www.wikidata.de-de.nina.az
Prasident der Deutschen Demokratischen RepublikStandarte des Prasidenten 1955 1960 Einziger AmtsinhaberWilhelm Pieckvom 11 Oktober 1949 bis 7 September 1960 Amtssitz Schloss Schonhausen in BerlinAmtszeit 4 Jahre Wiederwahl moglich Nachfolgeamt Vorsitzender des StaatsratsStellvertreter Prasident der VolkskammerSchaffung des Amtes 11 Oktober 1949Auflosung des Amtes 7 September 1960Das Prasidentenamt der Deutschen Demokratischen Republik gab es von 1949 bis zum Jahr 1960 Grundlage dafur war die Verfassung der DDR vom 7 Oktober 1949 Abschnitt V Der Prasident der Republik wurde von Volkskammer und Landerkammer gewahlt also den beiden Kammern des Parlaments Das Amt war eher reprasentativer Natur Bei Bedarf vertrat der Prasident der Volkskammer den Prasidenten der Republik Einziger Amtsinhaber war Wilhelm Pieck von der SED seit 11 Oktober 1949 Wiederwahlen 1953 und 1957 Kurz nach seinem Tod am 7 September 1960 wurde die Verfassung geandert Das Gesetz uber die Bildung des Staatsrates vom 12 September 1960 fuhrte anstelle des Prasidenten ein kollektives Staatsoberhaupt ein namlich den Staatsrat der DDR In der letzten demokratischen Phase der DDR 1989 1990 wurde der Staatsrat abgeschafft als Staatsoberhaupt fungierte die CDU Volkskammerprasidentin Sabine Bergmann Pohl Inhaltsverzeichnis 1 Wahl 2 Stellung 3 Abschaffung 4 WeblinksWahl BearbeitenDer Prasident wurde laut Artikel 101 der Verfassung in einer gemeinsamen Sitzung von Volkskammer und Landerkammer fur die Dauer von vier Jahren gewahlt Wahlbar war jeder Wahlberechtigte der das 35 Lebensjahr vollendet hatte Vor Ablauf der Amtszeit konnte der Prasident durch einen gemeinsamen Beschluss von Volkskammer und Landerkammer mit Zweidrittelmehrheit abgewahlt werden Bei Verhinderung Tod oder Amtsunfahigkeit des Prasidenten sollte fur kurzere Zeitspannen der Prasident der Volkskammer die Vertretung ubernehmen fur langere Zeitraume konnte eine abweichende gesetzliche Regelung getroffen werden Die Verwaltungsreform von 1952 fuhrte dazu dass die Lander faktisch aufgelost wurden Die Landerkammer wurde dadurch bedeutungslos sie trat 1954 letztmals zu einer Sitzung zusammen und wurde 1958 per Verfassungsanderung auch formal abgeschafft Dadurch war fur die Wahl des Prasidenten allein die Volkskammer zustandig Stellung Bearbeiten nbsp Verfassung der DDR von 1949 Schaubild Von der Macht her hatte der Prasident eine noch schwachere Stellung als der Bundesprasident der Bundesrepublik Deutschland Er war als Staatsoberhaupt fur die volkerrechtliche Vertretung zustandig schloss Vertrage mit auswartigen Staaten und ubte das Begnadigungsrecht aus Daruber hinaus war er fur die Vereidigung der Regierung bei ihrem Amtsantritt verantwortlich und unterzeichnete die von der Volkskammer beschlossenen Gesetze Prasident Pieck war bereits im fortgeschrittenen Alter und spielte keine wichtige Rolle in der beherrschenden Staatspartei der kommunistischen SED Pieck war zwar SED Parteivorsitzender doch die meiste Macht hatte der Generalsekretar Das anderte sich nach der Abschaffung des Prasidentenamts denn seitdem war der jeweils machtigste SED Politiker meistens auch Staatsratsvorsitzender Abschaffung BearbeitenNachdem Wilhelm Pieck 1960 gestorben war wurde das Prasidentenamt zugunsten eines Kollektivgremiums des Staatsrates abgeschafft Der Staatsrat der DDR wurde wie der Prasident von der Volkskammer gewahlt und ubte dessen Befugnisse aus Nach aussen reprasentierte von nun an der Staatsratsvorsitzende den Staatsrat und damit de facto auch die DDR Mit der sozialistischen Verfassung von 1968 wurden die letzten Verweise auf das Prasidentenamt getilgt Nach der friedlichen Revolution gab es Plane das Amt des Prasidenten der Republik durch Verfassungsgesetz ab 1990 wieder einzufuhren wozu es aber im Zuge der deutschen Wiedervereinigung nicht mehr kam Weblinks BearbeitenDie Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik 7 Oktober 1949 in documentArchiv de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasident der DDR amp oldid 233421961