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Die Reinhardtsgrimmaer Heide ist ein sachsisches Waldgebiet im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Sie bildet den ostlichsten Punkt der inselformigen Kreide Sandsteinrelikte im Osterzgebirge Buschhaus Schanke bei ReinhardtsgrimmaBuschhaus gegenuber der Buschhaus Schanke Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Besiedlung 3 Flora und Fauna 4 Geologie und Hydrologie 5 Nutzung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDieses Waldgebiet erstreckt sich ostlich der Gemeinde Reinhardtsgrimma auf einem Hohenzug der sich zwischen den Talern des Lockwitzbaches und der Muglitz befindet Sein Baumbestand reicht an beiden Hangen bis zur Talsohle und ist durch einige forstwirtschaftliche Schneisen erschlossen Eine Landstrasse fuhrt vom nordlich gelegenen Hausdorf kommend durch die Reinhardtsgrimmaer Heide in sudwestliche Richtung nach Reinhardtsgrimma Kurz nach Haudorf gabelt sie sich und der Abzweig fuhrt in das Muglitztal nach Schlottwitz herab Dort mundet sie am Bahnhof Niederschlottwitz in die Muglitztalstrasse S 178 Eine weitere Strassengabelung existiert im Wald sudlich der Buschhauser Hier zweigt eine Seitenstrasse nach Cunnersdorf ab auf der man nach Luchau und Glashutte gelangt Die hochsten Gelandepunkte liegen im Ostteil des Forstes 352 8 m und an den Buschhausern 345 1 m Das Waldareal liegt auf einer nur mit geringem Relief gepragten Quadersandsteinebene Den markantesten Profileinschnitt bildet das Talchen des Schlottwitzbaches Besiedlung BearbeitenNordlich und sudlich der Reinhardtsgrimmaer Heide liegen zwei Dorfer Hausdorf und Cunnersdorf deren Felder unmittelbar an das Waldgebiet grenzen In der Heide stehen an der hindurchfuhrenden Landstrasse die beiden klassizistischen Buschhauser Am Sudrand des Waldgebietes haben sich Siedler eine Hausergruppe errichtet Flora und Fauna BearbeitenDer Baumbestand ist uberwiegend durch Kiefern und Fichten gepragt der in seinem Unterholz nur wenige Pflanzenarten aufweist Es kommen jedoch auch Larchen und Birken vor An den Talhangen finden sich Busche Faulbaum und Laubbaume Im sudwestlichen Abschnitt gab es ein Moor das wegen seiner Austrocknung heute kaum noch erkennbar ist Hier gab es Torfmoose Schmalblattriges Wollgras und das Scheiden Wollgras Ferner wachsen hier vorrangig Pfeifengras Siebenstern Sorten und Rotstangelmoos In Polstern tritt Zypressenschlafmoos auf Die Pflanzengesellschaft entsprechen einem sauren Boden der fur den Sandsteinuntergrund typisch ist Neben Adlerfarn gibt es einige wenige weitere markante Bodenpflanzen Es sind die Draht Schmiele Heidekraut Heidelbeere Preiselbeere und Wolliges Reitgras Im Waldgebiet leben Wildschweine Geologie und Hydrologie Bearbeiten nbsp Tal des Cunnersdorfer Bachs Dorfgrundel Die Reinhardtsgrimmaer Heide liegt teilweise auf einem kretazischen Sandsteinrelikt das eines der sudlichsten Fragmente in der Elbtalkreide darstellt und mit dem Elbsandsteingebirge eine gemeinsame Entstehungsgeschichte besitzt An der Basis des Quadersandsteins sind fluvialtile Gerolle und Sandschichten der Niederschona Formation vertreten Der aufliegende Quadersandstein ist hell fast weiss und sehr fest und gehort dem unteren Cenomanium an In geringen Mengen treten im Sandstein Pyrit Rutil Turmalin und Zirkon sowie knollenartige Konkretionen von dunklen Eisenmineralen auf Bei den Buschhausern ist der Sandstein stellenweise abgetragen und ein Gneis steht an Der Schlottwitzbach hat sich durch die Sandsteindecke durchgearbeitet und legte dabei rhyolithische Gesteine frei die auch den Bergsporn an der Burgruine Grimmstein bilden Der sudliche Zipfel der Heide endet mit der Flurbezeichnung Auf dem Sande Dort lagern Kiese aus Quarz mit geringen Anteilen dunkler Klasten aus Schiefern und Kieselschiefern seltener von Rhyodaziten und grauem Gneis Einige Meter nordlich davon bei den Neuen Hausern treten in den Gerollen vereinzelt Amethyste und Achate auf Der naturliche Wasserabfluss erfolgt in ostliche Richtung Der Schlottwitzbach auch Cunnersdorfer Bach genannt nimmt auf der Kammlage des Hohenruckens die Bachlaufe des Dorfgrundels und des Vorderen und Hinteren Grundels auf Zwei von ihnen fliessen ihm aus sudlicher Richtung von der Flur Cunnersdorf kommend zu Das Quellgebiet vom Schlottwitzbach liegt oberhalb von Hausdorf In seinem Unterlauf nimmt er einen weiteren kurzen Bach auf Schliesslich mundet er in die Muglitz Nutzung BearbeitenDas Gebiet der Reinhardtsgrimmaer Heide dient vorrangig der forstlichen Nutzung In einem der beiden Buschhauser befand sich eine Gastwirtschaft Im nahen Umfeld gibt es einen Spielplatz mit Holzfiguren aus bekannten Marchen Im nordostlichen Randbereich des Waldes befinden sich mehrere kleine Steingewinnungsstellen die dem regionalen Bedarf dienten Der grosste Bruch war der Naake sche Steinbruch des gleichnamigen Gutsbesitzers von Maxen Er lieferte aus seiner tieferen Banklage einen weissen und uberwiegend feinkornigen Sandstein Nur in geringem Masse ist in seiner unteren Werksteinbank das Korngefuge grob bis konglomeratisch Gefertigt wurden daraus Mauerquader Trittstufen und Platten Das Steinbruchsgelande ist verfullt und uberbaut In der Flur Auf dem Sande in Richtung Cunnersdorf baute man in mehreren Kiesgruben konglomeratischen Gerolle ab Diese Sedimente der Niederschonaer Formation besitzen nur eine geringe Kornbindungsfahigkeit und zerfielen durch die Witterung sehr leicht was den Abbau sehr erleichterte Die Kiesgruben sind spater verfullt worden Sehenswurdigkeiten BearbeitenBuschhauserDie Buschhauser sind zwei klassizistische Jagdgebaude mit nur einem Geschoss die 1810 bis 1811 nach den Entwurfen von Gottlob Friedrich Thormeyer erbaut wurden Sie gehorten dem danischen Gesandten und bevollmachtigten Minister am Hof von Sachsen Friedrich Ludwig Ernst von Bulow 1 und ursprunglich zu seinem Besitz Schloss Reinhardtsgrimma Beide Gebaude tragen ein Walmdach und ihr Eingang ist mit jeweils einem Tonrelief verziert Beide Arbeiten stammen wahrscheinlich von Ferdinand Pettrich dem Sohn von Franz Pettrich 2 An der Ruckseite des Herrenhauses fuhrt eine Allee von Eichen zu einem 100 Meter entfernten historischen Schiessstand 1830 Wegesaule an der durch die Heide fuhrende Landstrasse zwischen Hausdorf nach Reinhardtsgrimma Steinbrucke einer alten Landstrasse im Tal des Cunnersdorfer Bachs Ausblicke in das Osterzgebirge vom Sudrand des Waldes Relikte einer wusten kleinen Burganlage ehemalige Burg Grimmstein Ausgewahlte Sehenswurdigkeiten nbsp Architekturschmuck an der Buschhaus Schanke nbsp Architekturschmuck am Jagdhaus nbsp Relikte der Burganlage Grimmstein nbsp Steinbrucke uber den Cunnersdorfer Bach nbsp Wegesaule nbsp Blick vom Norden auf das Waldgebiet und ins OsterzgebirgeLiteratur BearbeitenFerdinand Schalch Erlauterungen zur geologischen Specialkarte des Konigreichs Sachsen Section Glashutte Dippoldiswalde Blatt 101 1888 Reinhold Reinisch Geologische Karte von Sachsen Nr 101 Blatt Dippoldiswalde Glashutte 2 Aufl Geologische Landesuntersuchung Leipzig 1915 Werner Palchen Harald Walter Hrsg Geologie von Sachsen Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte Stuttgart 2008 ISBN 978 3 510 65239 6 Georg Dehio Handbuch deutscher Kunstdenkmaler Sachsen I Munchen Berlin Deutscher Kunstverlag 1996 ISBN 3 422 03043 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinhardtsgrimmaer Heide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grune Liga Osterzgebirge e V Reinhardtsgrimmaer Heide auf www osterzgebirge org Jagdhaus Buschhaus Geschichte Memento vom 27 Februar 2011 im Internet Archive Jurgen Hiller Geschichte Glashutte OT Reinhardtsgrimma Abschnitt Reinhardtsgrimmaer Heide auf www hiller neuenbuerg de50 895 13 78 Koordinaten 50 53 42 N 13 46 48 OEinzelnachweise Bearbeiten biographische Notiz zur Person Dehio Sachsen 1 S 751 752 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reinhardtsgrimmaer Heide amp oldid 238902245