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Die Pierre Durand war als Grosses Torpedoboot des sogenannten Amtsentwurfs 1913 bei der Deutschen Kaiserlichen Marine im Juli 1916 als V 79 in Dienst gekommen Das auf der Vulcanwerft in Hamburg gebaute Boot musste 1920 an Frankreich ausgeliefert werden und kam dort als Pierre Durand in den Dienst der franzosischen Marine Pierre Durand Torpilleur Pierre Durand 1922 Torpilleur Pierre Durand 1922 Schiffsdaten Flagge Deutsches Reich Deutsches ReichDritte Franzosische Republik Frankreich andere Schiffsnamen ex V 79 Schiffstyp Zerstorer Klasse Grosses Torpedoboot 1913 Bauwerft Vulcanwerft Hamburg Baunummer 16 Kiellegung 1915 Stapellauf 18 April 1916 Indienststellung 11 Juli 1916 Verbleib 1933 abgebrochen Schiffsmasse und Besatzung Lange 82 0 m Lua 81 0 m KWL Breite 8 32 m Tiefgang max 3 9 m Verdrangung Standard 924 tMaximal 1188 t Besatzung 85 Mann Maschinenanlage Maschine 3 Marine Kessel2 AEG Vulcan Turbinen Maschinen leistung 23 500 PS 17 284 kW Hochst geschwindigkeit 34 kn 63 km h Propeller 2 Bewaffnung 3 8 8 cm L 45 C14 Geschutze 1916 3 10 5 cm L 45 C16 Tbts Geschutze 2 Zwillings 50 cm Torpedorohre 2 einzelne 50 cm Torpedorohre 24 Minen moglich V 79 gehorte zu den Grossen Torpedobooten die im Ersten Weltkrieg zeitweise von der Kuste Flanderns und im Armelkanal eingesetzt wurden und es nahm im Oktober 1916 am Ersten Seegefecht in der Strasse von Dover teil Nach dem Ende des Kriegs diente es mit sieben ebenfalls ausgelieferten Booten des ahnlichen Kriegsentwurfs 1916Ms in der 4 Zerstorerflottille der franzosischen Marine 1933 wurde es mit weiteren funf ehemals deutschen Booten gestrichen und im folgenden Jahr in Toulon verschrottet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatze 3 In franzosischen Diensten 3 1 Ubersicht der ehemals deutschen Torpedoboote der franzosischen Marine 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grossen Torpedoboote des Amtsentwurfs 1913 waren eine Abkehr vom Vorentwurf 1911 und dem Versuch kleinere und preisgunstige Boote zu beschaffen Der neue Entwurf erreichte die Baugrosse der britischen Zerstorer hatte allerdings eine leichtere Bewaffnung Sie waren die ersten Torpedoboote der Kaiserlichen Marine die nur mit Ol angetrieben wurden Wie bei der Beschaffung von Torpedobooten fur die Kaiserliche Marine seit dem Jahrhundertbeginn gingen die Bauauftrage an die Schichau Werke in Elbing die Germaniawerft in Kiel und an die AG Vulcan in Stettin nach denen die Boote mit den Anfangsbuchstaben der jeweiligen Bauwerften S G V und Nummern bezeichnet wurden Die AG Vulcan hatte neben der Stammwerft in Stettin 1914 in Hamburg eine Zweitwerft zum Bau von Grossschiffen aufgebaut Nach Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Werft in die Abwicklung der Marineauftrage eingebunden und baute so ab 1914 die 18 Boote V 67 bis V 84 25 kleine A Boote sowie eine grossere Zahl von U Booten Alle in Hamburg gebauten Torpedoboote des Amtsentwurfs 1913 hatten einheitliche Ausmasse mit einer Lange von 82 m uber alles einer Breite von 8 32 m und einem Tiefgang von 3 9 m Sie waren damit etwas kurzer als die langen Boote der Stammwerft Die Boote aus Hamburg verdrangten 924 1188 t Bewaffnet waren die Boote bei Ablieferung mit drei 8 8 cm Geschutzen vom Typ L 45 C 14 bis zur im Juli 1916 ausgelieferten V 81 um dann zu drei 10 5 cm Geschutzen vom Typ L 45 C 16 Tk zu wechseln Die zuvor gelieferten Boote wurden entsprechend nachgerustet ausgenommen die drei im November 1916 im Finnischen Meerbusen verlorenen V 72 V 75 und V 76 Das am 18 April 1916 vom Stapel gelaufene V 79 wurde als 13 in Hamburg gebautes Vulcan Boot vom Typ 1913 im Juli 1916 von der Marine ubernommen und kam zur IX Torpedoboots Flottille die mit drei Booten die schwersten Verluste der T Flottillen in der Skagerrakschlacht erlitten hatte Einsatze Bearbeiten nbsp Das auf den Strand getriebene Wrack der Nubian ohne Vorschiff nbsp HMS Amazon Als Fuhrerboot der 17 Halbflottille nahm V 79 am ersten deutschen Angriff auf die Dover Sperre im Oktober 1916 teil Mit V 80 V 60 S 51 S 52 und S 36 sollte der Verband die Sperre passieren und sich im Armelkanal Ziele suchen wahrend die III Torpedoboots Flottille Teile der Sperre vernichten sollte 1 Der Vorstoss in den Armelkanal war nicht erfolgreich da die Briten in Erwartung eines derartigen Angriffs den Verkehr uber den Kanal bei Dunkelheit weitgehend eingestellt hatten Die zurucklaufende Halbflottille stiess auf den zuerst bei der angegriffenen Sperre allein eintreffenden Zerstorer Nubian der britischen Bereitschaftdivision der die aus dem Kanal auslaufenden deutschen Boote zuerst fur britische Einheiten hielt Die 17 Halbflottille passierte den britischen Zerstorer und schoss ihn zum Wrack Der Versuch der Nubian das letzte der deutschen Boote zu rammen fuhrte zu einem Torpedotreffer unter der Brucke des britischen Boots der das Vorschiff zerstorte und die vorderen Oltanks zur Explosion brachte 1 Funfzehn Mann starben auf der Nubian die als brennendes Wrack auf dem Kanal trieb und nach Bruch der Schleppverbindung schliesslich vor South Foreland strandete 2 Das Eingreifen des ebenfalls einzeln eintreffenden Schwesterschiffs Amazon verhinderte die Versenkung der Nubian fuhrte aber zu schweren Schaden und funf Toten auf der Amazon die zwei Treffer erhielt einer zerstorte das Heckgeschutz der zweite den hinteren Kesselraum Die britischen Zerstorer erzielten keinen Treffer auf den deutschen Booten die zu ihrem Stutzpunkt zuruckliefen 1 Die IX Torpedobootsflottille wurde bald wieder aus Flandern abgezogen da sie in der Nordsee dringender benotigt wurde V 79 gehorte bis zum Kriegsende zur 17 Halbflottille der IX T Flottille in der Nordsee 1919 war das Boot eines der Einsatzboote der Eisernen Flottille in Wilhelmshaven In franzosischen Diensten BearbeitenFrankreich das im Weltkrieg nur wenige moderne Zerstorer gebaut hatte ubernahm 1920 den Grosszerstorer S 113 als Amiral Senes und acht Grosse Torpedoboote aus dem Bestand der Kaiserlichen Marine die zuletzt bei der Eisernen Floftille eingesetzt waren als Kriegsbeute fur die franzosische Marine V 79 war das alteste dieser Boote Zwei bei Howaldt in Kiel gebaute Boote hatten keinen Kriegseinsatz mehr erlebt die anderen funf hatten zuletzt die 2 Halbflottille gebildet aber die Hochseeflotte nicht nach Scapa Flow bei der Kapitulation begleiten mussen sondern waren bei der Eisernen Flottille der vorlaufigen Reichsmarine verblieben Sie wurden als Torpilleur de Escadre bezeichnet und erhielten Namen von im Weltkrieg gefallenen Angehorigen der franzosischen Marine nbsp Buino ex V 130 nbsp Deligny ex S 139 nbsp Marcel Delage ex H 147 V 79 wurde am 14 Juni 1920 zusammen mit S 134 als zweites Bootspaar nach Frankreich uberfuhrt und wurde dann in Pierre Durand umbenannt und in die franzosische Marine eingegliedert Mit der Namensgebung wurde der auf der Bouvet gefallenen Richtkanonier Pierre Jean Durand geehrt Acht ehemals deutsche Grosse Torpedoboote bildeten die 4 Franzosische Zerstorerflottille im Mittelmeer Ende 1929 bildete die Pierre Durand mit den beiden Howaldt Booten Rageot de la Touche ex H 146 und Marcel Delage ex H 147 sowie dem neueren Vulcan Boot Buino ex V 130 die 10 Halbflottille Wegen des Zulaufs modernerer Schiffe wurden 1933 dann beide Vulcan Boote gestrichen wahrend die beiden anderen Boote bis 1935 noch als Reserveboote behalten wurden Nach der Streichung wurden die Boote verschrottet Nach dem Abbruch von Pierre Durand 1934 war mit der italienischen Ardimentoso ex S 63 nur noch ein umgebautes Boot der mit 71 Booten grossten Torpedobootsklasse der ehemaligen Kaiserlichen Marine im Einsatz Ubersicht der ehemals deutschen Torpedoboote der franzosischen Marine Bearbeiten Name ex Stapellauf fertig Grosse Dienstzeit Pierre Durand V 79 18 04 1916 11 07 1916 924 t 82 0 m Februar 1933 gestrichen Buino V 130 20 11 1917 02 1918 924 t 82 0 m Februar 1933 gestrichen Chastang S 133 1 09 1917 02 1918 919 t 83 1 m August 1933 gestrichen Vesco S 134 25 08 1917 01 1918 919 t 83 1 m Juli 1935 gestrichen Mazare S 135 27 10 1917 03 1918 919 t 83 1 m Juli 1935 gestrichen Deligny S 139 20 11 1917 04 1918 919 t 83 1 m August 1933 gestrichen Rageot de la Touche H 146 23 01 1918 10 1918 990 t 84 5 m 1935 gestrichen Marcel Delage H 147 13 03 1918 07 1920 990 t 84 5 m Februar 1933 gestrichen Amiral Senes S 113 31 01 1918 08 1919 2 060 t 106 0 m 1936Literatur BearbeitenHenry Newbolt History of the Great War NAVAL OPERATIONS Vol 4 Longmans Green London 1928 John Jordan Jean Moulin French Cruisers 1922 1956 Seaforth Publishing 2013 ISBN 1 84832 133 3 Weblinks BearbeitenGrosses Torpedoboot 1913 auf german navy de Henry Newbolt History of the Great War NAVAL OPERATIONS Vol 4 Longmans Green London 1928 auf naval history net Destroyers francais auf Battleships cruisers co uk Pierre Durand auf navypedia org Navires de surface cedes a la france Site pages 14 18Einzelnachweise Bearbeiten a b c Newbolt Naval Operations Vol 4 Spater geborgen wurde der hintere Rumpfteil der Nubian mit dem Vorschiff der ebenfalls 1916 schwer beschadigten Zulu zum neuen Zerstorer Zubian verbunden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Durand Schiff amp oldid 243206601