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Die Pfarrkirche Brixlegg steht leicht erhoht in der Marktgemeinde Brixlegg im Bezirk Kufstein in Tirol Die dem Patrozinium Unserer Lieben Frau Vermahlung ursprunglich hl Josef unterstellte romisch katholische Pfarrkirche gehort zum Dekanat Reith im Alpbachtal in der Erzdiozese Salzburg Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Pfarrkirche Unsere Liebe Frau in BrixleggLanghaus Blick zum Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Notitia Arnonis von 788 wird Brixlegg als Prisslech erstmals urkundlich erwahnt und eine Kirche genannt die der Erzbischof von Salzburg mit vielen anderen Kirchen im Unterinntal durch eine Schenkung der Aribonen erhalten hatte Diese Kirche wurde vermutlich in den Ungarneinfallen zwischen 907 und 955 zerstort und nicht wieder aufgebaut Ihre Lage und ihr Aussehen sind nicht bekannt an der Stelle der heutigen Kirche wurden bei Grabungen keine Spuren eines Vorgangerbaus gefunden 1357 und 1416 wird die Filialkirche in Mehrn als einziges Gotteshaus in der Gegend erwahnt Mit dem aufstrebenden Bergbau und der rasch wachsenden Knappensiedlung wurde der Bau einer neuen Kirche notwendig Dieser wurde 1508 begonnen und vermutlich auf Weisung Kaiser Maximilians aus den Einnahmen des Bergbaus finanziert Der Baumeister war vermutlich Jorg Steyrer von der Hagauer Bauhutte Am 23 Juli 1520 weihte Bischof Berthold Purstinger von Chiemsee die Kirche dem hl Josef 1572 wurden Turm und Chorgewolbe durch ein Erdbeben schwer beschadigt und erneuert 1653 wurde das Langhaus das vorher mit einer flachen Holzbalkendecke versehen war mit einem Gewolbe ausgestattet 1768 wurde die spatgotische Kirche barockisiert die Rippen des gotischen Gewolbes wurden abgeschlagen und dieses mit Fresken geschmuckt 1974 wurde die Kirche renoviert Die Seelsorge an der Filialkirche wurde zunachst von Reith aus besorgt 1682 ubernahmen die Augustiner aus Rattenberg die Gottesdienste in der Kirche Ab 1786 wohnte ein Priester Lokalkaplan im Ort 1891 wurde Brixlegg zur eigenstandigen Pfarre erhoben Architektur Bearbeiten nbsp Westportal nbsp Chorfresko Glorie des hl JosefDie nach Sudosten orientierte spatgotische Kirche besteht aus einem einschiffigen vierjochigen Langhaus und einem Chor mit kleeblattformigem Grundriss Nordlich am Chor steht der gotische Turm mit rundbogigen Zwillingsfenstern und Spitzgiebeldach westlich die spater angebaute Sakristei An der Sudseite befindet sich ein schulterbogiges Portal mit Verstabungen Das Westportal aus rotlichem Hagauer Marmor inschriftlich 1508 datiert ist spitzbogig und dreifach gekehlt Die Tur wurde 1967 von Elmar Kopp mit in Kupfer getriebenen Reliefs als Tor der Barmherzigkeit gestaltet Im Inneren wird das Langhaus von einer Stichkappentonne uber Wandvorlagen mit Pilastern und Gebalkstucken uberwolbt Die im Mittelteil gebaucht vorschwingende Westempore wird von rotmarmornen Saulen gestutzt Der eingezogene spitzbogige Triumphbogen tragt im Scheitel eine Kartusche mit der Renovierungsinschrift 1768 Der Chor mit drei polygonalen Konchen weist ein gotisches Gewolbe mit schmalen Stichkappen auf Die Deckenfresken schuf 1768 Christoph Anton Mayr im Stil des Rokoko mit Motiven aus dem Leben des hl Josef des ursprunglichen Kirchenpatrons Im ersten Feld sind mehrere Szenen dargestellt ein Engel erscheint Josef im Traum die Flucht nach Agypten und die Ruckkehr aus Agypten Heiliger Wandel Das zweite Feld zeigt den zwolfjahrigen Jesus im Tempel das dritte den Tod des hl Josef Das Chorfresko zeigt den hl Josef vor der Dreifaltigkeit und Maria umgeben von weiteren Heiligen Der Stuck stammt von Anton Gigl aus derselben Zeit Der Altarraum ist mit einer einfachen Stuckierung mit Blatt und Eierstaben von 1692 gestaltet an den Chorwanden finden sich Fresken des unbekannten Malers M P von 1692 die den Drachenkampf des hl Georg und die Mantelspende des hl Martin zeigen Ausstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp OrgelemporeDer Hochaltar wurde 1692 aufgestellt aus diesem Jahr stammt auch das Altarblatt von Kaspar Waldmann Es zeigt die Vermahlung Mariens im Stil des Manierismus nach dem Vorbild des Hochaltarbilds der Innsbrucker Servitenkirche das 1628 von Martin Theophil Polak 1 gemalt wurde Die Dreifaltigkeitsgruppe im Aufsatz die seitlichen Statuen Joachim und Anna sowie die Engelsstatuen wurden 1768 von Franz Stitz geschaffen Die vorderen Seitenaltare wurden von Michael Mayr aus Mehrn um 1700 gebaut und sind mit Altarbildern von Kaspar Waldmann von 1707 versehen die links Maria Immaculata und rechts den hl Antonius von Padua zeigen Am hinteren linken Seitenaltar steht eine Skulptur des Heiligen Wandels von Franz Stitz von 1768 vor einer gemalten Landschaft Der rechte hintere Seitenaltar zeigt eine vermutlich 1849 geschaffene Kreuzigungsgruppe von Franz Serafikus Nissl Nach der Liturgiereform des zweiten Vatikanischen Konzils wurde 1974 der Volksaltar von Erich Ghezzi geschaffen Die Mensa zeigt Maria zwischen Aposteln und fruhchristlichen Heiligen als das Pfingsten der Kirche die Platte aus Kramsacher Marmor stammt von 1520 Der ebenfalls von Erich Ghezzi 1977 geschaffene Ambo zeigt als Saule des Glaubens drei ubereinander liegende Zonen mit Szenen aus dem Neuen Testament Der Kanzelkorb wurde um 1700 von Michael Mayr geschaffen der Schalldeckel um 1800 erganzt Die hochbarocken Stuhlwangen des Gestuhls sind in Lowengestalt geschnitzt und eine Anspielung auf Daniel in der Lowengrube der als Schutzpatron des Bergbaus gilt Den Kreuzweg schuf Martin Stigger 1784 Die elektropneumatische Orgel baute Karl Reinisch s Erben 1948 2 Eine Glocke nennt Johann Heinrich Wickrath 1689 Literatur BearbeitenJohannes Neuhardt Brixlegg Tirol Christliche Kunststatten Osterreichs Nr 116 Verlag St Peter Salzburg 1978 Brixlegg Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Friedhofskapelle hl Kreuz Friedhofsarkaden In Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Tirol 1980 S 212 214 Drexel Wiesauer Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Mariae Vermahlung In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 2 Marz 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Unserer Lieben Frau Vermahlung Brixlegg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Franz Caramelle Richard Frischauf Die Stifte und Kloster Tirols Tyrolia Athesia Innsbruck Bozen 1985 ISBN 3 7022 1549 2 S 170 Brixlegg Unserer Lieben Frau Vermahlung Orgel Verzeichnis Orgelarchiv Schmidt Abgerufen am 17 Dezember 2021 deutsch 47 429081 11 877925 Koordinaten 47 25 44 7 N 11 52 40 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Brixlegg amp oldid 236766862