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Die Stadtpfarrkirche Wolfsberg steht in der Stadtgemeinde Wolfsberg im Bezirk Wolfsberg in Karnten Die dem Patrozinium hl Markus unterstellte romisch katholische Pfarrkirche gehort zum Dekanat Wolfsberg der Diozese Gurk Klagenfurt Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Stadtpfarrkirche hl Markus in WolfsbergWestportalMarkuslowe Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Lautwerk 3 3 Grabdenkmaler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Grundungsjahr der Kirche ist unbekannt Da aber das Gebiet bis 811 zur Patriarchat von Aquileja gehorte kann angenommen werden dass schon damals eine Markuskapelle als Zeichen der geistlichen Verbindung zu Venedig das den heiligen Markus zum Schutzpatron hat bestanden haben konnte Erst 1216 wird ein Sacerdos in Wolfsberg urkundlich genannt Da die Stadt Wolfsberg von 1007 bis 1759 dem Erzbistum Bamberg gehorte sind dessen Stifter Kaiser Heinrich II und seine Gattin Kunigunde von Luxemburg in der Kirche mehrmals abgebildet Architektur BearbeitenDas Kirchenaussere zeigt eine spatromanische dreischiffige Pfeilerbasilika aus dem 13 Jahrhundert mit gotischen und fruhbarocken Zu und Umbauten Aus der Romanik stammen das Langhaus das Chorquadrat sowie sudlich des Chores in der Achse des Seitenschiffes die unteren Mauern eines Turmes und das Westportal Dieses prachtvolle dreifach gestufte Gewandeportal mit eingestellten Saulchen Knospenkapitellen Schellensreifen und Rundbogenfries wurde um 1240 geschaffen Der aussere Rundbogenfries zeigt eine gewisse Ahnlichkeit mit dem Brautportal des Wiener Neustadter Domes 1 Uber dem Westportal befinden sich zwei Rundbogenfenster und seitlich zwei Rundfenster Unter dem Giebelgesims der Westfassade erstreckt sich ein romanischer Rundbogenfries in der Breite des Mittelschiffes Die Seitenschiffe wurden durch spatere Emporeneinbauten erhoht und sind jetzt unter einem gemeinsamen Dach mit dem Mittelschiff Der polygonale gotische Chorschluss mit zweistufigen Strebepfeilern wurde in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts angebaut Der Turm an der Nordseite des Chores hat seinen Ursprung im spaten 14 Jahrhundert Er wurde 1639 erhoht und hat jetzt mit 72 Meter Hohe funf Geschosse davon zwei Schallfenstergeschosse Der Zwiebelhelm stammt aus dem Jahr 1830 Im unteren Schallfenstergeschoss hangt das Lautwerk Oberhalb der Glockenstube befindet sich eine kleine Turmerwohnung mit zwei Raumen in welcher der Turmer wohne und nach Feuer Ausschau hielt Der Turm ist zuganglich Man gelangt an den Glocken vorbei und vom Balkon geniesst man eine weite Aussicht auf die Stadt Wolfsberg das Lavanttal und die Berge Zur selben Zeit wie der Turm wurde die sich ostlich an ihn anschliessende Siebenschmerzenkapelle errichtet und die spatgotische Kapelle westlich des Turmes im vierten Viertel des 15 Jahrhunderts Beidseitig befinden sich am Langhaus je zwei Kapellenanbauten aus dem vierten Viertel des 16 Jahrhunderts Eine weitere Seitenkapelle an der Sudseite und die ostlich anschliessende Sakristei wurden im 17 Jahrhundert errichtet Die zweite Kapelle an der Nordseite besitzt mit Grotesken und Fratzenkopfen ornamentierte Eckpilaster sowie Hermen und Blendbogen In der Mitte unter einem Dreiecksgiebel ist die aufwendig gestaltete Grabplatte der Bruder Georg und Bartlma Freidl bezeichnet mit 1570 angebracht Von den weiteren Grabdenkmalern an den Aussenmauern der Kirche ist besonders ein romerzeitliches Grabbaurelief mit Schreiberdarstellung an der Nordseite bemerkenswert Das rundbogige spatgotische Nordportal hat eine mit Platten Rosetten und Bandern eisenbeschlagene Tur aus dem 15 Jahrhundert Daneben sind Steinfiguren einer Olbergszene aus dem 18 Jahrhundert aufgestellt Das Kircheninnere zeigt ein dreischiffiges funfjochiges Langhaus mit dem erkennbaren basilikalen Raumschema der Romanik Rundbogige Scheidbogen auf quadratischen Pfeilern mit abgefassten Kanten trennen das Mittelschiff von den Seitenschiffen Das gotische Kreuzrippengewolbe aus dem spaten 14 Jahrhundert ruht im Mittelschiff auf kraftigen Pfeilervorlagen und in den Seitenschiffen auf Diensten und Konsolen Die Deckenmalereien mit der uppig geschwungenen Ornamentik und zarten Figurenmotiven stammen aus der Spatgotik Im zweiten Joch sind symbolisch die vier Evangelisten dargestellt die jeweils einem Papst oder Bischof ein Evangelienbuch uberreichen Das Schallloch im Mitteljoch ist von musizierenden Engeln umgeben Die restlichen Deckenmalereien bestehen hauptsachlich aus Blumenornamenten Die Westempore im Mittelschiff uber Kreuzgratgewolbe und mit einer Emporenbrustung mit Blendmasswerk wurde um 1500 errichtet Die Emporen uber den Seitenschiffen sind in Doppelarkaden zu den Mittelschiffjochen geoffnet und entstanden entweder in der Barockzeit oder erst im 19 Jahrhundert Die sich am ersten und dritten Joch anschliessenden Seitenkapellen sind durch Rundbogen uber ornamentierten Pfeilern geoffnet Die vier einjochigen Kapellen aus der Spatrenaissance sind mit dekorativen Graten kreuzgratgewolbt Die spatgotische Katharinenkapelle befindet sich nordseitig am funften Joch und ist netzrippengewolbt Ihr gegenuber steht sudseitig eine zweijochige fruhbarocke Kapelle mit Kreuzgratgewolbe Im sudlichen Seitenschiff befinden sich Wandmalereireste aus dem 14 Jahrhundert Ein rundbogiger Triumphbogen verbindet Langhaus und Chor Der Chor setzt sich aus einem romanischen Chorquadrat und einem 5 8 Chorschluss mit gotischem Kreuzrippengewolbe zusammen Die vier Pfeiler des romanischen Chorjoches besitzen Kampfersteine mit Wurfelfries und in den Ecken romanische Absenker mit Knospenkapitellen und Kampfern Die reliefierten Schlusssteine zeigen das Lamm Gottes und den Markuslowen die Konsolen im Chorpolygon Kopfe und Tiere Der Chorschluss ist mit funf zweibahnigen gotischen Masswerksfenstern durchbrochen Um bessere Lichtverhaltnisse herzustellen wurden 1972 die farbigen Butzenscheiben durch durchsichtige ersetzt An der Nordseite des Chorquadrates befindet sich ein Fenster das einst durch die Siebenschmerzenkapelle erreichbar war und den Besitzern des Schlosses Wolfsberg als Loge wahrend der heiligen Messen diente Ausstattung BearbeitenDer Hauptaltar wurde 1776 vom Villacher Tischler Johannes Rudolph gefertigt 2 Im mit 1777 datierten Hauptbild wird der Evangelist in schreibender Sitzpose mit magischem Licht aus dem Dunkel des Hintergrunds hervorgezeichnet In ahnlicher Technik ist im Aufsatzbild die Wiedergabe des sterbenden Franz Xaver dem Dunkel entrissen Maler der beiden Bilder ist der Kremser Schmidt Flankiert wird der Altar von den lebensgrossen Figuren der Apostelfursten Petrus und Paulus Die beiden Skulpturen wurden 1773 1777 von Michael Zill geschaffen Von diesem Kunstler stammen auch die Konsolenfiguren der Heiligen Heinrich und Kunigunde an den Chorwanden In der ersten Kapelle im linken Seitenschiff war fruher ein Altar aufgestellt der sich jetzt in der zweiten Seitenkapelle befindet Zwischen diesen beiden Kapellen ist in der Wand eine Lourdes Grotte eingelassen Die zweite Seitenkapelle auch Marienkapelle genannt war die Familienkapelle derer von Bayerhofen und diente ihnen als Grabstatte Sie wurde 1661 vom Lavanter Bischof Maximilian Gandolf geweiht Ihr Altar besteht aus einer einfachen Adikula und einem kleinen Aufsatz aus Voluten mit zwei Nischen Das Hauptbild ist eine Kopie von 1661 nach Veroneses Vermahlung der heiligen Katharina von Siena Im Aufsatzbild ist die Heilige Cacilia dargestellt Daneben stehen Statuetten der Heiligen Barbara und Margareta An den Seitenwanden der Kapelle stehen die Konsolenfiguren des Heiligen Antonius von Padua und eines von Franz Anton Detl geschaffenen Johannes Nepomuk 3 Die dritte Seitenkapelle ist der Heiligen Kunigunde geweiht Das Altarbild zeigt die Gottesurteilszene der Heiligen Kundigundis Das Bild wurde 1667 vom Antwerpener Maler J B von Rulle geschaffen und vom Bamberger Bischof Philipp Valentin Voit von Rieneck der Wolfsberger Minoritenkirche gestiftet Nach dessen Auflosung wurde das Bild 1821 von dort ubertragen und mit einem Rahmen aus dem spaten 18 Jahrhundert versehen Die erste Seitenkapelle auf der rechten Seite ist dem Heiligen Valentin gewidmet Das Hauptbild des Altars wurde vom Munchner Maler Malknecht geschaffen und zeigt den wundertatigen Bischof Darunter befindet sich ein barocker Reliquienschrein von 1655 der das Armbein des Heiligen enthalten soll In den Seitennischen des Altars stehen die Figuren der Heiligen Anna und Joachim Der Herz Jesu Altar in der mittleren Kapelle diente fruher als Sakramentsaltar und zeigt im Hauptbild ein barockes Herz Jesu Motiv aus dem 18 Jahrhundert Die Statuen stellen die Hohen Priester Melchisedech und Aaron dar und stammen aus einer Grodener Werkstatt Die dritte Seitenkapelle ist die Allerseelenkapelle Der Altar ist mit einer lebensgrossen Kreuzigungsgruppe vor dem gemalten Jerusalem ausgestattet darunter Schnitzfiguren von armen Sundern im Fegefeuer Ein bedeutendes Beispiel der Romanik stellt das Steinrelief mit dem Markuslowen und dem Haupt des Evangelisten dar das am vordersten rechten Pfeiler eingemauert ist Es zeigt Ahnlichkeiten mit spatromanischen dalmatischen Bildnissen und ist im 12 oder im beginnenden 13 Jahrhundert entstanden Funf der Konsolenfiguren an den Saulen des Mittelschiffes die Heiligen Josef Leonhard Philippus Jakobus der Jungere und Nikolaus stammen aus Groden die sechste der Heilige Judas Thaddaus aus der Werkstatt von Konrad Campidell wurde 1961 geweiht Orgel Bearbeiten nbsp Orgel der KircheDie Orgel wurde 1898 von Martin Hechenberger aus Passau gebaut und 2010 von der Orgelbaufirma Kuhn Mannedorf Schweiz restauriert Das Instrument hat 23 Register auf zwei Manualen und Pedal 4 I Hauptwerk C f31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Filomele 8 4 Gamba 8 5 Coppel 8 6 Octav 4 7 Flote 4 8 Rohrflote 4 9 Mixtur III 22 3 10 Trompete 8 II Oberwerk C f311 Echobass 16 12 Geigenprincipal 8 13 Gemshorn 8 14 Salicet 8 15 Lieblich Gedackt 8 16 Fugara 4 16 Flote travers 4 18 Clarinetto 8 Pedal C d119 Violon 16 20 Subbass 16 21 Octavbass 8 22 Cello 8 23 Posaune 16 Koppeln I I Superoktavkoppel II I I P II P Spielhilfen Feste Kombinationen p mf ff pleno KalkantenzugLautwerk Bearbeiten Das funfstimmige Gelaute hat die Hauptschlagtonfolge c dis g ais c Die grosste Glocke ist die St Markus Heldenglocke mit einer Masse von etwa 1900 kg Samassa 1921 Die ubrigen Glocken heissen Kreuz Gefallenenglocke ca 1000 kg Pfundner 1949 Mahnerin ca 600 kg Pfundner 1949 Valentinsglocke ca 460 kg Marx Wening 1590 und Armenseelenglocke 250 kg Pfundner 1949 Die Glocken hangen in einem machtigen Holzglockenstuhl an geraden Stahljochen Ausser in der grossten St Markus Heldenglocke Rundballenkloppel befinden sich in allen ubrigen Glocken Flachkloppel Der Stundenschlag wird an der Valentinsglocke viertelstundlich und an der St Markus Heldenglocke vollstundlich ausgefuhrt Grabdenkmaler Bearbeiten Von den Grabmalern im Inneren der Kirche sind der figurliche Rittergrabstein des Christian von Schaumberg 1514 und der des Anton von Himmelberg 1457 erwahnenswert Literatur BearbeitenGottfried Biedermann Barbara Kienzl Romanik in Karnten Verlag Carinthia Klagenfurt 1994 ISBN 3 85378 426 7 S 108 Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Neubearbeitung 3 erweiterte und verbesserte Auflage bearbeitet von Gabriele Russwurm Biro Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 1079 1082 Matthias Kapeller Hrsg Kirchen Kloster und Kultur Begegnungsraume in Karnten Verlag Carinthia Klagenfurt 2001 ISBN 3 85378 539 5 S 185 Barbara Neubauer Kienzl Wilchelm Deuer Eduard Mahlknecht Barock in Karnten Mit einem Beitrag von Eva Berger Verlag Carinthia Klagenfurt 2000 ISBN 3 85378 489 5 S 86 190 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Wolfsberg Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarre WolfsbergEinzelnachweise Bearbeiten Gottfried Biedermann Barbara Kienzl Romanik in Karnten Verlag Carinthia Klagenfurt 1994 S 108 Gottfried Biedermann Barbara Kienzl Romanik in Karnten Verlag Carinthia Klagenfurt 1994 S 24 Barbara Neubauer Kienzl Wilchelm Deuer Eduard Mahlknecht Barock in Karnten Mit einem Beitrag von Eva Berger Verlag Carinthia Klagenfurt 2000 ISBN 3 85378 489 5 S 66 Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma46 838658333333 14 844944444444 Koordinaten 46 50 19 2 N 14 50 41 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Wolfsberg Karnten amp oldid 226748488