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Robert Scholl 13 April 1891 in Steinbruck Gemeinde Geisselhardt 25 Oktober 1973 in Munchen war ein deutscher Politiker Er war der Vater der Geschwister Scholl die als Mitglieder der Weissen Rose im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv waren Robert Scholl 1954 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung 3 Galerie 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Scholl besuchte nach der Mittleren Reife die Wurttembergische Verwaltungsfachschule in Stuttgart Im Ersten Weltkrieg war er Infanterist und Sanitatssoldat 1916 heiratete er die Krankenschwester Magdalena Muller 1881 1958 und bekam mit ihr sechs Kinder Inge 1917 1998 Hans 1918 1943 Elisabeth 1920 2020 Sophie 1921 1943 Werner 1922 1944 und Thilde 1925 1926 Sein vorehelicher Sohn Ernst Gruele 1915 1991 wuchs mit in der Familie auf 1917 wurde Robert Scholl Burgermeister in Ingersheim an der Jagst und 1919 auch in Forchtenberg Nachdem er 1930 in Forchtenberg nicht wiedergewahlt worden war ubernahm er die Leitung der Handwerkskammer in Stuttgart Deshalb zogen die Scholls nach Ludwigsburg 1932 zog die Familie Scholl nach Ulm wo Robert Scholl eine Kanzlei als Wirtschaftsprufer und Steuerberater betrieb In Ulm verbrachten die Kinder der Scholls ihre Jugendzeit Der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP stand der liberal gesinnte Robert Scholl ablehnend gegenuber und hatte anfangs Probleme damit seinen noch von den Nationalsozialisten begeisterten Kindern seinen Standpunkt zu vermitteln 1942 wurde Robert Scholl wegen kritischer Ausserungen uber Adolf Hitler den er als Geissel Gottes bezeichnet hatte zu vier Monaten Gefangnis verurteilt und mit einem Berufsverbot belegt Nach der Hinrichtung von Hans und Sophie Scholl am 22 Februar 1943 verschlechterte sich die Situation der Familie weiter Im Mai 1943 wurde Robert Scholl wegen Horens auslandischer Sender zu 18 Monaten Gefangnis verurteilt Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der als politisch unbelastet geltende und uber Erfahrungen in der Kommunalpolitik verfugende Robert Scholl am 6 Juni 1945 von der US amerikanischen Besatzungsmacht als Nachfolger von Karl Eychmuller zum Oberburgermeister von Ulm ernannt Er ubernahm das Amt am folgenden Tag und bekleidete es bis zu seiner Wahlniederlage bei der ersten Oberburgermeisterwahl nach Kriegsende am 21 Marz 1948 1 Als Oberburgermeister gehorte er auch der Vorlaufigen Volksvertretung fur Wurttemberg Baden an 1952 grundeten Robert Scholl die spateren Bundesprasidenten Gustav Heinemann und Johannes Rau sowie Pastor Martin Niemoller die Gesamtdeutsche Volkspartei Die GVP lehnte die Westintegration ab Scholl widmete sein weiteres Leben der Bewahrung des geistigen Vermachtnisses seiner beiden im Dritten Reich hingerichteten Kinder Seine Grabstatte befindet sich wie diejenige seiner Frau und seiner Kinder Hans und Sophie auf dem Friedhof am Perlacher Forst in Munchen Wurdigung BearbeitenNach Robert Scholl ist ein Platz in der Innenstadt von Ulm benannt 2 3 Galerie Bearbeiten nbsp Gedenkstele fur Robert Scholl in seinem Geburtsort Steinbruck nbsp Gedenkstein fur Hans und Sophie Scholl nbsp Robert Scholl Platz in Ulm nbsp Gedenktafel fur die Familie Scholl am Untersuchungsgefangnis im Frauengraben in Ulm nbsp Wohnhaus der Familie Scholl in der Olgastrasse 139 in Ulm von 1933 bis 1939 nbsp Robert Scholl im Gesprach mit dem westdeutschen Journalisten Gerat auf dem CDU Parteitag am 23 September 1954 in Weimar nbsp Robert Scholls Lebensmotto am Zaun der Geschichte in seinem Geburtsort Steinbruck bei Geisselhardt nbsp Zitat von Robert Scholl am Zaun der Geschichte in seinem Geburtsort Steinbruck bei Geisselhardt nbsp Grab von Robert Scholl auf dem Friedhof am Perlacher Forst in Munchen Grab Nr 73 1 18 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenRobert Scholl Zusammenbruch und Wiedergeburt einer Stadt Bericht uber den Wiederaufbau in Ulm von Oberburgermeister Scholl Aegis Verlag Ulm 1948 Robert Scholl Abkehr vom Kalten Krieg PDF 416 kB In Blatter fur deutsche und internationale Politik Nr 12 1959 Literatur BearbeitenScholl geb Muller Magdalena in Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 384 f Scholl Robert in Frank Raberg Biografisches Lexikon fur Ulm und Neu Ulm 1802 2009 Suddeutsche Verlagsgesellschaft im Jan Thorbecke Verlag Ostfildern 2010 ISBN 978 3 7995 8040 3 S 385 f Ernst Joachim Bauer Zusammenbruch und Wiedergeburt Ulm und Neu Ulm 1945 1950 1 Auflage Aegis Verlag Ulm 1995 ISBN 3 87005 046 2 148 Seiten Hans Eugen Specker Ulm im Zweiten Weltkrieg Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Reihe Dokumentation Band 6 2 Auflage Kohlhammer Ulm 1996 ISBN 3 17 014493 6 504 Seiten Hans Eugen Specker Die Ulmer Burgerschaft auf dem Weg zur Demokratie Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Reihe Dokumentation Band 10 1 Auflage Kohlhammer Ulm 1997 ISBN 3 17 014846 X 536 Seiten Silvester Lechner Ulm im Nationalsozialismus Stadtfuhrer auf den Spuren des Regimes der Verfolgten des Widerstands 1 Auflage Selbstverlag des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg Ulm DZOK Ulm 1997 ISBN 3 9805396 4 4 112 Seiten Karl Moersch und Reinhold Weber Hrsg Ulm Untergang und Neuanfang in doppelter Randlage In Die Zeit nach dem Krieg Stadte im Wiederaufbau Schriften zur politischen Landeskunde Baden Wurttembergs Bd 37 Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019724 4 S 399 415 Maria Kristin Hauke Thomas Vogel Erinnern in Ulm 1 Auflage Klemm amp Oelschlager Ulm 2014 ISBN 978 3 86281 075 8 167 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Robert Scholl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Robert Scholl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ulmer Oberburgermeister Website der Stadt Ulm Robert Scholl auf der Internetseite des Landtags von Baden Wurttemberg Robert Scholl auf LEO BW Robert Scholl beim Stadtarchiv Crailsheim Nordschau vom 22 Februar 1963 Inge und Robert Scholl uber Die Weisse Rose Einzelnachweise Bearbeiten stadtarchiv ulm de Die ersten Kommunal und Oberburgermeisterwahlen Burgerinformationssystem der Stadt Ulm Beschlussvorlage fur die Gemeinderatssitzung am 13 Juli 2022 Benennung von Platzen und Strassen Stadt Ulm 13 Juli 2022 abgerufen am 14 Juli 2022 Burgerinformationssystem der Stadt Ulm Anlage 1 zur Beschlussvorlage fur die Gemeinderatssitzung am 13 Juli 2022 Benennung von Platzen und Strassen Stadt Ulm 13 Juli 2022 abgerufen am 14 Juli 2022 Oberburgermeister von Ulm Christoph Leonhard Wolbach 1819 1844 Julius Schuster 1845 1863 Karl von Heim 1863 1890 Heinrich von Wagner 1891 1919 Emil Schwamberger 1919 1933 Friedrich Foerster 1933 1945 Hermann Frank April Mai 1945 Karl Eychmuller Mai Juni 1945 Robert Scholl 1945 1948 Theodor Pfizer 1948 1972 Hans Lorenser 1972 1984 Ernst Ludwig 1984 1992 Ivo Gonner 1992 2016 Gunter Czisch seit 2016 Normdaten Person GND 119526751 lobid OGND AKS VIAF 10658095 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scholl RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker GVP MdL und Vater der Geschwister SchollGEBURTSDATUM 13 April 1891GEBURTSORT Steinbruck Baden WurttembergSTERBEDATUM 25 Oktober 1973STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Scholl amp oldid 237439418