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Das derzeitige politische System Norwegens wird durch das norwegische Grundgesetz Grunnloven aus dem Jahr 1814 bestimmt Norwegens Staatsform ist eine konstitutionelle Monarchie auf parlamentarisch demokratischer Grundlage Das Storting ubernimmt die Rolle als nationales Parlament Das Land ist einheitsstaatlich gegliedert und wird in Fylker Provinzen und Kommunen unterteilt Inhaltsverzeichnis 1 Konigreich Norwegen 2 Verfassung 2 1 Entstehungsgeschichte 2 2 Einflusse 2 3 Aufbau 2 4 Verfassungsanderungen 2 5 Sprachversionen 3 Gewaltenteilung 3 1 Exekutive 3 1 1 Konig 3 1 2 Staatsrat und Regierung 3 1 3 Ministerien 3 2 Legislative 3 2 1 Storting 3 2 2 Gesetzgebungsverfahren 3 2 3 Direkte Demokratie 3 2 4 Vararepresentanten 3 3 Judikative 4 Staatsaufbau 4 1 Fylker 4 2 Kommunen 5 Wahlsystem 6 Parteiensystem 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKonigreich Norwegen BearbeitenDas Konigreich ist ein staatsrechtliches Gebilde das sich aus dem norwegischen Hauptland der Inselgruppe Spitzbergen und der Insel Jan Mayen zusammensetzt Des Weiteren gibt es die im Norwegischen als Biland bezeichnete Gebiete Diese stehen unter norwegischer Verwaltung gehoren aber nicht zum Konigreich Norwegen Sogenannte Biland sind die Bouvetinsel Bouvetoya im Sudatlantik die Peter I Insel Peter I Oy im Sudpolarmeer und das Konigin Maud Land Dronning Maud Land ein Sektor des Kontinents Antarktika 1 2 Verfassung Bearbeiten Hauptartikel Verfassung von EidsvollDie im Jahr 1814 verabschiedete Verfassung Norwegens regelt die Grundlagen des politischen Systems Norwegens Die Verfassung liegt heute in zwei Sprachformen unter den Titeln Kongeriket Norges Grunnlov und Kongeriket Noregs grunnlov vor Entstehungsgeschichte Bearbeiten nbsp Gemalde der verfassungsgebenden Nationalversammlung von EidsvollNorwegen war bis ins Jahr 1814 Teil der von Danemark dominierten Personalunion Danemark Norwegen Im Jahr 1814 kam es schliesslich durch den Kieler Frieden zu einer Neuordnung der skandinavischen Machtverhaltnisse Der Friedensvertrag wurde nach den Napoleonischen Kriegen geschlossen und sah eine Ubertragung Norwegens von Danemark das an Seite Frankreichs gekampft hatte an Schweden vor Wahrend der von politischer Unsicherheit gepragten Ubergangszeit fand sich im norwegischen Eidsvoll eine verfassungsgebende Versammlung ein Daraus entstand die Verfassung von Eidsvoll norwegisch Grunnloven deutsch Grundgesetz die am 17 Mai 1814 verabschiedet wurde Heute wird am 17 Mai der Verfassungstag als norwegischer Nationalfeiertag gefeiert Die Verfassung bestand unter der bis 1905 andauernden schwedischen Herrschaft weiter Heute ist sie die alteste noch existierende Verfassung Europas 3 4 Einflusse Bearbeiten Die norwegische Verfassung basiert auf Erfahrungen aus der anglo amerikanischen Welt und der franzosischen Aufklarung und ist naturrechtlich beeinflusst Die Menschenrechte sind im Vergleich zu den meisten kontinental europaischen Verfassungen wenig ausgearbeitet sondern werden weitgehend als naturrechtlich gegeben angesehen Stattdessen sind in der Verfassung nur einzelne fundamentale Grundrechte aufgefuhrt 3 4 Aufbau Bearbeiten Die Verfassung hat sechs Kapitel 5 Kapitel A 1 2 Uber die Staatsform Kapitel B 3 48 Uber die vollziehende Gewalt den Konig die konigliche Familie und die Religion Kapitel C 49 85 Uber das Burgerrecht und die gesetzgebende Gewalt Kapitel D 86 91 Uber die rechtsprechende Gewalt Kapitel E 92 113 Menschenrechte Kapitel F 114 121 Allgemeine BestimmungenVerfassungsanderungen Bearbeiten Verfassungsreformen werden haufig nicht durch Verfassungsanderungen sondern durch Neuauslegung der Verfassung durchgefuhrt Unter anderem wurden die Kompetenzen der Legislative auf Kosten der Exekutive erweitert ohne dass es zu einer Verfassungsanderung kam 3 Um eine Verfassungsanderung durchzufuhren bedarf es eines gegenuber anderen Gesetzesanderungen gesonderten Prozesses Vorschlage zu einer Verfassungsanderung mussen im Storting in den ersten drei Jahren einer Legislaturperiode vorgelegt werden Ein Vorschlag kann dann erst in der darauffolgenden Legislaturperiode im Kontroll und Konstitutionsausschuss kontroll og konstitusjonskomiteen behandelt werden Dadurch soll es den Wahlberechtigten ermoglicht werden bei der nachsten Wahl Einfluss zu erhalten Zu einer Verfassungsanderung ist schliesslich eine Zweidrittelmehrheit bei Anwesenheit von zwei Dritteln der Abgeordneten notig 6 7 Sprachversionen Bearbeiten Die ursprungliche Verfassung aus dem Jahr 1814 wurde in Danisch geschrieben Die Verfassung wurde im Jahr 1903 sprachlich modernisiert indem sie an neuere juristische Formulierungsstandards und die vorherrschende Orthographie angepasst wurde Die folgenden Verfassungsanderungen wurden ab da jeweils im Stil der Uberarbeitung aus dem Jahr 1903 formuliert Mit zunehmender Veranderung der norwegischen Sprache kam der Wunsch zu einer erneuten Modernisierung auf 8 Im Jahr 2012 wurde eine Kommission ernannt die die bisherige altertumliche dano norwegische Version in eine zeitgemasse Bokmal Version ubertragen sowie eine neue Version in Nynorsk ausarbeiten sollte Im Rahmen des 200 Jahr Jubilaums der Verfassung im Jahr 2014 wurden die beiden erarbeiteten Fassungen anstelle der bisherigen fur rechtsbindend erklart und einander rechtlich gleichgestellt 8 Gewaltenteilung BearbeitenIn Norwegen wird die Staatsgewalt in die exekutive legislative und judikative Gewalt unterteilt Die Exekutive wird durch den Konig und den Staatsrat gebildet In der Legislative ist das Storting als Nationalparlament das hochste Organ Die Judikative setzt sich aus den Gerichten zusammen an deren oberster Stelle der Oberste Gerichtshof von Norwegen steht Exekutive Bearbeiten In 1 der Verfassung wird bestimmt dass Norwegen eine konstitutionelle Erbmonarchie ist 1 Kongeriket Norge er et fritt selvstendig udelelig og uavhendelig rike Dets regjeringsform er innskrenket og arvelig monarkisk 1 Das Konigreich Norwegen ist ein freies selbstandiges unteilbares und unverausserliches Reich Seine Regierungsform ist eine beschrankte und erbliche Monarchie 5 Konig Bearbeiten Hauptartikel Norwegische Monarchie nbsp Konigliches Wappen NorwegensDas nominelle Staatsoberhaupt Norwegens ist der Konig Dies geht aus 3 der norwegischen Verfassung hervor 3 Den utovende makt er hos kongen eller hos dronningen hvis hun har ervervet kronen etter bestemmelsene i 6 7 eller 48 i denne Grunnlov Nar den utovende makt saledes er hos dronningen har hun alle de rettigheter og plikter som ifolge denne Grunnlov og landets lover innehas av kongen 3 Die ausubende Gewalt liegt beim Konig oder bei der Konigin wenn diese die Krone gemass den Bestimmungen in 6 7 oder 48 dieser Verfassung erworben hat Liegt dergestalt die ausubende Gewalt bei der Konigin hat sie alle Rechte und Pflichten die gemass dieser Verfassung und der Gesetzgebung des Landes dem Konig zukommen 5 Der Konig muss sich per Verfassung zur evangelisch lutherischen Religion bekennen 5 Bis 2012 war er zudem formal das Oberhaupt der norwegischen Kirche 9 Die Erbfolge wird durch 6 der norwegischen Verfassung geregelt 5 Das ursprunglich dualistische System wonach sich der Konig und das Nationalparlament Storting gegenuberstanden wurde nach langeren Konflikten ohne eine Verfassungsanderung von einem System abgelost bei der die grossere Macht beim Parlament liegt Zur grossten Anderung kam es in diesem Punkt durch die Auflosung der Union zwischen Norwegen und Schweden und dem damit einhergehenden Wechsel des Konigs im Jahr 1905 3 10 Wahrend in der Verfassung die vollziehende Gewalt gemass 3 noch alleine beim Konig angesiedelt ist so wird dies heute als Konig im Staatsrat Kongen i statsrad ausgelegt Damit ist der Konig gemeinsam mit dem Regierungskabinett gemeint wobei der Konig vor allem eine reprasentative und zeremonielle Rolle ubernimmt Zu den konstitutionellen Aufgaben des Konigs zahlt die jahrliche feierliche Eroffnung des Stortings das Ernennen neuer Regierungen und das Leiten des Staatsrats 9 Staatsrat und Regierung Bearbeiten Hauptartikel Staatsrat Norwegen und Statsminister Norwegen Formal bestimmt der Konig die Mitglieder des von ihm geleiteten Staatsrats statsrad selbst Der Staatsrat ist gemass 12 der Verfassung ein Rat von stimmberechtigten norwegischen Burgern der mindestens aus einem Statsminister Ministerprasident und sieben weiteren Mitgliedern besteht Bis 2012 musste die Halfte der Mitglieder des Staatsrats der norwegischen Staatskirche angehoren 11 In der Praxis ernennt der Konig die Person zum Statsminister die im Storting eine Mehrheit hinter sich hat Dabei kam es sowohl wiederholt zu Minderheitsregierungen als auch zu Mehrheitsregierungen Statsminister wird meist die Person die im Wahlkampf als Spitzenkandidat in der siegreichen Partei oder Koalition angetreten ist Ist nicht klar wer ernannt werden soll so kommt es unter Leitung des Stortingprasidenten zu Sondierungsgesprachen mit den im Storting vertretenen Fraktionen Die Ergebnisse gibt der Stortingprasident dann an den aktuellen Statsminister weiter der die Empfehlung fur seinen Nachfolger dann im Staatsrat dem Konig vorlegt Den restlichen Staatsrat setzt der Konig aus dem vom neuen Statsminister gebildeten Ministerkabinett zusammen 11 10 Eine parlamentarische Bestatigung der Ernennungen ist nicht vorgesehen und das Parlament kann nur uber ein Misstrauensvotum eingreifen 3 Regierungsbeschlusse werden formal im jeden Freitag abgehaltenen Staatsrat durch den Konig gefasst In der Praxis setzt der Konig dabei lediglich den bereits vor dem Treffen gefassten Regierungswillen um 4 Die Beschlusse werden dann im Norwegischen als vom Kongen i statsrad deutsch Konig im Staatsrat gefasst bezeichnet Wenn der Thronfolger sein 18 Lebensjahr vollendet hat so darf auch er an den Sitzungen teilnehmen und bei Abwesenheit des Konigs den Staatsrat leiten Konnen sowohl der Konig als auch der Thronfolger nicht am Staatsrat teilnehmen so wird der Staatsrat im Amt des Ministerprasidenten dem Statsministerens kontor SMK abgehalten Der Konig wird dann im nachsten regular stattfindenden Staatsrat uber die dort gefassten Beschlusse unterrichtet Zu besonderen Anlassen kann ein ausserordentlicher Staatsrat einberufen werden 12 Da die Verfassung den Konig als Exekutiv Instanz sieht gehen die Rechte und Pflichten des Statsministers weitgehend nicht aus der Verfassung hervor Seinen Ministern ist der Statsminister hierarchisch nicht ubergeordnet Er verfugt lediglich uber ein Informationsrecht gegenuber den Ministerien Die Autoritat des Statsministers bildet sich deshalb vor allem uber die partei und koalitionsinterne Machtposition 3 Ministerien Bearbeiten Die politische Leitung der norwegischen Ministerien liegt bei einem Minister und einem dem Minister direkt unterstellten Staatssekretar Der hochste Beamte ist der Generalsekretar des Ministeriums departementsrad Die Ministerien sind unterteilt in Abteilungen und Referate Neben den direkt in den Ministerien angesiedelten Abteilungen gibt es noch Direktorate die eine grossere Unabhangigkeit von den Ministerien haben und eine Verwaltungsinstitution auf einem fachlich abgegrenzten Gebiet sind 3 Legislative Bearbeiten Das Storting ist das norwegische Nationalparlament Das Parlament ist vor allem mit Kontroll und Vetofunktionen ausgestattet Storting Bearbeiten Hauptartikel Storting nbsp Stortingsgebaude in OsloDas norwegische Nationalparlament ist das Storting Die Volkssouveranitat geht aus 49 der norwegischen Verfassung hervor 49 Folket utover den lovgivende makt ved Stortinget Stortingsrepresentantene velges gjennom frie og hemmelige valg 49 Das Volk ubt die gesetzgebende Gewalt durch das Storting aus Die Stortingsabgeordneten werden durch freie und geheime Wahlen gewahlt 5 Das Storting hat seinen Sitz in Oslo und besteht aus 169 Abgeordneten die alle vier Jahre neu gewahlt werden Bis 1938 wurden alle drei Jahre Wahlen abgehalten 13 Das Parlament kann im Gegensatz zu den Parlamenten der meisten europaischen Lander nicht vorzeitig aufgelost werden Fruher war das Storting ein Zweikammernparlament und bestand aus dem Lagting als erster Kammer und dem Odelsting als zweiter Kammer Ein Viertel der Abgeordneten gehorte dem Lagting an die restlichen Abgeordneten dem Odelsting Das Recht neue Gesetzesentwurfe einzubringen lag beim Odelsting Zuletzt bestanden die beiden Kammern nur noch formell und die Aufteilung war lediglich von prozeduraler Bedeutung Aufgrund dessen wurde das System auch semi bikameral genannt Im Jahr 2009 trat eine Verfassungsanderung in Kraft die das Zweikammersystem beendete 3 4 In Norwegen wird wie in den anderen skandinavischen Landern aber anders als im Vereinigten Konigreich und in den Staaten auf dem Kontinent das Prinzip des negativen Parlamentarismus angewandt Die Regierung gelangt ins Amt und bleibt im Amt solange keine Mehrheit der Abgeordneten gegen sie stimmt Das Storting kann aber uber eine negativ beschiedene Vertrauensfrage den Rucktritt der Regierung veranlassen Zu den weiteren Kontroll und Vetofunktionen des Parlaments gehort die parlamentarische Fragestunde 4 Der Parlamentarismus geht auf das Jahr 1884 zuruck als der burgerlich liberale Stortingsabgeordnete Johan Sverdrup gegen den Widerstand von Konig Oskar II das staatsrechtliche Prinzip durchsetzte dass eine Regierung fur den eigenen Machterhalt die Unterstutzung des Storting benotigt 14 1908 konkretisierte sich das System des negativen Parlamentarismus als keine der drei Parteien im Storting eine Mehrheit hatte und Gunnar Knudsen nach der Wahl weiter Statsminister blieb da er von den Oppositionsparteien nicht abgewahlt werden konnte 10 2007 wurde mit einer Anderung von Artikel 15 der Verfassung das inzwischen gewohnheitsrechtlich praktizierte System des Parlamentarismus schliesslich im Grundgesetz festgehalten wonach eine negativ beschiedene Vertrauensfrage zwingend zu einem Regierungsrucktritt fuhrt 14 Dem Storting steht ein Prasidium bestehend aus einem Prasidenten und funf Vizeprasidenten vor Gesetzgebungsverfahren Bearbeiten Gesetze konnen sowohl von der Regierung als auch den Mitgliedern des Stortings eingebracht werden Kommunen Burger und Interessensorganisationen konnen den Abgeordneten neue Gesetze vorschlagen In der Praxis werden die meisten Gesetze im Regierungsapparat ausgearbeitet bevor sie dem Storting vorgelegt werden Im Storting werden stattdessen vor allem Gesetzesvorschlage ausgearbeitet die ihnen von Burgern Kommunen und Interessensorganisationen vorgeschlagen werden 4 Gesetzesvorschlage werden dann in den standigen Ausschussen unter Ausschluss der Offentlichkeit behandelt bevor sie im Plenum zur Debatte und zur Abstimmung gestellt werden Das Storting ist damit ein Arbeitsparlament Mit Ausnahme des Stortingprasidenten sind alle Abgeordneten Mitglieder von mindestens einem standigen Ausschuss 4 Die Plenardebatten werden stark reglementiert So werden keine Zwischenrufe und kein Beifall erlaubt 3 Stimmt das Parlament fur ein Gesetz so muss dieses Gesetz noch vom Konig bestatigt werden Dazu wird das Gesetz im Staatsrat dem Konig vorgelegt Der Konig wendet sein Vetorecht das ohnehin vom Parlament uberstimmt werden konnte in der Praxis nicht mehr an 4 Direkte Demokratie Bearbeiten Norwegen ist eine reprasentative Demokratie und das Volk wird durch die von ihm gewahlten Abgeordneten reprasentiert Die Verfassung sieht keine Formen der direkten Demokratie vor Auf Initiative des Parlaments konnen Referenden durchgefuhrt werden Diese haben einen rein beratenden Charakter De facto hatten die Referenden bisher jedoch eine hohe Bindungswirkung Insgesamt gab es bisher sechs Volksabstimmungen darunter die Abstimmung zum EG Beitritt im Jahr 1972 und die zum EU Beitritt im Jahr 1994 3 Vararepresentanten Bearbeiten Hauptartikel Vararepresentant Im Storting werden abwesende Abgeordnete durch sogenannte Vararepresentanten vertreten Ein Vararepresentant ist immer ein Politiker der im selben Wahlkreis fur dieselbe Partei angetreten war aber nicht ins Parlament einzog Wird ein Stortingsabgeordneter zum Ministerprasidenten Minister oder politischen Staatssekretar ernannt so wird er dauerhaft von einem Vararepresentanten vertreten Der Vararepresentant hat dann den Status als fast motende und ist damit ein fester Ersatzabgeordneter Vertritt ein Vararepresentant beispielsweise erkrankte Abgeordnete so hat er diesen Status nicht Nur bei Todesfallen oder einem anderweitigen dauerhaften Ausscheiden eines Abgeordneten erhalt der vertretende Vararepresentant selbst den Status als Abgeordneter representant 15 Judikative Bearbeiten Die judikative Gewalt liegt bei den Gerichten Diese sind in drei Ebenen unterteilt Die unterste Ebene bilden die Bezirksgerichte tingrett Es gibt seit 2021 insgesamt 23 Bezirksgerichte in Norwegen zuvor waren es 60 Daruber folgen die Obergerichte lagmannsrett Das hochste Gericht Norwegens ist der Oberste Gerichtshof Norges Hoyesterett oder Noregs Hogsterett In den beiden unteren Ebenen kann in der jeweils daruberliegenden Ebene Berufung eingelegt werden Im Falle einer Berufung ist die hohere Ebene jedoch nicht verpflichtet sich der Sache anzunehmen 16 Es gibt kein eigenes Verfassungsgericht 4 Staatsaufbau Bearbeiten nbsp Norwegische Fylker nach der Regionalreform der Jahre 2018 2020Norwegen ist ein Einheitsstaat mit zentralisiertem Regierungssystem Hauptstadt des Landes ist Oslo Seit 2020 ist Norwegen in elf Fylker Provinzen und 356 Kommunen unterteilt 17 Die Nordmeer Inseln Jan Mayen und Spitzbergen nehmen eine Sonderstellung ein und sind nicht in dieser Unterteilung erfasst 4 Eine weitere Sonderstellung nimmt Oslo ein das Fylke und Kommune zugleich ist Die Wahlen auf Fylkes und kommunaler Ebene finden alle vier Jahre zeitgleich statt Fylker Bearbeiten Hauptartikel Fylke und Fylkeskommune Norwegen hatte lange Zeit 19 Fylker bevor die Zahl der Fylker im Rahmen der landesweiten Regionalreform bis 2020 auf elf zuruckging Zum 1 Januar 2024 soll die Zahl der Fylker auf 15 ansteigen 18 Die politische Einheit eines Fylkes ist die Fylkeskommune die eigene Steuern erheben kann 4 Die Zustandigkeitsbereiche der Fylker werden vom Staat festgelegt 19 Jedes Fylke hat seit 1975 mit dem Fylkesting ein direkt gewahltes Regionalparlament In Oslo ubernimmt der Stadtrat zusatzlich die Funktion als Fylkesting Ein Fylkesting wahlt aus seinen Mitgliedern heraus einen Fylkesordforer und dessen Stellvertreter Ein Fylkesting kann entweder eine Fylkesutvalg deutsch Fylkesauswahl oder einen Fylkesrad deutsch Fylkesrat haben Die Fylkesutvalg setzt sich aus mindestens funf Parlamentsmitgliedern zusammen die vom Parlament gewahlt werden Die Mitglieder des Gremiums sind fur finanzielle Angelegenheiten zustandig konnen aber auch weitere Aufgaben delegiert bekommen Ein Fylkesrad wird hingegen nur von den eine Mehrheit bildenden Fraktionen besetzt Die einzelnen Mitglieder des Gremiums ubernehmen konkrete Aufgabengebiete und haben auf diesem Sektor eine ubergeordnete Verantwortung 20 19 In jedem Fylke ist mit dem Statsforvalter bis 2020 Fylkesmann ein Vertreter des Staates angesiedelt 19 Kommunen Bearbeiten Hauptartikel Kommune Norwegen Seit 2020 hat Norwegen 356 Kommunen Der Staat fuhrte die kommunale Selbstverwaltung im Jahr 1837 im Rahmen der forskapslovene ein Die Selbstverwaltung war jedoch lange davon abhangig dass der Staat freiwillig Aufgaben an die Kommunen ubertrug Erst 2016 wurde das Recht auf die lokale Selbstverwaltung in der Verfassung verankert 21 49 Innbyggerne har rett til a styre lokale anliggender gjennom lokale folkevalgte organer Naermere bestemmelser om det lokale folkevalgte niva fastsettes ved lov 49 Die Einwohner haben das Recht ihre lokalen Angelegenheiten durch lokale volksgewahlte Organe zu verwalten Nahere Bestimmungen uber die lokalen volksgewahlten Vertreter werden durch Gesetz festgesetzt 5 Das Kommunalparlament heisst Kommunestyre in Kommunen mit mindestens einer Stadt kann es auch Bystyre genannt werden An der Spitze steht der vom Kommunalparlament gewahlte Burgermeister norwegisch ordforer Die Kommunalparlamente sind vom Aufbau ahnlich zu den Fylkestingen Der Grossteil der Kommunalparlamente hat an der Spitze das Gremium Formannskap deutsch Vorsitz in dem alle grosseren Fraktionen vertreten sind Auch fur Kommunen gibt es wie bei den Fylkern die Moglichkeit stattdessen einen Kommunerad deutsch Kommunalrat oder Byrad zu haben der dann von den Mehrheitsparteien besetzt wird Einen Byrad haben etwa die beiden Kommunen Oslo und Bergen 22 Wahlsystem Bearbeiten Hauptartikel Mandatsvergabe Storting Die 169 Sitze im Storting werden alle vier Jahre in allgemeinen Wahlen in 19 Wahlkreisen vergeben Vorgezogene Wahlen konnen nicht stattfinden Das Wahlsystem in Norwegen ist ein Verhaltniswahlsystem 4 Stimmberechtigt sind alle Norweger die im Wahljahr ihr 18 Lebensjahr vollenden 23 Die Zahl der Mandate pro Wahlkreis wird alle acht Jahre neu berechnet und gilt damit fur genau zwei Wahlen Fur die Verteilung wird fur jeden Wahlkreis mit der Formel 1 8 Flache in km Einwohnerzahl eine Verteilungszahl berechnet Dadurch wird vor allem der landliche und dunn besiedelte Norden uberreprasentiert Die Verteilungszahlen werden anschliessend durch 1 3 5 7 usw dividiert und die berechneten Quotienten der Grosse nach sortiert Die 169 grossten Quotienten werden dann jeweils zu einem Mandat fur den Wahlkreis umgerechnet aus dessen Verteilungszahl der jeweilige Quotient berechnet wurde 23 24 Von den zugeteilten Mandaten wird pro Wahlkreis ein Mandat zu einem Ausgleichsmandat Die restlichen 150 Mandate werden damit entsprechend der Ergebnisse in den jeweiligen Wahlkreisen vergeben Dazu wird eine modifizierte Variante des Sainte Lague Verfahrens verwendet bei dem der erste Teiler 1 4 statt 1 ist Grund fur diese Modifikation ist es eine Sperrgrenze gegenuber kleinen Parteien zu schaffen Fur die Verteilung der Ausgleichsmandate werden schliesslich nur Parteien berucksichtigt die landesweit mindestens vier Prozent der Stimmen erreichten und bei der Verteilung der 150 Mandate unterreprasentiert wurden 24 25 Parteiensystem Bearbeiten Hauptartikel Liste der politischen Parteien in Norwegen Die Parteien werden in Norwegen meist in einen rechten und linken Block unterteilt Auf der linken Seite werden die Parteien Rodt Sosialistisk Venstreparti SV und Arbeiderpartiet Ap angesiedelt Insbesondere die Ap war seit 1945 an vielen Regierungen beteiligt Zum rechten Block der auch die Selbstbezeichnung burgerlich verwendet werden die konservative Partei Hoyre und die Fremskrittspartiet FrP gerechnet Zwischen den beiden Blocken bewegen sich die Senterpartiet Sp die christdemokratische Kristelig Folkeparti KrF und die liberale Venstre Die Parteien der Mitte arbeiten haufig mit verschiedenen Parteien zusammen Die Sp war unter anderem in den 1980er Jahren in einer Regierungszusammenarbeit mit der Partei Hoyre und ging schliesslich 2005 eine Regierungskoalition mit den linken Parteien SV und Ap ein 26 Andere Unterscheidungsmerkmale bilden unter anderem die religiose Ausrichtung und die Positionierung zwischen stadtischer und landlicher Politik Zu den religios gepragten Parteien gehort die KrF Ihr gegenuber stehen unter anderem in der Debatte um Schwangerschaftsabbruche haufig Parteien wie die Ap und SV Insbesondere die Sp wird als Partei fur den landlichen Raum wahrgenommen Eine weitere Trennlinie verlauft zwischen den Parteien die den Umwelt und Klimaschutz als eines ihrer Kernthemen haben und denen die das wirtschaftliche Wachstum als eines ihrer Hauptziele ansehen In dieser Frage stehen vor allem die drei Parteien Miljopartiet De Gronne MDG SV und Venstre der Partei FrP gegenuber 26 Weblinks BearbeitenPolitisches System Norwegens im Store norske leksikon norwegisch Kongeriket Norges Grunnlov bei Lovdata norwegisch Bokmal Kongeriket Noregs grunnlov bei Lovdata norwegisch Nynorsk Deutsche Ubersetzung der Verfassung auf verfassungen euEinzelnachweise Bearbeiten Lov om Bouvet oya Peter I s oy og Dronning Maud Land m m bilandsloven In Lovdata Abgerufen am 26 Februar 2023 norwegisch Erik Bolstad biland In Store norske leksikon Abgerufen am 26 Februar 2023 norwegisch a b c d e f g h i j Hermann Gross Walter Rothholz Die politischen Systeme Westeuropas VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2004 ISBN 978 3 322 97575 1 Kap Das politische System Norwegens a b c d e f g h i j k l Christian Forster Josef Schmid Nicolas Trick Die nordischen Lander Politik in Danemark Finnland Norwegen und Schweden Springer VS 2014 ISBN 978 3 658 02030 9 S 114 116 a b c d e f g Kongeriket Norges Grunnlov In Lovdata Abgerufen am 25 Februar 2023 norwegisch Bokmal Om Grunnloven In Stortinget 7 Juli 2022 abgerufen am 25 Februar 2023 norwegisch Hvordan endres Grunnloven In Stortinget 15 August 2022 abgerufen am 25 Februar 2023 norwegisch a b Eirik Holmoyvik Grunnlova In Store norske leksikon Abgerufen am 26 Februar 2023 norwegisch a b Kongens konstitusjonelle rolle In kongehuset no Abgerufen am 26 Februar 2023 norwegisch a b c Trond Nordby parlamentarisme In Store norske leksikon Abgerufen am 15 Marz 2023 norwegisch a b Ole T Berg statsrad In Store norske leksikon Abgerufen am 26 Februar 2023 norwegisch Statsrad In kongehuset no 20 Oktober 2021 abgerufen am 26 Februar 2023 norwegisch Historiske valgordninger In Stortinget 23 August 2021 abgerufen am 17 Marz 2023 norwegisch a b Parlamentarisme In Allkunne 9 September 2017 abgerufen am 18 August 2023 norwegisch Ole T Berg vararepresentant In Store norske leksikon Abgerufen am 17 Marz 2023 norwegisch Jon Gisle rettsvesen i Norge In Store norske leksikon Abgerufen am 27 Februar 2023 norwegisch Norske fylke og kommunar In Kartverket 18 Juni 2021 abgerufen am 27 Februar 2023 norwegisch Nynorsk Fylkesinndelingen fra 2024 In regjeringen no 5 Juli 2022 abgerufen am 27 Februar 2023 norwegisch a b c Ole T Berg Tore Hansen fylkeskommune In Store norske leksikon Abgerufen am 15 Marz 2023 norwegisch Tore Hansen fylkesting In Store norske leksikon Abgerufen am 15 Marz 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