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Richard Turk 28 Marz 1903 in Breslau 11 November 1984 war ein deutscher SS Hauptsturmfuhrer Burgermeister Landtags und Reichstagsabgeordneter Richard Turk Inhaltsverzeichnis 1 Schule Ausbildung zum Landwirt und Funktionar der NSDAP 2 Reichstag Burgermeister und Leiter im Distrikt Lublin 3 Praktizierter Antisemitismus Umsiedlung und Deportation 4 Tatigkeit in Krakau und Nachkriegsarbeiten 5 Kandidatur fur den Bundestag und Ermittlungsverfahren 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSchule Ausbildung zum Landwirt und Funktionar der NSDAP BearbeitenNach der Volks und Oberrealschule und einer zweijahrigen Lehre in der Landwirtschaft absolvierte er in Schweidnitz ein landwirtschaftliches Seminar Es folgte fur die nachsten funf Jahre eine Tatigkeit in der Landwirtschaft in Liegnitz und dann in Schreiberhau in verschiedenen Funktionen Er orientierte sich schon fruh an volkischen Ideen und trat im Jahre 1921 dem Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund DSTB bei Erstmals wurde er auch Mitglied der NSDAP im Jahre 1923 und trat nach der Neugrundung im Jahre 1925 der Partei erneut bei Mitgliedsnummer 2 266 Fruh engagierte er sich als Propagandist in der NSDAP und trat 1925 als Gauredner in Oberschlesien auf Diese Tatigkeit als Redner fur die NSDAP ubte er von 1926 bis 1936 aus Fur die NSDAP ubernahm er von 1930 bis August 1931 die Funktion eines Bezirksleiters fur den Bereich Riesengebirge Von 1932 bis 1933 schickte ihn die NSDAP in den Preussischen Landtag Von August 1931 bis Ende August 1932 wirkte er als Untergauleiter Niederschlesien und als Inspekteur und Schulungsleiter der NSDAP in Niederschlesien Reichstag Burgermeister und Leiter im Distrikt Lublin BearbeitenVon November 1933 bis 1945 war er fur die NSDAP als Abgeordneter fur den Wahlkreis Breslau in den Reichstag delegiert Von April 1934 bis Januar 1936 wurde er als Burgermeister von der NSDAP in Schreiberhau im Riesengebirge eingesetzt wurde aber wegen Differenzen in der Amtsfuhrung abgesetzt Bis Januar 1940 wurde er wieder als Propagandist diesmal als Reichs und Stosstruppredner der Reichspropagandaleitung der NSDAP tatig Im Januar 1940 wurde er nach Lublin versetzt wo die Verwaltung im Distrikt Lublin im Generalgouvernement ausgeubt wurde Gleich nach seiner Ankunft wurde ein Sachreferat Judenwesen eingerichtet als Unterabteilung der Abteilung Bevolkerungswesen und Fursorge BuF Die Leitung fuhrte er zuerst mit Fritz Heinecke zusammen aus Am 12 Marz 1941 wurde dieser Unterabteilung der Status eines Referats vom Gouverneur Ernst Zorner zuerkannt Praktizierter Antisemitismus Umsiedlung und Deportation BearbeitenTurk setzte sich in seiner Funktion mit grosser Intensitat ein denn er hasste alles was nicht als deutsch galt vor allem polnische und judische Menschen aber auch Roma und Sinti Dabei pragte ihn ein entschiedener Antisemitismus was auch seinen Mitarbeitern in Lublin bekannt war Am 10 April 1941 verfasste er ein Schreiben an den Landrat Alfred Kipke indem er auf die Notwendigkeit der strikten Trennung von Juden und Polen hinwies wobei durch Anwendung der Propaganda die Juden charakterisiert werden sollten Am 19 Marz 1942 traf er mit einem Vertreter des Stabes der Aktion Reinhardt dem SS Fuhrer Helmut Ortwin Pohl zusammen um die zukunftigen Siedlungsbewegungen der Juden im Distrikt Lublin zu besprechen Dort war er verantwortlich fur die Deportationen von und nach Izbica Krasniczyn Gorzkow Piaski Szczebrzeszyn Krasnobrod und Opole 1 Nach Musial hat Turk Ende Marz 1942 personlich zwei Deportationen von Juden aus Wawolnica und Kazimierz in das Vernichtungslager Belzec organisatorisch vorbereitet Am 16 April endete seine Tatigkeit in Lublin und am 1 Mai 1942 ubernahm er das Referat X fur fremdvolkische Fursorge und Judenfragen bei der Regierung des Generalgouvernements in Krakau Tatigkeit in Krakau und Nachkriegsarbeiten BearbeitenVon Januar 1943 bis 1945 ubernahm er in der Abteilung Bevolkerungswesen und Fursorge in der Regierung Krakau die Stellung eines stellvertretenden Leiters In einer Baumschule in Schleswig Holstein arbeitete er von 1945 bis 1947 Auf einem Weingut in Hessen fand er von 1947 bis 1951 eine Tatigkeit Danach wurde er selbstandiger Kaufmann und fuhrte in Saarburg von 1951 bis 1957 ein Reformhaus Im Jahre 1958 arbeitete er beim Wegweiser Verlag in Frankfurt Main Danach wandte er sich wieder der Politik zu und war beim Bund der Vertriebenen Landesgeschaftsfuhrer in Rheinland Pfalz Kandidatur fur den Bundestag und Ermittlungsverfahren BearbeitenZweimal in den Jahren 1953 und 1957 kandidierte er fur den Gesamtdeutschen Block Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten GB BHE fur den Bundestag sowohl im Wahlkreis 154 und auf der Landesliste des GB BHE von Rheinland Pfalz Die Zentralstelle fur die Bearbeitung von nationalsozialistischen Massenverbrechen in Dortmund leitete gegen ihn und andere Mitarbeiter der Dienststelle in Lublin ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zum Mord ein Vorwurf war die Aussiedlung von Juden aus dem Distrikt Lublin zum Zwecke der Konzentrierung fur die spatere Ermordung im Vernichtungslager Belzec Das Verfahren gegen Turk wurde aber der Staatsanwaltschaft Mainz ubergeben weil ein Zeuge behauptete Turk hatte personlich Deportationen angeordnet Der Zeuge wurde aber als unglaubwurdig beurteilt Die Argumentation der Staatsanwaltschaft lief auf die Konstruktion hinaus die Verwaltung von Lublin hatte nicht uber Kenntnisse verfugt dass es Mitte 1942 zu Vernichtungsaktionen gegen Juden kam Somit wurde mit dem Schreiben vom 16 Mai 1966 das Verfahren gegen Turk eingestellt Literatur BearbeitenBogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement Harrassowitz Wiesbaden 1999 ISBN 3 447 04208 7 2 unv Aufl ebd 2004 ISBN 3 447 05063 2 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Judisches historisches Institut Warschau Hrsg Faschismus Getto Massenmord Berlin 1961Weblinks BearbeitenRichard Turk in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Peter Friedrich Bearbeiter Polen Generalgouvernement August 1941 1945 Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Band 9 Munchen 2014 S 224Normdaten Person GND 130530115 lobid OGND AKS VIAF 65116680 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Turk RichardKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR MdL SS HauptsturmfuhrerGEBURTSDATUM 28 Marz 1903GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 11 November 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Turk amp oldid 223030461