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Klinochlor auch Clinochlor oder Ripidolith ist ein sehr haufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mg Fe2 Al 3 OH 2 AlSi3O10 Mg Fe2 Al 3 OH 6 2 und entwickelt meist tafelige bis blattrige oder radialstrahlige Kristalle aber auch massige Aggregate KlinochlorBlaulicher Klinochlor aus der Tilly Foster Mine bei Brewster im Putnam County New York Grosse 8 4 7 9 3 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Clc 1 Andere Namen Clinochlor Ripidolith SeraphinitChemische Formel Mg Fe2 Al 3 OH 2 AlSi3O10 Mg Fe2 Al 3 OH 6 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII E 09 VIII H 23 020 9 EC 55 71 04 01 04Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 3 Raumgruppe C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 2 Gitterparameter a 5 35 A b 9 27 A c 14 27 Ab 96 3 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 2 5 4 Dichte g cm3 gemessen 2 60 bis 3 02 berechnet 2 628 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 Bruch Tenazitat unebenFarbe farblos weiss grau braun gelblich grunlich blaulich rotviolettStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz PerlmuttglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 571 bis 1 588 5 nb 1 571 bis 1 589 5 ng 1 576 bis 1 599 5 Doppelbrechung d 0 005 bis 0 011 5 Optischer Charakter zweiachsig positivPleochroismus Sichtbar 5 X hellgelbgrun bis lichtblaugrunY Z lichtgrunlichgelb bis lichtblaugrun Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Modifikationen und Varietaten 6 Bildung und Fundorte 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name ist eine Zusammensetzung aus den griechischen Wortern clino in Anlehnung an die geneigte optische Achse des Minerals und chloros aufgrund seiner typisch grunen Farbe Erstmals gefunden und beschrieben wurde Klinochlor 1851 in West Chester Pennsylvania von William Phipps Blake Klassifikation BearbeitenIn der alten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage befindet sich Klinochlor in der Abteilung der Schichtsilikate Phyllosilikate und dort in der Chloritgruppe Die neue Systematik der Minerale nach Strunz sortiert den Klinochlor zwar ebenfalls zu den Schichtsilikaten unterteilt diese Abteilung jedoch noch feiner Somit gehort das Mineral jetzt zu den Schichtsilikaten Phyllosilikaten mit Glimmertafeln zusammengesetzt aus tetraedrischen und oktaedrischen Netzen In der Systematik der Minerale nach Dana gehort der Klinochlor ebenfalls zu den Phyllosilikaten wird dort aber der Gruppe Phyllosilikate Sheets of Six Membered Rings interlayered 1 1 2 1 and octahedra zugeordnet Kristallstruktur BearbeitenKlinochlor kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 m Raumgruppen Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 mit den Gitterparametern a 5 35 A b 9 27 A c 14 27 A und b 96 3 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenReiner Klinochlor ist farblos er kann jedoch durch Fremdbeimengungen verschiedene Farben annehmen Vorherrschend ist dabei eine grunlichweisse bis schwarzgrune Farbung Name aber auch weisse graue braune gelbliche und rotviolette Farbvarietaten wurden bisher gefunden Die Kristalle sind durchsichtig bis durchscheinend und zeigen auf den Flachen Glasglanz auf den Bruchflachen oder bei faserigem Aufbau dagegen Perlmutt bis Seidenglanz Seine Mohsharte betragt 2 bis 2 5 und eine Dichte 2 55 bis 2 75 g cm Modifikationen und Varietaten Bearbeiten nbsp Kammererit Stufe aus Erzurum Ost TurkeiAls Delessit und Diabantit werden eisenreiche Varietaten von Klinochlor bezeichnet Kammererit ist eine chromhaltige und aufgrund seiner strahlenden pfirsichblutenroten Farbe unter Sammlern begehrte Klinochlor Varietat die nach dem deutschen Grubendirektor in St Petersburg August Alexander Kammerer benannt wurde Weitere Synonyme fur chromhaltige Klinochlorvarietaten sind Chromochlorit Kotschubeit Rhodochromit Rhodophyllit und Septekammererit 6 Leuchtenbergit bezeichnet eine eisenarme Klinochlor Varietat Pennin ist eine durch Magnesiumanreicherung schwarzgrune Farbvariante Als Sheridanit bezeichnet man eine aluminiumreiche Klinochlor Varietat Maufit ist dagegen ein Gemenge aus Klinochlor und Lizardit in feinster Wechsellagerung 7 Bildung und Fundorte BearbeitenKlinochlor bildet sich durch hydrothermale Metamorphose in Schiefer oder Marmor Begleitminerale sind Biotit Chondrodit und Magnetit Fundorte sind neben seiner Typlokalitat West Chester in Pennsylvania unter anderem noch Achmatowsk am Ural Slatoust Schwarzenstein in Tirol Traversalla im Piemont sowie Markt Laugast in Oberfranken 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW P Blake Optical and blowpipe examination of the supposed chlorite of Chester County Pa In American Journal of Science and Arts Band 12 1851 S 339 341 rruff info PDF 193 kB abgerufen am 14 Marz 2017 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 256 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clinochlore Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Klinochlor Wiki RRUFF Database of Raman spectroscopy Clinochlore englisch Clinochlore englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 672 Webmineral Clinochlore englisch a b Clinochlore In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 78 kB abgerufen am 14 Marz 2017 a b c d e Mindat Clinochlore englisch Mindat Chromian Clinochlore englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis 5 Auflage Christian Weise Verlag Munchen 2008 ISBN 3 921656 17 6 Fundortliste fur Klinochlor beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klinochlor amp oldid 230421213