nun eine Anstellung fand wofur er noch Jahre spater dem Schriftsteller und Verleger Harry Schulze Wilde dankte 12 Dieser war Inhaber einer echten Lizenz der US amerikanischen Kontrollbehorden Mit Schulze Wilde grundete Kauka im September 1948 die Munchener Verlagsbuchhandlung Harry Schulze Wilde amp Co Dabei firmierte er wieder als Dr Rudolf Kauka die Fiktion aus dem Lizenzierungsverfahren erhielt er weiter aufrecht Die Munchener Verlagsbuchhandlung wurde zum Ausgangspunkt fur Kaukas verlegerische Tatigkeit in den Anfangsjahren Mit dem Wegfall der Lizenzpflicht schied Schulze Wilde im Oktober 1949 aus der Firma aus die danach mit dem Zusatz Rudolf Kauka OHG fortgefuhrt wurde Man verlegte juristische Fachliteratur aber auch zwei Broschuren zu aktuellen politischen Themen Vor allem aber wandte sich der Verlag Unterhaltung in Form von Romanheften und Magazinen zu So erschienen bereits im Herbst 1948 ungefahr gleichzeitig drei Reihen das kleinformatige ax Kriminal Magazin die Romanheftserie Der neue Film Roman anfangs im grossen Illustriertenformat und der Argus Kriminalroman dessen wiederum kleinformatigen Hefte einzig dem Kriminalschriftsteller C V Rock gewidmet waren Letztere gab man allerdings nach nur wenigen Ausgaben wieder ab Auch ax wurde bereits nach vier Ausgaben Anfang 1949 abgelost durch ein Neues Kriminalmagazin das anfangs jedoch im kurzlebigen Heinz Ullstein Verlag erschien Den Vertrieb und ab Mitte 1949 das ganze Heft ubernahm die Munchener Verlagsbuchhandlung Im Marz 1950 kam kurzzeitig eine Fachzeitschrift unter dem Titel Technische Neuheiten und Erfindernachrichten hinzu die im Laufe des Jahres dreimal den Titel anderte und schliesslich nach nur funf Ausgaben weitergereicht wurde Diese Publikation blieb ein Fremdkorper im Verlagsportfolio das sich nun verstarkt der popularen Lekture verschrieb und dazu ca Mitte 1950 die Westernromanserie Bill Rocky auf den Markt brachte Noch im Herbst desselben Jahres folgte Mix eine kleinformatige Unterhaltungsrevue in Fortfuhrung des Munchener Neuen Magazins und schliesslich zum Jahreswechsel 1950 51 die uberformatige Illustrierte ER die Zeitschrift fur den Herrn eine Ubernahme aus dem AWA Verlag und gedacht fur ein gehobenes Publikum Diese drei Titel erschienen von Beginn an im Kauka Verlag wie Kriminalmagazin und Filmroman inzwischen auch der allerdings offiziell erst im November 1951 im Handelsregister eingetragen wurde zunachst mit Erika Kauka als Inhaberin und kurz nachdem die Munchener Verlagsbuchhandlung von einer OHG in den Alleinbesitz Rolf Kaukas wechselte Das Jahr 1951 markierte ohnehin eine erste Zasur in Kaukas Verlegertatigkeit Im Fruhjahr stellte das Neue Kriminalmagazin nach der 27 Ausgabe sein Erscheinen ein bald darauf auch Mix mit der Nr 7 Es folgte noch eine Remittendenverwertung in Sammelbanden zu drei Heften dieser Reihen bzw einem Exemplar des Filmromans unter dem Titel Buntes Magazin Zum Jahresende wechselte dann auch Er erneut den Verlag ebenso Bill Rocky und der Filmroman mittlerweile umgestellt auf die gangige Romanheftgrosse und umbenannt in Delphin Roman Diese beiden Serien wurden nun vom Rastatter Roman und Ratselheftverleger Erich Pabel fortgefuhrt 1952 versuchte Kauka es zunachst auf einem neuen verlegerischen Gebiet Er produzierte zwei Sammelalben samt den dazugehorigen Einzelbildern in Anlehnung an Bill Rocky und Flying Jack eine weitere Western Romanheft Serie aus dem Pabel Verlag Herstellung und Vertrieb der Alben unter dem Titel Der wilde Westen bzw Indianerland oblagen jedoch Pabel wahrend der Kauka Verlag die Funktion eines Bildertauschdienstes ubernahm Erst gegen Ende des Jahres trat Kauka wieder als eigenstandiger Verleger in Erscheinung diesmal mit der schmalen Jugendzeitschrift Colombo die sich vorwiegend Erzahlungen und Reportagen aus aller Welt widmete aber auch einen ersten Kurzcomic enthielt einen Pantomimenstrip mit einer Figur namens Dagobert Dieser stammte von dem Munchener Kunstmaler und Illustrator Dorul van der Heide der auch bereits einen grossen Teil der Bilder zu den Sammelalben beigesteuert hatte Colombo wurde im Februar 1953 mit der Nr 3 eingestellt die Zusammenarbeit mit van der Heide fing aber nun erst richtig an Karriere als Comic Verleger Bearbeiten Hauptartikel Fix und Foxi Anfang der 1950er Jahre begannen die ersten US amerikanischen Comics den westdeutschen Markt zu erobern Kauka erkannte durchaus die Chancen die dieses fur Deutschland neue Massenmedium bot Jedoch wollte er nach eigener Auskunft zunachst Trickfilme produzieren 13 Allerdings verfugte er dazu weder uber die notwendigen technischen noch personellen Voraussetzungen Also begann er eigene Comicfiguren zu entwickeln und engagierte dafur Dorul van der Heide als zunachst einzigen Zeichner der allerdings schnell per Aushang an der Munchener Kunst Akademie einen Assistenten suchte und fand Werner Hierl So erschien im Mai 1953 Kaukas erstes Comic Heft Till Eulenspiegel dessen Charaktere an Figuren der deutschen Marchen Fabel und Volkserzahlungen angelehnt waren In Heft 6 tauchten dann in einer Kurzgeschichte zum ersten Mal die Fuchszwillinge Fix und Foxi auf die bald zu Publikumslieblingen avancierten Nachdem ab Heft 10 mehrere Ausgaben auf der Titelseite gross auf Fix und Foxi hinwiesen wurde die Reihe Anfang 1955 ab Nr 29 endgultig in Fix und Foxi umbenannt Die Serie die uber 300 Millionen Hefte verkaufte und in der Spitze eine wochentliche Druckauflage von uber 400 000 Exemplaren erreichte 14 entwickelte sich zum grossten Comic Erfolg Deutschlands Kauka war jedoch zunachst lediglich Produzent der unter seinem Namen erscheinenden Comics Verlag und Vertrieb und damit das eigentliche unternehmerische Risiko ubernahm wiederum Erich Pabel Im weiteren Verlauf probierte Kauka auch andere Produkte aus mal mit mal ohne den Rastatter Verleger So erschien noch im selben Jahr die Bilder Post eine zunachst an US amerikanischen Zeitungsbeilagen orientierte wochentliche Comic Postille mit anfangs vorwiegend abenteuerlichem Inhalt im Zeitungsformat Trotz Hinzunahme humoristischer Strips darunter auch Fix und Foxi und zweimaliger Umfangerhohung bei gleichzeitiger Formatverkleinerung musste das Objekt Anfang 1954 eingestellt werden Ebenfalls 1954 probierten es Kauka und Pabel mit der Reihe Eulenspiegels bunte Kinderwelt bilderbuchartige Hefte im Konturschnitt die eben dadurch zwar auffielen aber zu empfindlich waren um sich durchzusetzen 1955 56 erfolgte dann mit Eulenspiegels Kunterbunt ein Versuch Kaukas ein monatliches Comic Magazin ohne Pabel am Markt zu platzieren Auch dies scheiterte nach zwanzig Ausgaben Mittlerweile hatte sich jedoch Fix und Foxi etabliert und konnte Ende 1957 von 14 taglichem zu wochentlichem Erscheinen ubergehen Dazu war es erforderlich die Comic Produktion deutlich zu erhohen Moglich wurde dies weil Kauka seine Trickfilmambitionen keineswegs aufgegeben hatte Bei der Suche nach geeignetem Personal und der entsprechenden technischen Ausstattung war er 1954 dem jugoslawischen Comic und Zeichentrickpionier Walter Neugebauer begegnet Mit ihm und dessen Studio produzierte Kauka Mitte der 1950er Jahre zunachst einige kurze Werbetrickfilme etwa fur die Isetta von BMW ehe er Neugebauer und etliche seiner Mitarbeiter mit der Aussicht auf einen abendfullenden Munchhausen Zeichentrickspielfilm dazu bewog nach Grunwald bei Munchen uberzusiedeln mittlerweile Sitz des Kauka Verlags und seit 1957 der Kauka Film Produktion Tatsachlich wurde mit der Arbeit an dem Munchhausen Trickfilm auch begonnen Mehr als eine ca zehnminutige Rohfassung kam jedoch nicht zustande Dann wurde es wichtiger den parallel stetig steigenden Bedarf an Comics fur Fix und Foxi zu bedienen und so sahen sich Neugebauer und sein Team darunter Vladimir Magdic Branco Karabajic Berislav Fabek und Turido Paus zunehmend in die Comicproduktion eingebunden Um 1960 herum wurde Neugebauer dafur schliesslich zum Artdirector berufen und sollte mit seinem professionellen okonomisch dynamischen Funnystil namentlich Fix und Foxi bis weit in die 1970er Jahre hinein pragen Ausserdem steuerte er mit seinen Semi Funnys Tom und Klein Biberherz bzw seiner Version von Mischa im Weltraum aber auch mit Realistics wie etwa seiner Winnetou Adaption weitere Comics bei die dem Magazin neue Wege eroffneten Andere Kauka Kunstler waren in dieser Phase neben den bereits genannten unter anderem Kurt Ludwig Schmidt alias Becker Kasch der geburtige Banater Schwabe Ludwig Fischer Florian Julino Helmuth Huth Heinz Korner Riccardo Rinaldi Maria Luisa Uggetti Vjekoslav Kostanjsek Mehmet Gulergun Oktemer Koksal Kurt Italiaander Helmut Murek Giuseppe De Facendis Massimo Fecchi Arthur Berckmanns sowie Charilaos Theodorou Sie arbeiteten zum Teil als Angestellte im Studio in Grunwald oft aber auch auf freiberuflicher Basis Im Mai 1960 wurde Fix und Foxi von 24 auf 32 durchgangig vierfarbige Seiten aufgestockt und hatte damit das Format erreicht das fur die langste Zeit der 1960er Jahre Gultigkeit behalten sollte Gleichzeitig wurde eine Neuerung eingefuhrt die bis weit in die 1970er Jahre hinein ein essenzielles Markenzeichen des Magazins darstellte Kauka trat nun personlich in seinem Blatt in Erscheinung indem er sich ab jetzt in einer Art Vorwort oder Leitartikel direkt an sein junges Publikum wandte Liebe Freunde und sich ihm als wohlmeinender Moderator Ratgeber oder einfach Unterhalter empfahl Euer Rolf Diese Kolumne war in der Kinder und Jugendpresse der damaligen Zeit einzigartig hier sprach nicht ein x beliebiger Redakteur sondern der Patriarch in Person Sie zielte darauf ab eine besondere Vertrauensbasis bei den kindlichen Konsumenten und ihren Eltern zu schaffen freilich auch z T fragwurdige politische Botschaften zu vermitteln etwa 1966 den Wunsch nach der Freilassung der unschuldig Gefangenen in Spandau gemeint ist Rudolf Hess Auch wenn die Texte in der Folgezeit nicht immer von Kauka selber verfasst wurden so doch so gut wie immer in seinem Namen und seinem Sinn Lag die verkaufte Auflage zu Beginn des Jahrzehnts bei gut 150 000 Exemplaren so stieg sie nun schnell auf im Durchschnitt uber 200 000 wobei noch eine unbekannte Anzahl an Verkaufen in Berlin und Osterreich hinzuzurechnen ist wo das jeweilige Heft bedingt durch den Phasenvertrieb erst einige Wochen nach der Hauptauslieferung angeboten wurde in Berlin zu einem Sonderpreis Fix und Foxi war damit zu einer festen Grosse am deutschen Comic Markt geworden Rolf Kauka gab sich mit dem Status quo aber keineswegs zufrieden Er setzte weiter auf Expansion Zum einen vergab er bereits seit Mitte der 1950er Jahre Lizenzen seiner Comic Erzeugnisse ins Ausland wo sie uber unterschiedlich lange Zeitspannen von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren teils in eigenen Magazinen und unter einem landesspezifischen Namen erschienen teils aber auch in bereits existenten Heftserien unterkamen 15 Zum anderen begann er seine Comic Charaktere als Merchandising Objekte zu nutzen sei es dass sie als Werbe Ikonen fremde Produkte bewarben oder mehr noch in eigener Sache aber auf neuen Geschaftsfeldern z B Bucher Schallplatten Spiele in Erscheinung traten 16 Im Comic Sektor selbst versuchte man es zunachst mit Derivaten wie z B Fix und Foxi Sonderheften die ab 1959 sporadisch dann spater regelmassig und anlassbezogen Ostern Weihnachten etc erschienen Hinzu kam von 1960 bis 1962 die Sonderreihe Fix und Foxi mit Schallplatte die allerdings keine Platte sondern nur eine Schallfolie enthielt und auch eher unregelmassig veroffentlicht wurde Es folgte 1963 der Versuch mit einem sog Winnetou Zeichenfilmbuch das Albumformat am Kiosk einzufuhren was wohl wegen der uberhohten Preiskalkulation fehlschlug Im selben Jahr scheiterte zudem bereits nach der Testausgabe ein erster Ansatz mit einem Magazin namens Junior eine etwas altere Teenager Leserschaft zu erreichen Dies sollte Kauka ab 1964 mit seinem neuen Comic Magazin Lupo spater Lupo modern dann Tip Top gelingen Das Heft erschien anfangs monatlich und wurde von Florian Julino quasi im Alleingang gestaltet Sehr schnell zeichnete sich jedoch ab dass er dies nicht lange durchhalten wurde Da Kaukas damaliger kaufmannischer Geschaftsfuhrer Norbert Pohl der Freund aus den verlegerischen Anfangstagen zur gleichen Zeit ein umfangreiches Paket an Comic Lizenzen der Verlage Dargaud und Dupuis aus Frankreich bzw Belgien erwerben konnte wurde kurzerhand beschlossen diese zum Grundstock des neuen Magazins zu machen fur das zudem Peter Wiechmann als Redakteur eingestellt wurde So erschienen aus diesem Fundus bereits in der zweiten Ausgabe von Lupo eine erste Seite mit Schnieff und Schnuff Boule amp Bill von Jean Roba und in der Folgenummer 3 Ende 1964 eine Kurzgeschichte mit Pit und Pikkolo Spirou und Fantasio Im Fruhjahr 1965 startete dann eine sehr spezielle und schon bald hoch umstrittene erste deutsche Bearbeitung von Asterix und Obelix Die beiden Gallier wurden bei Kauka zu Siggi und Babarras zwei Germanen und die Geschichte selbst hier Siggi und die goldene Sichel bot ein satirisch gemeintes Zerrbild der politischen Situation Deutschlands in den 1960er Jahren in dem die Romer zu US amerikanischen Besatzern umgedeutet wurden Die geringe Werktreue und die Haufung revisionistischer politischer Anspielungen stiess jedoch auf erheblichen Widerspruch der franzosischen Urheber Rene Goscinny und Albert Uderzo die Kauka daraufhin im Streit die Rechte entzogen 17 Die kritisierte nationalkonservative Tonlage wurde anschliessend auch in den Eigenproduktionen die ausdrucklich als Nachfolgeserien zu Siggi und Babarras angekundigt wurden namentlich Fritze Blitz und Dunnerkiel sowie die fruhen Pichelsteiner noch eine Weile beibehalten Kauka publizierte unverhohlene antisemitische Klischees 18 die auch in den Folgejahren immer wieder auftauchten 19 Trotz des Vorfalls mit Goscinny und Uderzo der im Laufe der Jahre weitere Rechtsstreitigkeiten nach sich zog veroffentlichten er und sein Team ab Mitte der 1960er Jahre weiterhin zahlreiche franko belgische Comic Serien oft in deutscher Erstveroffentlichung wie z B Prinz Edelhart Johann und Pfiffikus und Die Schlumpfe Les Schtroumpfs von Peyo Lucky Luke von Morris und Goscinny Jo Jo Gaston von Andre Franquin spater auch Tim und Struppi Tintin von Herge Heutige Kritik an den Kauka Fassungen dieser Figuren stutzt sich haufig auf das damals von fast allen Verlagen praktizierte Vorgehen statt einer moglichst originalgetreuen Ubersetzung einen passenden Text von den deutschen Redakteuren mehr oder minder frei zu erfinden Die Menge an Lizenzserien sowie der mittlerweile erreichte Umfang der Eigenproduktion ermoglichte es Kauka nun eine ganze Reihe von weiteren Titeln und Nebenserien auf den Markt zu bringen so etwa die Taschenbuchreihe Fix und Foxi Extra als Pendant zu Walt Disneys Lustigen Taschenbuchern von Ehapa die diesmal erfolgreiche Einfuhrung des Albumformats wenn auch zunachst in Heftform unter dem umstandlichen Titel Fix und Foxi Super Tip Top und eine weitere Taschenbuchreihe schlicht Kauka Comics genannt aus der nach gut einem Jahr ein neues starker abenteuerorientiertes Magazin namens Primo Comic hervorging All diesen zusatzlichen Titeln war gemein dass sie sich im Grunde wesentlich auf das hinzugekaufte Lizenzmaterial stutzten mit einem mehr oder weniger prominenten Eigenanteil Im Juni 1967 erschien mit Kaukas Bussi Bar das erste Vorschulmagazin am Kiosk in Deutschland Dies war zunachst eine reine Eigenkreation grafisch von Walter Neugebauer unterstutzt durch Gisela Kunstner konzipiert und von Marlis Kauka und Jolan Sohn kindgerecht redigiert Das Monatsmagazin erreichte schon 1970 erstmals sechsstellige Verkaufszahlen befand sich in den 1970er Jahren mit Fix und Foxi diesbezuglich auf Augenhohe und lag seit den 1980ern bestandig vorn Es ist das einzige Kauka Objekt das heute noch kontinuierlich erscheint wenn auch inzwischen mit stark geschrumpften Auflagenzahlen Geschaftlich traf Kauka zudem in den 1960er Jahren einige wesentliche Entscheidungen die ihm einen grosseren Anteil am andauernden Erfolg von Fix und Foxi und nicht zuletzt mehr Kontrolle uber seine Comic Erzeugnisse verschaffen sollten So ubertrug er Copyright und Titelrechte schon zu Beginn des Jahrzehnts auf eine Firma Europress in Liechtenstein hinter der vermutlich allein Kauka selber stand Im Juli 1966 endete auch die langjahrige Partnerschaft mit dem Pabel Verlag nach der Kauka gegen ein Fixum und eine Verkaufsprovision die fertigen Hefte bei Pabel ablieferte der sie daraufhin auf eigene Rechnung verlegte Als neuer Verleger fungierte von nun an eine Gevacur AG in der Schweiz uber die offiziell nie etwas Konkretes verlautbarte hinter der aber sicher Kauka und womoglich auch Pabel standen 20 Zum endgultigen Bruch mit Pabel kam es jedoch 1968 als Kauka auch den Vertrieb an sich zog und auf die Verlagsunion ubertrug ein Unternehmen das er zusammen mit dem Heinrich Bauer Verlag grundete Privat hatte sich Kauka derweil auf Gut Eichenhof bei Freising zuruckgezogen das er 1966 erwarb Anfang der 1970er Jahre befand sich Rolf Kauka im Zenit seiner Tatigkeit als Comic Verleger Auf sein Geheiss hin hatte sein neuer Redaktions Direktor Peter Wiechmann in nur wenigen Jahren fur eine erhebliche Ausweitung des Titelportfolios gesorgt zu dem von 1971 bis 1973 mit Pip International sogar ein Magazin fur erotische Erwachsenencomics gehorte wenn auch unter einer Zuricher Tarnadresse Der Umsatz stieg deutlich Eine Reportage der Illustrierten Stern nannte ihn 1972 daraufhin gar Europas Comics Konig Aus gesundheitlichen Grunden aber auch weil er die mittelfristige Entwicklung des Comic Marktes eher pessimistisch einschatzte wollte Kauka sein Unternehmen verkaufen und verhandelte daruber bereits seit 1969 mit diversen Interessenten 21 1973 verkaufte Rolf Kauka darum angeblich fur 19 Millionen DM seinen Verlag an das britische Unternehmen IPC Magazines Ltd und die niederlandische Verlagsgruppe VNU die dafur das Konsortium IJP International Juvenile Press grundeten Er behielt sich allerdings ein Mitspracherecht vor und vor allem die Urheberrechte an seinen Figuren Kauka zog sich aus dem aktiven Verlagsgeschaft zuruck und beabsichtigte 1975 in Munchen die Kauka Comic Akademie zu grunden um sich der Aus und Weiterbildung von Autoren und Illustratoren zu widmen Stattdessen ubernahm er gegen Ende desselben Jahres von Axel Springer 50 der Anteile am Koralle Verlag mit dem klaren Auftrag dessen kriselndem Zack Magazin wieder auf die Sprunge zu helfen Dafur ubernahm Anfang 1976 der Kauka Vertraute Wiechmann die Zack Redaktion doch nach knapp einem halben Jahr zogen sich sowohl Kauka wie auch Wiechmann von dem Projekt zuruck Derweil hatte auch IJP keinen Erfolg mit seinen Planen einerseits das Kauka Material international auszunutzen dazu kam es nicht einmal ansatzweise und andererseits das eigene Comicsortiment unter dem Kauka Gevacur Label auf dem deutschen Markt zu etablieren wo Titel wie das Action Magazin Kobra unter anderem mit Trigan von Don Lawrence nicht genugend Anklang fanden Ende der 1970er Jahre loste sich das Verlagskonsortium auf Kauka nutzte sein Ruckkaufrecht um sein altes Unternehmen zuruckzuerwerben und bald darauf wieder vorbehaltlich der Urheberrechte fur noch einmal sechs Millionen DM an die Bauer Verlagsgruppe weiterzuverkaufen die Fix und Foxi amp Co ihrer Tochtergesellschaft seit 1970 Pabel Moewig zuordnete ab 1989 VPM 1982 schliesslich zog sich Kauka aus Gesundheitsgrunden auf eine Plantage in Georgia USA zuruck Filmproduzent und SF Romanautor Bearbeiten In der Endphase seiner Zeit als Comic Verleger und auch danach versuchte sich Kauka erneut als Filmproduzent So entstand noch 1972 die deutsche Gesellschaftskomodie Versuchung im Sommerwind ein Spielfilm von Rolf Thiele mit durchaus prominenter Besetzung Helmut Kautner Christiane Horbiger Paul Hubschmid dem dennoch ebenso wenig ein nennenswerter Erfolg beschieden war wie dem abendfullenden Zeichentrickfilm Maria d Oro und Bello Blue der 1973 ganz nach Kaukas Vorstellungen in Italien entstand und sogar mit einem Fix und Foxi Vorfilm in die Kinos kam Ausserdem verfasste Kauka auch zwei Science Fiction Romane 1980 Roter Samstag oder Der Weltuntergang findet nicht statt Munchen und Wien Herbig ISBN 3 7766 0982 6 eine politische Fiktion 1988 Luzifer Roman einer Seelenwanderung Munchen Universitas ISBN 3 8004 1171 7 ein esoterisch angehauchtes Philosophieren uber die Evolution des Menschengeschlechts Ende der FF Comics und letzte Aktivitaten Bearbeiten Mitte 1994 stellte VPM Fix und Foxi von wochentlicher auf monatliche Erscheinungsweise um und marginalisierte den ohnehin stark reduzierten Comicanteil Offenbar wollte der Verlag die damalige Auflagenkrise vor allem mit einem stark ausgebauten redaktionellen Anteil mit vielen popkulturellen Elementen uberwinden Rolf Kauka entzog dem Verlag daraufhin die Rechte und liess das Comic Heft einstellen Damit kam auch die Produktion von Kauka Comics vollig zum Erliegen Mit der 1982 aus dem Kauka Verlag hervorgegangenen Promedia Inc grundete Kauka eine Verwaltungsgesellschaft fur seine Comics und widmete sich fortan der Umsetzung von Fix und Foxi in eine Zeichentrickserie die erstmals im Februar 2000 im Fernsehen lief zunachst im Ersten spater im KiKA Zusammen mit seiner vierten Ehefrau Alexandra Kauka und der Ravensburger AG entwickelte er zudem das Fix amp Foxi Abenteuerland im Ravensburger Spieleland das im Fruhjahr 2000 eroffnet wurde Die Kauka Promedia Inc leitete er bis Ende 1999 selbst und ubergab dann die Geschaftsfuhrung an Alexandra Kauka Die Wiedereinfuhrung eines neuen FF Heftes Mitte des Jahres 2000 beim Ehapa Verlag scheiterte sowohl qualitativ als auch verkaufstechnisch nach nur drei Ausgaben Nicht viel besser war es zuvor der Albenreihe Rolf Kauka Classics 1997 1999 ergangen Rolf Kauka selbst hingegen wurde 1998 fur sein Werk mit dem Verdienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewurdigt Am 13 September 2000 starb Rolf Kauka 83 jahrig auf seiner Plantage in Thomasville im US Bundesstaat Georgia Nachleben BearbeitenEntwicklungen nach dem Tode Kaukas Bearbeiten Im Jahre 2003 erschien ein grosses Jubilaumsbuch zum 50 Geburtstag der Comic Helden gefolgt von einem Sonderheft im Jahre 2004 Fix und Foxi und der Raketenblitz 2003 ging Alexandra Kauka als Nachfolgerin von Rolf Kauka im Unternehmen ein Joint Venture mit der Andromeda Central Community Medien GmbH von Michael Semrad aus Kerken bei Dusseldorf ein Das operative Geschaft wurde nachfolgend auf die Andromeda Central Community Medien GmbH verlagert und gemeinsam von Promedia Alexandra Kauka und Andromeda Central Community Medien GmbH Michael Semrad unter dem Label Kauka Promedia vermarktet Auf Wunsch von Alexandra Kauka erfolgte im Juni 2008 die Umbenennung des Joint Ventures Kauka Promedia in Rolf Kauka Comics Damit sollte starker der Schopfer der Kauka Serien Rolf Kauka in den Blickpunkt geruckt werden Im Jahre 2005 vergab Alexandra Kauka die Lizenz fur Fix und Foxi Print Magazine an den Hamburger Tigerpress Verlag GmbH unter der Leitung von Jan Wickmann Sohn des Generalbevollmachtigten bei Gruner und Jahr Rolf Wickmann Lutz Mathesdorf als Chefzeichner zuvor Bestsellerautor bei Rowohlt und Carlsen und Michael Hopp der zuvor Chefredakteur bei Wiener TV total TV Movie und TV Today war Gleichzeitig wurde die Comicproduktion von Kauka Comics wieder aufgenommen Das neue Fix und Foxi Comic Magazin erschien vom 25 Oktober 2005 an wieder regelmassig Monat fur Monat 22 bis der Verlag Tigerpress am 16 Juni 2009 nach 44 Ausgaben die Einstellung des Magazins Fix und Foxi wegen zu geringer Auflagenzahl bekanntgab und Insolvenz anmeldete 23 Im selben Zeitraum hatte Tigerpress ausserdem zwei Fix und Foxi Alben und die Fix amp Foxi Wundertute eine Remittendenverwertung ahnlich den fruheren Sammelbanden veroffentlicht vor allem aber von Ende 2007 bis 2009 etwa zweimonatlich ein Lupo Comic Heft das dem gleichnamigen Anti Helden aus den Fix und Foxi Comics gewidmet war 9 Ausgaben und dazu im Jahr 2008 zweimal ein Vorschulmagazin mit dem Kauka Charakter Pauli Schon zu Beginn des Jahres 2010 ubernahm jedoch New Ground Publishing die Heft Lizenz und verfolgte dabei eine zweigleisige Absatzstrategie Neben der monatlichen Printausgabe war das neue Fix und Foxi Magazin auch digital uber verschiedene Vertriebskanale erhaltlich Gleichzeitig sollte eine umfassende Digitalisierung von Archivmaterial das neue Angebot unterstutzen Aber auch dieses Konzept rechnete sich nicht und so wurde das Magazin zum Jahresende erneut eingestellt 24 Abgesehen davon erschien im Oktober 2005 ein Fix und Foxi Buch in Zusammenarbeit des Weltbild Verlags und der Bild Zeitung im Rahmen der Bild Comic Bibliothek Zwei Jahre spater im Oktober 2007 startete Kauka Promedia in Kooperation mit dem Cross Cult Verlag in Anlehnung an die Primo Hefte von 1971 bis 1974 eine Buchedition unter dem Namen Rolf Kauka s Primo Comics Den Auftakt bildete eine Gesamtausgabe der SF Fantasy Saga Andrax von Peter Wiechmann und Jordi Bernet Spatere ahnlich gestaltete Bande z T auch bei anderen Verlagen stutzten sich vor allem auf Wiechmanns Comic Schaffen in Zusammenarbeit mit diversen spanischen Zeichnern nicht nur fur Kauka z B Capitan Terror sondern auch fur andere Verlage insbesondere das Magazin Yps Der 2019 publizierte streng limitierte Doppelband Primo Premium ist denn auch nichts anderes als ein umfangreicher Querschnitt durch Wiechmanns Lebenswerk als Comic Macher fur Kauka und daruber hinaus Seit Mitte 2006 besass die magnussoft deutschland GmbH die Lizenzrechte an Fix amp Foxi fur Computerspiele und hat ab Anfang 2007 mehrere Spiele auf den Markt gebracht Zudem sind Fix und Foxi auf Horspielkassetten CDs DVDs Video als Merchandising und als Fernsehserie in 30 Landern prasent Im Juni 2007 verlieh das Munchener Comicfestival Rolf Kauka postum den Comicpreis PENG fur sein Lebenswerk Alexandra Kauka nahm den Preis fur Rolf Kauka entgegen Eine gleichzeitige umfangreiche Ausstellung uber das Schaffen von Rolf Kauka umrahmte die Preisverleihung Die Gemeinde Grunwald die lange Zeit Rolf Kaukas Wohn und Verlagssitz war eroffnete 2014 zu seinen Ehren die neue Kinderkrippe Fix und Foxi auf dem Gelande des Grunwalder Freizeitparks Rechte Verkauf und Neuausrichtung Bearbeiten Im Mai 2014 wurde bekannt dass der osterreichische Medienunternehmer Stefan Piech ein Abkommling der Automobildynastie Porsche Piech als Alleinvorstand und Hauptaktionar der Your Family Entertainment AG von Alexandra Kauka samtliche Marken und Merchandisingrechte aber auch Buch und Filmrechte an den Kauka Figuren ubernommen hat 25 Auch das Privatarchiv Kaukas wechselte bei der Gelegenheit in den Besitz Piechs In der Folge wurden Fix und Foxi zu den neuen Ankerfiguren des Pay TV Kinder und Familiensenders von YFE der daraufhin zum 1 Dezember 2014 umbenannt wurde in Fix und Foxi TV Auch wenn die Zukunft von Fix und Foxi amp Co damit erkennbar nicht mehr im Comic und Print Bereich liegt sondern eher auf dem weiten Feld der elektronischen Medien so ermoglichte Stefan Piech doch eine weitere Ausstellung mit reprasentativen Auszugen aus dem Wirken von Rolf Kauka als Comic Verleger die sich im Wesentlichen auf den Fundus an Originalzeichnungen in seinem Besitz stutzt Zusammengestellt von Gottfried Gusenbauer wurde diese erstmals 2015 in Wien der Offentlichkeit prasentiert und seither noch einige Male erweitert und mit jeweils eigenen Schwerpunkten gezeigt so 2016 17 im Museum Wilhelm Busch in Hannover anlasslich des 100 Geburtstags von Rolf Kauka oder aktuell im Karikaturmuseum Krems Im September 2017 erschien ferner bei der Deutschen Post eine Sondermarke mit einem Fix und Foxi Motiv Offizieller Ausgabeanlass war der Tag der Briefmarke dies jedoch vor dem Hintergrund von Kaukas 100 Geburtstag im selben Jahr Kritik Bearbeiten Laut Andreas Platthaus imitierte Kauka mit Fix und Foxi die Erzahlschemata der Disney Comics derart dreist dass man keinesfalls von einer eigenstandigen deutschen Funny Entwicklung sprechen kann 26 Bereits sieben Jahre zuvor nannte der Journalist Thomas Lindemann den Ort Fuxholzen den Handlungsort der Fix und Foxi Comics eine dreiste Kopie von Entenhausen 27 Nach Bernd Dolle Weinkauf vom Institut fur Jugendbuchforschung an der Universitat Frankfurt ist die Welt von Fix und Foxi ganz ahnlich aufgebaut wie die von Entenhausen Kaukas Comicfiguren seien allerdings viel flacher und eindimensionaler als die Disney Figuren Professor Knox in Fix und Foxi sei auf das Disney Vorbild Daniel Dusentrieb zuruckzufuhren Lupo ursprunglich ein boser Wolf sei spater in seiner Charakterzeichnung an die Disney Figur Goofy angelehnt worden 1 Dagegen meint der Autor Martin Budde man konne Disney Comics und Kauka Comics nicht gleichsetzen und die jeweiligen Figuren nach dem Motto hier ein Onkel da ein Onkel gegeneinander austauschen Bei Kauka lasse sich stets die alte Fabel von Wolf und Fuchs die Rivalitat von roher Kraft und listiger Schlauheit erkennen die konsequent mit kindlichen bzw jugendlichen Figuren erzahlt werde wahrend es bei Disney vorrangig um die Sorgen und Note erwachsener Erpel gehe 28 Biografie Bearbeiten 2022 veroffentlichte Bodo Hechelhammer mit Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka die erste Biografie Kaukas Darin werden namentlich Kaukas nationalsozialistische Vergangenheit seine politische Gesinnung als kalter Krieger und seine engen Kontakte zum Bundesnachrichtendienst thematisiert 29 30 31 32 Kaukas Arbeit als Verleger ruckt in den Hintergrund Deshalb urteilte Andreas Platthaus Diese erste Biographie des Comic Verlegers sollte nicht die letzte bleiben 33 Auszeichnungen Bearbeiten1940 Eisernes Kreuz II Klasse 34 1940 Eisernes Kreuz I Klasse 35 1944 Deutsches Kreuz in Gold 36 1998 Bundesverdienstkreuz Erster Klasse 37 2007 Peng Preis fur das Lebenswerk posthum 38 Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Peter Wiechmann Spurensuche So war der Kauka Verlag In Die Sprechblase Nr 176 180 182 192 194 198 203 210 Norbert Hethke Verlag Schonau 2000 2007 Max Ernst Rolf Kauka Ein Comic Patriarch In Grunwalder Portrats 27 2001 S 17 19 Rolf Kauka Rolf Kaukas Fix amp Foxi Band 11 der BILD Comic Bibliothek Augsburg 2005 ISBN 3 89897 256 9 Eckart Sackmann Bonnhalla am Rhein Asterix als Politklamauk In ders Deutsche Comicforschung 2007 Comicplus Hildesheim 2006 ISBN 3 89474 168 6 S 128 139 Roland Mietz und andere Dossier Rolf Kauka In Reddition Heft 56 Edition Alfons Barmstedt Juni 2012 Eckart Sackmann Klaus Spillmann Klaus Wintrich Rolf Kauka Der lange Weg zu Fix und Foxi In Eckart Sackmann Hrg Deutsche Comicforschung 2014 Comicplus Hildesheim 2013 ISBN 978 3 89474 245 4 S 104 121 Fix und Foxi Rolf Kaukas grosser Welterfolg Begleitbuch zur Ausstellung im Museum Wilhelm Busch Hannover Edition Alfons Barmstedt 2016 ISBN 978 3 946266 05 1 Uberarbeitete und erweiterte Neuauflage unter dem Titel Fix und Foxi Die Entdeckung von Spirou Lucky Luke und den Schlumpfen Begleitbuch zur Ausstellung Fix amp Foxi XXL im Karikaturmuseum Krems Niederosterreich Edition Alfons Barmstedt 2020 ISBN 978 3 946266 18 1 Benno Schirrmeister Von der Wolfsschanze nach Fuxholzen In taz 3 Marz 2017 online Linda Schmitz Christine Vogt Hrsg Fix amp Foxi Rolf Kauka der deutsche Walt Disney und seine Kultfuchse Katalog zur Ausstellung in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen Edition Alfons Barmstedt 2018 ISBN 978 3 946266 13 6 Eckhard Friedrich Hrsg Fix und Foxi Perlen der Comicgeschichte Bd 8 Bildschriftenverlag Hannover 2020 ISBN 978 3 947952 09 0 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka Verlag Langen Muller Munchen 2022 ISBN 978 3 7844 3625 8 Moses Wolff Furst der Faschos Humorkritik spezial In Titanic Band 44 Nr 7 Juli 2022 S 56 57 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rolf Kauka im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fedor Bochow Kauka Rolf In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie 9 Dezember 2008 Rolf Kauka bei Kaukapedia com Stefan Svik Hintergrunde 100 Geburtstag Rolf Kauka Fix amp Foxi Ausstellung in Hannover 2016 2017 In Comic Radio Show 22 November 2016 abgerufen am 13 September 2020 Hintergrundbericht zur Ausstellung vom 12 November 2016 26 Marz 2017 Matthias Heine Comic Geschichte Der Kauka Effekt Wie aus den Galliern Asterix und Obelix im Marz 1965 national gesinnte Germanen wurden In Welt Online 22 Marz 2005 abgerufen am 13 September 2020 Peter Muhlbauer Der deutsche Disney In Telepolis de 7 Juni 2007 abgerufen am 13 September 2020 Einzelnachweise Bearbeiten a b Martina Zuger 9 April 1917 Geburtstag des Comic Herausgebers Rolf Kauka In WDR 2 Sendung Stichtag 9 April 2017 abgerufen am 13 September 2020 Martina Zuger 9 April 1917 Geburtstag des Comic Herausgebers Rolf Kauka mp3 Audio 13 9 MB 14 46 Minuten In WDR 2 Sendung ZeitZeichen 9 April 2017 archiviert vom Original am 11 April 2017 abgerufen am 13 September 2020 Trauer um Comiczeichner Vater von Fix und Foxi gestorben In Spiegel Online 25 September 2000 abgerufen am 13 September 2020 Christian Stucken Die braune Gesinnung des Rolf Kauka Nicht mehr online verfugbar In Report Munchen 2 Mai 2022 archiviert vom Original abgerufen am 27 Juni 2023 Bodo Hechelhammer Furst der Fuchse Langen Muller Munchen 2022 ISBN 978 3 7844 3625 8 S 26 ff Eckart Sackmann Klaus Spillmann Klaus Wintrich Rolf Kauka Der lange Weg zu Fix und Foxi S 105 ff Bodo Hechelhammer Furst der Fuchse Langen Muller Munchen 2022 ISBN 978 3 7844 3625 8 S 31 Eckart Sackmann Klaus Spillmann Klaus Wintrich Rolf Kauka Der lange Weg zu Fix und Foxi S 107 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Langen Muller Munchen 2022 ISBN 978 3 7844 3625 8 S 56 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Langen Muller Munchen 2022 ISBN 978 3 7844 3625 8 S 73 ff Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Langen Muller Munchen 2022 ISBN 978 3 7844 3625 8 S 80 Eckart Sackmann Klaus Spillmann Klaus Wintrich Rolf Kauka der lange Weg zu Fix und Foxi S 108 Eckart Sackmann Klaus Spillmann Klaus Wintrich Rolf Kauka Der lange Weg zu Fix und Foxi S 111 f Hartmut Becker Andreas C Knigge Interview mit Rolf Kauka In Comixene Nr 31 Edition Becker amp Knigge Hannover 1980 S 4 Auflagenlisten der IVW 1961 1994 fehlende Angaben extrapoliert Eine Auswertung der Zahlen s auch auf kaukapedia com Klaus Wintrich und Eckart Sackmann Rolf Kauka der deutsche Disney Fix und Foxi im Ausland In Eckart Sackmann Hrsg Deutsche Comicforschung 2013 Comicplus Hildesheim 2012 ISBN 978 3 89474 218 8 Martin Budde Rolf Kauka zeigt Marke Marketing und Merchandising im Zeichen der Fuchse In Fix und Foxi Die Entdeckung von Spirou Lucky Luke und den Schlumpfen Edition Alfons Barmstedt 2020 ISBN 978 3 946266 18 1 S 100 ff Oliver Stenzel Comicubersetzungen Als Asterix Siggi hiess In StN de 24 November 2015 abgerufen am 13 September 2020 Benno Schirrmeister Kuratorischer Fehlschlag Von der Wolfsschanze nach Fuxholzen In taz de 3 Marz 2017 abgerufen am 13 September 2020 Ralf Palandt Antisemitismus in Comics Antisemitismus in Kauka Comics In comiccongress de Archiviert vom Original am 1 Marz 2005 abgerufen am 13 September 2020 Ralf Palandt Rechtsextremismus Rassismus und Antisemitismus im Comic Archiv der Jugendkulturen Berlin 2011 ISBN 978 3 940213 62 4 S 25 ff Roland Mietz Marcinelle in Grunwald Lupo Modern und FF Super Tip Top 1964 1970 In Fix und Foxi Die Entdeckung von Spirou Lucky Luke und den Schlumpfen Edition Alfons Barmstedt 2020 ISBN 978 3 946266 18 1 S 98 f Roland Mietz Rolf Kauka ohne den Kauka Verlag Fix und Foxi amp Co in den Jahren ab 1973 In Fix und Foxi Die Entdeckung von Spirou Lucky Luke und den Schlumpfen Edition Alfons Barmstedt 2020 ISBN 978 3 946266 18 1 S 125 Helden der Kindheit Fix und Foxi sind wieder da In stern de 21 Oktober 2005 abgerufen am 13 September 2020 Comic Helden Alexandra Kauka verspricht neues Fix und Foxi Magazin In Spiegel Online 9 August 2009 abgerufen am 13 September 2020 Lars von Torne Fix und fertig In tagesspiegel de 22 Dezember 2010 abgerufen am 12 April 2020 Stefan Piech kauf Fix und Foxi In DiePresse com 26 Mai 2014 abgerufen am 11 April 2020 Andreas Platthaus Funnies In Julia Abel Christian Klein Hrsg Comics und Graphic Novels Eine Einfuhrung Springer VS Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 476 05443 2 S 188 f Thomas Lindemann Genre Wandel Den Tod von Fix amp Foxi muss keiner betrauern In Welt Online 19 Juni 2009 abgerufen am 13 September 2020 Martin Budde Rolf Kauka zeigt Marke Marketing und Merchandising im Zeichen der Fuchse In Fix und Foxi Die Entdeckung von Spirou Lucky Luke und den Schlumpfen Edition Alfons Barmstedt 2020 ISBN 978 3 946266 18 1 S 110 f Norbert F Potzl Comic Pionier Rolf Kauka Fix und Foxi beim Geheimdienst In Der Spiegel 3 Mai 2022 ISSN 2195 1349 spiegel de abgerufen am 7 Mai 2022 Bayerischer Rundfunk Christian Stucken Fix und Foxi Schopfer Die braune Gesinnung des Rolf Kauka 3 Mai 2022 br de abgerufen am 7 Mai 2022 Christian Stucken Rolf Kauka Die braune Gesinnung des Fix und Foxi Schopfers BR de 3 Mai 2022 Edition Alfons Verlag fur Graphische Literatur Frisch Gelesen Folge 283 Furst der Fuchse Abgerufen am 7 Mai 2022 Andreas Platthaus Der bose Onkel Rolf In Frankfurter Allgemeine Zeitung 4 Mai 2022 S 10 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka Verlag Langen Muller Munchen 2022 S 41 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka Verlag Langen Muller Munchen 2022 S 46 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka Verlag Langen Muller Munchen 2022 S 61 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka Verlag Langen Muller Munchen 2022 S 337 Bodo V Hechelhammer Furst der Fuchse Das Leben des Rolf Kauka Verlag Langen Muller Munchen 2022 S 348 Normdaten Person GND 122513762 lobid OGND AKS LCCN n80166062 VIAF 64890818 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kauka RolfALTERNATIVNAMEN Kauka Paul RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Comicproduzent und verlegerGEBURTSDATUM 9 April 1917GEBURTSORT Markranstadt bei LeipzigSTERBEDATUM 13 September 2000STERBEORT Thomasville Georgia USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Kauka amp oldid 237115750