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Als Raubschnecken werden Schneckenarten bezeichnet die als Fleischfresser andere Tiere erbeuten Der Begriff im Deutschen ist ungenau da er sich sowohl auf bestimmte Schneckenarten als auch auf die okologische Gruppe der fleischfressenden Schnecken insgesamt beziehen kann Zu diesen gehoren insbesondere marine Arten Eine Atlantische Tritonschnecke Charonia variegata frisst an einem SeesternParyphanta busbyi frisst einen Regenwurm Waipoua Forest Neuseeland Inhaltsverzeichnis 1 Als Raubschnecken bezeichnete Taxa 2 Beutespektrum 3 Anpassungen 4 Schneckentaxa mit uberwiegend fleischfressenden Arten Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAls Raubschnecken bezeichnete Taxa BearbeitenIn der Literatur besonders der popularwissenschaftlichen bezieht sich der Name auf bekanntere Landschneckenarten wie den Tigerschnegel Limax maximus Schnecken der Gattung Daudebardia wie die Rotliche Raubschnecke Daudebardia rufa und die Kurzfussige Raubschnecke Daudebardia brevipes 1 2 die beide zu den Daudebardiidae gehoren aber auch die Braune Rucksackschnecke Testacella maugei 3 4 aus der Familie Testacellidae Fechter und Falkner verwenden den Begriff fur die Familie Oleacinidae 5 In der Aquaristik wird heutzutage unter Raubschnecke meist die Raubturmdeckelschnecke Clea helena aus der Familie Buccinidae verstanden In der wissenschaftlichen Literatur wird der Begriff Raubschnecke jedoch meist fur die okologische Gruppe verwendet so beispielsweise die marinen Mondschnecken Naticidae 6 Beutespektrum Bearbeiten nbsp Streifen Kegelschnecke Conus striatus oder Pionoconus striatus beim Verzehren eines Fisches bei Guam nbsp Nordische Purpurschnecken fressen Seepocken indem sie ein Loch in deren Schale bohren nbsp Triplofusus giganteus Familie Fasciolariidae offnet die Schale seiner Beute hier eine Grosse Fechterschnecke indem er mit seinem Fuss grossen Druck auf das Operculum ausubt Dry Tortugas Nationalpark Florida Juni 2010 Da sich Schnecken langsam fortbewegen sind die Beutetiere rauberischer Schnecken in der Regel ebenfalls langsam oder sessil Dies sind bei Landschnecken meist Ringelwurmer Regenwurmer Enchytraen oder Schnecken bei einer Art Rectartemon depressus auch Plattwurmer Bei Meeresschnecken sind es haufig Nesseltiere Moostierchen Schwamme Seescheiden Vielborster Muscheln Schnecken Rankenfusskrebse oder auch Stachelhauter Eine Ausnahme bilden einige Kegelschneckenarten die mit ihren Giftharpunen Fische fangen konnen wahrend die Stachelschneckenart Drupa ricinus dies ohne Gift tut Manche Schneckenarten darunter die Atlantische Tritonschnecke und die Australische Mondschnecke erbeuten auch Zehnfusskrebse fur die Harfenschnecken bilden sie die Hauptnahrung Anpassungen BearbeitenFleischfressende Schneckenarten haben im Vergleich zu Pflanzenfressern in der Regel einen wesentlich grosseren Mundbereich buccale Masse mit Schlund und Speicheldrusen Die Zahne der Radula sind meist scharf und spitz um die Beute festzuhalten und Fleischteile aus ihr herauszuschneiden Es gibt aber auch Spezialisten wie die Kegelschnecken und andere Conoidea Pfeilzungler oder Giftzungler bei denen Radulazahne als Harpunenspitzen ausgebildet sind die mit einer Giftdruse in Verbindung stehen Nesseltierfressende Schnecken scheiden einen Schleim ab damit die Nesselkapseln der Beute nicht explodieren Die Fadenschnecken verdauen diese nicht sondern lagern sie uber Fortsatze ihrer Mitteldarmdruse in ihre Ruckenfortsatze ein und verwenden diese als Kleptocniden zu Abwehr von Feinden Sowohl Mondschnecken Naticidae als auch viele Stachelschnecken Muricidae sind in der Lage in die Schale ihrer Beute Schnecken Muscheln oder Rankenfusskrebse mithilfe ihrer Radula ein Loch zu bohren und so an das Fleisch der Beute zu gelangen Schneckenarten aus beiden nicht nahe miteinander verwandten Familien haben eine besondere Druse das Akzessorische Bohrorgan ABO Wahrend bei den Stachelschnecken die Absonderungen des ABO der Auflosung des Kalks dienen hat das ABO der Mondschnecken wahrscheinlich nur eine sensorische Funktion und das Loch wird rein mechanisch mithilfe der Radula gebohrt Bohrlocher in den leergefressenen Schalen lassen sich daran erkennen dass sie bei Mondschnecken konisch und bei Stachelschnecken zylindrisch sind Schnecken der Uberfamilie Cassoidea Helmschnecken Tonnenschnecken und Tritonshorner losen dagegen die Schale ihrer Beute meist Stachelhauter mithilfe von Schwefelsaure oder Asparaginsaure als Ganzes oder an einer Stelle auf Rauberische Landlungenschnecken der Gattung Poiretia tun dies in ahnlicher Weise mit dem Gehause erbeuteter Schnecken Schneckentaxa mit uberwiegend fleischfressenden Arten Auswahl BearbeitenLandlungenschnecken Stylommatophora Daudebardien Daudebardiidae Rucksackschnecken Testacellidae Oleacinidae Spiraxidae Streptaxidae RhytididaeHinterkiemer Opisthobranchia Sternschnecken Doridoidea Fadenschnecken Aeolidioidea Baumchenschnecken Dendronotoidea SorbeoconchaStachelschnecken Muricidae Turbinellidae Fasciolariidae Hornschnecken Buccinidae Harfenschnecken Harpidae Olivenschnecken Olividae Walzenschnecken Volutidae Kegelschnecken Conidae Mondschnecken Muricidae Tritonschnecken Ranellidae Helmschnecken Cassidae Tonnenschnecken Tonnidae Wendeltreppenschnecken Epitoniidae Flossschnecken Janthinidae Literatur BearbeitenGareth Owen Feeding In Karl M Wilbur C M Yonge Physiology of Mollusca Band 2 Academic Press New York London 1966 Kapitel 1 I Gastropoda S 1 24 Weblinks BearbeitenFleischfressende Landschnecken Meeresschnecken auf Weichtiere atEinzelnachweise Bearbeiten Achim Paululat Gunter Purschke Worterbuch der Zoologie Tiernamen allgemeinbiologische anatomische Spektrum Akademischer Verlage Heidelberg 2011 S 145 Daudebardia f Gen Der Zonitacea Stylommatophora Spec D Rufa Rote Raubschnecke Kosmos Handweiser fur Naturfreunde Gesellschaft der Naturfreunde Bande 15 16 Stuttgart 1918 S 202 Robert Lauterborn 50 Jahre Rheinforschung Lebensgang und Schaffen eines deutschen Naturforschers Lavori Freiburg i Br 2009 S 185 Die gleichen Stellen bewohnte auch die an unsere Daudebardien erinnernde Raubschnecke Testacella maugei Himmel und Erde Band 27 Seite 137 die Raubschnecke Testacella maugei die in Sudwesteuropa Sudirland und Sudwestengland lebt Rosina Fechter und Gerhard Falkner Weichtiere 287 S Mosaik Verlag Munchen 1990 Steinbachs Naturfuhrer 10 ISBN 3 570 03414 3 C R Boettger Die Lage der Bohrstelle beim Angriff der Raubschnecken aus der Familie Naticidae Zeitschrift fur wissenschaftliche Zoologie 136 S 453 463 Leipzig 1930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raubschnecke amp oldid 238555625