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Rudolf Rolf Helm 30 Marz 1896 in Dresden 9 April 1979 in Ost Berlin war ein deutscher Jurist und Politiker Er war Generalstaatsanwalt von Sachsen und Ost Berlin Abgeordneter der Volkskammer und Staatssekretar in der DDR Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelm entstammte einer wohlhabenden burgerlichen Familie Sein Vater war Jurist Sein Taufname war Rudolf der von den Eltern bewusst gewahlt wurde denn seine Mutter war eine geborene Rudolph die einzige Tochter eines millionenschweren Geheimen Justizrates der Mitglied bzw Vorsitzender zahlreicher Aufsichtsrate von Konzernen und Banken war Helm gebrauchte spater den kurzeren Rufnamen Rolf Er besuchte bis 1914 das Vitzthum Gymnasium Dresden und legte das Abitur ab Wahrend des Ersten Weltkriegs leistete er von 1914 bis 1918 Kriegsdienst zunachst als Unteroffizier und ab 1916 als Leutnant Nach dem Krieg studierte er von 1919 bis 1922 Rechtswissenschaften in Munchen Jena und Leipzig Im Januar 1921 erklarte er seinen Beitritt zur Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Im Februar 1922 legte er das 1 juristische Staatsexamen an der Universitat Leipzig ab und wurde zum Thema Die Rechtsnatur der Betriebsrate zum Dr Jur promoviert Im Juni 1922 heiratete er Maria von Zahn 1901 1973 eine Schwester Peter von Zahns Von 1922 bis 1925 absolvierte er die damals vorgeschriebene dreijahrige Referendarzeit an Dresdner Gerichten Im Jahr 1923 war er personlicher Referent und juristischer Berater des Vorsitzenden der KPD Fraktion im sachsischen Landtag und zeitweiligen Finanzministers Paul Bottcher Nach dem 2 juristischen Staatsexamen 1925 erhielt er die Zulassung als Rechtsanwalt beim Amts und Landgericht Dresden Er arbeitete als standiger juristischer Mitarbeiter der Arbeiterstimme Im Januar 1924 wurde er KPD Stadtverordneter in Dresden Ab 1925 wirkte er als Rechtsanwalt fur die Rote Hilfe Deutschlands RHD und als Vorsitzender der Freunde des neuen Russlands Nach dem nationalsozialistischen Machtantritt wurde er am 1 Marz 1933 von der Polizei in Schutzhaft genommen Die ersten drei Monate verbrachte er zunachst im Dresdner Polizeigefangnis in Einzelhaft Nach der Uberfuhrung in das Gerichtsgefangnis Mathilde im Volksmund so benannt weil es sich in der Mathildenstrasse befand wurde er mit Heinrich Fleissner zusammengelegt Helm wurde nach acht Monaten am 3 November 1933 aus der Schutzhaft entlassen und in das KZ Colditz gebracht Am 17 November 1933 wurde er jedoch uberraschend entlassen In der Folgezeit blieb er unter indirekter Gestapo Aufsicht Er wurde aus der Anwaltskammer ausgeschlossen und war bis 1937 arbeitslos Von 1937 bis 1939 fand er eine Anstellung als Handelsvertreter Er verlegte im September 1939 seinen Wohnsitz nach Berlin und fand Arbeit bei einer Werbefirma Im August 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und bis Oktober 1944 im Landgerichtsgefangnis Bautzen inhaftiert Infolge von Ausbombungen landete er im Februar 1945 mit seiner Frau in Kleinmachnow wo sie im April 1945 das Ende des Krieges erlebten Ihre beiden Sohne hatten sie wahrend des Zweiten Weltkriegs verloren Im Juni 1945 gehorte er zu den Grundern einer KPD Ortsgruppe in Kleinmachnow Im selben Monat wurde er Leiter der Rechtsabteilung der Sozialversicherungsanstalt von Gross Berlin Von Januar 1946 bis 1947 wirkte er als Leiter der Rechtsabteilung in der Deutschen Zentralverwaltung fur Arbeit und Sozialfursorge 1946 wurde er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED und 1947 der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN Als Nachfolger des verstorbenen John Ulrich Schroeder fungierte er von November 1947 bis Februar 1949 als Generalstaatsanwalt des Landes Sachsen und war 1948 Hauptanklager im Gorlitzer Schauprozess gegen Hans Meinshausen und Bruno Malitz im Glauchau Meerane Prozess gegen Textil Unternehmer im Kamienna Prozess gegen Nazi und Kriegsverbrecher des ehemaligen Hasag Konzerns in Leipzig und im Bautzener Prozess wegen Verfolgung und Unterdruckung der sorbischen Bevolkerung Danach wurde er als Generalstaatsanwalt von Gross Berlin berufen Nachfolger des nach West Berlin gefluchteten Wilhelm Kuhnast Am 30 Dezember 1948 war er Mitglied des Initiativkomitees zur Grundung der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands VDJD und spater Mitglied des Sekretariats des VDJD Die Grundung der DDR erlebte er als gewahltes Mitglied des Deutschen Volksrates und damit als Mitglied der konstituierenden Provisorischen Volkskammer Am 10 November 1949 wurde er auf der 5 Volkskammersitzung zum Mitglied des Rechtsausschusses gewahlt 1 Im Herbst 1950 wurde er in die SED Landesleitung Berlin gewahlt der er bis Juli 1951 angehorte Von April bis Mai 1951 war er kurzzeitig Leiter der Prasidialkanzlei beim Prasidenten der DDR Wilhelm Pieck im Rang eines Staatssekretars Nachfolger von Leo Zuckermann Bereits am 2 Mai 1951 beschloss das Politburo des ZK der SED seine sofortige Abberufung als Staatssekretar wegen Beziehungen seiner Familie zum Westen 2 Anschliessend war er bis Marz 1953 Direktor der Zentralen Richterschule in Potsdam Babelsberg Von Marz 1953 bis 31 Dezember 1958 war er als Abteilungsleiter im Ministerium der Justiz zustandig fur Rechtsanwalte und Notare Vom 1 Januar 1959 bis 1963 wirkte er als Justitiar der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin DAW Ende des Jahres 1963 ging er in den Ruhestand Er war Mitglied des Zentralvorstandes der VVN des Friedensrates und ab 1960 Mitglied des Komitees zum Schutze der Menschenrechte sowie ab 1961 stellvertretender Vorsitzender des Komitees Auszeichnungen Bearbeiten1919 Eisernes Kreuz I Klasse 1956 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber und 1976 in Gold 1958 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1959 Medaille fur die Teilnahme an den bewaffneten Kampfen der deutschen Arbeiterklasse in den Jahren 1918 bis 1923 1962 Deutsche Friedensmedaille 1964 Ehrennadel der Nationalen Front 1965 Medaille fur Verdienste in der Rechtspflege in Silber 1966 Orden Banner der Arbeit 1966 Carl von Ossietzky Medaille 1968 und 1974 Ehrennadel der Organe der Rechtspflege 1968 Ehrenplakette der Deutschen Akademie fur Staats und Rechtswissenschaft 1975 Ehrenmedaille des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskampfer in der DDRSchriften BearbeitenGrundfragen des Arbeitsrechts Mit einem Vorwort von Paul Merker Dietz Verlag Berlin 1948 Geleitwort in Karl Raddatz Totengraber Deutschlands VVN Verlag Berlin 1952 Anwalt des Volkes Erinnerungen Dietz Verlag Berlin 1978Literatur BearbeitenBundesministerium fur gesamtdeutsche Fragen Hrsg SBZ Biographie Bonn Berlin 1964 S 141 Gabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 297 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Helmut Muller Enbergs Helm Rolf In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Lutz Hagestedt Hrsg Deutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Walter de Gruyter Berlin Boston 2011 ISBN 978 3 11 023162 5 S 2002f Weblinks BearbeitenKleine Fische Kopf ab wegen der blonden Inge In Der Spiegel Nr 33 1949 S 10 online Nachlass Rolf Helm bei www argus bstu bundesarchiv de abgerufen am 4 Januar 2018 Verhaftung in Dresden bei www bommi2000 de abgerufen am 5 Januar 2018 Nachlass Bundesarchiv NY 4218 Rolf Helm mit einem Foto von Helm Siehe auch BearbeitenListe der Mitglieder des 2 Volksrates der SBZ Liste der Mitglieder der Provisorischen VolkskammerEinzelnachweise Bearbeiten Die Ausschusse der Volkskammer In Neues Deutschland 11 November 1949 S 2 Protokoll Nr 46 der Sitzung des Politburos des ZK der SED am 2 Mai 1951 BArch DY 30 IV 2 2 146 Normdaten Person GND 118548913 lobid OGND AKS VIAF 265465340 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Helm RolfALTERNATIVNAMEN Helm Rudolf Taufname KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker SED GEBURTSDATUM 30 Marz 1896GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 9 April 1979STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolf Helm amp oldid 221652476