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Pjotr Nikolajewitsch Schabelski Bork russisch Pyotr Nikolaevich Shabelskij Bork Pseudonym von Pjotr Nikiforowitsch Popow russisch Pyotr Nikiforovich Popov 23 Apriljul 5 Mai 1893greg in Kislowodsk Russisches Kaiserreich 18 August 1952 in Buenos Aires Argentinien war ein Offizier der Kaiserlich Russischen Armee und rechtsextremer Schriftsteller der nach dem Ende des Ersten Weltkriegs als Emigrant hauptsachlich in Deutschland lebte Bekannt wurde er durch seine Beteiligung am Attentat gegen den ehemaligen Vorsitzenden der russischen Konstitutionell Demokratischen Partei Kadetten Miljukow das er 1922 zusammen mit Sergei Taborizki ausfuhrte und bei dem der Nothilfe leistende Journalist und Kadetten Politiker Wladimir Dmitrijewitsch Nabokow erschossen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Als Emigrant 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Pjotr Nikiforowitsch Popow wurde 1893 geboren zu seiner Herkunft gibt es widerspruchliche Angaben Als Geburtsort wird auch Taganrog angegeben er entstammte einer adligen oder auch einer kleinburgerlichen Familie Nach dem Abschluss des Gymnasiums in Taganrog nahm er ein Jurastudium an der Universitat Charkow auf Im Ersten Weltkrieg war er Offizier im inguschischen Kavallerieregiment und wurde verwundet Bis 1917 war er Mitglied der rechtsextremen und monarchistisch nationalistischen Organisationen Schwarze Hundert und Bund des russischen Volkes Nach der Februarrevolution 1917 verliess er die Armee Nach der Oktoberrevolution wurde er im November 1917 zusammen mit Purischkewitsch und Winberg als Mitglied einer monarchistischen Organisation verhaftet im Januar 1918 zu neun Monaten Zwangsarbeit verurteilt und am 1 Mai 1918 begnadigt Anschliessend zog er nach Kiew und emigrierte zusammen mit Winberg und Sergei Taborizki nach Deutschland nachdem Kiew von Truppen der Ukrainischen Volksrepublik eingenommen worden war Als Emigrant Bearbeiten In Deutschland nahm Popow das Pseudonym Schabelski Bork an und anderte auch sein Patronym Er behauptete der Patensohn der Schriftstellerin Elsa von Schabelsky zu sein obwohl er sie nur einmal im Jahre 1916 getroffen hatte Daneben verwendete er auch das Pseudonym Staryi Kiribej 1 Er wurde Mitglied der geheimen rechtsextremen Aufbau Vereinigung Schabelski Bork und Winberg brachten die Protokolle der Weisen von Zion mit nach Deutschland eine antisemitische Falschung die vorgab Beweise fur eine judische Weltverschworung zu liefern Sie wurde 1920 in Winbergs Zeitschrift Luch sveta Lutsch sweta Lichtstrahl erstmals in Deutschland veroffentlicht deren erste Ausgaben Schabelski Bork und Taborizki als Redakteure der ersten Ausgaben betreuten 2 Schabelski Bork gab die Protokolle an den antisemitischen Publizisten und Verleger Ludwig Muller von Hausen weiter der die erste deutsche Ausgabe besorgte 3 Im Marz 1922 fuhren Schabelski Bork und Taborizki von Munchen nach Berlin mit der Absicht ein Attentat auf den liberalen Politiker Miljukow zu veruben Bei einem Vortrag Miljukows in der alten Berliner Philharmonie naherten sich die beiden der Buhne sangen die Zarenhymne und schossen auf den Redner Als der anwesende Nabokow Schabelski Bork niederrang gab Taborizki aus nachster Nahe drei Schusse auf ihn ab Miljukow blieb unverletzt Nabokow starb an Ort und Stelle Eine medizinische Untersuchung der Attentater ergab dass beide seit langem Drogen konsumiert und am Tag des Attentats eine starke Dosis eingenommen hatten 4 Im Prozess vor dem Kriminalgericht Moabit wurde Schabelski Bork wegen Korperverletzung mit Todesfolge zu 12 Jahren Haft verurteilt Hatte das Gericht auf Mord erkannt hatte ihm die Todesstrafe gedroht 1927 wurde er im Rahmen einer Amnestie aus der Haft entlassen 5 Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers kam es zu einer Zusammenarbeit mit dem NS Regime Schabelski Bork ging davon aus dass der kunftige Fuhrer die Monarchie in Deutschland wiederherstellen wurde Er beteiligte sich an der Bildung nationalsozialistischer Gruppen unter russischen Emigranten und wurde Sekretar von General Biskupski dem Leiter der Vertrauensstelle fur russische Fluchtlinge in Deutschland Um 1942 wurde er Mitglied der NSDAP Im Zweiten Weltkrieg wurde sein Wohnsitz in Berlin durch einen alliierten Luftangriff zerstort In den letzten Kriegstagen floh er aus Berlin emigrierte nach Argentinien und liess sich in Buenos Aires nieder von wo aus er Beitrage in einer brasilianischen monarchistischen und russisch orthodoxen Zeitschrift veroffentlichte Er starb am 18 August 1952 in einem argentinischen Krankenhaus an Tuberkulose 1 Literatur BearbeitenWalter Laqueur Deutschland und Russland Russia and Germany Ubersetzung Karl Heinz Abshagen Propylaen Berlin 1965 Weblinks BearbeitenIgor Petrow Dokumentierte Kurzbiografie russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Andrei Iwanow Zum Gedenken an Pjotr Schabelski Bork russisch Wolfgang Benz Die Protokolle der Weisen von Zion Die Legende von der judischen Weltverschworung C H Beck Munchen 2007 S 71 Jeffrey L Sammons Einfuhrung In Ders Hrsg Die Protokolle der Weisen von Zion Die Grundlage des modernen Antisemitismus Eine Falschung Text und Kommentar 6 Auflage Wallstein Gottingen 2011 S 20 David Redles The Turning Point The Protocols of the Elders of Zion and the Eschatological War between Aryans and Jews In Richard Landes und Steven T Katz Hrsg The Paranoid Apocalypse A Hundred Year Retrospective on The Protocols of the Elders of Zion New York University Press New York London 2012 ISBN 978 0 81474 945 6 S 112 133 hier S 128 Anm 9 abgerufen uber De Gruyter Online Antibolschewistisches Russland russisch Dieter E Zimmer What Happened to Sergey Nabokov 2015 PDF 2 4 MB auf d e zimmer de Zugriff am 7 Februar 2021 Normdaten Person GND 103449809 lobid OGND AKS LCCN nr2002009752 VIAF 84145624 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schabelski Bork Pjotr NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Popow Pjotr Nikiforowitsch Geburtsname Shabelskij Bork Pyotr Nikolaevich Popov Pyotr Nikiforovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Offizier und rechtsextremer Schriftsteller AttentaterGEBURTSDATUM 5 Mai 1893GEBURTSORT Kislowodsk Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 18 August 1952STERBEORT Buenos Aires Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pjotr Nikolajewitsch Schabelski Bork amp oldid 233436078