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Philipp Popp 23 Marz 1893 in Bezanija bei Zemun Konigreich Ungarn Osterreich Ungarn 29 Juni 1945 in Zagreb war der erste und einzige Bischof der Evangelischen Kirche in Jugoslawien die von 1931 bis 1941 existierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werke 2 Literatur 3 Quellen 4 WeblinksLeben und Werke BearbeitenPhilipp Popp wurde am 23 Marz 1893 in Bezanija bei Zemun geboren Dort besuchte er die deutsche Volksschule und danach das Gymnasium in Zagreb Er stammte aus einfachen Verhaltnissen sein Vater hatte sich vom Tagelohner zum Landwirt hochgearbeitet Popp studierte Theologie Philosophie und Rechtswissenschaft in Breslau Berlin und Zagreb wo er auch in Philosophie promovierte 1917 wurde Popp Gemeindepfarrer in Zagreb ein Jahr spater wurde er zum Pfarrer gewahlt 1931 wahlte ihn die Synode zum Bischof der Evangelischen Kirche in Jugoslawien Leitmotiv dieses ersten und einzigen Bischofs der Deutschen Evangelischen Kirche in Jugoslawien war diese kleine Minderheit und Diasporakirche weiter aufzubauen Aus diesem Grunde suchte Popp immer die Nahe zu den Herrschenden Popp war unter anderem personlicher Berater von Alexander wahrend der Zeit der Konigsdiktatur Am 3 April 1940 wurde er zum Mitglied des jugoslawischen Senates ernannt In der Zwischenkriegszeit entwickelte Popp seine kirchenpolitischen Vorstellungen uber die Zukunft der Deutschen Evangelischen Kirche in Jugoslawien Er sah eine enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Evangelischen Kirche DEK vor Am 21 Februar 1934 unterzeichneten Reichsbischof Ludwig Muller auf Seite der DEK und Popp fur die Evangelische Kirche in Jugoslawien den Freundschaftsvertrag von dem sich insbesondere der reichsdeutsche Vertragspartner einen nachhaltigen Einfluss auf die Evangelische Kirche in Jugoslawien erhoffte Popp auf Seite der deutschen Minderheit in Jugoslawien erwartete fur seine Kirche grosszugige materielle Hilfen Ausserdem wurde im Gegenzug dem Berliner Kirchlichen Aussenamt unter Bischof Theodor Heckel weitgehende Mitspracherechte in Belangen der Deutschen Evangelischen Kirche in Jugoslawien eingeraumt Fur seine Verdienste um das Deutschtum wurde Popp zusammen mit dem Fuhrer der Sudetendeutschen Konrad Henlein an der Universitat Breslau in einem feierlichen Akt die Wurde des Ehrendoktors verliehen Philipp Popp gehorte zu den einflussreichsten Fuhrern der deutschen Minderheit Er war einer der funf stellvertretenden Prasidenten der Liga der Deutschen fur Volkerbund und Volkerverstandigung 1937 unterzeichnete er auf der zweiten Weltkonferenz fur Glaube und Kirchenverfassung in Oxford die Manifeste gegen Rassendiskriminierung Mit dieser Position stellte er sich in den Gegensatz zum national radikalen Teil der Volksgruppe und wurde offentlich angegriffen Nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich 1938 erhielten 100 Juden aus Osterreich Asyl in der Kirchengemeinde in Zagreb Unmittelbar nach der Zerschlagung des Konigreiches Jugoslawien durch die deutsche Wehrmacht im April 1941 erreichte Popp von Ante Pavelic Poglavnik des faschistischen Unabhangigen Staates Kroatien eine Erhohung der staatlichen Subventionen fur seine Kirche womit das Gehalt des Bischofs wie auch die Gehalter der Angestellten des Bischofsamtes bezahlt wurden Die Gleichschaltung der Deutschen Evangelischen Kirche im Unabhangigen Staat Kroatien mit der Deutschen Evangelischen Kirche sollte durch eine neue Kirchenverfassung erfolgen die am 18 April 1943 verabschiedet werden sollte In dieser Verfassung sollte die ursprungliche basisdemokratische Verfassung Alles Recht wurzelt in der Kirchengemeinde beseitigt werden Dafur sollten starker die volkischen und nationalen Charakter der Kirche betont werden unter anderem mit Einfuhrung des Fuhrerprinzips und Billigung der Wahl des Landeskurators durch den Volksgruppenfuhrer Kroatiens Branimir Altgayer und dem Ausschluss von Nichtdeutschen unter dem kirchlichen Wahlspruch Mi i u crkvi zelimo da ostanemo Nemci deutsch Wir wollen auch in der Kirche Deutsche bleiben Diese neue Verfassung wurde jedoch wegen der Kriegsereignisse die eine betrachtliche Schrumpfung der Landeskirche bewirkten nicht mehr verabschiedet Popp wurde am 29 Juni 1945 im Alter von 52 Jahren wegen Kollaboration mit dem faschistischen Ustascharegime standrechtlich erschossen Literatur BearbeitenFestbuch der Evangelischen Kirchengemeinde A B in Zagreb zur Amtseinfuhrung ihres Pfarrers Dr Philipp Popp zum Bischof der Deutschen Evangelisch christlichen Kirche A B im Konigreiche Jugoslawien Hrsg v d Presbyterium Zagreb Agram Verl d ev Kirchengemeinde A B 1931 Vladimir Geiger Nestanak Folksdojcera Zagreb 1997 Matthias Merkle Hirte und Martyrer Lebensbild d Landesbischofs d Dt Evang Landeskirche in Jugoslawien D Dr Philipp Popp 23 Marz 1893 29 Juni 1945 Heilbronn Bockingen Selbstverlag 1973 Matthias Merkle D Dr Philipp Popp Leben und Wirken Heilbronn Frankenbach 1995 Georg Wild Die Deutsche Evangelische Landeskirche in Jugoslawien 1918 1941 Munchen 1980 Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band 2 2 Auflage Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 1 8 S 541 Quellen BearbeitenAkten aus dem Evangelischen Zentralarchiv in BerlinWeblinks BearbeitenHelmut Staudt Popp Philipp In Kulturportal West OstNormdaten Person GND 120232545 lobid OGND AKS VIAF 52515475 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Popp PhilippKURZBESCHREIBUNG jugoslawischer Bischof der Evangelischen Kirche von JugoslawienGEBURTSDATUM 23 Marz 1893GEBURTSORT Bezanija bei Zemun Konigreich Ungarn Osterreich UngarnSTERBEDATUM 29 Juni 1945STERBEORT Zagreb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Popp amp oldid 231784334