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Die 1196 erstmals genannte romisch katholische Pfarrkirche Pustritz tragt das Patrozinium Maria Heimsuchung Sie steht auf einem gegen Osten vorspringenden Bergrucken am Sudhang der Saualpe in Pustritz in der Gemeinde Griffen in Karnten Die Kirche ist von einer ursprunglich wehrhaften Friedhofsmauer umgeben die 1856 teilweise abgetragen worden ist Pfarrkirche Pustritz Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Einrichtung 3 Literatur 4 WeblinksBaubeschreibung BearbeitenDie in den Mauern des Langhauses noch romanische Kirche ist im Wesentlichen durch den von 1430 bis 1500 spatgotischen Umbau und Chorneubau gepragt Weitere Umgestaltungen erfolgten im Barock sowie 1856 Der vorgestellte Westturm mit Pyramidenhelm besitzt dreiteilige gotische Schalloffnungen die zum Teil Masswerk aufweisen Eine Glocke goss 1611 Georg Fiering Das Langhaus wird von vierstufigen der Chor von dreistufigen Strebepfeiler gestutzt der nordwestliche Strebepfeiler ist in gotischen Minuskeln mit 1430 bezeichnet Die zweibahnigen Masswerksfenster am Chor weisen profiliertes Gewande sowie verkropftes und verstabtes Sohlbankgesims auf An der Chornordseite ist eine spatgotische Sakristei an der Langhausnordseite eine barocke Kapelle vom Ende des 17 Jahrhunderts angebaut Der Chor und das Langhaus werden von einem einheitlichen Steinplattldach gedeckt Das Portal zur Turmvorhalle und das Westportal sind mit reich profilierten spitzbogig schliessenden Gewanden geschmuckt Das Sternrippengewolbe auf Kopfkonsolen in der Vorhalle zeigt am Schlussstein das Lamm Gottes Uber dem dreijochigen Langhaus ruht eine nachbarocke Stichkappentonne auf breiten Putzlisenen von 1854 Die Westempore stammt aus derselben Zeit Der zweijochige Chor mit Dreiachtelschluss ist in der Achse gegenuber dem Langhaus nach Suden verschoben Die Rippen des Netzsternrippengewolbes uberschneiden sich mehrfach und laufen an den Wanden an Ein um 1520 entstandenes spatgotisches rundbogiges Portal mit verstabter Rahmung und spatgotischen Turbeschlagen fuhrt in die netzrippengewolbte Sakristei Uber der kielbogenbekronten Lavabonische an der Chorsudseite ist das Wappen des St Pauler Abtes Jobstl von Jobstlberg angebracht Daneben befindet sich eine Sakramentsnische Diese besteht aus einem steinernen Renaissancewandtabernakel mit Pilasterrahmung und Lunettenbekronung und ist am Balusterfuss mit 1523 bezeichnet Das Relief zeigt die Verkundigung an Maria Seitlich der Sakramentsnische sind die heiligen Andreas und Barbara in der Lunette ein Schmerzensmann zu sehen Neben der Lunette stehen die Figuren der Apostelfursten Petrus und Paulus sowie daruber der heilige Martin Seitlich ist das Relief des knienden Stifters Peter Strasnick angebracht Die spatgotischen Wandmalereien an der Langhausnordwand von 1480 stellen in Bordurenrahmung die Olbergszene und den Judaskuss dar Die Deckengemalde mit der Himmelfahrt Mariens und der Verklarung Christi malte 1855 Primus Haberl Einrichtung BearbeitenDer Hochaltar wurde vom St Pauler Abt Hieronymus Marchstaller in Auftrag gegeben und erst funfzig Jahre spater unter Phillipp Rottenhausler 1661 1677 dessen Wappen den Altar ziert vollendet Der Altar mit Opfergangsportalen und gedrehten vertikal geschlitzten Saulen fullt den Chor in Hohe und Breite aus und tragt eine spatgotische Madonna vom Ende des 15 Jahrhunderts die mit barockem Szepter Krone und Strahlenkranz versehen wurde Die weiteren Figuren im Hauptgeschoss sind eine Anna selbdritt Johannes der Taufer sowie die heiligen Benedikt und Scholastika Im Aufsatz wird die Statue der heiligen Katharina flankiert von den Heiligen Valentin Jakobus Zacharias und Barbara Uber den Opfergangsbogen stehen auf Podesten die Tonfiguren der Madonna und der heiligen Barbara Der linke Seitenaltar vom Anfang des 18 Jahrhunderts tragt die Skulptur des heiligen Valentin und zeigt im Oberbild denselben sowie am Predellabild das Martyrium des heiligen Erasmus Der um 1650 entstandene rechte Seitenaltar mit bemerkenswerter Katharinenfigur besteht aus einer Adikula auf kleinem Sockel und einer Monstranz zwischen Voluten als Aufsatz und ist am Sockel an den Voluten und seitlichen Ohren mit einfachem Knorpelwerk verziert Das Altarblatt des Seitenkapellenaltars von 1694 zeigt eine Pieta mit Landschaft mit Kirchen darunter Pustritz im Hintergrund Die seitlichen Statuen stellen die heiligen Benedikt und Scholastika dar darunter steht ein heiliger Leonhard An der Brustung der Kanzel aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts ist die gemalte Darstellung des heiligen Paulus zu sehen an der Kanzelruckwand der Samann Den Abschluss des Schalldeckels bilden die Gesetzestafeln im Strahlenkranz Auf Konsolen steht eine barocke Kreuzigungsgruppe aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Ein weiteres Kruzifix mit Maria und Johannes ist mit 1620 bezeichnet Die Konsolfigur des Apostel Andreas entstand um 1500 Das Leinwandepitaph der Familie Prodl von 1595 zeigt die Auferweckung des Lazarus Ein Votivbild ist mit 1707 bezeichnet Literatur BearbeitenBarbara Kienzl Wilhelm Deuer Renaissance in Karnten Mit einem Beitrag von Eckart Vancsa Verlag Carinthia Klagenfurt 1996 ISBN 3 85378 438 0 S 71 f Barbara Kienzl Die barocken Kanzeln in Karnten Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 1986 ISBN 3 900531 16 1 S 350 Barbara Neubauer Kienzl Wilhelm Deuer und Eduard Mahlknecht Barock in Karnten Mit einem Beitrag von Eva Berger Universitatsverlag Carinthia Klagenfurt 2000 ISBN 3 85378 489 5 S 48 Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Karnten Anton Schroll Wien 2001 ISBN 3 7031 0712 X S 656 f Wilhelm Deuer Jauntaler Kulturwanderungen Ein kunstgeschichtlicher Begleiter durch den Bezirk Volkermarkt Verlag JohannesWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Pustritz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 46 746563888889 14 745319444444 Koordinaten 46 44 47 6 N 14 44 43 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Pustritz amp oldid 216860656