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Polybasit Polybasit T2ac ab 09 2006 Eugenglanz Sprodglaserz ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und gehort zur Familie der silberreichen Sulfosalze mit einem Uberschuss kleiner einwertiger Kationen Ag Cu im Verhaltnis zu As Sb Bi Die vereinfachte Strukturformel lautetPolybasitPolybasit aus der Husky Mine Elsa Galena Hill Distrikt Mayo Mining Yukon KanadaGrosse 2 2 1 8 0 4 cmAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2006 s p 1 IMA Symbol Plb 2 Andere Namen Polybasit T2acChemische Formel Ag Cu 16Sb2S11 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II E 05 II E 05 050 2 GB 15 03 01 07 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol Bitte erganzen Haufige Kristallflachen 001 Zwillingsbildung nach 110 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 2 5Dichte g cm3 6 bis 6 25Spaltbarkeit undeutlich nach 001 Bruch Tenazitat unebenFarbe schwarzStrichfarbe rotliches SchwarzTransparenz opak dunkelrot durchscheinendGlanz metallglanzendKristalloptikBrechungsindex n 2 72Optischer Charakter zweiachsig negativPleochroismus schwach Ag9CuS4 Ag Cu 6 Sb As 2S7 mit mehr als 1 Sb pro Formeleinheit Das Kupfer Silber Verhaltnis ist variabel und die Silbergehalte liegen bei 64 72 Zudem kommen geringe Gehalte an Eisen und Zink sowie Antimon und Selen vor Polybasit gehort mit den isotypen Mineralen Pearceit mehr As als Sb und Selenopolybasit mehr Se als S zu einer Mischkristallreihe Polybasitreihe Polybasit kristallisiert in rhombischen Tafeln oder findet sich derb und fein in umgebenden Mineralen verteilt Es ist eisenschwarz mit Metallglanz und in sehr dunnen Blattchen rot durchscheinend Er hat eine Mohs Harte von 2 bis 2 5 und eine Dichte von 6 bis 6 25 g cm Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Verwendung 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name Polybasit leitet vom griechischen polὺ poly fur viele und basis basis fur Ebenen her was auf die Kristallstruktur zuruckzufuhren ist Gustav Rose 1798 1873 und August Breithaupt 1791 1873 entdeckten unabhangig voneinander das Mineral im Jahr 1829 Breithaupt nannte es Eugenglanz Rose vergab den Namen Polybasit 4 Justus von Liebig schreibt in seinen Annalen der Chemie zur Entdeckung von Polybasit Der Polybasit wurde zuerst von G Rose als ein besonderes Mineral von Sprodglaserze unterschieden Eine neue Reihe vou Analysen dieses Minerals ist von H Rose unternommen worden 5 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte Polybasit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfosalze wo er zusammen mit Billingsleyit Cupropearceit Pearceit Antimonpearceit Arsenpolybasit und Selenopolybasit die eigenstandige Gruppe II E 05 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Polybasit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die neu definierte Abteilung der Sulfarsenide Sulfantimonide Sulfbismutide ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur und der moglichen Anwesenheit zusatzlichen Schwefels so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau und seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der Insel Sulfarsenide Neso Sulfarsenide usw mit zusatzlichem Schwefel S zu finden ist wo es zusammen mit Cupropearceit Cupropolybasit Pearceit Tac fruher Pearceit Pearceit T2ac fruher Arsenpolybasit Pearceit M2a2b2c fruher Arsenpolybasit Polybasit Tac fruher Antimonpearceit Polybasit T2ac fruher Polybasit Polybasit M2a2b2c fruher Polybasit und Selenopolybasit die Pearceit Polybasit Gruppe mit der System Nr 2 GB 15 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Polybasit bzw den Polybasit M2a2b2c in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfosalze ein Hier ist er zusammen mit Pearceit T2ac in der Polybasitgruppe mit der System Nr 03 01 07 innerhalb der Unterabteilung der Sulfosalze mit dem Verhaltnis z y gt 4 und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenPolybasit findet sich auf hydrothermalen Silbererzgangen die bei niedrigen bis mittleren Temperaturen gebildet wurden z B bei Freiberg Sankt Andreasberg Jachymov Joachimsthal Schemnitz in der Slowakei in Mexiko Nevada Idaho Er tritt zusammen mit Pyrargyrit Ag3SbS3 Tetraedrit Cu12Sb4S13 6 Stephanit weiteren Silbersulfosalzen Akanthit Gold Quarz Kalzit Dolomit und Baryt auf Im Rheinischen Schiefergebirge wurde Polybasit als generell sehr seltenes Silbermineral u a in der Grube Dornberg bei Ramsbeck 7 den Gruben Heinrichssegen bei Littfeld im Siegerland 8 und Gonderbach bei Fischelbach im Wittgenstein schen 9 sowie der Grube Mehlbach bei Rohnstadt im Lahntaunus gefunden Kristallstruktur BearbeitenDie Polybasitstruktur baut sich aus zwei verschiedenen schichtformigen Baueinheiten mit den Zusammensetzungen Ag9CuS4 2 und Ag Cu 6 Sb As 2S7 2 auf Diese Schichtpakete sind in Richtung der c Achse alternierend aufeinandergestapelt Polybasit und Pearceit kristallisiert sowohl trigonal als auch monoklin in drei polytypen Strukturen Polybasit Tac alt Antimonpearceit trigonal Polybasit T2ac alt Polybasit 221 trigonal Polybasit M2a2b2b alt Polybasit 222 monoklinDie Verdopplung der einzelnen Elementarzellachsen 2a 2b 2c beruht im Wesentlichen auf der geordneten Verteilung des Silbers Ag auf die diversen Gitterpositionen Verwendung BearbeitenPolybasit ist lokal ein wichtiges Silbererz Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Mineralienatlas Polybasit T2ac Typmineral Katalog Deutschland Universitat Hamburg Justus Freiherr von Liebig Justus Liebig s Annalen der Chemie Bande 13 14 Meyerschen Hof Buchh und der Winterschen Universitats Buchh 1835 S 91 books google de Angew Mineralogie Polybasit G Gebhard Der Bergbau und die Minerale von Ramsbeck Sauerland In R Bode Hrsg Emser Hefte Band 6 Bochum 1981 S 5 41 J Schneider K M Graef Neuauffindung einer Silbererzparagenese im nordostlichen Siegerland In Nassauischer Verein fur Naturkunde Hrsg Jahrbucher des Nassauischen Vereins fur Naturkunde Band 118 Wiesbaden 1997 S 105 107 E Kolbe Die Bleierzlagerstatte Gonderbach bei Laasphe und ihre Entstehung In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie Abteilung A Beil Bd 52 1925 S 286 333 Literatur BearbeitenC Frondel Isodimorphism of the polybasite and pearceite series In American Mineralogist Band 48 1963 S 565 572 minsocam org PDF 496 kB H T Hall The Perceite and Popybasite Series In American Mineralogist Band 52 1967 S 1311 1321 minsocam org PDF 603 kB Luca Bindi Michel Evain Paul G Spry Silvio Menchetti The pearceite polybasite group of minerals Crystal chemistry and new nomenclature rules In American Mineralogist Band 92 Nr 5 6 2007 S 918 925 doi 10 2138 am 2007 2440 minsocam org PDF Y Moelo u a Sulfosalt systematics a review Report of the sulfosalt sub committee of the IMA Commission on Ore Mineralogy In European Journal of Mineralogy Band 20 Nr 1 2008 S 7 62 doi 10 1127 0935 1221 2008 0020 1778 main jp PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Polybasite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mindat org Polybasit englisch Mineral Data Publishing Polybasit englisch PDF Datei 102 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Polybasit amp oldid 237365940