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Gustav Siegfried Reinhold Fischer seit 1910 von Fischer Lossainen 30 Juni 1870 in Gross Hubnicken 12 September 1940 auf Gut Lossainen war ein deutscher Konteradmiral und Marineattache Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 1 4 Ehrungen 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Reinhold war ein Sohn des Kreisdeputierten Gustav Fischer 1841 1885 und dessen Ehefrau Elfriede Jachmann 1848 1934 Militarkarriere Bearbeiten Fischer trat am 13 April 1888 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein Nach seiner Grundausbildung an Land und auf dem Schulschiff Niobe kam er erstmals an die Marineschule Im Anschluss daran setzte er seine Ausbildung auf verschiedenen Schiffen fort und kehrte vom 1 Oktober 1891 bis 30 September 1892 ein weiteres Mal an die Marineschule zuruck Nach der erfolgreichen Beendigung im September 1892 erhielt er am 17 Oktober 1892 mit Rangdienstalter vom 12 Mai 1891 sein Offizierspatent als Unterleutnant zur See Nach verschiedenen Bordkommandos absolvierte Fischer Lossainen dann von Oktober 1899 bis Ende April 1901 den I und II Coetus an der Marineakademie und war zwischenzeitlich fur zwei Monate Kommandant des Torpedobootes S 61 Im Anschluss daran diente Fischer bis Ende September 1901 als Navigationsoffizier auf dem Kleinen Kreuzer Niobe und versah dann seinen Dienst als Admiralstabsoffizier im Stab der Marinestation der Ostsee Am 28 September 1904 folgte seine Versetzung als Navigationsoffizier auf das Linienschiff Kaiser Wilhelm II Dort wurde er am 30 Marz 1906 zum Korvettenkapitan befordert und diente vom 26 September 1906 fur ein Jahr als Erster Offizier auf dem Linienschiff Deutschland Fischer wurde anschliessend in das Reichsmarineamt nach Berlin kommandiert und war hier zunachst bis September 1910 in der Militarischen Abteilung des Allgemeinen Marinedepartements eingesetzt Innerhalb der Behorde wechselte er dann in das Werftdepartement uber und stand dem Dezernat fur Personalien der technischen und Betriebsbeamten der Werften B I vor In dieser Funktion wurde er am 19 November 1910 Fregattenkapitan Am 25 September 1911 erhielt er wieder ein Bordkommando wurde Kommandant des Schulschiffes Konig Wilhelm und war auch gleichzeitig Kommandeur der Schiffsjungendivision Auf Vermittlung des Staatssekretars im Reichsmarineamt und Admirals Alfred von Tirpitz 1849 1930 ubernahm Fischer am 25 April 1913 Kapitan zur See das Amt des Marineattaches fur die Nordischen Lander Dieser Posten verband zu dieser Zeit die Pflege der marinepolitischen Beziehungen des Deutschen Reiches zu Danemark Norwegen Russland und Schweden Seinen Sitz hatte er anfangs an der deutschen Botschaft in Sankt Petersburg Sein direkter Vorgesetzter war der Geschaftstrager der Botschaft Friedrich Pourtales 1853 1928 Als Partner fur die militarischen Berichterstattungen wirkte zu dieser Zeit Bernhard von Eggeling 1872 1949 als Militarattache Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 wurde die Botschaft geschlossen und Fischer Lossainen verlegte seinen Amtssitz von Sankt Petersburg nach Stockholm wo er die Marineangelegenheiten fur Danemark Norwegen und Schweden weiterbearbeitet Die Kompetenz fur Norwegen musste er dann im Oktober 1915 die fur Danemark im April 1918 aufgeben Die Zustandigkeit fur Schweden behielt er indessen bis zum 11 Januar 1919 1 Wahrend des Ersten Weltkrieges trat Fischer mit Planungen hervor Schweden durch eine Landung Finnischer Jager auf den Alandinseln in den Krieg zu zwingen Dieser Plan scheiterte jedoch letztlich am Einspruch des Generals Erich von Falkenhayn des im Westen liegenden Schwerpunktes der deutschen Kriegsfuhrung und der Hoffnung einen Separatfrieden mit Russland abschliessen zu konnen 2 Kurz vor der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg beendete er seine Tatigkeit als Marineattache in Schweden Kurzzeitig war er von hier aus noch als Leiter der deutschen Delegation zur Festungsberaumung auf den Aaland Inseln tatig und kehrte daraufhin nach Deutschland zuruck Am 11 Januar 1919 wurde Fischer aus dem aktiven Dienst verabschiedet und erhielt am 30 August 1919 mit dem Rangdienstalter vom Tage seine Entlassung den Charakter als Konteradmiral verliehen Familie Bearbeiten Fischer hatte sich am 3 Oktober 1905 in Mehlem mit Edith vom Rath 1881 1922 Tochter des Kommerzienrates Emil vom Rath 1833 1923 verheiratet Aus der Ehe ging die Tochter Renate 1907 1958 spater Gutsbesitzerin im ostpreussische Dorf Rehstall und der Sohn Reinhold 1909 hervor der es spater zum Legationsrat I Klasse im Auswartigen Amt und zum deutschen Generalkonsul in Luttich brachte 3 In zweiter Ehe hatte Fischer am 26 Juni 1931 in Riga Ellinor Myller von Rautenfels 1894 1945 geheiratet Ehrungen Bearbeiten nbsp Gut Lossainen heute Am 12 Juni 1910 wurde Fischer fur seine Verdienste durch Konig Wilhelm II in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben 4 In Anlehnung an den Gutsbesitz seiner Familie in der ostpreussischen Landschaft Ermland Masuren wahlte er den Namen Fischer Lossainen Das Gut Lossainen ein 628 Hektar grosses Areal mit Windmuhle Ziegelei und Mausoleum hatte Fischer bereits um 1885 erworben Der Sohn baute das nahe der Stadt und Landgemeinde Rossel gelegene Anwesen ab dem ausgehenden 19 Jahrhundert systematisch aus So grundete er dort 1910 ein Majora und begann wahrscheinlich zur selben Zeit mit der Errichtung des Schlosses Lossainen das bis in die Gegenwart uberdauert hat und sich heute im Besitz der Universitat Ermland Masuren in Olsztyn Allenstein befindet Neben seiner Erhebung in den Adelsstand war Fischer im Laufe seiner Militarkarriere mehrfach ausgezeichnet worden und hatte folgende Orden und Ehrenzeichen erhalten Roter Adlerorden III Klasse mit Schleife 5 Kronenorden II Klasse mit Schwertern 6 Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 6 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 5 Ritter des Greifenordens 5 Offizier des Albrechtsordens 6 Ritter des Militarordens von Avis 5 Kommandeur des Ordens der Krone von Rumanien 5 Russischer Orden der Heiligen Anna II Klasse 5 Russischer Sankt Stanislaus Orden II Klasse 5 Ritter I Klasse des Schwertordens 5 Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 1499 3 S 339 340 Walter von Hueck Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Briefadel Band XII Band 64 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1977 S 107 ISSN 0435 2408 Mit Portrait und Bildnis des Gutshauses Lossainen Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1942 B Briefadel Jg 34 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 138 f Niekammer s Guter Adressbuch Band III Landwirtschaftliches Adressbuch der Domanen Guter und Hofe in der Provinz Ostpreussen Verzeichnis Verlag der Niekammer Adressbuch GmbH Leipzig 1932 S 403 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1911 Funfter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1910 S 236 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Volker Giessler Die Institution des Marineattaches im Kaiserreich in Wehrwissenschaftliche Forschungen Abteilung Militargeschichtliche Studien 21 Harald Boldt Verlag Boppard am Rhein 1976 ISBN 3 7646 1626 1 Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Militargeschichte Zeitschrift fur historische Bildung 4 2004 S 12 Es wird sich vielleicht ein nordlicher Nebenkriegsschauplatz bilden Sollte dann wider Erwarten Schweden ruhig mit ansehen konnen wie das finnische Freikorps auf Aland verblute so hat Deutschland doch wenigstens alles getan was ihm zur Zeit fur die Losung der skandinavisch finnischen Frage im germanischen Sinne zu tun moglich war Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1915 Jg 9 Justus Perthes Gotha 1914 S 253 Fischer Lossainen A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 180 a b c d e f g h Marine Kabinett Hrsg Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 114 a b c Marine Kabinett Hrsg Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine fur das Jahr 1918 E S Mittler amp Sohn Verlag Berlin 1918 S 9 Normdaten Person GND 1126131903 lobid OGND AKS VIAF 4160148814302545330002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer Lossainen Reinhold vonALTERNATIVNAMEN Fischer Lossainen Gustav Siegfried Reinhold von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Konteradmiral und MarineattacheGEBURTSDATUM 30 Juni 1870GEBURTSORT Gross HubnickenSTERBEDATUM 12 September 1940STERBEORT Gut Lossainen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhold von Fischer Lossainen amp oldid 237626357