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Plotzin ist ein Ortsteil der Stadt Werder Havel im Landkreis Potsdam Mittelmark in Brandenburg PlotzinStadt Werder Havel Wappen von PlotzinKoordinaten 52 22 N 12 50 O 52 363333333333 12 829444444444 53 Koordinaten 52 21 48 N 12 49 46 OHohe 53 m u NNEingemeindung 31 Dezember 2000Postleitzahl 14542Vorwahl 03327Kirche PlotzinKirche Plotzin Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 12 bis 16 Jahrhundert 2 2 17 Jahrhundert 2 3 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 Jahrhundert 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Politik 4 1 Wappen 5 Sehenswurdigkeiten Vereine und Kultur 5 1 Vereine 5 2 Kultur 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Dorf liegt im aussersten Westen des Stadtzentrums und grenzt im Westen bereits an Gohlsdorf einen Ortsteil der Gemeinde Kloster Lehnin an Nordostlich liegen mit Neuplotzin und Plessow ein Wohnplatz bzw Ortsteil von Werder Havel Westlich liegt der weitere Ortsteil Glindow sudostlich der Wohnplatz Elisabethhohe sowie im Suden Bliesendorf Die Gemarkung grenzt im Nordosten an den Grossen Plessower See zum Ortsteil gehort jedoch nur der Kleine Plessower See der von Wiesenflachen umgeben ist Die ubrigen Flachen werden vorzugsweise landwirtschaftlich genutzt und im westlichen Bereich von einem Graben dem Langen Fenn entwassert Zu einer fruheren Zeit befand sich im Nordosten und dort sudlich des Kleinen Plessower Sees die wuste Feldmark Starjesar Der Ort verfugt uber einen Landeplatz der sich sudlich der Wohnbebauung befindet Geschichte Bearbeiten12 bis 16 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ortsansicht PlotzinDas Strassenangerdorf wurde bereits im Jahr 1179 als in villa Plusin erstmals urkundlich erwahnt Es war zu dieser Zeit 30 Hufen gross von denen zehn dem Domkapital Brandenburg gehorten sowie zwei Teile des Zehnten der weiteren 20 Hufen Das Domkapitel baute seinen Besitz rasch aus und so gehorten ihm 1186 1187 bereits der Zehnt und schliesslich das gesamte Dorf Diese Eigentumsverhaltnisse wurden 1188 und 1209 nochmals bestatigt und umfassten 1216 auch das Kirchenpatronat ein indirekter Nachweis dass es bereits eine Dorfkirche gab In dieser Zeit erschien im Jahr 1187 auch die Bezeichnung Reinoldestorp und 1197 die Klarstellung dass es sich dabei um dasselbe Dorf handelte villam Plusetsyn que alio nomine Reinoldesdorf olim dicebatur was sinngemass aus dem Lateinischen so viel heisst wie Dorf Plusetsyn das einst als Reinoldesdorf bezeichnet wurde Im Jahr 1365 uberfiel ein Ritter Falco das Dorf Zehn Jahre spater hatte das Domkapitel auch die Ober und Untergerichtsbarkeit sowie den Wagendienst von Plottzin Plotzin in seinen Besitz gebracht Das Dorf war mittlerweile 42 Hufen gross davon standen dem Pfarrer drei Hufen zu Der Lehnschulze bewirtschaftete vier Hufen weiterhin gab es sieben Kossaten eine Windmuhle sowie einen Kruger der dorrt und braut von alters her Im Jahr 1413 kam es erneut zu einem Uberfall Dieses Mal war es der Erzbischof aus Magdeburg und seine Mannen der das Dorf uberfiel Im Schossregister aus dem Jahr 1450 erschien das Dorf mit seiner Grosse von 42 Hufen darunter drei fur den Pfarrer Zwei Hufen lagen allerdings wust und wurden nicht bewirtschaftet Das Register verzeichnete ausserdem einen Krug und funf Kossatenhofe 1451 Im Jahr 1541 kam es zu einer Visitation bei der 100 Kommunikanten festgestellt wurden Der Pfarrer besass ein Pfarrhaus sowie drei Dorfhufen und eine wuste Hufe die er allesamt selbst bewirtschaftete Er brachte auf den Wiesen acht Fuder Heu 1558 sechs ein und bekam den Kornzehnten auf ungefahr 8 Wispel sowie den 3 Teil des Fleischzehnten Der Kuster besass ein Kusterhauslein ein kleines Gartlein und bekam als Scheffelkorn von jeder Hufe 1 Scheffel sowie von jeder Hufe und jedem Kossaten ein Osterei Von jedem Haus erhielt er ausserdem drei Brote Die Kirche besass zu dieser Zeit eine Hufe sowie zwei Stucke Acker Im Jahr 1580 erschien die Schreibweise Plotzinn 17 Jahrhundert Bearbeiten Eine durchgehend dokumentierte Anzahl der Hufner und besitzlosen Einwohner soweit schosspflichtig ergab sich aus dem Schosskataster der Mittelmark von 1624 Demzufolge lebten im Dorf mittlerweile 13 Hufner sieben Kossaten einschliesslich des Mullers ein Hirte anderthalb Paare Hausleute ein Schmied und ein Hirtenknecht Zu den 39 Hufen der Gemarkung kamen 18 Hufen auf der wusten Feldmark Starjesar die nur halb verschosst waren Aus dem Jahr 1652 sind acht Hufner darunter der Schulze und funf Kossaten uberliefert in Summe lebten im Dorf 13 Personen Im Jahr 1656 besass der Pfarrer ausweislich einer erneut durchgefuhrten Visitation neben seinen Hufen den Kornzehnten den Wiesenwachs zu 6 Fuder Heu wahrend der Kuster 40 Scheffel Roggen drei Brote aus jedem Haus sowie zwei Eier von jeder Hufe und jedem Kossaten zustanden Der Schulze besass vier freie Hufe sowie eine wuste Hufe in Starjesar Es gab weiterhin zwei Vierhufner mit je einer wusten Hufe in Starjesar sieben Dreihufner die ebenfalls jeder eine wuste Hufe besassen sowie sechs Kossaten und der Pfarrer der als Heiliger Mann in der Statistik gefuhrt wurde Eine Statistik aus dem Jahr 1682 1683 wies fur Plotzin 48 Mittelhufen d h durchschnittlich ertragreiche Flachen aus Davon lagen 13 wust 2 1 2 weitere wuste Hufen wurden durch die Kossaten bewirtschaftet 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Denkmalgeschutztes Gehoft in der Alten Dorfstrasse 11Im Jahr 1726 ubernahm Friedrich von Gorne aus Gollwitz das Dorf Laut Spezifikation der Dorfer und Stadte der Kurmark aus dem Jahr 1745 gab es im genannten Jahr im Dorf 19 Bauern und eine Windmuhle Die Beschreibung samtlicher Stadte Angaben von 1768 und Dorfer der Kurmark von 1772 fuhrte hingegen einen Prediger einen Freischulzen 18 Bauern einen Kossaten sowie einen Muller auf Ausserdem gab es nach wie vor eine Schmiede im Dorf Plotzin war bis 1773 auf 188 Personen angewachsen Es gab den Prediger einen Kuster einen Freischulzen 18 Bauern zwei Kossaten funf Einlieger zwei Hirten einen Leineweber einen Muller einen Schmied einen Schafer sowie 38 als Weiber bezeichnete Frauen Im Dorf lebten 16 grosse Sohne und 16 grosse Tochter sowie 26 und 21 Tochter unter zehn Jahren Hinzu kamen 13 Knechte sieben Jungen und 20 Dienstmagde 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1801 gab es nach Bratring im Dorf den Lehnschulzen 18 Ganzbauern einen Kossaten zwei Budner zwei Einlieger eine Schmiede einen Krug und eine Windmuhle Sie schlugen in Summe 162 Morgen Holz die Gemarkung war 57 Bauernhufen gross Im Ort gab es 33 Feuerstellen Haushalte Die von Gorne ubergaben den Ort im Jahr 1817 an den Oberamtmann Bennecke n zu Aken Elbe der ihn jedoch bereits 1831 an die Witwe des Predigers Tiebe weiterverkaufte Bis 1837 war Plotzin mit zu einem Rittergut mit Dorf und 30 Wohnhausern angewachsen Das Ortschaftsverzeichnis von 1858 fuhrte das Dorf mit dem Abbau Chausseehaus sowie das Gut jedoch ohne Gehoft Im Dorf standen sechs offentliche sowie 39 Wohn und 82 Wirtschaftsgebaude darunter eine Getreidemuhle Die Gemarkung war mittlerweile 5127 Morgen Mg gross 51 Mg Gehofte 3807 Mg Acker 246 Mg Wiese 137 Mg Weide und 886 Mg Wald Im Jahr 1885 bestand das Dorf mit dem Wohnplatz Kolonie 1895 mit dem Wohnplatz Kolonie Neuplotzin ebenso 1905 1931 20 Jahrhundert Bearbeiten Aus einem Viehstands und Obstbaumlexikon ist bekannt dass im Jahr 1900 im Dorf 78 Hauser standen Das Gemeindelexikon aus dem Jahr 1932 fuhrt fur das Jahr 1931 insgesamt 117 Wohnhauser mit 148 Haushaltungen auf Im Jahr 1939 gab es im Dorf 16 land und forstwirtschaftlichen Betriebe die zwischen 20 und 100 Hektar gross waren Zwolf weitere Betriebe waren zwischen 5 und 10 Hektar sowie 131 Betriebe zwischen 0 5 und 5 Hektar gross Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 199 5 Hektar enteignet 112 25 Hektar Acker 4 5 Hektar Wiese 76 Hektar Wald und 6 75 Hektar Odland Weitere 130 Hektar kamen aus Bliesendorf und 55 68 Hektar vermutlich aus Plessow Von diesen Flachen wurden 323 08 Hektar an 129 Obstbauern aufgeteilt Zwei Neubauern erhielten 12 9 Hektar 45 2 Hektar gingen an 14 Arbeiter weitere vier Hektar an einen Gartner Eine 12 8 Hektar grosse Zulage aus Plessow wurde auf 17 Obstbauern 10 Hektar und sieben Bauern 2 8 Hektar aufgeteilt Im Jahr 1954 grundet sich eine LPG mit sieben Mitgliedern und 283 Hektar Flache die als LPG Typ III mit 42 Mitgliedern und 330 Hektar Flache im Jahr 1960 weiterbestand Diese LPG wurde im Jahr 1967 an die GPG Pomona Werder angeschlossen Ausserdem gab es eine LPG Typ I mit acht Mitgliedern und 55 Hektar Flache die 1963 an die GPG angeschlossen wurde Im Jahr 1963 bestanden im Ort eine Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB und die GPG Werder Gohlsdorf mit der Abteilung Vermarktung Im Jahr 1974 wurde Plotzin nach Plessow eingemeindet Am 31 Dezember 2000 wurde Plotzin nach Werder Havel eingemeindet 1 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Plotzin von 1772 bis 1971Jahr 1772 1773 1801 1817 1837 1858 1871 1885 1895 1905 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 192 188 204 207 235 291 343 361 302 351 342 802 976 846 779Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet Sehenswurdigkeiten Vereine und Kultur BearbeitenDie Hauptsehenswurdigkeit des Ortes ist die Dorfkirche Plotzin aus dem 13 Jahrhundert Die einfache Baustruktur der Rechteckkirche tauscht es handelte sich ursprunglich um eine Kirche mit Schiff eingezogenem Chor und Apsis In der Sudwand des Schiffs hat sich noch das ursprungliche rundbogige Gemeindeportal mit Begleitbogen erhalten allerdings ist es jetzt zugesetzt Sie enthalt einen barocken Altar und eine Orgel Im westlichen Teil des Schiffs ist der Umriss eines ursprunglich rundbogigen Fensters erkennbar Nach der Position dieses Fensters zu urteilen ist die Kirche um einen Meter aufgestockt worden Unter Denkmalschutz stehen weitere Gebaude wie beispielsweise ein Schulzengehoft aus den Jahren 1829 1830 sowie ein Wohnhaus von 1829 das in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts umgebaut wurde Vereine Bearbeiten Die Freiwillige Feuerwehr Plotzin wurde 1929 gegrundet Seit 2010 besitzt sie eine Frauenmannschaft die an Wettkampfen teilnimmt 2 Kultur Bearbeiten Durch Plotzin verlauft der rund 15 km lange Panoramaweg Werderobst Literatur BearbeitenPeter R Rohrlach Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil V Zauch Belzig Erstauflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1992 Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 82 2 S 532 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Plotzin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plessow Plotzin Neu Plotzin Wir sind Werder Havel In wirsindwerder de Abgerufen am 5 Juli 2019 Webseite zum Heimat und Sportverein des Ortsteils Neu PlotzinEinzelnachweise Bearbeiten Amtsblatt fur Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt fur das Land Brandenburg 12 Jahrgang 2001 Nummer 2 Potsdam 10 Januar 2001 S 43 PDF Unsere Frauenmannschaft Freiwillige Feuerwehr Plotzin abgerufen am 23 August 2012 Ortsteile der Stadt Werder Havel Bliesendorf mit Resau Derwitz Glindow mit Elisabethhohe Kemnitz mit Kolonie Zern Petzow mit Locknitz und Riegelberg Phoben Plotzin mit Neu Plotzin und Plessow Toplitz mit Alt Toplitz Eichholz Gottin Leest und Neu Toplitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plotzin amp oldid 233510602