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Piotr Dunin von Prawkowice um 1415 in Pratkowice Prawkowice 1484 in Ujazd war ein polnischer Heerfuhrer und Beamte der Krone Er war Burggraf von Krakau seit 1454 und Marienburg 1478 1484 Unterkammerer von Sandomierz Starost von Leczyca Hofmarschall der polnischen Krone seit 1455 Kastellan von Sieradz seit 1478 Woiwode von Brest Kujawien seit 1479 In der alteren deutschen Geschichtsschreibung wird er oft als Peter Dunin gefuhrt Imaginares Portrat von Piotr Dunin aus dem 18 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 2 1 Jugend 2 2 Karriere im Dienste Polens 2 2 1 Rascher Aufstieg 2 2 2 Held des Dreizehnjahrigen Krieges 2 2 3 Expedition nach Ungarn 2 2 4 Preussischer Pfaffenkrieg 2 2 5 Lebensende 2 3 Privatleben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseAbstammung Bearbeiten nbsp Familienwappen Schwan mit dem sich auch Peter Dunin ziertePiotr Dunin entstammte dem alten Adelsgeschlecht der Schwane poln Labedz Er war einer der Sohne von Krystyn von Skrzynsko Pratkowice und Smilow und einer nicht naher bekannten Katharina poln Katarzyna Er war auch ein Neffe des Dunin von Skrzynsko alias Dominik oder Domin Unterkanzler der polnischen Krone lat subcancellarius vicecancellarius regni Poloniae genannt Domin Eben wegen des am Konigshof tatigen Verwandten und Geistlichen nahm die Familie den Beinamen Donin oder Dunin Von seinem Vater erbte er sowohl Prawkowice und Smilow als auch Morawiany 1 Leben BearbeitenJugend Bearbeiten Da die ersten eindeutigen Uberlieferungen bezuglich seiner Person erst aus dem Jahre 1455 stammen kann man nichts Genaues uber seine Jugend sagen Da er aber dann gleich recht wichtige Amter anvertraut bekam wird er wohl eine schulische hofische und ritterliche Ausbildung im Ausland absolviert haben Es ist sogar durchaus moglich bis wahrscheinlich dass Piotr Dunin erst Erfahrungen als Offizier im Dienste des Deutschordens unter dem Namen von Donen gesammelt hatte bevor er am Hof des polnischen Konigs Kasimir IV erschienen war 2 Es war damals durchaus ublich unbezahlte gegnerische Soldner mit barer Munze auf die eigene Seite zu ziehen Nachdem der sogenannte Preussische Bund fast den halben Ordensstaat mit den reichsten Stadten unter seine Kontrolle gebracht hatte war der Deutschorden nicht mehr liquide und war gegenuber seinen Soldnern oft mit den Zahlungen in Ruckstand Allerdings lehnt die Mehrheit der polnischen Historiker diese Moglichkeit aus Grunden der Rason ab Karriere im Dienste Polens Bearbeiten Rascher Aufstieg Bearbeiten Dunins gesicherte Karriere in polnischen Diensten fangt erst recht spat an als er 1455 mit dem ganzen Konigshof an dem erfolglosen Kriegszug nach Lassen teilgenommen hatte Viel mehr ist nicht uberliefert Immerhin gewann er das Vertrauen des Konigs denn schon im folgenden Jahr 1456 bekam er das Amt des Ober Wojski lat Tribunus mayor von Sieradz und 1459 wurde er Burggraf von Krakau sowie Hofmarschall des Konigs und zahlte fortan zum unmittelbaren Hofstaat Mit dem letzten Titel war Funktion des Hauptmanns der koniglichen Garde verbunden Somit begleitete er den Konig auf seinem Kriegszug nach Preussen Anschliessend bekam er zur Belohnung das Amt des Vicekanzlers lat vicecancellarius von Sandomierz Daher wird er sich wohl personlich bewahrt haben Derweil nahm der Krieg fur Polen unter koniglichem Oberbefehl einen ziemlich ungunstigen Verlauf Held des Dreizehnjahrigen Krieges Bearbeiten Angesichts der koniglichen Misserfolge und der schlechten Erfahrungen mit dem unerfahrenen und undisziplinierten Heer des Adelsaufgebotes befurwortete er einen dramatischen Strategiewechsel Nun sollten kleinere Kampfverbande aus erfahrenen Berufssoldaten den Krieg im Feindesland zerstreut halten aber auch bei grosseren Aktionen kooperieren Damit sollte das Kronland geschont werden Das strategische Ziel war nun nicht mehr eine siegreiche Entscheidungsschlacht zu erzwingen sondern durch die Bildung eines Korridors nach Danzig den Ordensstaat zu spalten und ihn vom Nachschub aus deutschen Landen abzuschneiden Wahrenddessen blockierte Danzig recht erfolgreich die Transportwege des Ordens uber die Ostsee Die Aussohnung mit Danemark 1458 ebenfalls mit dem Ordensstaat und Lubeck verfeindet vergrosserte den Spielraum der verbundeten Danziger Dank den neuen Steuern der polnischen Kirche und den Subsidien des Preussischen Bundes wurde in Polen ein Soldnerheer von etwa 2 000 Mann aus tschechischen Veteranen der Hussitenkriege angeheuert Mit dieser relativ kleinen Streitmacht fuhr die Armee bis Leslau die Weichsel hinunter wo ihm der Konig den Oberbefehl uber die kleine Streitmacht ubertrug Entgegen dem Anschein wurde aber Dunin niemals zum Oberbefehlshaber Hetman der polnischen Armee ernannt Dafur gibt es keine Beweise Immerhin ordneten sich ihm die Anfuhrer aller Kampfverbande die mit ihm zusammenkamen widerspruchslos unter Allerdings konnte er die Festung Strasburg in Westpreussen nicht entsetzen so dass sie ausgehungert aufgeben musste Auch klappte die Zusammenarbeit mit den verbundeten Thornern und Danzigern nicht der Krieg beschrankte sich auf gegenseitige Raubzuge und Plunderungen unter welchen insbesondere Danzig litt Mit einem Uberraschungsangriff entsetzte er das vom Deutschorden belagerte Frauenburg wo Jan Skalski die polnische Fahne hoch hielt Auf dem Ruckweg uber die See wurde noch Fischhausen auf Samland ausgeraubt und gebrandschatzt als sich die Soldner nicht uber die Aufteilung der Beute einigen konnten 3 Danach eilte er zur Hilfe nach Danzig das von einem beeindruckenden Ordenstrupp sabotiert bedroht und zeitweise sogar belagert wurde Seine rund 1100 Mann konnten dort mit frischen Kraften aufgestockt werden um weiter nach Westen oder Norden vorzustossen Seine nunmehr 2000 Mann trafen am 17 September im Putziger Dreieck auf rund 2700 Mann starke Ordensstreitmacht welche Fritz von Raueneck und Kaspar von Nostitz befehligt wurde Die Schlacht bei Schwetzin endete mit einem grandiosen Sieg Dunins und beendete die Vorherrschaft des Ordens in den Pomerellen auf einen Schlag und zwang sogar den bisherigen Verbundeten des Deutschordens Erich II von Stolp auf die polnische Seite zu wechseln Doch die Chancen die sich dadurch boten dass die Ordensfestungen Lauenburg Putzig Konitz und Butow nun mehr fast unbemannt waren nutzte er nicht aus Stattdessen kurierte er seine Wunden 4 Spater belagerte und nahm er letztendlich Mewe Neuenburg i Wpr und Konitz ein allerdings nur durch Aushungern Expedition nach Ungarn Bearbeiten Bereits im Vorhinein der spateren Expedition reiste Dunin in diplomatischer Mission nach Bohmen und Ungarn um die Chancen auf die Thronfolge fur die Jagiellonenkinder auszuloten 5 In beiden Fallen bewertete man die Situation als Vielversprechend ein so dass er Konig beschloss seine Sohne hinzuschicken Als enger Vertrauter des Konigs von Polen begleitete Dunin 1471 dessen minderjahrigen Sohn Kasimir auf der Expedition nach Ungarn wo er von einer Gruppe unzufriedener Magnaten die Konigskrone angeboten bekam Da aber der bisherige Throninhaber Matthias Corvinus sich breiter Unterstutzung der Bevolkerung erfreuen konnte erwiesen sich die 12 000 Soldner als nicht genug um dem jugendlichen Jagiellonen zum Thron zu verhelfen Sie waren nicht willkommen Man kam zwar uber Eger nach Nitra und war sogar dabei Pest Stadt vorgedrungen jedoch ohne Erfolg und zog sich nach Nitra zuruck Man konnte weder einen ausreichend grossen Landstrich erobern um sich dort halten zu konnen noch Nachschubwege aus Polen sichern und sass somit in der Falle mitten im Feindesland Mangels Geld rebellierten die eigenen Soldner und die ehemals freundlichen Magnaten wollten nicht auf den Verlierer setzen Daher kehrte die Expedition Anfang 1472 mit nur 4 000 Mann unverrichteter Dinge zuruck 6 Nach diesem Misserfolg fiel er beim Konig vorubergehend in Ungnade Preussischer Pfaffenkrieg Bearbeiten Im Jahre 1476 erkrankte Piotr Dunin schwer und war dabei sein Testament zu schreiben in dem er seine Schulden aufzahlte sowie Gelder die ihm der Konig bis dahin schuldig geblieben war Als er sich dennoch erholte und seine Dienste wieder anbot verlieh ihm der Konig neue Amter Im Folgejahr 1477 schickte ihn der Konig nach Preussen um im dort anhaltenden Preussischen Pfaffenkrieg die Interessen der Krone gegenuber dem ungeliebten Bischof Nikolaus von Tungen durchzusetzen Dunin ubernahm zwar den Oberbefehl residierte jedoch in Marienburg wahrend er das Kriegsgeschaft seinem Sohn Weisser Johann von Sroczkow und Jan Zielezinski uberliess Piotr Dunin verwaltete gut und verhandelte ohne Erfolg aber den hatte er auch nicht notig solange das Kriegsgluck seiner Streitmacht hold blieb Erst der vom ungarischen Konig Matthias Corvinus unter Kriegsandrohung erzwungene Waffenstillstand zwang die Kriegsparteien zu echter Kompromissbereitschaft und fuhrte eine nachhaltige Losung des Konfliktes herbei 7 Lebensende Bearbeiten Da der Konig mit den Diensten Dunins zufrieden war ihm aber auch nicht all die offenen Verbindlichkeiten begleichen konnte ernannte er ihn 1478 zum Starost von Marienburg wo er die Interessen des Konigs nicht immer zur Zufriedenheit der Preussischen Stande vertrat Es war damals der reichste Landstrich im Konigreich Polen und da die Beamten der Krone mit Anteilen an den Einnahmen jener Gebietseinheit bezahlt worden waren wo sie eingesetzt wurden Im selben Jahr noch 1748 wurde er Kastellan von Sieradz und im Folgejahr 1479 Woiwode von Brest Kujawien Vier Jahre spater 1483 erkrankte er schwer und starb ein Jahr 1484 darauf Privatleben Bearbeiten Piotr Dunin von Prawkowice hat allem Anschein nach von seiner Kriegskunst ganz gut leben konnen denn sukzessiv erwarb er immer mehr Landguter darunter auch Ujazd Powiat Tomaszowski wo er ein bestehendes Rittergut zu einer wehrhaften Burg 8 umgebaut hatte bevor er sich dort mit seiner Ehefrau Vinzenzia poln Wincentyna oder Wincencjanna niederliess Sie war Tochter von Dobrogst Lezanski Wappen Nalecz Starost von Ryczywola Dunin heiratete sie um 1450 noch bevor seine Karriere in polnischen Diensten begann Sie schenkte ihm zahlreiche Kinder darunter 9 Sohn um geb gest um 1460 Anne poln Anna geb um 1460 Jan Bochotnicki von Olesnica Wappen Debno Elisabeth poln Elzbieta Pakosz von Zwola Katharina poln Katarzyna Paczoltowski Weisser Johannes poln Jan 1522 Starost von Marienburg und Ryczywol Hieronymus poln Hieronim Peter poln Piotr 1535 poln Kronbeamte Starost von Rawa Boleslaw und Brzeznica 1 Drzewicka Wappen Ciolek und 2 Buzenska Wappen Poraj Andreas poln Andrzej 1522 Fahnrich von Sieradz Mniszewska Jakob poln Jakub von Ujazd Starost von Leczyca Przerebska Wappen Nowina Literatur BearbeitenMarian Biskup Druga faza wojny trzynastoletniej 1462 1466 Zweite Phase des Dreizehnjahrigen Krieges 1462 1466 in Gerard Labuda Hg Historia Pomorza Geschichte Pommerns Wydawnictwo Poznanskie Poznan 1972 Beschreibung der Schlacht von Schwetzin S 738 Marian Biskup Trzynastoletnia wojna z Zakonem Krzyzackim 1454 1466 Wydawnictwo M O N Kolobrzeg 1967 Detmar und F H Grautoff Hg Die lubeckischen Chroniken in niederdeutscher Sprache Hamburg 1830 Jan Dlugosz Jana Dlugosza Kanonika Krakowskiego Dziejow Polski ksiag 12 Teil 5 Buch 12 S 331 334 J S Ersch J G Gruber Allgemeine Enzyklopadie der Kunste und der Wissenschaft A G Leipzig 1836 Stanislaw Herbst Wojna Trzynastoletnia O bitwie pod Swiecinem Der Dreizehnjahrige Krieg Uber die Schlacht von Schwetzin Przeglad Historyczno Wojskowy vol 7 1934 1935 issue 2 pp 309 311 Reprint in Stanislaw Herbst Potrzeba historii czyli o polskim stylu zycia Wybor pism Panstwowy Instytut Wydawniczy Warszawa 1978 Theodor Hirsch Max Toeppen Ernst Strehlke Scriptores rerum Prussicarum Die Geschichtsquellen der preussischen Vorzeit bis zum Untergang der Ordensherrschaft Band 3 5 Leipzig 1861 1874 Kacper Niesiecki Jan Nepomucen Bobrowicz Herby Rycerstwa Polskiego Bd 3 Leipzig 1839 Janusz Paprocki Herby rycerstwa polskiego Krakow 1858 S 806 Gert von Pistohlkors Deutsche Geschichte im Osten Europas Baltische Lander Siedler Berlin 2002 ISBN 3 88680 774 6 Johannes Voigt Geschichte Preussens Von den altesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Deutschen Ordens Konigsberg 1838 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen uber die Abstammung Peter Dunins im Archiv von RP pl Marian Buskup 1967 S 119 Johannes Voigt S 621 629 Voigt S 630 635 Niesiecki Bobrowicz S 439 Pawel Pizunski in Focus Historia Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot historia focus pl vom 31 Marz 2009 Ersch Gruber S 238 240 Ausbauphasen der Burg in Ujazd zu einem Schloss Memento des Originals vom 25 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zamkilodzkie pl Stammbaum der Familie Dunin Wappen Labedz Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 Januar 2019 PersonendatenNAME Dunin PiotrALTERNATIVNAMEN Dunin von Prawkowice Piotr vollstandiger Name Dunin PeterKURZBESCHREIBUNG polnischer Heerfuhrer und Beamte der KroneGEBURTSDATUM um 1415GEBURTSORT Pratkowice PrawkowiceSTERBEDATUM 1484STERBEORT Ujazd Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Piotr Dunin amp oldid 235340509