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Die Prumer Kalkmulde oder Prumer Mulde ist ein Landschaftsraum der sudlichen Kalkeifel die wiederum der Eifel zugeordnet wird 1 2 Das Gebiet liegt im Bundesland Rheinland Pfalz Die Prumer Kalkmulde ist mit 240 km die grosste der Eifelkalkmulden 3 4 In ihr mischen sich aus devonischen Saum oder Barriereriffen 5 6 am Rand des rhenoherzynischen Beckens 6 entstandenes Dolomitgestein mit Gesteinen aus anderen erdgeschichtlichen Perioden 3 Die Benennung erfolgte nach dem grossten Ort im Gebiet der Stadt Prum und dem Fluss Prum dessen von Nordosten nach Sudwesten verlaufendes rechtes Flussufer die westliche Grenze der Mulde markiert Im Osten erstreckt sich die Mulde bis uber die Ortschaft Budesheim hinaus bis dicht an die Gerolsteiner Mulde und die Hillesheimer Ahrdorfer Mulde deren Grenzen sich unklar im Oberbettinger Buntsandsteingebiet treffen Im Sudwesten erstreckt sich die Mulde von Schonecken mit den offenliegenden Felsformationen der Schonecker Schweiz in Richtung Daleiden Das Gebiet liegt auf einer mittleren Hohe von 500 bis 550 Metern uber dem Meeresspiegel 7 Die Kalkmulden der Eifel auf der Linie zwischen niederrheinischer Bucht im Norden und Trierer Bucht im Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Landschaftsbild 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenNach Nordosten folgen getrennt durch das Oberbettinger Buntsandsteingebiet die Hillesheimer Ahrdorfer Mulde 3 Nach Osten grenzt die Prumer Mulde an die flache Gerolsteiner Kalkmulde in der neben Buntsandstein auch noch die Reste des quartaren Vulkanismus zutage liegen 3 Nach Suden hin folgt die Salmerwald Mulde 3 Nach Sudwesten entwickeln sich aus der Prumer Mulde im deutsch luxemburgischen Grenzgebiet die Daleidener Muldengruppe mit Gesteinen aus dem Oberemsium in den Muldenkernen 3 Nach Norden hin ist das Gebiet schliesslich durch schmale Sattel getrennt die Dollendorfer die Rohrer die Blankenheimer und die Sotenicher Mulde 3 Geologisch handelt es sich bei der Prumer Kalkmulde um die sudwestliche Fortsetzung der Hillesheimer Mulde 8 Die Verbindung zwischen den Mulden wird durch das Oostal und das Kylltal gebildet die durch Ablagerungen aus der Trias und quartare Vulkane bedeckt sind 8 Als einzige der Eifler Kalkmulden finden sich im Kern der Prumer Mulde noch Reste aus dem Oberdevon 9 Diese finden sich in einem ca 6 2 km grossen Gebiet in der Nordostecke der Mulde in der Nahe von Budesheim 10 9Emanuel Kayser beschrieb 1871 die Grenzen der Prumer Mulde sowie der anderen Eifelmulden Die Forschungen wurden durch Personlichkeiten wie Emma Richter sowie deren Ehemann Rudolf beide im Auftrag des Senckenberg Instituts Anfang des 20 Jahrhunderts detailliert 11 Emma wurde die fuhrende Kapazitat im Bereich der Trilobitenforschung 11 Ihre Arbeiten wurde durch Forscher wie Karl Krommelbein und Wolfgang Struve 11 fortgefuhrt und erweitert Das Senckenberginstitut erwarb sich durch diese Arbeiten den Ruf einer Hochburg der Devon Forschung zu sein 11 Auf diese Forschungen geht auch der 1937 aufgeschlossene Wetteldorfer Richtschnitt im Suden der Prumer Mulde zuruck der durch die International Commission on Stratigraphy 1981 auf der Basis fossiler Conodonten als Referenzlokalitat fur die Grenze zwischen Unter und Mitteldevon also Emsium und Eifelium festgelegt wurde 12 Es war der erste offizielle GSSP in Deutschland 12 Seit 2021 gibt es einen zweiten GSSP im Kalksteinbruch Salzgitter Salder zur Bestimmung der Turonium Coniacium Grenze Die devonischen Schichtenfolgen der Eifler Kalkmulden wurden in den folgenden Jahren weiter erforscht so dass Wilhelm Meyer 1994 schliesslich ein Standardwerk uber die Eifel veroffentlichen konnte in welchem die Ergebnisse ein ubergreifendes und umfassendes Bild der Entstehung des Mittelgebirges im Allgemeinen und der Kalkmulden im Speziellen abbilden Landschaftsbild Bearbeiten nbsp Das Aubachtal in der Schonecker Schweiz im August 2017Die schusselformige Prumer Mulde wird durch einen zentralen Rucken aus Dolomitgestein gepragt der von Mergelschichten umgeben ist 13 Der grosste Teil der Prumer Kalkmulde wird landwirtschaftlich als Grunland genutzt 13 Bewaldet sind einzelne Bereich im Zentrum der Mulde 13 Laubwald uberwiegt wobei Trocken und Gesteinshaldenwalder charakteristisch fur die Landschaft sind 13 Die im Suden der Mulde gelegene Schonecker Schweiz ist ein Naturschutzgebiet mit einer abwechslungsreichen kalkliebenden Vegetation 2 Hier findet man verstreut in den lichten Buchenwaldern grosse das Landschaftsbild pragende Dolomitblocke 2 Die fruchtbaren Talboden eignen sich fur Landwirtschaft so dass die Landschaft schon fruh besiedelt wurde wie megalithische Steinsetzungen in der Nahe von Wallersheim oder die Funde aus dem Mousterien 14 im Buchenloch der benachbarten Gerolsteiner Mulde beweisen Literatur BearbeitenRobert Richter Zum Entstehen und Werden der Prumer Kalkmulde In Heimatkalender Landkreis Bitburg Prum 1991 Seite 186 189 Ill graph Darst Robert Richter Landschaften der Westeifel der Dolomitenkern der Prumer Kalkmulde In Der Prumer Landbote 30 2011 3 Nr 110 Seite 52 56 Ill Wilhelm Meyer Geologie der Eifel 4 Aufl 2013 Schweizerbart Stuttgart Ludwig Happel und H T Reuling Die Geologie der Prumer Mulde Abhandlung der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Frankfurt M 1937 Senckenberg Buch 5 H J Jungheim Eifel Brachiopoden Korb 2000 W Struve Zur Stratigraphie der sudlichen Eifeler Kalkmulden Devon Emsium Eifelium Givetium Senckenbergiana lethaea Frankfurt M 1961 R Werner Geologische Wanderungen zwischen Prum und Schonecken Prum 1980Weblinks BearbeitenPanoramabild der Prumer Mulde Fossilien der Prumer Mulde auf Steinkern deEinzelnachweise Bearbeiten 27 Grosslandschaft Osteifel auf http map1 naturschutz rlp de abgerufen am 4 Mai 2017 a b c Die Kalkeifel auf www naturpark eifel de abgerufen am 4 Mai 2017 a b c d e f g Sabine Rath 2003 Die Erforschungsgeschichte der Eifel Geologie 200 Jahre ein klassisches Gebiet geologischer Forschung gehnemigte Dissertation zur Erlangung des Doktors der Naturwissenschaften durch die Fakultat fur Georessourcen und Materialtechnik der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen Online R Werner 1980 Geologische Wanderungen zwischen Prum und Schonecken Verlag Verbandsgemeinde Prum Uberarbeitete Zweitauflage 1997 Geologische Ubersicht und Fossilien in der Prumer Kalkmulde auf der Webseite www schoenecken com abgerufen am 4 Mai 2017 a b Martin Meschede 2015 Geologie Deutschlands Ein prozessorientierter Ansatz Springer Verlag ISBN 9783662452981 Seite 81 82 276 91 Prumer Kalkmulde auf http map1 naturschutz rlp de abgerufen am 4 Mai 2017 a b Wilhelm Meyer 1994 Geologie der Eifel 3 Aufl Stuttgart in Sabine Rath 2003 Die Erforschungsgeschichte der Eifel Geologie 200 Jahre ein klassisches Gebiet geologischer Forschung Seite 93 Geologischer Wanderweg in der Prumer Held auf www geocaching com abgerufen am 5 Mai 2017 Hermann Rauff 1911 Entwurf zu einem Geologischen Fuhrer durch die Gerolsteiner Mulde im Vertrieb der Koniglichen Geologischen Landesanstalt Berlin Nr 4 Invalidenstrasse 44 a b c d Karsten Weddige und Willi Ziegler Das bibliographische Lebenswerk von Dr Wolfgang Struve Auszug aus K Weddige und W Ziegler 2000 Das bibliographische Lebenswerk von Dr Wolfgang Struve In K Weddige J A Talent und W Ziegler Hrsg In memoriam Dr Wolfgang Struve part 2 Senckenbergiana lethaea 79 2 special issue 603 636 14 Abb Frankfurt am Main a b Frank Auffenberg 2015 Ein weltberuhmtes Stuck Eifel Warum fast jeder Geologe Wetteldorf kennt Trierischer Volksfreund vom 4 Februar 2015 a b c d Landschaftssteckbrief 27603 Sudliche Kalkeifel auf der Webseite des Bundesamtes fur Naturschutz abgerufen am 8 August 2021 Kreis Vulkaneifel Gerolstein auf www eifelfuehrer de abgerufen am 11 August 2017 Normdaten Geografikum GND 4047623 6 lobid OGND AKS VIAF 245638661 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prumer Kalkmulde amp oldid 234027833