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Der Purgier Lein Linum catharticum auch Wiesen Lein ist eine Art aus der Gattung Lein Linum Purgier LeinPurgier Lein Linum catharticum IllustrationSystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Leingewachse Linaceae Gattung Lein Linum Art Purgier LeinWissenschaftlicher NameLinum catharticumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Verbreitung 4 Systematik 5 Inhaltsstoffe Anwendung 6 Literatur 6 1 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Purgier Lein ist eine einjahrige Pflanze die sommer oder winterannuell wachsen kann und dann eine dunne spindelformige Wurzel hat Seltener wachst er zweijahrig bis ausdauernd und bildet dann einen schwach verholzten Wurzelstock Er erreicht eine Wuchshohe von 5 bis 20 bis 30 Zentimetern Die Stangel sind aufrecht bis aufsteigend dunn und kahl Sie sind am Grund verzweigt oder einfach Im Blutenstandsbereich ist der Stangel meist gabelastig Die Blatter sind unublich bei der Gattung Lein gegenstandig In den oberen Stangelbereichen werden die Blatter teilweise wechselstandig Die Blatter sind kahl am Grund ohne Drusen Die unteren Blatter haben eine elliptische bis verkehrt eiformige Form und sind ein bis zweimal so lang wie breit Die mittleren und oberen Blatter sind lanzettlich und bis 1 Zentimeter lang dabei zwei bis sechsmal so lang wie breit Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutenstande sind Dichasien Die Bluten haben einen Durchmesser von 4 bis 5 Millimeter vor dem Aufbluhen sind sie nickend Die Blutenstiele sind langer als ihre Tragblatter und kahl Die Bluten sind funfzahlig die Kelchblatter sind 2 bis 3 Millimeter lang von schmal elliptischer Gestalt am Ende zugespitzt einnervig und am Rand drusig bewimpert Die Kronblatter sind 3 bis 4 bis 5 bis 6 Millimeter lang Ihre Farbe ist weiss mit gelbem Grund Die Staubblatter sind rund 2 Millimeter lang Der Fruchtknoten tragt funf eiformig kopfige Narben auf rund 0 5 Millimeter langen Griffeln Die Fruchtstiele stehen aufrecht Die Kapsel ist kugelformig 2 bis 3 Millimeter lang Die falschen Scheidewande innen sind behaart Die Samen sind elliptisch abgeflacht und 1 bis 1 5 Millimeter lang Ihre Oberflache ist glatt und hellbraun Die Bluten sind homogame bis schwach proterogyne geruchlose Nektar fuhrende etwas trichterige Scheibenblumen die Staubbeutel stehen auf gleicher Hohe wie die Narben anfangs aber relativ weit von diesen entfernt spater nahern sie sich den Narben so dass eine spontane Selbstbestaubung eintreten kann Die Bestaubung erfolgt vor allem durch kleinere Zweiflugler Die Samenausbreitung geschieht epizoochor durch Klebsamen 1 Die Blutezeit reicht von Juni bis August Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 2 nbsp Habitus nbsp Blutenstand nbsp Gegenstandige Laubblatter nbsp Kapselfruchte mit Samen nbsp SamenOkologie BearbeitenDer Purgier Lein ist in tieferen Lagen ein Therophyt im Gebirge wird er aber zweijahrig bis ausdauernd Die Bluten sind homogame bis schwach proterogyne geruchlose Nektar fuhrende etwas trichterige Scheibenblumen die Staubbeutel stehen auf gleicher Hohe wie die Narben anfangs aber relativ weit von diesen entfernt spater nahern sie sich den Narben so dass eine spontane Selbstbestaubung eintreten kann Die Bestaubung erfolgt vor allem durch kleinere Zweiflugler Die Samenausbreitung geschieht epizoochor durch Klebsamen 1 Der Pugier Lein wird vom rotfleckigen Leinrost Melampsora lini befallen 3 Verbreitung BearbeitenDer Purgier Lein kommt in der meridionalen und borealen Zone der ozeanisch getonten Bereiche Eurasiens vor 4 Das Verbreitungsgebiet reicht im Norden bis zu den Britischen Inseln Island und Skandinavien im Suden bis zu den Gebirgen Marokkos 5 Spaniens Italiens der Balkanhalbinsel Anatoliens des Kaukasus und dem Elburs Gebirge im Iran 3 6 Im ostlichen Kanada und den nordostlichen Vereinigten Staaten 7 sowie in Neuseeland 8 ist die Art eingeburgert In Deutschland kommt er in allen Bundeslandern vor Bundesweit gilt er als nicht gefahrdet in einigen Bundeslandern ist er als gefahrdet eingestuft 9 In Osterreich ist er in allen Bundeslandern vertreten und nicht gefahrdet 10 Gleiches gilt fur die Schweiz 11 Der Purgier Lein kommt haufig in Moorwiesen und in Quellfluren vor Er bevorzugt feuchte kalkreiche meist dichte Boden Er ist ein Tonzeiger und eine Pionierpflanze mit endotropher Mykorrhiza Er fehlt teilweise in Gebirgen mit Silikatboden In den Alpen steigt er in Deutschland bis zu 2310 m Hohe auf in den Allgauer Alpen am Sudfuss des Widdersteins noch bis 2200 m 12 Im Kanton Wallis steigt die Art bis 2300 Meter im Engadin im Tal der Ova Chamuera bis 2373 Meter bei Arosa bis 2300 Meter und in Tirol bis 2340 Meter Meereshohe auf 3 Nach Heinz Ellenberg ist er eine Halblichtpflanze ein Schwachsaure bis Schwachbasenzeiger und eine Ordnungscharakterart der Feuchtwiesen und Bachuferfluren Molinietalia 13 Er kommt aber auch in Gesellschaften der Verbande Caricion davallianae Mesobromion Arrhenatherion oder Seslerion vor 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 w frisch aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental Salztoleranz 1 tolerant 14 Systematik BearbeitenDer Purgier Lein wurde 1753 von Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 S 281 erstveroffentlicht 15 Der taxonomische Wert der als Linum catharticum subsp suecicum Murb Hayek abgetrennten ausdauernden Formen ist unsicher es konnte sich auch nur um Standortmodifikationen handeln 6 Inhaltsstoffe Anwendung BearbeitenFruher bereitete man aus dem Purgier Lein einen abfuhrenden in grosseren Mengen Brechreiz auslosenden Tee Daher hat die Pflanze ihren Namen erhalten Sie enthalt den giftigen Bitterstoff Linin 3 und wird deshalb heute in dieser Form nicht mehr als Arzneimittel eingesetzt Literatur BearbeitenSiegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD ROM Version 1 1 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01327 6 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Margot Spohn Marianne Golte Bechtle Was bluht denn da Die Enzyklopadie uber 1000 Blutenpflanzen Mitteleuropas Kosmos Stuttgart 2005 ISBN 3 440 10326 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 S 283 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 630 631 a b c d Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa Pteridophyta Spermatophyta 2 Auflage Band V Teil 1 Angiospermae Dicotyledones 3 1 Linaceae Violaceae Carl Hanser bzw Paul Parey Munchen bzw Berlin Hamburg 1966 ISBN 3 489 72021 0 S 6 8 670 unveranderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag Werner Rothmaler Begr Rudolf Schubert Walter Vent Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Band 4 Kritischer Band 7 Auflage Volk und Wissen Berlin 1988 ISBN 3 06 012526 0 S 358 Werner Greuter Herve Maurice Burdet Gilbert Long Hrsg Med Checklist A critical inventory of vascular plants of the circum mediterranean countries Vol 4 Dicotyledones Lauraceae Rhamnaceae Conservatoire et Jardin Botanique Geneve 1989 ISBN 2 8277 0154 5 S 219 englisch online a b Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 4 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Rosidae Haloragaceae bis Apiaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1992 ISBN 3 8001 3315 6 S 165 166 USDA Plants Profile Linum catharticum C J Webb W R Sykes P J Garnock Jones Flora of New Zealand Volume IV Naturalised Pteridophytes Gymnosperms Dicotyledons 1988 ISBN 0 477 02529 3 online Purgier Lein FloraWeb de Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 D Moser A Gygax B Baumler N Wyler R Palese Rote Liste der gefahrdeten Arten der Schweiz Farn und Blutenpflanzen Bundesamt fur Umwelt Wald und Landschaft Bern Zentrum des Datenverbundnetzes der Schweizer Flora Chambesy Conservatoire et Jardin botaniques de la Ville de Geneve Chambesy 2002 S 75 web archive org PDF 1 2 MB abgerufen am 22 September 2021 auch in InfoFlora Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 176 Heinz Ellenberg Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in okologischer dynamischer und historischer Sicht UTB fur Wissenschaft Grosse Reihe Band 8104 5 stark veranderte und verbesserte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1996 ISBN 3 8252 8104 3 S 1046 Linum catharticumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 12 Oktober 2022 Carl von Linne Species Plantarum Band 1 Lars Salvius Stockholm 1753 S 281 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D1 26issue 3D 26spage 3D281 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Purgier Lein Linum catharticum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Purgier Lein FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Purgier Lein amp oldid 234420317