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Karl Raddatz 7 November 1904 in Magdeburg 12 Februar 1970 in Berlin war ein deutscher KPD Funktionar und Generalsekretar der VVN Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRaddatz entstammte einer Arbeiterfamilie Sein Vater war Funktionar der SPD Nach dem Besuch der Burgerschule absolvierte er eine Ausbildung zum Schriftsetzer 1919 wurde er Mitglied des Bildungsvereins junger Arbeiter und Arbeiterinnen bzw der Sozialistischen Proletarierjugend 1920 dann im Verband der Deutschen Buchdrucker und 1921 in der USPD spater wurde er Mitglied der SPD erhielt dort aber ein Funktionsverbot fur ein Jahr weswegen er 1926 aus der SPD austrat 1924 wird er wegen Teilnahme an einer Demonstration zu einer zweiwochigen Gefangnisstrafe verurteilt 1925 26 begab er sich auf Wanderschaft durch Osterreich und Italien 1927 wurde er Mitglied der KPD und der Roten Hilfe Wegen seiner Mitgliedschaft in der RGO wird er 1928 aus dem Verband der Buchdrucker ausgeschlossen In der KPD wurde er besonders aktiv in deren militarpolitischem Abwehrapparat von 1931 bis 1933 ubernahm er die Leitung einer illegalen Druckerei der KPD Als die KPD nach der Machtubertragung an Hitler 1933 in den Untergrund gehen musste wurde er der Politische Leiter der Bezirksleitung Magdeburg und ab August 1933 dann der Organisationsleiter der Bezirksleitung Thuringen Am 15 November 1933 wurde er verhaftet und im Juli 1934 gemeinsam mit Hermann Danz 1 wegen Hochverrats zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt Nach der Haft im Zuchthaus Luckau aus dem er im Dezember 1936 entlassen wurde stand er unter Polizeiaufsicht und war von 1937 bis 1940 in einer Druckerei beschaftigt Eng verbunden war er mit Eva Lippold um deren Haftbedingungen er sich in dieser Zeit durch Korrespondenz mit den Zuchthausleitungen in Jauer und Waldheim kummerte 2 1938 nahm er trotz der Polizeiaufsicht seine illegale Tatigkeit wieder auf wurde im Juli 1941 erneut verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert Dort lernte er Karl Schirdewan kennen mit dem er im kommunistischen Lagerwiderstand organisiert ist Im April 1945 konnte er wahrend des Todesmarsches der Sachsenhausen Haftlinge fluchten und zur Roten Armee uberlaufen Nach der Wiederzulassung der Parteien durch die alliierten Besatzungsbehorden wurde er zum Leiter der KPD Organisation in Berlin Hermsdorf gewahlt Am 12 Juni 1945 wurde er zum Leiter des Hauptausschusses Opfer des Faschismus OdF beim Berliner Magistrat ernannt Im Marz 1946 mit Beginn des Kalten Krieges wurde er von den westalliierten Stadtkommandanten aus dieser amtlichen Funktion entlassen Durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ wurde er 1946 Mitglied der SED Raddatz setzte auch nach seiner Amtsentlassung seine Tatigkeit fur die OdF Ausschusse fort und beteiligte sich am 23 Februar 1947 an der Grundung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN Von Februar 1947 bis zum Fruhjahr 1949 ubernahm er das Amt des Generalsekretars der VVN in der SBZ und war zusammen mit Hans Schwarz Geschaftsfuhrer des Interzonensekretariats der VVN Er setzte sich mit diesen Funktionen ein fur die Bildung einer uberparteilichen und uberkonfessionellen Organisation aller Gruppen des antifaschistischen Widerstands Im Februar 1948 wurde er in den engeren Zentralvorstand der VVN gewahlt Allerdings erhielt er im April 1949 eine strenge Ruge der Partei wegen seiner Tatigkeit als Generalsekretar und wegen seiner politischen Positionen zur organisatorischen Tatigkeit fur alle Antifaschisten Raddatz wurde daraufhin von der VVN entlassen Raddatz wurde 1948 in den 1 Volksrat der SBZ als Vertreter der VVN gewahlt Ab dem 1 Juni 1949 arbeitete er in der Abteilung Parteibetriebe beim Parteivorstand der SED von August 1949 bis 1953 war er Redakteur der Parteizeitschrift Dokumentation der Zeit von 1953 bis 1960 wurde er beim Ausschuss fur Deutsche Einheit eingesetzt 1952 1953 und 1954 wurden wiederholt Parteiordnungsverfahren gegen ihn eingeleitet Am 13 April 1960 erfolgte auf Beschluss der Zentralen Parteikontrollkommission der SED ZPKK die Loschung aller seiner Parteistrafen Am 22 Juni 1960 wurde er mit absurden Anschuldigungen inhaftiert Wahrend der Untersuchungshaft erfolgte im Oktober 1961 sein Ausschluss aus der SED Am 10 Mai 1962 wurde er gemeinsam mit Heinz Brandt und Wilhelm Fickenscher vom Obersten Gericht der DDR wegen schwerer Spionage fur das Ostburo der SPD und Verletzung des Amtsgeheimnisses im besonders schweren Fall zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt allerdings bereits am 18 Dezember 1964 nach einer internationalen Kampagne zur Freilassung Brandts durch IG Metall Linkssozialisten Amnesty International und Bertrand Russell ebenfalls amnestiert Die Anerkennung seiner VdN Rente wurde ihm jedoch bis zu seinem Tode verwehrt Ab dem 15 Februar 1965 bis zu seinem Tod war er als Archivar in der Staatsbibliothek zu Berlin tatig Am 5 April 1994 erfolgte seine juristische Rehabilitierung durch das Landgericht Berlin nachdem ihn bereits am 3 Oktober 1992 die aus der SED hervorgegangene Partei PDS rehabilitiert und postum wieder in ihre Reihen aufgenommen hatte Auszeichnungen Bearbeiten1956 Vaterlandischer Verdienstorden der DDR in Silber 1958 Medaille fur Kampfer gegen den Faschismus 1933 bis 1945 1959 Ernst Moritz Arndt MedailleSchriften BearbeitenGedenkschrift zur Gedachtnis Kundgebung fur die Opfer des antifaschistischen Kampfes in Berlin Neukolln am 9 September 1945 Werner Seelenbinder Kampfbahn 1945 Faschismus und Krieg 1952 Der Herrenspiegel 1954 Urlaub auf Sylt 1958 Unternehmen Teutonenschwert 1959 Literatur BearbeitenWilfriede Otto Raddatz Karl In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Raddatz Karl In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Raddatz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Beatrix Herlemann Raddatz Karl In Guido Heinrich Gunter Schandera Hrsg Magdeburger Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Biographisches Lexikon fur die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bordekreis Jerichower Land Ohrekreis und Schonebeck Scriptum Magdeburg 2002 ISBN 3 933046 49 1 S 566 Nachlass Eva Lippold 6 Dokumente von Freunden und Familienangehorigen Abgerufen am 15 September 2023 Normdaten Person GND 124997325 lobid OGND AKS VIAF 62496717 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raddatz KarlALTERNATIVNAMEN Raddatz Albert Hermann KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher KPD Funktionar MdV VVN GEBURTSDATUM 7 November 1904GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 12 Februar 1970STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Raddatz Politiker amp oldid 237569820