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Das Furstentum Pfalz Simmern Zweibrucken war ein Furstentum des Heiligen Romischen Reichs und in der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts eines der wichtigsten Herrschaftsgebiete zwischen Rhein und Mosel Es entstand 1410 bei der Vierteilung der Rheinischen Pfalzgrafschaft und wurde 1453 59 in die beiden Territorien Pfalz Simmern und Pfalz Zweibrucken geteilt Territorium im Heiligen Romischen ReichPfalz Simmern ZweibruckenWappenEntstanden aus 1410 Pfalzgrafschaft bei RheinHerrschaftsform FurstentumHerrscher Regierung FurstHeutige Region en DE RP DE SL FR 67Hauptstadte Residenzen Simmern MeisenheimDynastien 1410 Pfalz Simmern ZweibruckenSprache n deutschAufgegangen in 1453 59 Teilung in Pfalz Simmern und Pfalz Zweibrucken Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Entwicklung 2 1 Umfang 2 2 Finanzordnung 2 3 Teilung 2 4 Das Furstentum Pfalz Simmern 2 5 Das Furstentum Pfalz Zweibrucken 3 Fursten von Pfalz Simmern Zweibrucken 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie Pfalzgrafschaft bei Rhein war um das Jahr 1400 eines der machtigsten weltlichen Territorien des Heiligen Romischen Reiches und stellte mit Ruprecht III von der Pfalz von 1400 bis 1410 den Konig Im Mai 1410 verfugte Ruprecht III eine Teilung des Allods unter seine vier noch lebenden Sohne die nach seinem Tod am 3 Oktober 1410 ausgefuhrt wurde Der zweitjungste Sohn Stefan wurde aus den linksrheinischen Besitzungen ausgestattet Stefan war seit Juni 1409 mit Anna von Veldenz Tochter und Alleinerbin des Grafen Friedrich III von Veldenz verlobt und seit Juni 1410 mit ihr verheiratet Im Heiratsvertrag hatte zuvor Konig Ruprecht I Anna von Veldenz einige dieser linksrheinischen Besitzungen als Wittum verschrieben Mit der Heirat verband sich die Erwartung dass Stefans ehelichen Nachkommen die Grafschaft Veldenz zufallen wurde was nach dem Tod seines Schwiegervaters Graf Friedrich III 1444 auch eintrat Entwicklung BearbeitenUmfang Bearbeiten Zu Pfalz Simmern Zweibrucken gehorten in seiner anfanglichen Ausstattung verschiedene linksrheinische Besitzungen der Kurpfalz Dazu gehorten Burg und Stadt Simmern Laubach Horn Argenthal die Wildburg im Soonwald Laubenheim ein Drittel der Stromburg und zugehorigen Besitz die Halfte der neuen Burg Waldeck mit zugehorigem Besitz und einem Anteil an der Ehrenburg Reste der Grafschaft Zweibrucken mit Burg und Stadt Zweibrucken und Hornbach mit Zubehor und Anteile an der Burg Kirkel in der Pfalz Burg Bolanden Burg Ruppertsecken Bieblenheim Weinsheim Burg Trifels Annweiler Bergzabern Burg Neukastel die Halfte von Burg und Tal Altenbamberg und Altenwolfstein Falkenburg Guttenberg Hassloch und verschiedene Besitzungen im Elsass Die Halfte der Grafschaft Zweibrucken war an Lothringen verpfandet und musste erst ausgelost werden Nach dem Ableben seiner Schwagerin Elisabeth von Sponheim der Witwe seines altesten Bruders Ruprecht Pipan fielen Stefan 1417 gemass den Bestimmungen des Teilungsvertrags von 1410 aus deren Wittum Lambsheim Oggersheim und Wachenheim zu 1417 erwarb er durch einen Vergleich mit seinem Bruder Ludwig das Amt Wegelnburg Stefan fuhrte eine lange und friedliche Herrschaft uber sein Besitztum das er durch Zuerwerb noch vermehrte Politisch war er eng mit seinem Schwiegervater Friedrich III verbunden 1442 wurden Pfalz Simmern Zweibrucken und die Grafschaft Veldenz gemeinsam verwaltet Nach dem Tod Graf Friedrichs III im Oktober 1444 fielen die Veldenzischen Amter Armsheim Landsburg Lauterecken Lichtenberg Meisenheim und Veldenz sowie Anteile an der Grafschaft Sponheim an Stefan bzw dessen Sohne schliesslich kam noch im Juni 1448 mit dem Erloschen der Linie seines alteren Bruders Johann von Pfalz Neumarkt die halbe Oberpfalz an Stefan die er fur 96 000 fl 40 000 fl in bar und 56 000 fl in Pfandschaften seinem jungsten Bruder Otto von Pfalz Mosbach uberliess 1 Finanzordnung Bearbeiten Stefan und sein Schwiegervater Friedrich III residierten im November 1442 gemeinsam in der Landsburg Im Januar 1443 liessen sie von drei Raten eine Finanzordnung fur ihr gemeinsames Herrschaftsgebiet erstellen Diese enthalt neben Haushaltsplanung und Besoldungen auch einige Uberlegungen der drei Rate zur Verbesserung der Finanzlage 1 Was mannbar ist zu der Ehe es sei Mann Knabe Madchen oder Frau soll sich verheiraten oder andernfalls Strafe zahlen Die Buttel Gerichtsdiener sollen mit Ernst und Herumsuchen denen auch zusammenhelfen damit die Leute im Lande bleiben und sich Dienste und Abgaben zukunftig vermehren Die hohen Herrschaften sollen ihre Residenz in der Landsburg aufgeben und in die Stadt Meisenheim ziehen denn die vielen Lieferungen Ritte Fahrten und Gange zum Unterhalt des Hofstaats in der Burg verursachen grosse Kosten Der Vorschlag wurde gunstig aufgenommen und die Residenz nach Meisenheim verlegt Teilung Bearbeiten Das Recht der Primogenitur altester Sohn als bevorzugter oder alleiniger Erbberechtigter hatte sich damals noch nicht allgemein durchgesetzt und die in Sudwestdeutschland ublichen fortgesetzten Realteilungen fuhrten zum Zerfall vieler Territorien Gleiches gilt auch fur das ansehnliche Furstentum Pfalz Simmern Zweibrucken 1444 wurde eine Erbregelung vereinbart nach der von Stefans funf Sohnen die beiden weltlichen Sohne Friedrich und Ludwig das Herrschaftsgebiet in einer bestimmten Weise unter sich aufteilen sollten die drei geistlichen Sohne wurden gut versorgt Bezuglich der Frage der weiblichen Erbfolge in den Kurpfalzer Lehen die zur Grafschaft Veldenz gehorten entstand ein Konflikt mit Kurpfalz der in der Folgezeit zu mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen Anlass gab Pfalzgraf Stefan ubergab 1453 die Herrschaft und verstarb 1459 in Simmern Er liegt zu Meisenheim begraben 1 Das Furstentum Pfalz Simmern Bearbeiten Hauptartikel Pfalz SimmernDer nordliche Teil von Pfalz Simmern Zweibrucken und die Anteile an der Grafschaft Sponheim fielen 1453 59 an den alteren Sohn Friedrich der den Titel eines Grafen zu Sponheim annahm Das Furstentum Pfalz Simmern verblieb bei dessen Nachkommen bis zum Erloschen der Linie im Jahr 1685 Das Furstentum Pfalz Zweibrucken Bearbeiten Hauptartikel Pfalz ZweibruckenDer sudliche Teil von Pfalz Simmern Zweibrucken mit der gesamten Grafschaft Veldenz fiel 1453 59 an den jungeren Sohn Ludwig der den Titel eines Grafen zu Veldenz annahm Das Furstentum Pfalz Zweibrucken verblieb bei dessen Nachkommen bis zur Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich im Jahr 1801 Fursten von Pfalz Simmern Zweibrucken Bearbeitenaus dem Haus Wittelsbach 1410 1453 Stefan 1453 1459 Friedrich I von Pfalz Simmern und Ludwig I von Pfalz ZweibruckenLiteratur BearbeitenHans Walter Herrmann Das Herzogtum Pfalz Zweibrucken In Kurt Hoppstadter Hans Walter Herrmann Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2 Saarbrucken 1977 S 344 375 ISBN 3 921870 00 3 Willi Wagner Die Wittelsbacher der Linie Pfalz Simmern Simmern 2003 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Frank Wagner Die Finanz und Dienstordnung fur das Herzogtum Pfalz Zweibrucken Simmern und die Grafschaft Veldenz von 1443 In Kaiserslauterer Jahrbuch fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Band 2 3 Kaiserslautern 2003 S 21 130 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfalz Simmern Zweibrucken amp oldid 238956697