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Pinus virginiana ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kiefern Pinus innerhalb der Familie der Kieferngewachse Pinaceae Das naturliche Verbreitungsgebiet liegt im Osten der Vereinigten Staaten Sie wird haufig als Christbaum verwendet Pinus virginianaPinus virginianaSystematikKlasse ConiferopsidaOrdnung Koniferen Coniferales Familie Kieferngewachse Pinaceae Unterfamilie PinoideaeGattung Kiefern Pinus Art Pinus virginianaWissenschaftlicher NamePinus virginianaMill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Knospen und Nadeln 1 3 Zapfen und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Wachstum und Entwicklung 3 Verbreitung und Gefahrdung 4 Okologie 4 1 Klima 4 2 Bodenbeschaffenheit 4 3 Vergesellschaftung 4 4 Bedeutung fur die Tierwelt 4 5 Schadwirkungen und Einfluss von Branden 5 Systematik und Forschungsgeschichte 6 Verwendung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Pinus virginiana wachst als immergruner Baum der Wuchshohen von meist 15 bis 18 Metern selten auch bis 25 Metern erreicht Der Stamm ist gerade verdreht oder gegabelt und erreicht Brusthohendurchmesser von bis zu 50 Zentimetern Oder sie wachst buschformig Die Stammborke ist dunn und schuppig im unteren Bereich dicker Stamme unregelmassig gefurcht und graubraun in hoheren Bereichen des Stamms rotlich Die zahlreichen Aste stehen unregelmassig waagrecht oder aufgerichtet und bilden oft dichte gerundete oder flache Krone Die benadelten Zweige sind dunn und durch Pulvini abgefallener Blattscheiden rau Junge Triebe sind kahl rotlich braun haufig blaulich uberlaufen glauk und verfarben sich spater rotbraun bis grau 1 Knospen und Nadeln Bearbeiten nbsp Zweige und Nadeln nbsp Zweige mit mannlichen Blutenzapfen nbsp SamenzapfenDie Winterknospen sind bei einer Lange von 5 bis 10 Millimetern relativ kurz und dick eiformig mit kurz zugespitztem Ende und harzig oder nicht harzig Die Knospenschuppen sind rotbraun und haben einen weisslichen Rand 2 3 Die Nadeln stehen waagrecht zu zweit in einer bleibenden basalen 4 bis 10 Millimeter langen Nadelscheide und bleiben drei bis vier Jahre am Baum Die hell dunkel oder gelblich grunen Nadeln sind unelastisch und haufig stark verdreht 3 bis 8 Zentimeter lang und 1 bis 1 5 Millimeter breit mit breit dreieckigem Querschnitt Der Nadelrand ist fein gesagt das Ende schmal spitz Auf allen Nadelseiten gibt es unauffallige Spaltoffnungslinien Je Nadel werden zwei mittig verlaufende Harzkanale gebildet 2 3 Zapfen und Samen Bearbeiten Die Pollenzapfen sind ellipsoid zylindrisch 10 bis 15 Millimeter lang rotbraun und wahrend der Blute gelb Die Samenzapfen stehen einzeln oder in Paaren Sie sind beinahe sitzend oder wachsen auf einem bis zu 1 Zentimeter langen festen Stiel Sie sind 3 5 bis 7 Zentimeter lang leicht schief bis symmetrisch geschlossen konisch und geoffnet eiformig Die Samenschuppen sind langlich holzig und unelastisch matt rotbraun mit einem deutlich purpurroten Rand Die Apophyse ist deutlich erhoht oder etwas verdickt quer gekielt und hellbraun Der Umbo ist pyramidenformig und mit einem festen dunnen 5 Millimeter langen geraden oder zuruckgebogenen Stachel bewehrt Die Samen sind verkehrt eiformig 4 bis 6 manchmal bis 7 Millimeter lang leicht abgeflacht mit schiefer Spitze 4 blassbraun mit dunklen Flecken Der Samenflugel ist schmal und 16 bis 20 Millimeter lang 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 4 5 Wachstum und Entwicklung BearbeitenPinus virginiana vermehrt sich auf naturliche Weise nicht vegetativ Die Bestaubung erfolgt abhangig von den Temperaturen von Mitte Marz bis in den spaten Mai wie bei allen Kiefern durch den Wind die Befruchtung geschieht etwa 13 Monate spater wenn die Zapfen ihre volle Grosse erreicht haben Die Zapfen reifen vom spaten September bis in den fruhen November Kurze Zeit spater werden die Samen abgegeben Die Zapfen konnen danach noch bis zu 15 Jahre am Baum bleiben Jedes Jahr reifen einige Zapfen Mastjahre mit besonders vielen Zapfen treten etwa alle drei Jahre auf Die Samlinge brauchen direktes Sonnenlicht und sind verglichen zu anderen Kiefernarten trockenresistent Sie konnen unter gunstigen Bedingungen im ersten Jahr eine Hohe von 10 bis 20 Zentimetern erreichen nach 10 Jahren eine Hohe von 5 Metern und nach etwa 60 Jahren sind sie ausgewachsen Die Zapfenbildung beginnt nach etwa 5 bis 50 Jahren 6 Verbreitung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Naturliches VerbreitungsgebietDas naturliche Verbreitungsgebiet von Pinus virginiana liegt im Osten der Vereinigten Staaten und umfasst die Bundesstaaten New Jersey Ohio Pennsylvania West Virginia den Suden von Indiana Alabama Delaware Georgia Kentucky Maryland North Carolina South Carolina Tennessee und Virginia 7 Dort wachst sie im Piedmont und auf niedrigeren Hangen der Appalachen von der Kuste im Norden bis in hoheren Lagen von 650 Metern im Landesinneren im Suden des Verbreitungsgebiets 2 In den kanadischen Provinzen Alberta British Columbia und Ontario 6 wurde sie eingeburgert in den chinesischen Provinzen Jiangsu und Jiangxi wird sie forstwirtschaftlich genutzt 3 In der Roten Liste der IUCN wird Pinus virginiana als gering gefahrdet Lower Risk near threatened eingestuft Es wird jedoch darauf hingewiesen dass eine Neubeurteilung ausstandig ist 8 Okologie BearbeitenKlima Bearbeiten Das Klima im naturlichen Verbreitungsgebiet ist meist kuhl und feucht mit ausgiebigen Schneefallen besonders im Norden des Verbreitungsgebiets 2 Die mittlere Jahresniederschlagsmenge betragt zwischen 890 und 1400 Millimeter und ist recht gleichmassig uber das ganze Jahr verteilt Die grosste Niederschlagsmenge fallt im Sudwesten des Verbreitungsgebiets Die mittlere Sommertemperatur liegt zwischen 21 und 24 C die mittleren Temperaturen im Winter reichen von 4 bis 4 C Die mittlere Anzahl frostfreier Tage liegt bei 225 Tagen im Suden und Osten und sinkt auf 160 Tage in gebirgigen Lagen im Westen und Norden des Verbreitungsgebiets 9 Das Verbreitungsgebiet wird der Winterhartezone 6 zugeordnet mit mittleren jahrlichen Minimaltemperaturen zwischen 23 2 und 17 8 C 10 bis 0 Fahrenheit 6 Bodenbeschaffenheit Bearbeiten Pinus virginiana wachst auf einer Vielzahl unterschiedlicher meist nahrstoffarmer 2 Boden die sich aus Sedimenten kristallinem Gestein Sandstein Schiefer und in geringerem Masse auch Kalk gebildet haben Am besten wachst die Art auf Tonen Lehmen oder sandigen Lehmen sie entwickelt sich schlecht auf flachen Boden auf Schiefergestein und auf sehr sandigen Boden Sie wachst nur auf durchlassigem bis gut durchlassigem Untergrund aus sauren bis neutralen Boden mit pH Werten von 4 6 bis 7 9 9 Vergesellschaftung Bearbeiten Es handelt sich um eine Pionierart die gerade grosse Gebiete aufgegebenen Farmlands neu besiedelt Stand 2010 Unter diesen Bedingungen oder bei gestorten Umweltbedingungen wachst Pinus virginiana meist buschformig kann aber in ungestorter Waldumgebung auch grossere Baume bilden In solchen Waldern ist sie nur von untergeordneter Bedeutung und wachst zusammen mit verschiedenen Eichenarten Quercus spp und manchmal auch anderen Kiefernarten wie Pinus echinata der Pech Kiefer Pinus rigida und der Weihrauch Kiefer Pinus taeda Daneben konnen ortsabhangig auch weitere Nadelbaume wie die Kanadische Hemlocktanne Tsuga canadensis und der Abendlandische Lebensbaum Thuja occidentalis vorkommen Im Nordosten des Verbreitungsgebiets in den sogenannten Pine Barrens bilden verschiedene Flechten beispielsweise Vertreter der Gattungen Cladina und Cladonia und die Busch Eiche Quercus ilicifolia das einzige Unterholz 2 Bedeutung fur die Tierwelt Bearbeiten Die Samen sind eine wichtige Nahrungsquelle fur eine grosse Zahl kleiner Sauger und Vogel in manchen Gebieten ist sie auch eine wichtige Nahrungsquelle fur Weisswedelhirsche Odocoileus virginianus Altere Baume mit Stammfaule bieten Spechten gute Nistgelegenheiten 6 Schadwirkungen und Einfluss von Branden Bearbeiten Viele Faktoren konnen zum Absterben von Baumen fuhren haufige Ursachen sind Brande Windbruch Stammfaule durch den Kiefernfeuerschwamm Phellinus pini und durch Fusarium moniliforme verursachter Baumkrebs Weitere Gefahren gehen von Insekten aus wie dem Borkenkafer Dendroctonus frontalis und Vertretern der Gattung Neodiprion aus der Familie der Buschhornblattwespen Diprionidae Der Russelkafer Hylobius pales befallt Samlinge Pinus virginiana reagiert empfindlich auf Luftschadstoffe wie Ozon Schwefeloxide und Stickoxide 6 Obwohl Waldbrande viele Exemplare vernichten konnen ist die Prasenz der Art wie auch aller anderen Pinus Arten des Okosystems von Waldbranden abhangig die offene konkurrenzarme Raume schaffen Bleiben Waldbrande ganz aus werden die Kiefern mit der Zeit von Laubbaumarten verdrangt Ein wichtiger Faktor bei der Etablierung sind Feuer die auch die Humusauflage des Bodens betreffen Keimung erfolgt vor allem auf offen liegendem Mineralboden 10 11 Systematik und Forschungsgeschichte BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Pinus virginiana erfolgte 1768 durch Philip Miller in Gardeners Dictionary Edition 8 Nummer 9 7 12 Das Artepitheton virginiana erinnert an die englische Kolonie Virginia die sich uber einen grossen Teil der ostlichen Vereinigten Staaten erstreckte 13 Synonyme fur Pinus virginiana Mill sind Pinus inops Aiton 12 Pinus ruthenica Carriere und Pinus turbinata Bosc Die Art Pinus virginiana gehort zur Untersektion Contortae aus der Sektion Trifoliae in der Untergattung Pinus innerhalb der Gattung Pinus 13 Die Untersektion Contortae besteht aus vier nahe verwandten zweinadeligen nordamerikanischen Arten Kreuzungsversuche waren jedoch nur mit der Sand Kiefer Pinus clausa erfolgreich 6 nbsp Pinus virginiana im Hanging Rock State Park North CarolinaVerwendung BearbeitenIn der Forstwirtschaft gilt Pinus virginiana als zu buschwuchsig sie kann jedoch durchaus zu einem massig grossen Baum auswachsen besonders wenn sie auf aufgegebenem Farmland oder Kohletagbau gepflanzt wird Das Holz von diesen Gebieten besonders aus dem Sudosten des Verbreitungsgebiets wird als Nutzholz verwendet oder zu Zellstoff weiterverarbeitet Pinus virginiana ist auch ein wichtiger Weihnachtsbaum der in grosser Stuckzahl kultiviert und verkauft wird Sie wird selten als Zierbaum verwendet kultivierte Zwergformen werden jedoch in Steingarten gepflanzt 2 Die Cherokee verwendeten verschiedene Pflanzenteile von Pinus virginiana fur medizinische Zwecke beispielsweise wurden die Rinde gekaut um Durchfall zu behandeln die Nadeln wurden gegen Fieber eingenommen Es gab Anwendungen gegen Erkaltungen Rheumatismus Tuberkulose und Hamorrhoiden 6 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 Brill Leiden Boston 2010 ISBN 90 04 17718 3 S 778 779 Robert F Powers William W Oliver Virginia Pine In Russell H Burns Silvics of North America Volume 1 Conifers United States Government Printing 1991 ISBN 0 16 027145 2 online Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 2 Pteridophytes and Gymnosperms Oxford University Press New York Oxford u a 1993 ISBN 0 19 508242 7 englisch Wu Zheng yi Peter H Raven Hrsg Flora of China Volume 4 Cycadaceae through Fagaceae Science Press Missouri Botanical Garden Press Beijing St Louis 1999 ISBN 0 915279 70 3 S 21 englisch Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Nikol Hamburg 2005 ISBN 3 937872 16 7 S 487 Nachdruck von 1996 Einzelnachweise Bearbeiten Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 778 779 a b c d e f g h Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 779 a b c Liguo Fu Nan Li Thomas S Elias Robert R Mill Pinus virginiana in Flora of China Band 4 S 21 a b Robert Kral Pinus virginiana in Flora of North America Band 2 Pinus virginiana bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c d e f g Christopher J Earle Pinus virginiana In The Gymnosperm Database www conifers org 28 November 2012 abgerufen am 10 April 2013 englisch a b Pinus virginiana im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 7 April 2013 Pinus virginiana in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von Conifer Specialist Group 1998 Abgerufen am 7 April 2013 a b Powers Oliver Virginia Pine In Silvics of North America Lawrence S Barden Frank W Woods 1976 Effects of fire on Pine and Pine harwood forests in the Southern Appalachians Forest Science vol 22 no 4 399 403 James M Vose Wayne T Swank Barton D Clinton Ronald L Hendrick Amy E Major 1995 Using Fire to Restore Pine Hardwood Ecosystems in the Southern Appalachians of North Carolina In Proceedings First Conference on Fire Effects on Rare and Endangered Species and Habitats Nov 13 16 1995 149 154 a b Pinus virginiana bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 18 April 2019 a b Aljos Farjon A Handbook of the World s Conifers Band 2 S 778Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pinus virginiana Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pinus virginiana bei Plants For A Future abgerufen am 7 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pinus virginiana amp oldid 206012852