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Der Quirl Tannel Elatine alsinastrum auch Quirlblattriger Tannel oder Mierenstern Tannel genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Elatine innerhalb der Familie der Tannelgewachse Elatinaceae Quirl TannelQuirl Tannel Elatine alsinastrum SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Tannelgewachse Elatinaceae Gattung Tannel Elatine Art Quirl TannelWissenschaftlicher NameElatine alsinastrumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Gefahrdung und Bestandsentwicklung 5 Taxonomie und botanische Geschichte 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration nbsp BlutenstandVegetative Merkmale Bearbeiten Der Quirl Tannel wachst als uberwinternd grune einjahrige krautige Pflanze die Wuchshohen von meist 20 bis 50 selten bis zu 100 Zentimetern erreicht Der aufrechte oder aufsteigende Stangel ist einfach oder am Grunde verzweigt 1 Er wurzelt an den unteren Knoten 2 Die quirlig am Stangel angeordneten Laubblatter sind sitzend Die in 8 bis 16 zahligen Quirlen stehenden Unterwasserblatter sind bei einer Lange von etwa 5 Zentimetern schmal linealisch Die meist in drei bis selten sechszahligen Quirlen stehenden ausserhalb des Wassers befindlichen Laubblatter sind ungestielt und bei einer Lange von 6 bis 12 Millimetern und einer Breite von 3 bis 8 Millimetern eiformig und grunlich 1 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht in Mitteleuropa von Juni bis September im sudlichen Spanien von Marz bis Juni 3 Die Bluten stehen einzeln in den Achseln der Uberwasserblatter Die Bluten sind vierzahlig mit vier am Grund verwachsenen Kelchblattern vier grunlich weissen Kronblattern und acht in zwei Kreisen angeordneten Staubblattern 1 Die Frucht ist eine zartwandige fast kugelige etwas niedergedruckte Kapsel die mit vier Klappen aufspringt 2 Die Samen sind walzlich und 0 6 bis 0 8 Millimeter lang 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n ca 40 4 Okologie BearbeitenBeim Quirl Tannel handelt es sich um einen helomorphen Hydrophyten sowie Therophyten 1 Er entwickelt Wasserformen und Landformen Die Wasserformen erinnern an den Gewohnlichen Tannenwedel Hippuris vulgaris sind aber zarter und heller grun Beim Wachsen aus dem Wasser verringert sich rasch die Zahl der Blatter pro Wirtel und die Laubblatter werden kurzer und breiter Uber Wasser entstehen nur noch Blatter in meist dreizahligen Quirlen und in ihren Achseln die Bluten 2 Es liegt Insektenbestaubung oder Selbstbestaubung in der Knospe vor 1 Bei den Diasporen erfolgt Klettausbreitung 1 Vorkommen BearbeitenDer Quirl Tannel ist von Europa bis Westsibirien und von Nordafrika bis Zentralasien verbreitet 5 Das Verbreitungsgebiet ist grosstenteils in Einzelvorkommen zerrissen eine grossere Verbreitungsdichte gibt es im westlichen und im zentralen Frankreich im nordostlichen Mitteleuropa im mittleren Osteuropa und in Kasachstan Die Nordgrenze liegt im sudlichen Finnland bei 63 nordlicher Breite die Ostgrenze liegt in Westsibirien Arealsplitter findet man in Nordafrika und in der Kolchis In Mitteleuropa findet man ihn vereinzelt im mittleren und ostlichen Tiefland im westlichen Harzvorland am Oberlauf der Ruhr am Main an Mittel und Oberrhein am Luganersee und in Niederosterreich Der Quirl Tannel gedeiht am besten in nahrstoffreichen sandig schlammigen ja zeitweise uberschwemmten Boden Er besiedelt flache Ufer und wenig tiefe Boden von Teichen und Tumpeln geht aber auch in die Uferzonen von Altwassern Er ist eine Nanocyperion Verbandscharakterart 4 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4 w nass aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch Salztoleranz 1 tolerant 6 Gefahrdung und Bestandsentwicklung BearbeitenIn verschiedenen Regionen Zentraleuropas ist der Quirl Tannel stark gefahrdet Sie ist nach Bundesartenschutzverordnung BArtSchV in Deutschland nicht besonders geschutzt 1 In Deutschland nimmt der Quirl Tannel sehr stark ab In acht Bundeslandern Deutschlands ist der Quirl Tannel auf den Roten Listen als ausgestorben verzeichnet nur in Berlin und Brandenburg gilt sie als stark gefahrdet und in allen ubrigen als vom Aussterben bedroht 7 Die Hauptgefahrdungsursachen liegen in einer intensivierten Teichwirtschaft Eine langfristig extensive Bewirtschaftung von Teichen sollte als Artenhilfsmassnahme sichergestellt werden Taxonomie und botanische Geschichte BearbeitenDiese Art wurde erstmals 1727 durch Sebastien Vaillant posthum in seinem Werk Botanicon Parisiense als Alsinastrum Galii folio beschrieben 2 Die gultige Erstveroffentlichung von Elatine alsinastrum erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus I S 368 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Otto Schmeil Jost Fitschen Begr Siegmund Seybold Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Lander Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und haufig kultivierten Gefasspflanzen 95 vollst uberarb u erw Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01498 2 Eckehart J Jager Hrsg Exkursionsflora von Deutschland Gefasspflanzen Grundband Begrundet von Werner Rothmaler 20 neu bearbeitete und erweiterte Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 ISBN 978 3 8274 1606 3 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 2 korrigierte und erweiterte Auflage Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8001 4990 2 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 2 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Dilleniidae Hypericaceae bis Primulaceae 2 erweiterte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart 1993 ISBN 3 8001 3323 7 Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 3 Nachtkerzengewachse bis Rotegewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Elatine alsinastrum L Quirl Tannel FloraWeb de a b c d e f Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta 2 Auflage Band V Teil 1 Angiospermae Dicotyledones 3 1 Linaceae Violaceae Carl Hanser bzw Paul Parey Munchen bzw Berlin Hamburg 1966 ISBN 3 489 72021 0 S 536 538 unveranderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag Datenblatt bei Flora Vascular a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 666 Elatine alsinastrum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 3 November 2022 Elatine alsinastrumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 November 2022 W Subal A Zehm Quirl Tannel Elatine alsinastrum L Bayerisches Landesamt fur Umwelt November 2009 abgerufen am 14 Marz 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quirl Tannel Elatine alsinastrum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Elatine alsinastrum in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 3 Eingestellt von Lansdown R V 2014 Abgerufen am 25 Dezember 2021 Quirl Tannel In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Michael Hassler Bernd Schmitt Datenblatt bei Flora von Deutschland Eine Bilder Datenbank Version 2 95 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quirl Tannel amp oldid 227653188