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Paryphanta busbyi ist der Name einer rauberisch lebenden Schnecke aus der Familie Rhytididae in der Unterordnung der Landlungenschnecken Stylommatophora die in Neuseeland verbreitet ist Paryphanta busbyiParyphanta busbyi Waipoua ForestSystematikOrdnung Lungenschnecken Pulmonata Unterordnung Landlungenschnecken Stylommatophora Uberfamilie RhytidoideaFamilie RhytididaeGattung ParyphantaArt Paryphanta busbyiWissenschaftlicher NameParyphanta busbyi Gray 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebenszyklus 5 Ernahrung 6 Fressfeinde 7 Gefahrdung 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenParyphanta busbyi hat ein festes breites breit genabeltes abgeflachtes fast scheibenformiges leicht gestreiftes glanzendes dunkel olivgrunes Schneckenhaus mit nach vorn hin verschwindenden spiraligen Furchen Das Gewinde tritt nur wenig hervor und hat einen fast ganz flachen Wirbel Das Haus der erwachsenen Schnecke hat viereinhalb schwach gewolbte und recht schnell zunehmende Windungen die nach vorn herabgebogen und oben niedergedruckt sind Die schiefe eiformige Gehausemundung weist einen mittleren Ausschnitt auf Der stumpfe Mundungssaum ist von dem kraftigen einwarts umgeschlagenen Periostracum aus Conchin uberdeckt 1 Die Schale wird etwa 60 bis 79 mm breit und 33 bis 44 mm hoch 2 Die Schale des Typusexemplars misst 66 mm mal 53 mm und ist 29 mm hoch 3 Die Schale von Paryphanta busbyi hat ein sehr dickes Periostracum und eine nur wenige Mikrometer dicke Kalkschicht Wird das Gehause zu trocken aufbewahrt zerfallt es durch Zusammenschrumpfen des Periostracums das von keiner kraftigen Kalkschicht gehalten wird 4 5 Die aus zwei Windungen bestehende etwa 10 mm breite und 9 mm hohe embryonale Schale ist rundlich oben abgeflacht zur Basis hin verengt und eng genabelt 3 nbsp Ansicht des Gehauses von oben nbsp Ansicht des Gehauses von der Seite nbsp Ansicht des Gehauses von unten nbsp Paryphanta busbyi Zeichnung aus J C Cox 1888 Die Schnecke ist blaulich schwarz mit einer etwas heller schattierten Fusssohle Am Kopf und Hals befinden sich einige regelmassige Reihen quadratisch umrissener Rugae wahrend in anderen Korperbereichen die Rugae eher oval von unregelmassiger Grosse und nicht in Reihen angeordnet sind Der Mantel hat einen scharfen glatten Rand und eine tief eingeschnittene Linie die weniger als 2 mm vom Rand entfernt verlauft An der Unterseite des Mantels befindet sich wie bei anderen Schnecken ein Lappen der die Atemorgane und den After bedeckt daruber hinaus aber auch eine lange schmale Falte an der linken Seite 6 Die Ruckziehmuskeln des Kauapparats und des Fusses sind hinten verschmolzen und setzen gemeinsam an der Columella an Der Muskel des Kauapparats ruht rucklings auf den Fussmuskeln und bildet ein starkes breites Muskelband Die Fussruckziehmuskeln sind kontinuierlich am Fuss befestigt und nicht wie bei Weinbergschnecken frei und zunehmend Die Augenruckziehmuskeln zweigen von den Fussmuskeln ab sie verzweigen sich zu ihren Vorderenden hin und versorgen so die unteren Fuhlerruckziehmuskeln 6 Die Radula ist etwa 2 5 cm lang und vorn etwa 1 cm breit wobei sie sich nach hinten hin verjungt Die Radulazahne stehen in etwa 104 Querreihen in einem stumpfen Winkel von 130 und ragen hinten hervor 7 In jeder Reihe sitzen etwa 100 Radulazahne mit einer Zahnformel von 50 0 50 Frederick Wollaston Hutton 7 oder 52 0 52 Robert C Murdoch 6 Die Radulazahne ahneln einander und sind spitz mit einfachen gehockerten Spitzen Die ersten funf Lateralzahne sind klein Vom sechsten an nehmen sie allmahlich bis zum funfunddreissigsten an Lange zu und werden dann wieder kleiner 7 Einige der innersten Radulazahne jederseits meist ein bis zwei sind klein und sehr schlank Bisweilen ist eines dieser spitzen Zahnchen von den benachbarten getrennt und kann deshalb wie ein Zentralzahn erscheinen 6 Wie bei anderen Vertretern der Familie gibt es keine Kiefer 7 nbsp Verdauungstrakt von Paryphanta busbyi 1 2 Kauapparat Buccale Masse 1 Mund 2 Pharynx 3 Retraktormuskel des Pharynx 4 Speicheldrusen 5 Spechelgange 6 Oesophagus 7 Magen nbsp Geschlechtsorgane von Paryphanta busbyi HG Zwitterdruse Ovotestis HD Zwittergang Ductus ovotestis AG Eiweissdruse UT Samen Eileiter Spermoviductus PR Prostata P Penis V Vagina G Genitalpore PRM Penisretraktormuskel M Muskelgewebe das den Eileiter mit der Korperwand verbindet Das Verdauungssystem enthalt einen sehr grossen Kauapparat Buccale Masse mit kraftigen Muskeln Das Hinterende ist nach unten und vorn umgebogen und von einem kraftigen bauchseitigen Muskel fest an den weiter vorderen zylindrischen Abschnitt gehalten Der Ruckziehmuskel umfasst das Hinterende wahrend vom vorderen Abschnitt eine Anzahl ventrolateraler Muskeln ausgehen die sich mit den unmittelbar anschliessenden Korperwanden vereinigen Der Oesophagus mundet ruckenseits in die Hohlung des Kauapparats im vorderen Viertel des Darmkanals Die Speicheldrusen befinden sich an der hinteren Halfte des Kauapparats Sie verschmelzen an der Mittellinie und umfassen teilweise den Oesophagus Vom Vorderende jeder Speicheldruse geht ein Speichelgang ab der etwas unterhalb der Oesophagusmundung in die Hohlung des Kauapparats mundet Der Magen bildet einen einfachen verlangerten Sack Der Darmtrakt gleicht offenbar demjenigen von Powelliphanta hochstetteri 6 Die Niere ist kurz zungenformig und nicht einmal doppelt so lang wie breit etwa halb so lang wie die Lunge und etwa anderthalbmal so lang wie der Herzbeutel der wie bei anderen Lungenschnecken am linken Rand der Niere liegt Der Ureter verlauft um den rechten Rand der Niere folgt dem hinteren Ende der Lunge und mundet in der Nahe des Darms nach aussen Von dieser Stelle an bildet der Darm als Rectum einen langen geraden Schlauch An der Lungenwand verlauft ein deutlicher Grat weniger als 3 mm von der Seite des Enddarms entfernt wobei es sich um eine offene Fortsetzung des Ureter zu handeln scheint Dieser Grat ist rohrenartig und setzt sich in das Mantelgewebe fort wo es sich mit dem Blutsinus zu vereinen scheint Die Blutgefasse der Lunge sind mit Ausnahme der grossen Lungenvene nur undeutlich erkennbar Diese recht breite Vene fuhrt direkt zum Herzvorhof und erscheint wellenartig fast schraubig Zur Atemoffnung hin bildet sie mehrere deutlich erkennbare Verzweigungen Die Gefasse an der Afterseite der Lunge sind winzig und stark verzweigt wahrend an der Herzseite nur wenige Spuren zu sehen sind 6 Die Suprapedaldruse mundet zwischen Kopf und Fuss unmittelbar unter dem Mund Sie bildet eine lange flache stark gefaltete Struktur am Boden der Leibeshohle Ihr Hinterende ist etwas erweitert und in eine Hohlung des Fusses eingeschlossen mit dem sie durch Muskeln verbinden ist Vom Ende der Druse fuhrt ein Gang durch das Fussgewebe jedoch ohne eine Schleimhohle zu bilden 6 Die Geschlechtsorgane bei Paryphanta busbyi unterscheiden sich von denen in den Gattungen Powelliphanta und Wainuia Die mannlichen Geschlechtsorgane von Paryphanta busbyi sind stark reduziert und es fehlt ein Receptaculum seminis Spermathek ahnlich wie bei Schizoglossa novoseelandica Es gibt einen stumpfen etwa dreieckigen Fortsatz der Scheidenwand mit einem Ruckziehmuskel der mit der angrenzenden Korperwand verbunden ist Unterhalb des ausseren Gewebes ist eine kleine Schleife sichtbar die von der Scheidenwand ausgeht Hierbei handelt es sich um das hintere Ende des Penis der mit Ausnahme einer geringfugigen Verjungung ohne sichtbare Anderung in den Vas deferens ubergeht Der Vorderabschnitt der Vagina bildet eine breite Kammer die nach hinten durch eine klappenartige Papillarstruktur verschlossen ist die inneren Wande sind leicht schwarzlich gefarbt und langlich schwach gefachert Die Papille ist fortlaufend mit der Scheidenwand vereinigt so dass das Loch in ihren Zentrum die einzige Verbindung zum Eileiter ist Das vordere Drittel ragt frei in die vordere Hohlung der Vagina hinein Die Wande sind vergleichsweise dick innen sind sie geringfugig langs gefachert und weisslich liniert 6 Der Penis mundet in den hinteren Abschnitt der Papillarstruktur in Form eines kleinen Schlauches Er erstreckt sich durch die dicke Wand der Vagina in schrager Richtung nach vorn und erweitert sich etwas zum Ende hin Das Vas deferens ist in die Scheidenwand eingebettet Sein hinterer prostatischer Abschnitt durch die hervor ragenden Falten oder Facherungen des Eileiters hindurch ist rohrenformig und sodann offen doch uber einen kurzen Abschnitt an allen Seiten durch diese Auffacherungen umschlossen Von dieser Stelle bis zur Eiweissdruse ist er ein deutlich umrissener Bereich von rostbrauner Farbe und vom Uterusabschnitt durch Langsfalten gewissermassen abgetrennt Der Uterus ist in zahlreiche Sacke unterteilt und an seinen Innenwanden stark gefachert Ein Receptaculum seminis ist nicht erkennbar Die Eiweissdruse ist wie bei anderen Vertretern der Familie sehr gross und hat die Form eines Stiefels Der Zwittergang mundet nahe der Basis der Eiweissdruse Er ist ein einfacher gerader Schlauch von dem mehrere kleine kurze Schlauche abzweigen und der sich mit Gewebe vereinigt das die Zwitterdruse bildet Letzteres Gewebe ist eng gefaltet und in die Leber eingebettet 6 Verbreitung BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet von Paryphanta busbyi umfasst die nordlichen Teile der Nordinsel Neuseelands Kaitaia Hokianga Mangōnui Bay of Islands Otonga East Mania Hill Whangarei 3 Brynderwyn Range Hen Island Woodcocks und sudlich bis Warkworth 2 Eingefuhrte Populationen gibt es in Little Huia in Waitakere Ranges Waiuku in Awhitu Peninsula und Kaimai Ranges 2 Lebensraum BearbeitenParyphanta busbyi lebt in Waldern und Buschland in der Schicht der Laubstreu zwischen Pflanzen am Waldboden und unter Baumstammen Sie ist auch in Waldern aus nicht einheimischen Pflanzen wie Hedychium und Pinus radiata zu finden Die Schnecke ist bei kuhlem und feuchtem Wetter aktiv und ruht bei trockenem Wetter 2 Gelegentlich ist die Schnecke auf Baumen an semiparasitischen Pflanzen zu finden 3 Die Populationsdichte von Paryphanta busbyi ist im Vergleich zu den Arten von Powelliphanta niedrig 8 Lebenszyklus BearbeitenParyphanta busbyi legt ihre ovalen weissen kalkschaligen Eier ohne Cuticula meist in Gelegen von 4 bis 6 Eiern an die Wurzeln grosser Baume unter tote Blatter 2 3 Die Grosse der Eier reicht von ungefahr 10 5 mm mal 9 5 mm uber 12 mm mal 9 mm bis 14 mm mal 10 75 mm 9 Im Alter von 7 Jahren erreicht die Schnecke eine Breite des Gehauses von 54 mm 10 Ernahrung Bearbeiten nbsp Paryphanta busbyi frisst einen Regenwurm Waipoua ForestParyphanta busbyi ernahrt sich als Fleischfresser vor allem von Regenwurmern Insekten und Insektenlarven aber auch von Schnecken unter anderem aus der Gattung Rhytida gelegentlich daneben kannibalisch von Artgenossen 2 Fressfeinde BearbeitenDie wichtigsten Fressfeinde von Paryphanta busbyi sind eingeschleppte Ratten Schweine 3 Baumbeutler Igel und Vogel 2 11 Ratten und Vogel fressen Jungschnecken 8 Schweine fressen Schnecken aller Grossen einschliesslich der Eier und zerstoren daruber hinaus das Habitat der Schnecke 2 Gefahrdung BearbeitenBereits Henry Suter stellte 1913 fest dass die Bestande der Paryphanta Schnecken durch Zerstorung des Lebensraums Waldbrande sowie eingeschleppte Ratten und Schweine rapide zuruckgingen 3 Neben den eingeschleppten Fressfeinden sind die Hauptbedrohung Habitatfragmentation und Habitatveranderung 2 Paryphanta busbyi steht in Neuseeland unter Artenschutz gemass Wildlife Act 1953 12 Die beiden Arten von Paryphanta waren zeitweise auch in Appendix II von CITES angefuhrt wurden jedoch mit der Begrundung entfernt dass das Absammeln der Schnecken keine signifikante Rolle beim Ruckgang dieser Arten spiele 11 Laut der Roten Liste von IUCN von 2009 ist die Art potenziell gefahrdet near threatened 13 Einzelnachweise Bearbeiten O von Mollendorff Agnatha Moerch Raublungenschnecken 2 Gattung Paryphanta Alb S 10 In O von Moellendorff und Wilhelm Kobelt Die Raublungenschnecken Agnatha Systematisches Conchylien Cabinet von Martini und Chemnitz Verlag von Bauer und Raspe Emil Kuster Nurnberg 1905 a b c d e f g h i C A McGuinness 2001 The conservation requirements of New Zealand s nationally threatened invertebrates Memento vom 15 Oktober 2008 im Internet Archive Threatened Species Occasional Publication 20 658 Seiten S 71 120 a b c d e f g Henry Suter 1913 Manual of the New Zealand Mollusca Wellington 1120 Seiten S 778 779 Tafel 48 Abb 10 R L Goldberg Paryphanta busbyi CONCH L archives University Of Georgia Januar 1998 George Washington Tryon 1885 Manual of Conchology structural and systematic with illustrations of the species Second series Pulmonata Volume I S 127 a b c d e f g h i Robert C Murdoch 1902 On the Anatomy of Paryphanta busbyi Gray Transactions of the Royal Society of New Zealand 35 S 258 262 Tafel XXVII a b c d Frederick Wollaston Hutton 1881 Notes on some Pulmonate Mollusca Transactions of the Royal Society of New Zealand 14 S 151 159 a b A P Ballance 1985 Paryphanta at Pawakatutu Tane 31 S 13 18 PDF A C O Connor 1945 Notes on the Eggs of New Zealand Paryphantidae With Description of a New Subgenus Transactions of the Royal Society of New Zealand 5 1945 1946 S 54 57 R K Dell 1953 A contribution to the study of rates of growth inParyphanta busbyi Gray Mollusca Pulmonata Records of the Dominion Museum 2 S 145 146 a b E CoP10 P 10 pdf Memento des Originals vom 16 Juni 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cites org CITES 20 Oktober 2005 Wildlife Act 1953 Schedule 7 G Sherley 1996 Paryphanta busbyi Memento des Originals vom 18 April 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot iucnredlist org In IUCN 2009 IUCN Red List of Threatened Species Version 2009 2 Literatur BearbeitenArthur William Baden Powell New Zealand Mollusca William Collins Publishers Ltd Auckland 1979 ISBN 0 00 216906 1 N Coad 1998 The kauri snail Paryphanta busbyi busbyi its ecology and the impact of introduced predators MSc thesis University of Auckland 161 pp James Charles Cox 1888 Contributions to Conchology No I Proceedings of the Linnean Society of New South Wales 2 4 S 1061 1064 Linnean Society of New South Wales Tafel XX Abb 6 Frederick Wollaston Hutton 1880 Manual of the New Zealand Mollusca A systematic and descriptive catalogue of the marine and land shells and of the soft mollusks and Polyzoa of New Zealand and the adjacent islands Wellington 1880 S 21 22 P G Ohms 1948 Some aspects of the anatomy of Paryphanta busbyi MSc thesis University of Auckland Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Paryphanta busbyi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paryphanta Schnecken paaren sich Schnecke frisst Schneckenhauser Paryphanta busbyi at National Center for Biotechnology Information NCBI Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paryphanta busbyi amp oldid 235778396